Das letzte Kapitel ,eines Erstlingswerks.Viel Spaß beim Lesen:
5. Der Weasley-Schock
Am nächsten Abend pünktlich um acht waren die Mitglieder des Ordens im Salon des Hauses Black zusammengekommen.
Zu Snapes Entsetzen waren außer Percy und Charlie alle Weasleys anwesend. Er hatte das Gefühl, jeder einzelne müsste in seinem Gesicht lesen können, was geschehen war.
In der Mitte des Raumes stand ein Tisch mit Stühlen. Am Kopfende saß Dumbledore, daneben Bill. Mundungus saß neben den Zwillingen. Vermutlich besprachen sie wieder die Lieferung nicht ganz legaler Zutaten. Neben ihm saß Lupin, dann Molly, Arthur und Ginny. Auf der anderen Seite kamen Harry, Ron, Hermine, Minerva, Shacklebolt, Tonks, Moody ... und gegenüber von Ginny saß Severus.
Der alte Magier begrüßte alle und ging gleich auf die verschiedenen Tagesordnungspunkte ein.
„Wir werden auf der Suche nach Verbündeten auch die Zwerge fragen."
„Oh nein, das kannst du nicht ernst meinen", fauchte Molly.
„Sie sind mächtig und stehen nicht auf Voldemorts Seite."
„Ich werde gehen", sagte Bill, sehr zum Ärger seiner Mutter. „Aber es wäre nicht schlecht, eine Hexe dabeizuhaben. So zum Ablenken."
Molly schnaubte laut.
„Die Idee ist gut. Nur wen willst du mitnehmen?", fragte Lupin.
„Ich glaube, an mich braucht ihr da nicht zu denken", sagte McGonagall lächelnd.
„Und Hermine ist die nächsten Wochen in Frankreich", warf Ron sichtlich erleichtert ein.
„Ich mache es", sagte Ginny laut.
„Das wirst du ganz sicher nicht!", donnerte Molly. (A/B gggg )
„Aber ich will und ich bin alt genug", protestierte die jüngste Weasley.
„Hör auf deine Mutter", sagte Snape daraufhin leise. Alle starrten ihn überrascht an.
„Nein, ich mache das. Denkt ihr, ich kann das nicht?" Sie wurde ärgerlich.
„Es ist zu gefährlich. Molly hat recht." Auch Snape wurde lauter.
„Aber ich kenne doch schon einen Zwerg!"
Mollys Augen traten vor Schreck hervor.
„Ja, einen der netten und umgänglichen Sorte, aber die meisten sind anders." Seine Stimme klang zum Erstaunen aller fast flehend.
„Ich werde gehen und damit basta."
„Schatz", schnaubte Snape entnervt. (B/N: liegt mal wieder unter dem Tisch vor Lachen! )
Seine Augen wurden weit, als er begriff, was er soeben gesagt hatte. Der ganze Tisch hatte es gehört. Er schloss die Augen. Kannte er nicht einen Spruch, mit dem man sich in Luft auflösen konnte? Doch da ihm keiner einfiel, öffnete er langsam wieder seine Augen. Der Rest der Gruppe starrte ihn ungläubig an.
‚Er hat es gesagt. Das ist doch nicht zu fassen. Meine Mutter und mein Vater haben es gehört. Er wird sterben und ich auch. Unser Leben ist verwirkt.'
„WAS hast du gerade zu meiner Tochter gesagt?" Molly hörte sich an wie ein explodierender Vulkan.
‚Wenn du wüsstest, was ich deiner Tochter schon alles gesagt habe. Soviel weiß sonst kein Mensch von mir. Wenn du wüsstest wie ernst es mir ist. Sogar über Heiraten und Kinder haben wir geredet, sobald sie ihre Ausbildung fertig hat.'
„Das geht dich nicht im Geringsten etwas an", schnarrte er.
„Mit dir rede ich nicht! Ginny, wieso nennt er dich –„Schatz"?", fragte Molly in die andere Richtung.
Doch Ihre Tochter starrte auf den Tisch und schwieg. Wenn ihr doch etwas einfallen würde, um sie zu beruhigen. Aber sie wusste: es gab nichts.
„Ginevra Weasley!", brüllte die kleine rothaarige Frau.
„Wir sind ein Paar", sagte diese vorsichtig.
„EIN WAS?"
‚Ich muss ihr helfen. Auch wenn ich mich lieber mit einem Berserker anlegen würde als mit Molly. Da muss ich jetzt wohl durch. Auch ein Slytherin kann mutig sein.'
Er stand auf und ging um das Tischende. Ginny hatte dicke Tränen in den Augen. Er nahm sie zärtlich in den Arm und küsste ihre Stirn.
„Es ist einfach geschehen. Wir hatten das nicht geplant", sagte er leise, wenn ihm auch der versöhnliche Teil nicht ganz gelang.
„DU BIST IHR LEHRER. AUSSERDEM BIST DU DER GRÖSSTE SCHLEIMBEUTEL, DEN ICH JE KENNEN GELERNT HABE. WIE KANN ES EIN ALTER SACK WIE DU ES WAGEN, SICH AN MEIN MÄDCHEN RANZUMACHEN?" Molly holte kurz Luft. „Ginny, Kind wie kommst du dazu mit dem …"
„Jetzt mach mal langsam. Sie ist alt genug", donnerte Severus.
‚Falsche Antwort, mein Schatz, so was von komplett falscher Antwort', dachte Ginny.
Arthur erwachte aus seiner Erstarrung. Er schoss nach vorne und riss Snape um. Nun kniete der große Rothaarige auf dem Zaubertränkelehrer, hatte dessen Hände unter seinen Beinen festgekeilt und richtete den Zauberstab an seinen Hals.
„Sag mir einen Grund, dir nicht weh zu tun. Nur einen!"
Snape keuchte von der Wucht des Aufpralles. Sein Rücken schmerzte. Aber wenn er sich jetzt wehren würde, könnte es sein, dass er Arthur verletzte. Das war das letzte, was er jetzt gebrauchen konnte. Also würde er alles über sich ergehen lassen. Er musste schon eine Menge einstecken - auch das würde er überleben.
„Weil ich ihn liebe, Daddy", sagte Ginny leise.
Ihr Vater erhob sich und schaute sie traurig an. Wie könnte er seiner Tochter so etwas antun? Auch wenn er Snape gerne einige Schmerzen zugefügt hätte...
„Severus, was hast du nur mit meiner Tochter angestellt?"
Snape wurde rot, und er dachte an die vergangene Nacht. Sein Gesicht hatte fast die Farbe von Arthurs. Nur aus Scham und nicht vor Zorn. Er erhob sich langsam.
„Du hast doch nicht etwa mit ihr ...? Sag, dass das nicht stimmt!", brüllte Mr. Weasley, als er die Röte sah.
„Ähm", machte Snape und schaute unsicher zu Ginny.
Doch dieses „Ähm" war anscheinend schon wieder genau die falsche Antwort. Arthur schoss erneut auf ihn zu und seine Faust traf Severus mitten ins Gesicht. Er fiel krachend auf den Tisch und blieb besinnungslos liegen.
„Ginny, wie konntest du nur? Er ist ein erwachsener Mann. Nein, er ist ein alter Sack! Er ist ein Ekel und ein Todesser! Oh Ginny ..." Den Rest des Satzes seufzte er und ließ sich auf seinem Stuhl nieder.
„Aber ich liebe ihn", sagte sie und drückte ihren Vater. Sie wusste: für ihn war es vorbei. Einige Wochen hätte er noch daran zu knabbern, aber er würde ihnen nicht im Wege stehen.
Im Gegensatz zu ihrer Mutter. Bei ihr konnte es noch etwas dauern.
Sie ging zum Tisch und beugte sich über den Bewusstlosen und streichelte ihm vorsichtig die Wange.
„Severus, geht es dir gut? Bist du wach?"
‚All das nur, weil ich nicht nachgeben konnte. Ich hätte nie gedacht, dass Dad gegen ihn so ein leichtes Spiel hätte. Schließlich war Severus ein Todesser gewesen.'
Snape öffnete die Augen.
„Hallo, mein Liebling, ist alles in Ordnung?", fragte er.
Blut lief aus seinem Mundwinkel und aus seiner Nase. Trotzdem sah er irgendwie glücklich aus.
„Bei mir wohl eher als mit dir", sagte sie und grinste.
Er fasste sich ins Gesicht und wischte das Blut weg.
„Der Schlag muss vererbbar sein."
„Ich glaube, wir haben genug gesehen. Alle in die Küche, die das hier nichts angeht", sagte Dumbledore und schob auch die jungen Weasleys aus dem Zimmer.
„Molly, Ginny, ihr geht bitte auch nach unten. Ich habe mit ihm etwas zu bereden", sagte Arthur bestimmt.
Ginny wollte protestieren, doch ihre Mutter schob sie hinaus. Severus betrachtete Mr Weasley lauernd.
‚Wenn er mich noch einmal schlägt, muss ich ihm irgendetwas brechen. Wenigstens den Arm.'
„Nun zu dir. Ich muss dir nicht sagen, dass ich mir nicht dich an ihrer Seite gewünscht habe. Aber da sie sich, aus für mich unerfindlichen Gründen, für dich entschieden hat, lass mich dir eines sagen. Wenn du ihr wehtust, egal ob physisch oder psychisch, verspreche ich dir: Dann bringe ich dich um. Hast du mich verstanden?"
Erleichtert huschte ein Lächeln über Snapes Gesicht.
„Arthur, glaube mir, ich werde nie etwas tun, das ihr schadet. Ob du es mir glaubst oder nicht: ich liebe Ginny wirklich. Wenn ich auch bis jetzt noch immer nicht weiß, was sie an mir findet."
Arthur musste lächeln. Ja, seine Tochter war nicht immer leicht zu verstehen. Er hielt Snape die Hand hin, die dieser dankend annahm.
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Währenddessen saß Ginny in der Küche auf der Bank und alle anderen gafften sie an.
„Ginny, wie konntest du nur mit Snape …, mir würde schon übel, wenn ich ihn nur anfassen müsste", brach Ron das Schweigen.
„So hässlich bist du doch nicht, dass du keinen anständigen abbekommen kannst", sagte George.
„Hat er dir irgendetwas gegeben? Ich meine, er ist Zaubertränkemeister", spekulierte Molly.
Diesmal war es Ginny, die förmlich explodierte: „MUM! Jetzt reicht es aber, ist euch allen eigentlich mal die Idee gekommen, dass er gar nicht so ein Ekel ist, wie er immer tut? Er ist ein zärtlicher, zuvorkommender, ab und zu etwas unausstehlicher Mann. Er ist auch nicht eklig. Wenn ihr es ganz genau wissen wollt, ich finde ihn schön und sehr charmant. Auf seine Weise." Beleidigt drehte sie sich ab.
„Danke mein Schatz", grinste Severus. Doch es war nicht die fiese, verzerrte Fratze, die seine Schüler kannten. Nein, es war ein sympathisches, freches und sehr breites Grinsen.
Ein milde lächelnder Arthur stand neben ihm und wusste, dass seine Tochter es fertig gebracht hatte, das versteinerte Herz des ehemaligen Todessers und Zaubertränkemeisters zu erweichen.
„Dad, ich dachte, du reißt ihn in Stücke. Aber der Kerl auch lacht noch!", empörte sich Fred.
„So wie es aussieht, werde ich ja auch nicht dazu gefragt", raunte Molly stinkig.
Arthur warf ihr einen beruhigenden Blick und ein Petzauge zu.
Severus setzte sich demonstrativ hinter Ginny auf die Bank und umarmte sie von hinten. Molly stöhnte auf. Doch ihre Tochter drehte sich um und blickte in seine Augen.
‚Sie will mich doch jetzt nicht vor aller Augen küssen? Das überlebe ich nicht. Niemand wird mehr Respekt vor mir haben. So eine Schwäche darf ich nicht zeigen. Oh, diese Augen ... Dagegen kann ich mich einfach nicht wehren.'
„Bitte nicht hier, ich will nicht ….", sagte er leise.
„Mein Lügner", flüsterte sie ihm leise in sein Ohr.
Er schloss die Augen und Ginny küsste ihn. Alles andere war ihm völlig egal. Sollten sie doch alle starren und denken was sie wollten. (B/N: seufz )
-Ende-
Ein klitzekleines Abschlußreview wäre nett!
