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Flughafenbekanntschaften

by YuryJulian

Genervt musste er feststellen, dass sein Flug gecancelt worden war und der Ersatzflug noch etwas dauerte. Wieso mussten immer alle Flüge nach New York bei ihm mit solchen Problemen behaftet sein? Zwei Stunden, die es nun rumzukriegen galt. Zum Glück hatte Lucas sein Buch dabei.

Seufzend setzte er sich in der Flughalle in eine der vielen Sitzreihen. Seine Tasche schob er zwischen den Beinen unter den Sitz und schlug sein Buch auf. So wie ihm erging es jedoch noch anderen. Ein Mädchen setzte sich ihm gegenüber und betrachtete kurz den gutaussehenden Teenager ehe sie ihren Block hervorholte und etwas zu schreiben begann. Das Klingeln eines Handys riß beide aus der Konzentration. Mit Entsetzen sah das Mädchen wie Lucas seine Seite im Buch einmerkte indem er eine Ecke auf dem Papier umknickte. Das ging so nicht an.

Schnell war der Block in ihrer Tasche verschwunden. Während Lucas nun also telefonierte und dem Anrufer sein Leid klagte, sah sie sich bei den einzelnen Läden des Flughafenkomplexes um.

Nach zehn Minuten ließ Lucas das Handy in seine Jackentasche zurück gleiten und widmete sich wieder seinem Buch. Einen kurzen Blick riskierte er auf seine Uhr. Die Wartezeit bis zu seinem Flug war noch nicht sehr viel weniger geworden. Er seufzte wieder schwer und laß weiter bis ihm jemand etwas unter die Nase hielt. Verwundert sah er auf und direkt in das Gesicht von dem Mädchen, das zuvor noch ihm gegenüber gesessen hatte. „Ja?"

„Nimm das. Ein Buch muss man sorgsam behandeln. Ecken umknicken ist absolut daneben!" schimpfte sie mit ihm.

„Darum schenkst du mir ein Lesezeichen?", fragte er verwirrt. Es war ein recht schönes mit einem Fotodruck von einem Delphin und einem dickeren, schnürsenkelartigen Faden.

„Was du ganz dringend auch nötig hast!" Sie hatte die Augenbrauen zusammen gezogen. Schnell bemerkte der Lucas, dass er hier am besten gehorchen sollte, sonst würde das noch Ärger geben. „Danke", sagte er und nahm es an. „Das wäre aber nicht nötig ge... okay, schon gut." Er lächelte sie an.

„Gut. Du kannst mir ja einen Kakao spendieren, wenn du meinst es nicht zu verdienen." Sie setzte sich neben ihn.

„Musst du auch mit der Maschine nach New York?", fragte er sie, als er das schöne Lesezeichen in sein Buch tat und es zuklappte.

„Leider, das ist die einzige Verbindung im Moment die nicht geht. Alle anderen Flüge haben keine Probleme."

„Dann vertreiben wir uns eben die Wartezeit beim Kakao. Ich bin im übrigen Lucas." Er hielt ihr die Hand hin.

„Anja", sagte sie, als sie seine Hand nahm. Gemeinsam suchten sie sich ein Cafe und Lucas versprach zukünftig keine Bücher mehr rücksichtslos zu behandeln.

ENDE

written 06/01/2006