17.

„Was ist das denn jetzt für eine Überraschung?", fragte Seiya Kaiji ungeduldig, als er mit ihr zum Hikawa Tempel ging. Doch er schwieg und sah sie nur verliebt an.

„Kaijiiiiii!" Seiya versuchte es mit ihrem besten Dackelblick und mit einer Stimme mit der sie sogar Taiki dazu bekam, alles zu tun, was sie von ihr verlangte.

Er drehte sie zu sich um und küsste sie zärtlich.

„Mehr erfährst du von mir nicht!", sagte er mit einem Grinsen, nahm ihre Hand und ging weiter.

„Du weißt, was ich von Überraschungen halte", versuchte es Seiya weiter.

Als Antwort erhielt sie nur ein Kopfschütteln.

„Bitte!"

„Wir sind sowieso da", entgegnete Kaiji und deutete auf die vielen Stufen, die zum eigentlichen Tempel führten.

„Sie kommen!", rief Minako und rannte zu den anderen zurück. Sie hatte um die Ecke gelugt und gesehen, wie Kaiji mit Seiya die Treppen hochkam.

„Ist alles fertig?", fragte Rey und schien beinahe verrückt zu werden.

„Es kann losgehen", bestätigte Makoto.

Kaum das sie das gesagt hatte, wurde die Tür aufgeschoben und Kaiji trat mit Seiya ein, der er die Augen zuhielt.

„Er hat es tatsächlich geschafft, sie hierher zu bringen, ohne dass sie etwas erfährt", flüsterte Yaten Taiki zu. Jedoch so laut, dass Seiya es mitbekam.

„Der Knirps ist auf jeden Fall hier", meinte die Schwarzhaarige.

„Ich bin kein Knirps!", entrüstete sich die Silberhaarig.

„Ruhe!", zischte Taiki.

„Die Starlights sind auf jeden Fall alle hier", meinte Seiya.

„Lasst uns jetzt anfangen", sagte Usagi.

„Odango", stellte Seiya fest.

Die anderen nickten zustimmend und gaben Kaiji ein Zeichen, bei drei seine Hand von Seiyas Augen zu nehmen. Minako hatte eine Hand hochgehoben und zählte mit den Fingern bis drei.

„ÜBERRASCHUNG!", riefen alle bei drei.

Mit starren Augen und halb offenem Mund blickte Seiya drein. Man konnte gut und gerne sagen, sie sah geschockt aus.

„Kinmokusei an Seiya!", sagte Yaten und wedelte mit der Hand vor Seiyas Gesicht. Schließlich kam sie wieder zu sich und schlug die Hand weg.

„Was …?"

„Auf der Erde nennt man so etwas eine ‚Babyüberraschungsparty'", antwortete Taiki.

„Das ist ein Heiden Spaß", versicherte Minako und hatte sich an Seiyas Arm geschmissen. Yaten war froh, dass es nicht ihrer war.

Die Schwarzhaarige blickte alles andere als glücklich drein, sondern eher skeptisch und als wäre sie am falschen Platz.

Haruka konnte es ihr nicht verübeln. Sie selbst war auch nur deshalb mitgekommen, weil Michiru es wieder einmal geschafft hatte, sie zu überreden.

„Was ist das?", fragte Seiya und deutete auf scheinbares Geschenk, das etwa einen Meter groß zu sein schien. Obendrauf war noch ein im Gegensatz Kleines, das sie als CD erraten würde.

„Mizuno- san und ich hatten eine ähnliche Idee und haben zusammengelegt", erklärte Taiki.

„Was soll ich mit einem Stapel Bücher- außer sie euch an den Kopf zu werfen?", fragte Seiya. Selbst ein Blinder konnte erraten, dass es sich dabei um irgendwelche beschriebenen und zusammengehefteten Blätter Papier handelte.

„Das ist die komplette Brockhaus Enzyklopädie; sowohl in Buch- als auch in CD- form", antwortete Amy.

„Und was soll ich damit?", fragte Seiya. Sie konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, wozu man so etwas gebrauchen konnte- außer natürlich um es nach Taiki und Yaten zu werfen, wenn sie ihr wieder einmal auf die Nerven gingen … Was sie in letzter Zeit irgendwie ständig schafften.

„Es ist nicht für dich gedacht, sondern für Yozora", entgegnete Taiki.

„Der Sinn einer Babyparty ist es, dass es Geschenke für das Baby gibt. Darum: Babyparty!", erklärte Makoto.

„Sie ist noch nicht einmal geboren! Woher wollt ihr wissen, was sie will?", äußerte Seiya. Das Ganze war ihr eindeutig zu viel Aufmerksamkeit.

„Halt einfach die Klappe und freu dich, okay!", befahl Yaten und drückte ihr einen Schuhkarton mit Löchern in die Hand.

„Was soll ich jetzt damit? Auch wenn es schwer ist, sind da sicherlich keine Schuhe drinnen", meinte Seiya und glaubte Bewegungen darin zu spüren.

„Nein, die Schuhe trage ich. Schön nicht!", antwortete Yaten und zeigte ihr ihre neuste Errungenschaft.

„Wenn du willst, dass ich einen leeren Schuhkarton für dich wegschmeiße …"

„Nein! Du sollst ihn aufmachen", erklärte Yaten.

Mit einem affektiert freudigen Lächeln entfernte Seiya den Deckel.

„Miau!"

Eine kleine Katze mit nachtschwarzem Fell blickte ihr ängstlich aus grünen Augen entgegen.

„Was soll ich mit einer Katze?", fragte Seiya und beäugte das Geschöpf misstrauisch. Sie nahm an, dass es ihm ebenso ging wie ihr und es nur weg wollte.

„Es heißt, dass Kinder durch ein Haustier Verantwortungsbewusstsein erlernen", erklärte Yaten.

„Yaten wollte ja eigentlich Luna, aber nachdem das ja nicht ging, hat sie im Tierheim vorbeigeschaut", erklärte Usagi.

Sie erinnerte sich noch lebhaft daran, wie Luna förmlich Herzaugen bekommen hatte und sofort eingewilligt hätte, wenn Artemis sie nicht in den Schwanz gebissen hätte und sie zurück in die Wirklichkeit geholt hatte. Als Yaten dann vorgeschlagen hatte, dass sich Luna und Artemis paaren sollten, schien der weiße Kater ohnmächtig geworden zu sein. Amy hatte dann schließlich das Tierheim vorgeschlagen.

Seiya drückte Kaiji den Schuhkarton samt Katze in die Hände und winkte Yaten und Taiki zu sich.

„Kommt mal her ihr beiden!"

„Kommt es mir nur so vor oder hat das ganze Zeugs einen eigennützigen Hintergrund! Ich meine: Taiki, du redest schon die ganze Zeit von irgend so einer Enzyklopädie. Und Yaten, du und Katzen, dass ist kein Geheimnis! Also!" Abwartend sah sie ihre beiden Freundinnen an. Ihre Augen waren strahlten die Wärme des Nordpolarmeeres aus.

Doch bevor sie dazu kamen, zu antworten, erklangen von draußen die Schreie von Stieren.

Ja, ich weiß ich bin fies genau an dieser Stelle aufzuhören, aber es hat sich einfach super angeboten