A/N: Diese Geschichte hier wird mich für immer an Flugzeuge erinnern, das sag ich euch -- das erste Kapitel habe ich zum ersten Mal hochgeladen in der Nacht bevor der Flug in die USA ging, dieses Kapitel hatte ich genau 11 Minuten, bevor ich aus dem Haus musste, um rechtzeitig am Flughafen zu sein, fertig. Ja, so ist das. Mm-hmm.

Ich kann gar nicht anfangen zu erklären wie leid es mir tut, dass dieses Kapitel erst so sackverdammt spät kommt, dass es ein Wunder wäre, sollte sich noch irgendjemand an die Geschichte erinnern. Gomen gomen gomen. Ich bin schrecklich, ich weiß. Gomen.

Trotzdem, danke danke DANKE! an jeden, der diese FF hier noch kennt und vielleicht doch noch auf ein neues Kapitel wartet! (was ich stark bezweifle, aber wat soll's) Ihr seid super! -knutsch-

Okay, Schluss mit Gelaber! Macht mit dem Kapitel was ihr wollt (vorzugsweise lesen ), aber lasst einen Review da, I beg you. Die Dinger sind ungemeine Ego-ins-All-schießer. Und zum Jupiter wollte ich schon immer mal.

Für die Disclaimersüchtigen unter uns hier noch einmal: INUYASHA und alles in seiner glücklichen Nähe gehört mir höchstens in meinen Träumen. Aber diese FF gehört mir, und wenn sie jemand widerrechtlich einpackt könnte das zu einem frühzeitigen, äußerst schmerzhaften Tod führen. Ich scherze nicht. Die Wattebällchenkanone steht schon bereit. Harghargharg.

So, jetzt aber! Hihi...


Kapitel 3:

Leichen im Wäscheschrank

„Es gab einen Stromausfall?"

Miroku schoss so schnell von seinem Stuhl hoch, dass er beinahe den Tisch umgeworfen hätte. Ihm gegenüber fuhr die Frau erschreckt zurück und starrte ihn aus weiten Augen an als hätte sie einen Irren vor sich. Langsam, langsam ließ sich der junge Inspektor wieder in den Stuhl sinken und schenkte ihr ein entschuldigendes Lächeln.

„Es gab einen Stromausfall?" fragte er noch einmal, ruhiger. Die junge Frau sah ihn misstrauisch an, als erwarte sie jeden Moment einen erneuten Ausbruch, dann nickte sie zögerlich.

„J-ja, es..." Sie hielt inne und zupfte nervös an dem langen Ärmel ihres schlichten grauen Pullovers, bevor ihre Augen unsicher zu Miroku herüberhuschten, der sie wartend anblickte. „In der Nacht, als..." Sie schauderte, als sie an das grässliche Verbrechen dachte, das in der Wohnung gerade mal zwei Türen entfernt von der ihren geschehen war. „Es...es dürfte so um...", sie hielt kurz inne um zu überlegen, „...so um halb eins gewesen sein." Sie beobachtete, wie Miroku sich eine kurze Notiz auf einem kleinen Blöckchen machte. Er spürte, wie ihr Blick auf dem fingerlosen Handschuh an seiner rechten Hand brannte, aber sie fragte nicht.

„Woher wissen Sie das so genau?" fragte er weiter und musste sich beherrschen, nicht eine überraschte Augenbraue hochzuziehen, als die Frau vor ihm auf einmal nervös auf ihrem Stuhl herumrutschte und es angestrengt vermied, ihn anzuschauen. Wie interessant...

„Ich... es..." Miroku bemerkte, wie sie die Lippen leicht zusammenkniff und ihre blassen Augen zu ihm hinüberhuschten, unsicher und augenscheinlich unwillig fortzufahren. Sie seufzte kaum wahrnehmbar, als sie erkannte, dass sie um eine Antwort nicht herumkommen würde. „Ich wartete auf meinen Mann. Er war noch nicht von der Arbeit nach Hause gekommen, und ich machte mir Sorgen. Er arbeitet in einer kleinen Kanzlei, wissen Sie, und da gibt es oft so viel zu tun, dass er erst spät nach Hause kommt, aber es war schon nach zwölf und da..." Sie verstummte und sah verlegen aus, als ihr bewusst wurde, was für einen Redeschwall sie gerade in einem Atemzug hervorgesprudelt hatte. Miroku lächelte sie an, mit einem mal ein bisschen mehr Sympathie für das nervöse Geschöpf vor ihm empfindend, und das Lächeln führte nur dazu, dass sich der Anflug eines rosigen Schimmers auf ihren blassen, knochigen Wangen ausbreitete.

„Also waren Sie allein zu Hause, ja?" ergriff der junge Inspektor wieder das Wort. „Wo hielten Sie sich auf? In der Küche?" Seine Gegenüber nickte kurz zur Bestätigung. „Und als der Strom ausfiel, was taten Sie da?" Die junge Frau runzelte leicht die Stirn und schlug unter dem Tisch die Beine andersherum übereinander, Miroku hörte es an dem Aneinanderreiben des Wollstoffs ihres Rocks und sah es daran, wie sie kurz nach unten schaute und daran zupfte wie um sich für die Antwort zu sammeln.

„Naja, ich--" Sie stockte kurz um nachzudenken. „Ich... ich nehme an, ich holte eine Taschenlampe – wir haben immer eine in der Küchenschublade – und ein paar Kerzen, die ich aufstellen wollte, bis der Strom wieder anging."

„Geschieht es bei Ihnen oft, dass der Strom ausfällt?" kam Mirokus kurze Zwischenfrage. Die Frau schaute ihn irritiert an, bevor sie anscheinend die Frage erst wirklich registrierte. Langsam schüttelte sie den Kopf.

„Nein, eigentlich nicht. Seit ich in dem Haus wohne, ist er bisher nur einmal davor ausgefallen. Es war bei einem Gewitter", fügte sie beinahe noch als Hintergedanken hinzu.

„Warum bewahren Sie dann eine Taschenlampe und Kerzen in der Küche auf?"

Sie hob die schmalen Hände in einer hilflosen Geste und schaute ihn aus großen Augen an. „Ich habe sie in die Schublade getan für den Notfall. Falls wirklich mal etwas passiert." Mirokus rechter Mundwinkel hob sich leicht im Anflug eines Lächelns, während er sich erneut nach vorne beugte und etwas in den Block notierte. Er hob wieder den Kopf und fixierte sie mit scharfen, blauvioletten Augen.

„Und was geschah dann?"

„Ich wollte warten bis das Licht wieder anging, aber dann hörte ich draußen auf dem Gang etwas und ging nachsehen. Ich dachte, es sei vielleicht der Hausmeister, der seine Runde machte, und da hätte ich ihm gleich von dem Stromausfall in unserer Wohnung berichten können."

„Aber er war es nicht, oder?"

Die Frau schüttelte den Kopf. „Nein. Als ich auf den Gang schaute war alles dunkel, und die Lampen, die nachts in den Gängen brennen, waren auch aus. Ich trat hinaus in den Gang und traf dort Frau Takuya von nebenan. Bei ihnen war auch der Strom ausgefallen. Sie sagte, ihre kleine Tochter sei verängstigt, weil sie irgendetwas gehört hat auf dem Gang, und sie sei nun nachschauen gegangen. Aber es war nur Houjo-san–- ich meine, Herr Shikouta gewesen, in dessen Wohnung ebenfalls der Strom weg war und der schon auf dem Weg hinunter ins Erdgeschoss zum Hausmeister war." Sie wollte fortfahren, wurde aber von Miroku schnell unterbrochen.

„Warten Sie, Herr Shikouta war da? Haben Sie ihn gesehen?"

Die Gefragte starrte ihn groß an, als er sich gespannt vorlehnte und sie mit eindringlich glühenden Augen fixierte. „J-ja", erinnerte sie sich schließlich wieder der Frage, „als er ein paar Minuten später wieder auf dem Weg zurück in seine Wohnung war."

„Hat er sich irgendwie seltsam verhalten? Anders als gewöhnlich?"

„Nein, er verhielt sich wie immer." Sie starrte ihn immer noch an. Miroku merkte, dass er vielleicht ein wenig einschüchternd wirken musste auf eine ohnehin schon übernervöse Frau, und zwang sich dazu, sich wieder in seinem Stuhl zurückzulehnen.

„Wissen Sie, wie viel Uhr es zu diesem Zeitpunkt ungefähr war?"

„Es... es dürfte so um zehn Minuten vor eins gewesen sein." Miroku nickte langsam zu sich selbst. Also war Houjo Shikouta um kurz vor eins auf jeden Fall noch am Leben gewesen. Er erinnerte sich, dass sich diese Aussage mit den Ergebnissen der Leichenuntersuchung deckte. Trotzdem, diese Begegnung auf dem Gang war vermutlich das letzte Mal, dass der Mann lebend gesehen worden war. ‚Außer von dem Mörder', erinnerte sich der junge Inspektor mit dem wohlbekannten innerlichen Schaudern, ‚der irgendwann in der folgenden Stunde eben diesen Gang entlang gelaufen ist.'

„Und was taten Sie dann? Ging das Licht wieder an?"

Sie schüttelte den Kopf. „Ich ging wieder zurück in meine Wohnung. Das Licht ging erst etwa eine halbe Stunde später wieder an. Ich wunderte mich warum, weil ja Herr Shikouta dem Hausmeister Bescheid gegeben hatte, machte mir aber keine weiteren Gedanken darüber."

„Und ihr Mann?"

„Der kam nicht lange, nachdem der Strom wieder da war, nach Hause." Ein plötzlicher Gedanke ließ sie erstarren. „Sie verdächtigen ihn doch nicht, oder?" Miroku lächelte und schüttelte verneinend den Kopf.

„Wir verdächtigen niemanden ohne triftigen Grund." Die Frau entspannte sich sichtlich. Miroku lächelte und stand auf, ihr die Hand hinstreckend. „Das wäre dann alles. Ich danke Ihnen für Ihre Bereitschaft, meine Fragen zu beantworten." Die junge Frau lächelte schüchtern zurück und schüttelte seine Hand. Miroku drückte kurz den Knopf auf dem Tisch, um einen Polizeibeamten zu rufen, der sie herausführen sollte. Der erschien kurz darauf und nickte den beiden knapp zu zur Begrüßung. Die Frau war schon fast an der Tür, als Miroku plötzlich noch etwas einfiel.

Ano... Miss Saeki? Könnte ich Ihnen noch eine Frage stellen?" Die Angesprochene drehte sich wieder um und sah ihn wartend an.

„Lag ein Feuerzeug bei den Kerzen in der Küchenschublade?"

Sie dachte kurz darüber nach und verneinte dann mit einem leichten Kopfschütteln. „Nein, es lag auf der Küchentheke."

Miroku lächelte und nickte. „Vielen Dank. Ich wünsche ihnen einen schönen Tag." Saeki Watabe lächelte schmal zurück und verlies dann endgültig das schmucklose Zimmer im Untergeschoss des Polizeipräsidiums.

oOo

Der Stuhl balancierte nur auf seinen zwei Hinterbeinen, als Miroku einen ganze Haufen Verhöre und ein paar Recherchen später die Beine auf dem Tisch übereinandergeschlagen dasaß und genüsslich vor sich hingrinsend in einem Magazin blätterte, das er draußen in einem Warteraum bei der Suche nach einem Zeitvertreib gefunden hatte. Diese dämlichen Frauenmagazine enthielten tatsächlich nur hirnloses Gewäsch über Dinge, die sich Miroku lieber gar nicht so genau anschauen wollte, aber die Seiten mit den Bademoden waren echt... interessant.

Er nahm wahr, wie sich die Tür zu seiner rechten öffnete und wieder hinter dem Eindringling zufiel. Eine Zeitung – mit Sicherheit KEIN Frauenmagazin - traf mit einem weichen Klatschen auf den Tisch, bevor ein Geräusch ertönte, von dem Miroku hätte schwören können, dass es ein leisen Glucksen war. Aber bei Inuyasha konnte man sich da ja nie so sicher sein.

So findet frau ihren Deckel", las er vom Cover des Magazins ab. „Wow, Miro, ich wusste gar nicht, dass du mittlerweile aufs andere Ufer gewechselt hast."

Miroku schnaubte und warf seinem wie eine Katze grinsenden Partner über den Rand des Klatschblatts einen finsteren Blick zu, bevor er sich bedauernd seufzend von dem verschwindend kleinen Bikini löste und dem kessen Model mit den wohl größten--

„Ich war bei dem Boss oben", sagte Inuyasha unvermittelt. „Wir müssen uns mit dem beknackten Fall beeilen, die Presse sitzt uns schon im Nacken. Sonderlich lang können wir die ganz Angelegenheit nicht mehr vor ihr geheim halten. Verdammte Aasgeier." Er stierte die Zeitung auf dem Tisch böse an, als sei sie allein an allem Schuld.

Miroku lachte leise, als er sich erhob und in seine Jacke schlüpfte, die über der Stuhllehne gehangen hatte. „Nette Worte, wenn man mal bedenkt, dass deine beste Freundin auch einer davon ist. Eine wirklich hinreißende Aasgeierdame, möge man hinzufügen...", seufzte er träumerisch. Inuyasha rollte nur die Augen , als er vor seinem Partner aus dem Raum trat. Hoffnungslos...

„Hast du was rausgefunden über diesen Arzt?" fragte Miroku – mittlerweile wieder ohne rosa bebrillten Blick – als sie die Treppen zur Tiefgarage hinunterstiegen. Der Kerl ging ihm seit Inuyasha heute morgen von seiner Entdeckung erzählt hatte nicht mehr aus dem Sinn. Irgendwas war faul. Ziemlich faul. Inuyasha zuckte die Schultern und schob krachend die schwere Tür zur Parkgarage auf.

„Wer auch immer es war hat gute Arbeit geleistet, als er den Lebenslauf dieses Typen verschleiert hat. War schwer, etwas über ihn herauszufinden. Allem Anschein nach ist er tatsächlich Arzt und hat in Haramatsu studiert. Auch die Praxis existierte wirklich, verschiedenen amtlichen Akten zufolge noch bis vor zwei Jahren. In Wirklichkeit ist er vor sechs Jahren von der Bildfläche verschwunden und erst vier Jahre später wieder hier aufgetaucht. Über das, was er in der Zwischenzeit getrieben hat, war nirgendwo was zu finden. Als ob man gegen eine Mauer läuft."

Miroku blickte seinen Partner von der Seite an. „Was vermutest du?" Der zuckte erneut die Schultern.

„Es gab da mal einen Arzt, in den USA, aber er stammte ursprünglich aus Japan. Vor etwa vier, fünf Jahren war sein Name in jeder Fachzeitschrift zu finden, vielleicht hast du schon von ihm gehört. Ihm und seinem Team gelang damals der Durchbruch in Sachen Arzneimittelherstellung, als sie es schafften, ein komplett neues starkes Nervengift zu entwickeln."

Miroku blieb abrupt stehen und starrte ihn an. „Du meinst doch nicht etwa..."

Sein Partner zuckte zum dritten Mal an diesem Tag die Schultern. „Es ist nur eine Vermutung." Der Blick in seinen Augen verriet, dass Miroku besser nicht nach seiner Informationsquelle fragen sollte.

„Das ist...stark." Ihm fiel es offenbar schwer, diese neue Wendung der Dinge zu verarbeiten. Mit fieberhaft arbeitendem Gehirn öffnete er die Tür zu Inuyashas Gefährt und glitt in den Sitz. Er kam erst wieder zu sich, als Inuyasha den Motor anließ und wie immer ein Stück über dem Geschwindigkeitslimit aus der Parkgarage bretterte.

Die Fahrt aus Tokyo heraus legten sie schweigend zurück, von Inuyashas krachender Musik zugedröhnt und Blitzanlagen verspottend. Miroku klammerte sich am Gurt fest und fragte sich, warum nicht er gefahren war. Eine scharfe Kurve später beschloss er, sich am besten gar nichts mehr zu fragen und sich stattdessen darauf zu konzentrieren, die Fahrt zu überleben.

Inuyashas Stimmung schien sich während der Fahrt zunehmend verschlechtert zu haben, und als er dann mit einer Vollbremsung vor der schicken weißgestrichenen Villa stehen blieb, wurde besagte schicke weiße Villa von düsteren Blicken nur so durchbohrt. Miroku seufzte in sich hinein bei dem „Komm-mir-in-die-Quere-und-STIRB"-Blick seines besten Freundes und kletterte aus dem Auto, das Haus vor ihm in Augenschein nehmend. Nettes Teil. Groß, weiß und im schwachen Oktobersonnenlicht strahlend, mit einem weiten, saftiggrünen Garten darum herum, und Miroku hätte schwören können, dass sich irgendwo an der Rückseite der Villa ein unverschämt großer Swimmingpool befand. Der weiße Kies knirschte unter ihren Füßen, als sie den breiten Weg zu der großen, aus dunklem Holz getriebenen zweiflügligen Eingangstür machten.

„Ne Yash, bist du sicher, dass du das schaffst? Im Treffen von Schwiegereltern warst du ja noch nie gut...", foppte Miroku zufrieden grinsend als Rache für den Zeitungskommentar von vorhin und griff sich mit gespieltem Schmerz ans Herz bei dem vernichtenden Blick, den Inuyasha ihm zuschoss. „Oh Mann, entspann dich", stöhnte Miroku und gab seinem Freund einen Schlag auf die Schulter, „Ich schwör's dir, deine Launen werden von Tag zu Tag schlechter! Vielleicht solltest du's mal mit Yoga versuchen, Kagura schwört darauf!"

Inuyasha schnaubte. „Kagura schwört auf alles, was Sess in den Wahnsinn treibt."

Miroku lachte nur und schritt die zwei Stufen zu dem Portal hoch. Er hatte kaum geklingelt, als auch schon die Tür nach innen aufschwang und den Blick auf eine junge Frau, der Kleidung nach das Hausmädchen, freigab, die sie fragend anschaute. „Ja, bitte?"

Mirokus Grinsen mutierte beim Anblick der hübschen Frau vor im augenblicklich in das charmanteste, blendenste Lächeln, das die junge Frau in ihrem Leben gesehen hatte, aber er wurde von Inuyashas schroffer Stimme unterbrochen, noch ehe er irgendetwas machen konnte. Miroku brummelte im Stillen.

„Ich bin Inspektor Hara von der Polizei Tokyo", verkündete Inuyasha ohne jegliche Form von Begrüßung, „Das ist mein Partner Fujima. Wir würden gerne mit den Hausherren sprechen. Sie erwarten uns." Die junge Frau schaute kurz von dem finster blickenden Mann, der gerade gesprochen hatte, zu seinem immer noch gewinnend lächelnden Begleiter und wieder zurück, dann öffnete sie die Tür mit einem kleinen Lächeln weiter und ließ die beiden Besucher mit einem einstudierten freundlichen „Folgen Sie mir" und einer Handbewegung ins Haus. In der Eingangshalle nahm sie ihnen noch die Jacken ab und führte sie weiter durch den Flur in das luftige Wohnzimmer, wo die Herrschaften tatsächlich schon warteten.

„Guten Tag, Herr Shikouta, Frau Shikouta", übernahm Miroku wieder das Wort und neigte den Oberkörper leicht zu einer höflichen Verbeugung. Bei Inuyasha, merkte er, war es nicht mehr als ein leichtes Neigen des Kopfes. „Sie wissen vermutlich warum wir hier sind?"

Herr Shikouta nickte knapp mit zusammengekniffenen Lippen und ließ ein paar begrüßende Worte vernehmen, während seine Frau aussah, als würde sie gleich in Tränen ausbrechen. Sie war eine dickliche Frau ungefähr Mitte Fünfzig, mit kurzen, rötlich gefärbten Haaren, die in Wellen zu einer Frisur um ihren Kopf arrangiert waren, und farblich passendem Lippenstift. Das Trauerschwarz ihrer Kleidung ließ sie unnatürlich blass erscheinen und umso untersetzter neben ihrem drahtig-hageren, ebenfalls in schwarz gekleideten Mann, zu dessen gebräunter Haut und grauem Haar die Farbe ausgezeichnet passte. Als er den strengen Mann musterte, war sich Miroku beinahe sicher, dass er vermutlich sein ganzes Leben vornehmlich schwarz getragen hatte, und das am Besten in Anzugform.

„Setzen Sie sich", forderte der Mann mit einer knappen Geste in Richtung der edlen, im europäischen Stil des 19. Jahrhunderts gehaltenen Couch auf. „Möchten Sie etwas zu trinken?" Miroku verneinte und achtete nicht auf Inuyasha, der nicht einmal reagierte und sich stattdessen in dem weiten Raum umsah, dessen komplette Einrichtung sicherlich sündhaft teuer gewesen war. Houjo Shikouta war wirklich aus einem wohlhabenden Haus gekommen.

Miroku lächelte das Ehepaar, das sich auf der gegenüberliegenden Couch Platz genommen hatte, freundlich an. „Ich möchte Ihnen ein paar Fragen stellen, wie Sie sich ja sicherlich vorstellen können, den Tod ihres Sohnes betreffend. Mein herzlichstes Beileid für Ihren Verlust. Es ist schmerzhaft, jemanden so nahe stehendes zu verlieren." Seine Stimme hatte einen ungewöhnlich schweren Ton angenommen. Herr Shikouta nickte unpersönlich – natürlich, die selben Worte hatten sie in den letzten fünf Tagen schon oft gehört – und seine Frau angelte nach einem seidenen Taschentüchlein, mit dem sie sich die Augen abtupfte. „Mein Partner hier wird während unseres Gespräches einen Blick in das Zimmer ihres Sohnes werfen, wenn es recht ist", erklärte Miroku daraufhin, „Wir brauchen so viele Hinweise wie möglich, um die Hintergründe für dieses tragische Verbrechen aufdecken zu können." Den beiden blieb bei Mirokus vernünftigen, gerade mit der richtigen Prise Verständnisheischung und Mitgefühl gesüßten Worten kaum eine andere Wahl als sich einverstanden erklären. Frau Shikouta klingelte, obgleich mit einem weit weniger überzeugten Blick als ihr Mann, nach dem jungen Dienstmädchen von vorhin, das Inuyasha dem Weg zeigen sollte.

„Also", fing Miroku von neuem an und lehnte sich in die Couch zurück, „Was können Sie mir über Ihren Sohn erzählen?"

oOo

Inuyasha ließ seinen Blick über das Zimmer schweifen. Groß. Sauber. Teuer. Das waren die ersten Gedanken, die Inuyasha durch den Kopf schossen. Langsam trat er weiter in den Raum hinein und schaute sich um. Das Zimmer war luftig und hell, große Fenster ließen viel Licht hinein, das von den weißen Wänden und Vorhängen nur verstärkt wurde. Das breite Bett, der Schrank und die mit Büchern beladenen Regale waren aufeinander abgestimmt aus hellem Holz gehalten, zweifelsohne alles aus einem Set, sowie auch der Schreibtisch, der sich in einer fensterumringten Nische befand. An einer Wand entdeckte Inuyasha verschiedene Fotografien aus Houjos Highschool- und Collegezeit – Mannschaftsfotos des Footballteams, Abschlussballbilder, Fotos vom Schulabschluss in traditioneller schwarzer Robe und andere, alltäglichere Aufnahmen. Also war das hier schon immer sein Zimmer gewesen. Ein Blick in den Kleiderschrank und die sorgfältig gefaltete oder aufgehängte Kleidung darin bestätigte Inuyashas Vermutung, dass dieser Raum auch jetzt noch ab und an von seinem nun toten Besitzer benutzt worden war. Er grinste nicht wenig boshaft – manche Leute kamen wirklich nie von zuhause weg.

Ein Geräusch von leisen Fußtritten auf dem Gang draußen erregten Inuyashas Aufmerksamkeit. Er wusste augenblicklich, dass es die des Hausmädchens waren, er brauchte sich nicht einmal umzudrehen. Und er brauchte auch nicht hinzusehen um zu wissen, dass sie ihn beobachtet hatte. Inuyasha trat aus dem Zimmer und sah sie noch von hinten, wie sie den Gang entlang ging, die Schultern steif und einen Stapel Wäsche tragend. Mit einem Räuspern hielt er sie zurück, als sie gerade hinter der nächsten Ecke verschwinden wollte. Große braune Augen starrten ihn an, fragend, aber Inuyashas scharfen Bernsteinaugen entgingen nicht das ängstliche Zusammenzucken.

„Kann ich Ihnen ein paar Frage stellen?" Diesmal hatte sie sich unter Kontrolle und zuckte nicht. Stattdessen platzierte sie den Wäschestapel auf einem kleinen Schränkchen und kam zu ihm zurück. Inuyasha dirigierte sie mit einer Geste zurück ins Zimmer des Toten. Aus dem Augenwinkel bemerkte er, wie sie sich unsicher umblickte, ansonsten aber keine Anzeichen machte, dass ihr der Raum unbekannt war. Inuyasha vermutete viel eher, dass sie sich oft hier aufhielt.

„Wie heißen Sie?" fragte er das Mädchen.

„Eri, Sir. Eri Johnson. " Bei seinem mild fragenden Blick erklärte sie ihren Familiennamen: „Mein Vater war Amerikaner."

„Arbeiten Sie schon lange in diesem Haus?"

„Nein, Sir, erst seit etwa einem halben Jahr." Inuyasha war insgeheim erfreut über die klaren Antworten, die sie gab anstelle des unsicheren Rumgestammels, mit dem er oft konfrontiert war. Er hasste Verhöre.

„War Houjo Shikouta während dieser Zeit zu Besuch?"

Sie zuckte kurz zusammen bei der Nennung des Namens. „Ja, ein paar Mal, ein paar Tage lang jeweils."

„Hatte er seine Verlobte dabei?"

„Ja, Sir, manchmal." Dem jungen Inspektor entging nicht das vorsichtige Aufflackern in ihren Augen.

„Was hielten Sie von ihr?"

Zum ersten Mal zögerte Eri Johnson. Kurz leckte sie sich über die Lippen, offensichtlich nach Worten suchend, bevor sie fortfuhr. „Sie war eine nette Frau, immer freundlich und hilfsbereit." Mit großen Rehaugen schaute sie ihn an.

„Aber was hielten Sie von ihr?" Der Rehblick weitete sich irritiert - und vielleicht ein bisschen nervös? Wieder schien sie nach Worten zu suchen.

„Ich kannte sie nicht sonderlich gut – sie war nicht immer dabei, wenn der junge Herr hier war – aber als sie da war, verstand ich mich gut mit ihr. Sie war nur..." – ein kurzes Zögern – „Wir ... wir wussten alle nicht sonderlich viel von ihr. Wir, das sind die Köchin, der Fahrer und ich", erklärte sie schnell. „Sie war immer verschlossen, was ihre eigene Person anging. Aber der junge Herr war sehr eingenommen von ihr, und deshalb wagten wir nie zu fragen." Ihre Augen huschten kurz über seine Schulter zur Wand hinter ihm, dann eher widerstrebend zurück zu seinem Gesicht. Sie fühlte sich jetzt offensichtlich unwohl in ihrer Haut, aber Inuyasha machte keinen Kommentar dazu.

„Hatte Herr Shikouta auch manchmal Dinge aus der Arbeit dabei? Akten, Formulare, irgend so etwas?"

Sie zögerte wieder kurz. „Ja, manchmal. Aber ich könnte Ihnen nicht sagen, um was genau es sich handelte." Inuyasha nickte und ließ seine Augen hinüber zu dem tadellos aufgeräumten Schreibtisch wandern. Dann fixierte er das Hausmädchen wieder mit einem scharfen Blick, die davon sichtlich erschrocken war.

„Und was hielten Sie von Houjo Shikouta?"

Dieses Mal dauerte das Zögern länger. „Er... er war ein sehr netter Mensch." Bei Inuyashas amüsiert hochgezogenen Augenbraue kam sie tatsächlich kurz ins Wanken und ein beschämtes Lächeln bildete sich auf ihren Lippen. „Ich mochte ihn sehr gern", setzte sie erneut an, „Wir unterhielten uns oft und verstanden uns gut. Außerdem war er sehr ordentlich", setzte sie etwas mutiger mit einem schalkhaften Zwinkern in den Augen hinzu. Dann schien sie sich offensichtlich daran zu erinnern, dass der Mann, über den sie gerade gesprochen hatte, nicht mehr am Leben war, und ihre Miene fiel in sich zusammen.

„Ent-entschuldigen Sie, es ist immer noch hart sich vorzustellen..." Sie schluckte und biss sich leicht auf die zitternde Unterlippe. Inuyasha nickte mit der verständnisvollsten Miene, die er aufbringen konnte, und entließ sie wieder mit ein paar gemurmelten Worten. Das Mädchen floh geradezu aus dem Zimmer. Er hörte, wie sie mit raschen Schritten den Gang entlang trippelte und erlaubte dem Grinsen, das an seinen Mundwinkeln zuckte, endlich vollends hervorzukommen. So so...

Langsam drehte er sich um, um zu sehen, was genau die junge Frau die ganze Zeit so ängstlich betrachtet hatte. Es war der Schrank. Inuyasha zog die dunklen Augenbrauen hoch und runzelte die Stirn. Was konnte dort sein, von dem sie offensichtlich nicht wollte, dass man es fand? Mit gewecktem Interesse trat er näher und öffnete die Schranktüren, nur um wieder mit genau dem Anblick konfrontiert zu sein, den er schon vorhin gehabt hatte. Bei näherem Hinschauen konnte man tatsächlich feststellen, dass die Kleidung darin relativ neu und gepflegt war und offensichtlich benutzt wurde. Zu Inuyashas Erstaunen fanden sich hinter einer anderen Schranktür Frauenkleider, vermutlich für seine Verlobte. Waren die beiden so oft hier gewesen? Er zog eine Schublade neben dem Schrank auf und sah sich mit einem Grinsen und dem Gedanken, dass der Mönch diesen Anblick sicherlich genossen hätte, mehreren bunten Frauenslips und BHs gegenüber. Neugierig griff er hinein und zog einen violetten Bra aus der Schublade, der eigentlich nur aus Spitze mit ein paar Streifchen Stoff bestand. Ohh ja, der Mönch hätte diesen Anblick aber so was von genossen!

Er legte das feine Wäschestück wieder zurück, schloss die Schublade und zog die nächste auf. Männerunterwäsche. Auch diese Schublade ging schnell wieder zu. Inuyasha runzelte die Stirn und wurde das Gefühl nicht los, dass er irgendetwas übersehen hatte. Aber was?

Mit einem leichten Schulterzucken zu sich selbst richtete er sich wieder auf und wandte sich stattdessen dem Schreibtisch zu auf der Suche nach etwas Brauchbarem, was vielleicht Aufschluss auf Houjos Arbeiten gab, geschäftlich oder privat. Er öffnete Schubladen und Schranktüren und durchwühlte ungerührt alles, aber sonderlich viel fand er nicht. Ein paar Dokumente, die vielleicht nähere Nachforschungen erforderten, wurden achtlos zusammengefaltet und in seiner Tasche verstaut. Als nächstes nahm er die Regale in Augenschein und stellte mit einem leisen Regen von Verachtung fest, dass die dicken Wälzer darin fast ausschließlich Handbücher für das Jurastudium waren. Nachdenklich schaute er sich in dem Zimmer um. Er fühlte sich hier drin nicht wohl und fragte sich warum, denn es war an sich recht gemütlich und komfortabel hergerichtet. Trotzdem, Inuyasha war jemand, der seinem Gefühl vertraute, und gerade sagte es ihm, dass hier drin definitiv etwas falsch war. Er wollte hier möglichst schnell wieder verschwinden.

Verschwinden?'

Der plötzliche Gedanke ließ ihn innehalten. Seine Augen wanderten langsam zurück zum Kleiderschrank. Seine Füße folgten. Aber nicht zum Schrank, sondern zu dem Schränkchen direkt daneben. Unterwäsche...

Inuyasha zog erneut die erste Schublade auf und durchwühlte ungeniert Kagome Higurashis Unterwäsche, aber außer noch mehr Spitze und feinem Stoff ließ sich nichts finden. Bei der Schublade daneben war Inuyasha weit zögerlicher hineinzugreifen als zuvor. Mit einem ungemütlichen Schulterzucken fing er schließlich an, auch diese Lade zu durchkramen, hin und wieder schnaubend bei den seltsam gemusterten Wäschestücken, die er darin fand. Eine einzige ähnelte sehr stark einer etwas abgetragenen Unterhose in Windelform mit Entchenmuster. Inuyashas Mund verzog sich zu einem boshaften Grinsen bei dem Anblick, ungerührt der Tatsache, dass der Mann, um den es ging, kürzlich das Opfer eines brutalen Mordes geworden war.

Plötzlich stockte er, als seine Fingerspitzen etwas neues streiften, etwas, das geradezu „fremd!" schrie. Was... Mit einem Blick, der plötzlich sehr stark an den eines Raubtiers auf Beutejagd erinnerte, griff er weiter hinein in die Schublade und zog langsam von ganz unten einen Streifen Stoff hervor, der mit Sicherheit nicht in ein Fach voll Männerunterwäsche passte. Inuyashas Augenbrauen schossen überrascht nach oben.

Von seinem langen Zeigefinger baumelte ein Strumpfband aus leuchtend roter Spitze.

Zufrieden schob Inuyasha die Schublade zu, richtete sich auf und ließ das Stück rote Reizwäsche in seiner Hosentasche verschwinden. Mit einem letzten forschenden Blick in das Zimmer auf der Suche nach Spuren von zu offensichtlicher Verwüstung trat er hinaus in den Gang und schloss die Tür hinter sich. Er hatte, was er brauchte.

Als Inuyasha wieder die Treppen ins Erdgeschoss hinunterstieg, drang als erstes die schrille Stimme von Frau Shikouta an sein Ohr.

„Natürlich war sie es! Diese Hexe hat unseren Sohn umgebracht!" hallte es durch den Flur. Von draußen hörte Inuyasha wie ihr Gatte und Miroku versuchten, die hysterische Frau zu beruhigen, doch anscheinend ohne Erfolg. „Wir haben ihn gewarnt – „lass dich bloß nicht mit der ein!" sagten wir – aber er wollte ja nicht hören! Dabei hat sie schon ihren vorigen Mann umgebracht!" Jetzt redete Herr Shikouta sanft aber bestimmt auf sie ein und ihr Geschrille wurde leiser und verstummte schließlich bis auf ein paar schweratmige Keucher. Inuyasha lehnte sich im Flur außerhalb der Sicht der im Wohnzimmer Befindlichen an die Wand und hörte zu. Man konnte die Erleichterung in Mirokus Stimme hören, als die Stimme der Frau verklang und er erneut sprach, dieses Mal offensichtlich zu dem Mann.

„Kagome Higurashi sollte Ihre Schwiegertochter werden. Was für eine Meinung haben Sie von ihr?"

Ein kleine Pause folgte, unterbrochen von dem raschen lauten Atmen der Frau. „Sie ist sympathisch", sagte Herr Shikouta schließlich. „Intelligent und freundlich, gut erzogen und mein Sohn liebte sie. Ich hätte sie mit Freuden in meiner Familie willkommen geheißen." Seine Frau zog scharf den Atem ein.

„Sie war doch nur hinter unserem Geld her! Sonst nichts!"

Miroku blickte sie überrascht an. „Und jetzt hat sie das Geld?"

Die Frau nickte enthusiastisch. „Ja! Wir haben gesagt er soll es lassen, aber er wollte ja nicht hören! Er war so ein lieber Junge..." Das mittlerweile zerknüllte Taschentüchlein wurde wieder mit ins Gespräch einbezogen. Miroku fand, dass die wundgetupften roten Augenränder ihre Erscheinung nicht unbedingt komplimentierten, und schalt sich sofort, für diese herraufdrängenden unfreundlichen Gedanken. Ihr Sohn war tot. Ermordet. Was änderte es da, ob er sie sympathisch fand oder nicht? Ihre Worte jedoch kitzelten an seinen Gedanken.

„Er soll was lassen?"

Als seine Frau nicht antwortete, tat es der Vater des Toten für sie mit ruhiger, beherrschter Stimme: „Vor ein paar Wochen hat er einen Vertrag abgeschlossen, dass sein gesamtes Vermögen und sein Erbe an Kagome fällt, sollte ihm etwas zustoßen." Es folgte eine lange, bedeutungsschwangere Pause. Schließlich räusperte sich der junge Inspektor und richtete seinen Blick auf Shikouta.

„Glauben Sie, dass sie es getan hat, Sir?" Er blickte dem Mann ernst ins Gesicht und erkannte in dessen nahezu ausdruckslosen Miene, wie er mit sich rang. Seine Frau trug einen entschlossenen, verbissenen Blick, aber Miroku achtete nicht darauf. Ihre Meinung kannte er ja. Schließlich lösten sich die tiefen Stirnfalten des Hausherren ein wenig und er sah Miroku direkt in die Augen.

„Nein." Frau Shikouta schnappte erschrocken nach Luft, aber die Blicke der beiden Männer bohrten sich ungeachtet dessen weiter in einander. Schließlich lächelte Miroku und nickte. Er war erleichtert, obwohl er nicht wusste aus welchem Grund genau. Mit einer abschließenden Geste drehte sich um in Richtung der Tür hinaus zum Gang.

„Ah, ich sehe, dass mein Partner mit seinen Untersuchungen fertig ist", meinte er – natürlich war Inuyasha schon eine ganze Weile da gewesen, aber das ließ sich Miroku nicht anmerken, als er aufstand und den beiden die Hand reichte. „ Ich danke Ihnen beiden vielmals für Ihre Hilfe und entschuldige mich, falls es Ihnen irgendwie Unpässlichkeiten bereitet haben sollte. Selbstverständlich werden wir Sie über die Entwicklung dieses Falls auf dem Laufenden halten." Das Ehepaar sagte ein paar höfliche „Nicht-der-Rede-wert"- und Abschiedfloskeln, auch zu Inuyasha, der mittlerweile wieder in den Raum getreten war, und ließen ihre Gäste wiederum von ihrem Hausmädchen nach draußen geleiten. Wieder knirschte der weiße Kies unter ihren Füßen, als die schwere Holztür hinter ihnen ins Schloss fiel.

Aus einem Fenster im ersten Stock von einem leicht zur Seite geschobenen Vorhang verborgen wurden die beiden Männer von braunen Rehaugen beobachtet, wie sie über den Weg zurück zu ihrem Auto liefen. Die junge Frau schauderte, als sie sich an die seltsamen goldenen Augen des blonden Mannes erinnerte (wenn sie genau darüber nachdachte, fiel ihr auf, dass sein Haar eher weiß als blond gewesen war), die eher zu einer Raubkatze gepasst hätten als zu einem Menschen, und wie sie sich in sie gebohrt hatten, als wollten sie in ihre Seele sehen. ‚Nimm dich in Acht!', schien jede Faser ihres Körpers zu schreien. Sie dachte an den anderen Mann, den dunkelhaarigen mit dem kleinen Zöpfchen im Nacken und dem durchdringenden violetten Blick. Ohne Frage lauerte auch hinter seiner friedlichen Fassade ein weit weniger friedlicher Kern. Wer waren die beiden?

Mit einem erneuten Schaudern ließ Eri Johnson den Vorhang zurückfallen. Sie hatte das ungute Gefühl, dass sie die beiden schon bald wiedersehen würde...

oOo

„Du weißt schon, dass das, was wir hier machen, praktisch Einbruch ist, nicht wahr?"

Inuyasha verschränkte die Arme vor der Brust. „Keh. Sie ist nicht da, und wir müssen uns umschauen. Außerdem", setzte er noch mit einem trockenen Grinsen hinzu, „bist du derjenige mit dem Schlüssel."

Miroku grollte unterdrückt, schoss seinem Partner noch einen letzten finsteren Blick zu und schob besagten Schlüssel heftig ins Schloss der Wohnungstür. Sie sprang mit einem Klicken auf. Miroku zog den Schlüssel ab und ließ ihn wieder in die Jackentasche gleiten, dann trat er in die Wohnung, gefolgt von Inuyasha.

Sie hatten gerade die Tür hinter sich geschlossen, als sie erneut aufsprang. Das Stimmengemurmel von draußen auf dem Gang verstummte und wurde von einer ominösen Stille verschluckt.

„Was zum Teufel machen Sie in meiner Wohnung?" traf die beiden schließlich eine eisige Stimme von hinten.

Miroku ließ die Schultern fallen, die sich im Moment der Überraschung unwillkürlich angespannt hatten, und drehte sich langsam um. Er sah direkt in das Antlitz einer Frau. Ein Keuchen entfuhr ihm, als der Anblick und die Vertrautheit ihres Gesichtes ihn wie eine Faust in den Magen traf. Er starrte sie entgeistert an und ließ dann seinen alarmierten Blick zu Inuyasha hinüberflackern, und der Anblick, der ihn dort traf, war nicht minder erschreckend.

Inuyasha war aschfahl geworden unter seiner braunen Haut, seine Gesichtszüge erstarrt und seine Augen wie Steine. Auf seiner gräulich-blassen Stirn glitzerten feine Tröpfchen kalten Schweißes.

„Ich frage noch einmal", sprach Kagome Higurashi erneut, „Was machen Sie in meiner Wohnung?"

. . . TBC, yo.


-ächz- Das waren jetzt 10 Seiten! Zehn dichtbeschriebene Verdana-Schriftgröße10-Word-Seiten. Ein richtiges XXL-Doppel-Whopper-Kapitel. Bin ich stolz. Habt ihr eigentlich alles gelesen oder seid ihr zwischendrin mal weggepennt? War nicht sonderlich spannend, ich geb's zu. Wie gut, dass die Charas hier so was von üüüüüüüüüüüüüüberhaupt nicht OOC sind... -sich deprimiert in eine Ecke verzieht- Und mein Schreibstil wird irgendwie mit jedem Mal schlechter. Sollte er nicht mit der Zeit eigentlich besser werden? -sich noch deprimierter im Bad einschließt-

Wie Kilometer weiter oben schon mal gesagt, seid nett zu einer depressiven Amateur-Wortvergewaltigerin und schreibt ein paar Reviews. Ich bettle auch. -lol-

Ja ne

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Nächstes Kapitel: „Die bahnbrechende Praktik praktischen Einbruchs"

Ich sollte mir echt mal bessere Kapitelnamen überlegen...