So, nach langer Zeit gibt es das nächste Kapitel von „Blutrache". Ich hoffe es gefällt euch … Für den Fortgang der Story ist es eigentlich nicht sonderlich wichtig, es enthält lediglich ein paar Spielerein. Und theoretisch hätte ich die komplette erste Szene weglassen können, aber ich fand sie einfach zu witzig, darum bekommt ihr sie auch zu lesen.
Ein Kommi wäre natürlich wie immer sehr nett!
13.
Gelangweilt blickte Yaten auf die Uhr. Taiki war seit einer Stunde in der Bücherei und Seiya und Kaiji schliefen noch- und das obwohl es schon zehn Uhr war.
„Und da heißt es immer, ich wäre eine Langschläferin!"
Schließlich stand sie auf und schlich zu Seiyas Zimmer. Leise öffnete sie die Tür und ging hinein. Es war taghell in dem Raum.
Yaten grinste, als sie Seiya und Kaiji eng aneinander gekuschelt im Bett sah.
„Aufwachen! Frühstück!", rief die Silberhaarige und beobachtete amüsiert, wie Seiya hochschnellte und im nächsten Moment die Bettdecke nachzog.
„Halt die Klappe, Yaten", murmelte Kaiji und schmiss ein Kissen nach ihr, das sie allerdings verfehlte.
„Hast du schon mal was von anklopfen gehört?", beschwerte sich Seiya.
Yaten antwortete nicht und ging wieder hinaus. An der Tür drehte sie sich um.
„Ihr solltet bald zum Frühstücken kommen, ansonsten ist nichts mehr da.
Ach und Seiya … vergiss die Bettdecke nicht!"
Eine halbe Stunde später saßen beide am Frühstückstisch und Yaten staunte nicht schlecht. Als sie das letzte Mal Seiya gesehen hatte, hatte ihr Essen lediglich aus einem Kamillentee bestanden und nun … nun verdrückte sie den halben Kühlschrank.
„Warum seit ihr eigentlich wieder hier?", fragte Seiya.
„Wir haben eine Sternschnuppe mit einer blauen Aura gesehen", antwortete Yaten. Seiya nickte. Natürlich …
„Wo wardt ihr eigentlich gestern Abend?", fragte Kaiji und nippte an seinem Kaffee.
„Im Kino- ich hoffe wir sind spät genug zurückgekommen."
Etwas skeptisch sah Seiya Yaten an.
„Yaten …"
„Taiki war der Ansicht, wir sollten euch alleine lassen, damit ihr Zeit für euch habt. … Ich werd' auch gar nicht erst fragen, was ihr getrieben habt, während wir weg waren."
Mit einem amüsierten Grinsen sah Yaten wie sowohl Seiya, wie auch Kaiji etwas rot an den Wangen wurden, ehe die Schwarzhaarige sie anschrie: „Wir haben gar nichts ‚getrieben', wie du es so schön nennst!"
Yaten zog es vor nicht zu antworten, doch ihr Blick sprach Bände.
Auch wenn sie vorgab, dass es sie nicht interessierte, was passiert war, so brannte sie doch darauf auch das noch so kleinste Detail zu erfahren. Darum passte sie Seiya wenig später ab, als diese alleine war.
„Und?"
„Was und?", fragte Seiya verwirrt.
„Du weißt schon, was ich meine", entgegnete Yaten.
„Ich dachte es interessiert dich nicht!"
„Du kennst mich", meinte Yaten flehend.
„Ja, leider."
„Also, wie war er?"
„Warum bist du dir so sicher, dass da irgendetwas lief?", fragte Seiya. Sie hasste es, wenn sich Yaten immer äußerst reghaft an ihrem Privatleben beteiligte.
„Na hör mal! Bei dem Kuss … außerdem hab ich dich mit ihm im Bett erwischt:
N- A- C- K- T!"
„Das er bei mir geschlafen hat, liegt daran, dass du und Taiki wieder hier seit- und ansonsten lief garantiert nicht das, was du dir in deinem kranken Hirn schon wieder vorstellst!"
„Oh mein Gott! Yaten braucht dringend ein Privatleben!"
„Nicht mal …"
„Außer Küssen lief nichts!" Damit war für Seiya die Unterhaltung beendet.
„Müssen ja heiße Küsse gewesen sein", meinte Yaten und deutete auf einen vermeindlichen blauen Fleck an Seiyas Hals.
In diesem Moment kam Taiki wieder.
„Wir treffen uns um drei mit den anderen im Hikawa. Tempel", rief sie.
„Guten Morgen, Seiya. Angenehme Nacht gehabt!"
„Ach haltet doch alle eure Klappe!", rief Seiya und stürmte aus der Wohnung.
„War das ein Knutschfleck an ihrem Hals?", fragte Taiki, als sie weg war.
Yaten nickte.
Am Nachmittag saßen einmal wieder die inneren Senshi, die Starlights, Kaiji und die Katzen bei Rey im Tempel.
Luna ruhte bei Yaten auf dem Schoß und genoss es gekrault zu werden. Artemis lag auf Minakos Schulter und hatte beleidigt den Kopf weggedreht.
Die elf unterhielten sich angeregt über die neue, veränderte Lage.
„Seiya, hast du Halsschmerzen?", unterbrach Usagi plötzlich die Disskusion, da ihr der Schal, den sie trug, erst jetzt aufgefallen war.
„Nein, sie verbirgt damit nur einen wunderschönen Knutschfleck", antwortete Yaten an ihrer Stelle. Wütend funkelte Seiya sie an, während die anderen nur wissende Blicke austauschten.
„Noch ein Wort und du bist Tod, Knirps!", drohte Seiya.
„Nie im Leben! Ich hab' noch so das eine oder andere prisante Detail … Vielfraß!", giftete Yaten zurück.
„Und ich dachte Rey und Usagi wären schlimm", meinte Makoto, jedoch passte auf sie niemand auf.
„Ich bin kein Vielfraß, du halbe Portion!", entgegnete Seiya und setzte eine beleidigte Miene auf.
„Ach ne und wer hat heute Früh den halben Kühlschrank leergefressen, dass Kaiji einkaufen gehen musste, damit wir etwas zum Mittagessen hatten!"
„Ich bin schwanger- und wenn dir das nicht passt, dann beschwer dich doch bei Taiki!"
„Mach ich!", rief Yaten.
„Gut!"
„Du kannst mich mal!"
„Du mich auch!"
Beide starrten sich wütend und beleidigt an.
„Nachdem das nun geklärt wäre, können wir von Seiyas Knutschfleck ja wieder zu Aklm kommen", meinte Taiki schließlich.
„Was machen wir nun wegen Aklm? Er wird sich an Fighter rächen wollen und wenn ich es richtig verstanden habe, ist ja auch noch immer hinter dem Baby her", fragte Minako.
„Nachdem ich nun Nintairyoku habe, werde ich ihm einen Besuch abstatten und aus ihm Dämonen- Sushi machen", antwortete Seiya.
„Kannst du nur ans Essen denken!", schnappte Yaten.
„Das wirst du garantiert nicht tun", sagte Taiki bestimmt.
„Warum? Qqm habe ich doch auch erledigt!"
„Erstens: Du bist schwanger.
Zweiten: Aklm wird sicherlich nicht so leicht zu vernichten sein wie Qqm.
Drittens: Wir können nicht jedesmal darauf hoffen, dass Sailor Saturn kommt und dich wieder heilt", entgegnete Taiki ruhig und bestimmt.
„Was? Nur weil ich schwanger bin, soll ich nicht mehr kämpfen! Er ist hinter mir her und darum werde ich ihn auch vernichten. Zweitens, bin ich die Anführerin der Starlights. Das heißt, wenn wir kämpfen steh' ich ganz vorne und drittens bin ich schließlich die Erbin von Fighter!" Sie war immer lauter geworden.
„Seiya …" Taiki wollte zu einer Erklärung ansetzen doch Seiya fiel ihr ins Wort.
„Ich lass' mich nicht in Watte einpacken!", schrie sie und war aufgesprungen. Taiki war ebenfalls aufgestanden und hielt sie am Arm fest.
„Niemand will dich in Watte packen", entgegnete die Brünette ruhig, doch das brachte Seiya noch mehr in Rage.
„Aber genau das tut ihr! Ihr alle!", rief sie und lief aus dem Tempel.
Taiki rief ihr hinterher, doch sie hörte nicht.
„Verfressen und launisch. Yep, sie ist schwanger", war Yaten zu hören.
„Yaten, dass ist wirklich nicht nett", entgegnete Luna.
„Aber es entspricht der Wahrheit."
„Ich geh' ihr nach", bot Kaiji an und war auch schon aufgestanden. Kaum das Taiki genickt hatte, war er auch schon weg. Er fand Seiya recht schnell. Sie saß auf einer der zahlreichen Treppenstufen, die zum Tempel führten. Leise ging er zu ihr hin und als er nah genug an ihr war, glaubte er ein Schluchzen zu hören.
„Weinst du?", fragte er und setzte sich neben sie.
Rasch wischte sie sich mit dem Handrücken über die Augen.
„Nein." Ihr Stimme klang brüchig und sie drehte ihr Gesicht weg. Kaiji umschloss ihr Kinn mit seiner Hand und drehte ihr Gesicht zu sich hin- so war sie regelrecht gezwungen, ihn anzusehen. Mit dem Daumen wischte er ein paar Tränen von ihrer Wange.
„Kou Seiya weint- den Tag muss man sich rot im Kalender markieren", spaßte Kaiji.
„Ich weine nicht!", herrschte Seiya ihn an. Im nächsten Moment lag sie schluchzend in seinen Armen.
„Diese verdammten Hormone. Daran ist nur Taiki schuld!", fluchte sie leise.
„Dir ist klar, dass Taiki in letzter Zeit an allem Schuld ist."
„Sie ist es auch", entgegnete Seiya und vergrub ihr Gesicht in seinem Hemd.
Zärtlich wiegte er sie hin und her und entwirrte den langen Pferdeschwanz.
„Keiner will dich in Watte packen, verstehst du mich Seiya, wir sind alle nur um dich und das Baby besorgt", sagte er.
„Bei dir macht es mir ja nicht allzu viel aus, aber bei den anderen- besonders bei Taiki und Yaten", antwortete Seiya schließlich und sah ihn an. In diesem Moment kamen die Sailorkriegerinnen an ihnen vorbeigerannt.
„Ein Dämon", rief ihnen Sailor Moon zu.
„Bleib bitte hier, Seiya", bat Sailor Star Maker.
„Pass auf, dass sie hier bleibt, Kaiji", fügte Healer hinzu.
„Aber …" Zu mehr kam Seiya nicht, da die anderen dann bereits außer Hörweite waren. Nun rannten Artemis und Luna an ihr vorbei.
„Es ist besser, wenn du hier bleibst, Seiya. Wir folgen ihnen!"
„Siehts du, selbst die Katzen packen mich in Watte!", rief Seiya und warf sich Kaiji in die Arme.
„Was hältst du davon, wenn wir essen gehen?", schlug Kaiji vor, da er eigentlich nicht den ganzen Tag vorgehabt hatte, mit Seiya auf den Treppen zu sitzen.
„Ich bin kein Vielfraß", entgegnete Seiya beleidigt, blieb aber in seinen Armen.
„So war das auch nicht gemeint", erwiederte Kaiji.
„Ich hätte damit rechnen müssen. So empfindlich, wie sie neuerdings ist … aber irgendwie ist es auch süß …"
„Wie dann?"
„Es sollte eine nette Einladung zum Essen werden und keine von Yatens Anspielungen."
„Wirklich?", hakte Seiya nach.
„Ja."
„Gut, dann akzeptiere ich."
