Friends of My Friend Are My Foes
Ich habe mich bei der Darstellung der „anderen Seite" an Eric van Lustbaders „mondscheinbeschienenen Pfad" aus „Der Ninja" orientiert. Kann den Roman unbedingt weiterempfehlen! „Friends of my friend are my foes" spielt in einer Mischung aus dem Archie- Universum und den jetzigen amerikanischen Tales of the TMNT Vol. 2. Alle Turtles, Splinter, Shredder, die Foot etc. sind Eigentum von Mirage. Wakabayashi Toki, Ueweda Sanjio, Fuchikawa Takehiro, Hatsutori Akemi und Kimura Sen sind meine Charaktere. Wie Hamato Yoshi die Hiroshima- Bombe erlebte, steht im Turtles- Taschenbuchcomic Nr. 6 oder im englischen Archie Adventures - Comic Nr. 28.
Amida Buddha: Viele Ninja verehrten Amida Buddha (gehörten also zu eine Buddhismus- Sekte). Splinter ist allerdings Zen- Buddhist (steht irgendwo in den Archie- Comics).
Dojo: Trainingsraum
Gi: Trainingsanzug, „Karateanzug"
Itaki: Barbar, beleidigender Ausdruck für Ausländer (Gaijin ist wertneutral)
Kami: Geister, leben in Bäumen, Bächen, Felsen etc., aber auch in Hausaltären. Können Schutzgötter, aber auch Schadensbringer (z.B. als Fuchsgeister) sein
Kampai: Prost, zum Wohl
Karma: Schicksal im Sinne von Vorherbestimmung. Es gibt keinen geeigneten Ausdruck zur Übersetzung.
Konnichi wa: Hallo
Kunoichi: weiblicher Ninja
Oyabun: Yakuza- Boss. Yakuza sind die japanische Mafia.
Sayonara: auf Wiedersehen
Sensei: Meister
Seppuku: Selbstmord, meist durch Bauchaufschlitzen
Shidoshi: Oberhaupt der Ninja- Schule, Großmeister
Tatami: eine geflochtene Matte von genormter Größe. Wird in Japan auch als Flächenmaß gebraucht
Tenno: der Gottkaiser (bis zum 2. Weltkrieg wurde der Kaiser in Japan als Gott verehrt und galt als direkter Nachfahre der Sonnengöttin Ameterasu)
Prolog
Der Junge war etwa dreizehn Jahre alt und sehr, sehr mager. Sein schwarzes, blauschimmerndes Haar war am Hinterknopf zu einem Knoten zusammengebunden, der sich langsam löste. Er trug abgewetzte Kleidung, eine schwarze Hose und darüber eine fadenscheinige graue Kimonojacke. Barfuß saß er am Rand des Sees auf dem Schotter und schmetterte mit aller Kraft Steine ins Wasser. Der andere Junge beobachtete ihn. Er war ungefähr zwei Jahre älter. Das Haar trug er kürzer, aber seine Kleidung war in noch schlechterem Zustand. Das normalerweise fröhliche Gesicht wirkte ernst. Auch er war barfuß.
Er stand schon eine Weile hier. Der Jüngere hatte ihn nicht beachtet. Er warf weiterhin Steine ins Wasser. Der Ältere kam zögernd näher. Er war unsicher, wie er sich verhalten sollte. Schließlich setzte er sich neben den anderen Jungen. Der zeigte nicht, ob er den Älteren zur Kenntnis genommen hatte. Der ältere Junge beobachtete ihn weiterhin schweigend. Verschmierte Tränenspuren zeigten sich auf dem Gesicht neben ihn, und die Augen blinzelten immer noch.
Der Jüngere rückte etwas ab, zeigte zum ersten Mal eine Reaktion auf den anderen, und schleuderte die Steine noch energischer. Jeder Stein versank mit einem lauten Platsch und einer kleinen Wasserfontäne. Der Ältere öffnete den Mund um zu sprechen, zögerte und atmete hörbar aus. Das Gesicht neben ihm wurde noch abweisender.
Schließlich blickte der Ältere zum Boden, suchte sich einen flachen Stein und warf ihn über die Wasseroberfläche. Der Stein sprang zweimal auf, bevor er unterging. Der Junge neben ihn wandte den Kopf in seine Richtung, schaute aber gleich wieder weg. Der Ältere nahm einen weiteren Stein und schleuderte ihn. Er sprang dreimal auf. Die Wasserklatscher neben ihm verstummten. Der Jüngere beobachtete nun ihn.
Der Ältere nahm einen dritten Stein. Zweimal. Eine rauhe, heisere Stimme neben ihm sagte leise: „Der eben war besser." Der Ältere drückte ihm einen flachen Stein in die Hand. „Mach´s besser". Der Jüngere zögerte. Dann holte er aus und warf den Stein flach über das Wasser. Er ging sofort unter. Er biss sich auf die Lippen und schaute kurz zur Seite. Der Ältere hatte noch mehr flache Steine gesucht und gab ihm den nächsten. Der Junge holte aus. Der Stein versank. Der nächste ebenso. Wütend schmiss er den darauffolgenden wieder mit aller Kraft ins Wasser. Das Wasser spritzte, die Wellen verliefen sich.
Schweigend saßen die beiden nebeneinander. Schließlich sagte der Ältere: „Ich heiße Toki." Der Junge neben ihm murmelte: „Yoshi". Beide schwiegen wieder. Irgendwann fragte Toki: „Soll ich es dir beibringen?"
