11.
„Fighter!", schrien die sieben Sailorkriegerinnen. Doch diese nahm die Schreie kaum wahr. Alles war vernebelt, doch es lichtete sich langsam.
„Unser Angebot steht noch immer Prinzessin! Gib uns, was wir fordern und du kannst gleich hier und jetzt sterben", sagte Qqm mit verführerischer Stimme.
Vorsichtig richtete sich Fighter auf. Ihre Beine fühlten sich an wie Wackelpudding. Stolz hob sie den Kopf und starrte die Dämonen aus einskalten, dunkelblauen Augen an.
„Nie im Leben werde ich zulassen, dass mein Sternenkristall oder Yozoras mit eurem Dämonenblut befleckt wird! Wir tragen die einzigen reinen Sternenkristalle von Fighter, die noch übrig sind, in uns und ich werde alles daran setzen, sie zu beschützen. Ich werde alles tun, was ich kann, um Yozora und Fighter vor euch zu beschützen!", rief ihnen Fighter entgegen.
„Was hat sie da gerade gesagt!", flüsterte eine verwunderte, silberhaarige Senshi Yami zu.
Im selben Moment begann Fighters Siegel und ihre Brosche zu glühen. Ebenso schien es, als würde am hellichten Tag ein Stern am Himmel erstrahlen.
Fighter wurde in ein bläulichtes Licht getaucht. Aklm und Qqm attackierten sie, doch es war nutzlos. Schließlich verflüchtigte sich das Licht und vor ihnen stand eine andere Fighter.
Neben dem neuen Outfit war das auffälligste, dass ihre Wunden nicht mehr zu sehen waren.
Ihre Haare waren noch immer zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Doch statt dem Diadem prangte auf ihrer Stirn ein fünfzackiger Stern mit zwei gekreuzten Schwertern.
In den Augenwinkeln waren jeweils ein goldener Stern angebracht. Die Ohringe waren dieselben geblieben. Aus der schwarzen Uniform war ein Suika geworden, ähnlich wie ihn auch Yami trug. Er war nachtschwarz und hatte einen orientalischen Touch. Die gesamte Kleidung war sehr fließend und brachte ihr so viel Bewegungsfreiraum. Der Suika war ärmellos- lediglich rötliche und bläulichte Tücher schienen von den Schultern hinabzufließen und die Arme bis hin zu den Händen zu umschließen. An den Oberarmen wurden sie zusätzlich von Armringen gehalten. Der Oberkörper wurde ferner von einer hauchdünnen und figurbetonten Rüstung geschützt, die golden schimmerte. Um die Taillie war ein einzelnes rotes Tuch geschlungen, an dem eine leere Schwertscheide befestigt war. Zusammengehalten wurde es von Fighters Brosche.
Vor ihr schwebte ein Schwert, ähnlich dem japansichen Katana, nur etwas breiter, aber ebenso gebogen. Der Griff war golden mit zahlreichen Ornamenten. In die silberne Klinge war ein Schriftzug gesengt.
Sowohl die Senshi, als auch die Dämonen starrten Fighter nur an. Dies nutzte sie aus:
In einer fließenden Bewegung griff sie nach dem Schwert, welches kurz aufleuchtete und ließ es dann durch die Kehle von Qqm gleiten, der noch immer in ihrer Nähe stand. Die Klinge schnitt wie durch Butter und trennte den Kopf ab. Unter Blutspritzern fiel er zu Boden und der Körper sackte zusammen.
„Nein! Qqm!", rief Aklm.
„Dafür wirst du büßen", schrie er zu Fighter und verschwand im nächsten Moment mit seinem toten Bruder.
Langsam ließ Fighter das Schwert sinken. Blut tropfte von der Klingenspitze zu Boden. Erneut wurde sie in bläulichtes Licht getaucht. Als es wieder verschwunden war, trug sie wieder ihre normale Starlightuniform. Auch die Wunden waren wieder da. Das Einzige, das noch von der Verwandlung zeugte, war das Schwert, dass sie noch immer in den Händen hielt.
Fighter sackte in sich zusammen und stürzte zu Boden. Reglos blieb sie liegen. Langsam bildete sich eine Blutlache um sie.
Kaum das Aklm verschwunden war und der Schild sich aufgelöst hatte, war Yami zu Fighter gerannt- die anderen Senshi dicht hinter ihm.
Er kniete neben ihr nieder und nahm sie in den Arm. Seine zittrige Hand drückte er auf die Wunde. Vorsichtig schüttelte er sie.
„Wach auf, Seiya", flüsterte Kaiji. Er nahm nicht wahr, wie die anderen sich distant zurückhielten. Mit jedem Blick registrierte er die zahlreichen Wunden auf ihrem geschundenen Körper. Erneut schüttelte er sie. Diesmal flatterten ihre Lider und sie schlug die Augen auf. Glasig blickte sie ihm entgegen.
„Kaiji …", flüsterte sie matt und hob die Hand. Zärtlich berührte sie sein Gesicht.
„Es wird alles gut", sagte er und umschloss ihre Hand mit der seinen.
„Die Bücher … kann ich jetzt … ja verbrennen", brachte sie unter Schmerzen hervor.
„Ja, du hast geschafft, Seiya."
Es vergingen einige Sekunden, in denen man nur Fighters rasselnden Atem hörte. Ihr Körper wurde von einem Hustenanfall geschüttelt. Kaiji hob ihren Oberkörper an, damit sie leichter Luft holen konnte.
Sie nickte. Blut rann ihre Mundwinkel hinunter.
Schließlich sah sie ihm direkt in die Augen.
„Ai shiteru itsumademo, Kaiji", flüsterte sie und näherte sich seinem Gesicht.
Sie spürte keine Schmerzen mehr. Sie fühlte sich leicht und unbefangen.
„Ai shiteru itsumademo, Seiya." Mit diesen Worten versiegelte er ihre Lippen. Er konnte ihr Blut auf seinen Lippen, auf seiner Zunge, in seinem Mund schmecken.
Als sich Kaiji von ihr trennte, waren ihre Augen geschlossen. Ihr Kopf war nach hinten gerollt, ihr Hals überstreckt.
„Seiya!", alarmiert schüttelte Kaiji, doch er erhielt keine Reaktion. Er presste zwei Finger an ihre Halsschlagader.
Pdom … … … Pdom … … … Pdom … …
Nur sehr schwach konnt er ihren Puls spüren.
„Lebt sie?"
Unfähig etwas zu sagen blickte Kaiji auf und sah in zwei stechend grüne Augen, die vor Nässe glänzten. Sie sahen ihn bittend, flehend an.
Schwach nickte er.
„Healer …", flüsterte Kaiji und blickte die silberhaarige Senshi an, die neben Fighter niedergekniet war.
„Ich kann ihr nicht helfen", antwortete Healer mit brüchiger Stimme.
„Aber ich kann!"
AN: Tja, wer kann Fighter helfen?
Hier noch die Übersetzung von „Ai shiteru itsumademo": Übersetzt bedeutet es ungefähr soviel wie „Ich liebe dich für immer."
