Hallo! Vielen Dank für die lieben Reviews, wir haben uns total gefreut! Sry, dass wir so lange nichts geschrieben haben, aber wir hatten ganz schön Stress in der Schule… Na ja, jetzt geht's ja weiter. Viel Spaß!
9.Drei chaotische Schulstunden
Für Sina und Vanessa war der Tag ziemlich langweilig gewesen. Am Nachmittag war Bellatrix Lestrange gekommen und hatte ihnen Essen und ein paar Decken gebracht. Sie hatte ihre Arme für eine halbe Stunde losgebunden damit sie essen konnten und anschließend wieder fest gemacht. Sina hatte die Augen geschlossen, damit sie diese Person nicht sehen musste, die Harry letztes Jahr so viel Kummer bereitet hatte. Jetzt war es Abend und sie konnten nichts mehr sehen, außer einem Feuerkreis, der durch die Bäume zu ihnen herüber blitzte. Die Todesser hatten ihn gezogen, um sie einzusperren.
Allmählich bekam Sina Rückenschmerzen von der unbequemen Position.
„Was meinst du, wieso die Todesser uns gefangen genommen haben und uns trotzdem am Leben lassen?", hörte sie Vanessas Stimme leise in der Dunkelheit.
„Ich vermute mal, dass sie hoffen, dass Harry sich auf eigene Faust auf die Suche nach uns macht und V-Voldemort ihn so in die Finger bekommt.", antwortete Sina bitter.
„Und wie ich Harry kenne, wird er genau das tun.", fügte sie leise hinzu.
„Hermine, versteh doch! Glaubst du ernsthaft, dass ich ruhig im Schloss sitzen bleibe und seelenruhig abwarte, bis Voldemort die beiden umbringt?", fragte Harry Hermine aufgebracht.
Es war der nächste Morgen. Die Freunde saßen in der Großen Halle beim Frühstück.
„Überleg doch mal. Wenn du jetzt abhaust und auf eigene Faust nach ihnen suchst, spielst du Voldemort doch nur in die Hände. Dann seid ihr hinterher alle drei tot!", erwiderte Hermine, inzwischen schon leicht genervt. Dieses Thema diskutierten sie schon seit einer halben Stunde. Harry schwieg und starrte mit abwesendem Blick auf seinen Teller. Hermine seufzte und sah sich in der Großen Halle um. Die meisten Schüler sahen heute Morgen schon etwas wacher aus. Die Gemüter hatten sich langsam beruhigt. Natürlich machte auch sie sich Sorgen um Sina und Vanessa, aber sie erinnerte sich nur zu gut an ihre vergangenen Schuljahre und Harrys damalige Begegnungen mit Voldemort. Wer sagte ihr, dass er auch diesmal wieder mit heiler Haut davon kommen würde…? Ron hatte bisher schweigend zugehört. Er saß neben Ginny und warf immer wieder finstere Blicke zu Hermine herüber. Hermine tat so, als würde sie es nicht bemerken, auch wenn es ihr immer noch wehtat, dass Ron ihr vorwarf ihn zu hintergehen. Ginny sah schon seit einer Weile erstaunt zwischen den beiden hin und her. Jetzt konnte sie sich nicht mehr zurückhalten und fragte kopfschüttelnd:
„Was ist eigentlich mit euch beiden los? Ihr tut schon den ganzen Morgen so, als wärt ihr die größten Feinde!"
Hermine warf einen kurzen Blick zu Ron hinüber. Dann sagte sie:
„Da musst du deinen Bruder fragen.", stand auf und ging aus der Halle. Ginny sah Ron fragend an. Der murmelte nur abweisend:
„Das geht dich nichts an." Und lief ebenfalls hinaus. Jetzt sah Ginny Harry verständnislos an, der nur mit dem Kopf schüttelte und sagte traurig:
„Später…"
„Wieso erzählt mir hier eigentlich niemand etwas? Ich habe auch ein Recht zu erfahren was hier vor sich geht!", fauchte Ginny Harry an, und sprang wütend auf. Als Harry sie nur mit leeren Augen ansah, schnalzte sie missbilligend mit der Zunge, und rannte wie Hermine und Ron aus der Halle. Als sie wütend um die Ecke stürmte, lief sie glatt in jemanden rein.
„'tschuldigung.", murmelte sie. Sie wollte gerade weiterlaufen, als sie plötzlich stutzte und überrascht auf den Jungen starrte, der vor ihr stand. Er kam ihr merkwürdig bekannt vor. Auf ein Mal wurde ihr bewusst, dass sie den Jungen immer noch anstarrte. Sie wandte den Blick schnell von ihm ab, entschuldigte sich noch ein Mal und ging schnell davon. Sie überlegte gerade, ob sie die erste Stunde schwänzen sollte, als Dumbledores Stimme magisch verstärkt durch die Gänge hallte.
„Ich bitte alle Lehrer zu einer Besprechung in mein Büro! Für die Schüler fällt der Unterricht in den ersten drei Stunden aus."
Ginny seufzte erleichtert und machte sich auf den Weg hinaus zum See. Irgendwie hatte dieser Junge sie verwirrt. Es kam selten vor, dass sie sich so dämlich benahm. Sie war am See angekommen, breitete ihre Jacke aus und setzte sich ins Gras. Dann fielen ihr Ron und Hermine wieder ein. Sie grübelte noch eine Weile darüber nach, was wohl mit den beiden los sein könnte, doch eine Möglichkeit war unlogischer als die andere. Die beiden verstanden sich doch so gut. Ihre Gedanken glitten zu Vanessa und Sina. Wie es den beiden wohl gerade ging? Sie lehnte sich gegen den Baum, der hinter ihr stand und sah hinüber zum Qudditchstadion. Ein einzelner Spieler flog dort in einem irren Tempo seine Runden. Das konnte eigentlich nur Harry sein, dachte sie, als sie hinter sich Schritte hörte. Sie drehte sich um und sah zu ihrer Überraschung Harry auf sie zu kommen. Er blieb vor ihr stehen, sah sie unsicher an und fragte:
„Hi Ginny, darf ich mich zu dir setzen?" Sie blinzelte zu ihm hoch.
„Klar, warum nicht…?"
Harry setzte sich neben sie und starrte eine Weile auf den See hinaus. Dann sah er Ginny vorsichtig von der Seite an
„Tut mir leid, wegen vorhin.", sagte er leise.
„Schon OK. Erzählst du mir wenigstens jetzt, was los ist?"
„Ach eigentlich nichts Besonderes. Ron ist nur sauer auf Hermine, weil sie sich noch mit Krum schreibt und Hermine ist stinkig, weil er ihr nicht vertraut. Im Moment wird keiner mit der Situation so wirklich fertig…"
„Harry…"
„Ja?"
„Wirst du sie suchen gehen?"
„Um ehrlich zu sein, ich weiß es nicht. Aber was ich weiß, ist, dass ich es nicht aushalte, im Schloss zu bleiben und tatenlos zuzusehen." Darauf folgte ein langes Schweigen.
„Wo sind Ron und Hermine?", fragte Ginny schließlich.
„Ich glaube Ron ist im Schlafsaal und Hermine in der Bibliothek.", sagte Harry. Ginny lächelte. Aber dann wurde sie wieder ernst.
„Meinst du sie vertragen sich wieder?"
„Ich denke schon. Ich werde nachher mal mit Ron sprechen…" Wieder folgte ein langes Schweigen.
„Woran denkst du?", fragte Harry Ginny, die schon eine Weile in die Ferne gestarrt hatte. Ginny sah hoch, und schaute verlegen, als ob Harry sie gerade bei etwas schlimmen ertappt hätte.
„Ach, an nichts."
„Und das soll ich dir glauben?"
„Naja, an Sina und Vanessa. Und an Ron und Hermine."
Harry sah sie zweifelnd an, sagte aber nichts, sondern erhob sich und sagte:
„Ich werde jetzt mal Ron suchen. Vielleicht kann ich ihn dazu überreden, Hermine nicht so voreilig zu verurteilen."
„Tu das"
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Wer dieses Mädchen wohl war, das da eben quasi in ihn hineingelaufen war? Er ließ seinen Blick über das Gelände schweifen, während er mit seinem Nimbus 2001 immer höher flog. Da sah er sie plötzlich wieder. Sie saß unter einem Baum am See. Ihr rotes Haar glitzerte in der Sonne. Sie hatte ein bisschen Ähnlichkeit mit Ginny, der kleinen Schwester von Ron Weasley, die immer wie ein Schatten hinter Harry Potter hergelaufen war. Ob sie ihn wohl immer noch so anhimmelte? Er freute sich schon auf das Treffen mit Harry. Er hatte ihn lange nicht gesehen.
Er sah auf die Uhr. Er ließ sich etwas sinken und überlegte, was er bis zum Abendessen machen sollte. Er hatte keine Lust sich jetzt beim Mittagessen schon den vielen neugierigen Blicken und Fragen auszusetzen. Ursprünglich hatte er vorgehabt nach Hogsmeade zu gehen, aber heute Morgen waren alle Zeitungen voll mit dem Überfall gewesen. Er sah wieder zum See hinüber. Das Mädchen war verschwunden. Vermutlich war sie zurück ins Schloss gegangen.
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Hermine saß in der Bibliothek über ein Buch gebeugt, als Ginny hereinkam. Es tat ihr Leid, dass sie Ginny einfach so sitzen lassen hatte, aber sie wollte nicht vor Ron darüber sprechen. Ginny war hinter einer Regalreihe verschwunden. Hermine sah auf die Uhr. In einer Stunde gab es Mittagessen. Da kam Ginny wieder hervor und setzte sich neben Hermine. Sie begann in einem dicken Wälzer über Verwandlungen zu lesen.
„Hat Ron dir erzählt, was los ist?", fragte Hermine.
„Glaubst du das ernsthaft?", fragte Ginny zurück.
„Nein.", gab Hermine zu.
„Aber ich habe Harry vorhin am See getroffen.", sagte sie. „Er hat es mir erzählt. Meinst du nicht, dass du Ron noch mal ganz ruhig alles erklären solltest? Ich glaube, es tut ihm inzwischen Leid, dass er dir so wenig vertraut hat." Sie wusste, dass dies nicht stimmte, aber sie setzte darauf, dass Harry mit Ron reden wollte. Hermine zuckte mit den Schultern.
„Ich weiß nicht. Mal gucken. Ich kann ja verstehen, dass er schlecht drauf war, aber dann könnte er doch kommen und sich entschuldigen." Fragend sah sie Ginny an.
„Aber vielleicht fällt das Ron genauso schwer wie dir.", vermutete Ginny zaghaft.
„Aber ICH habe doch nichts falsch gemacht! Warum sollte ICH mich dann entschuldigen? Wofür den überhaupt? Dafür, dass sich mein Leben nicht nur um Ron dreht? Dafür, dass ich auch andere Leute habe, mit denen ich Zeit verbringen kann? Dafür, dass er mir kein bisschen vertraut, und total eifersüchtig ist? Nein, das sehe ich nicht ein! Entweder er entschuldigt sich bei mir, oder es tut mir Leid. Denn ich kann nicht mit einem Jungen zusammen sein, der jeden meiner Schritte kennen will, und der mich mit keinem anderen Menschen reden lässt, nur weil er eifersüchtig ist!", Hermine versuchte trotz ihrer Wut leise zu bleiben. Ginny sah sie bestürzt an.
„Es tut mir Leid. Natürlich hast du nichts getan, aber meinst du wirklich, du könntest ihm nicht noch eine Chance geben? Ich meine, es ist euer erster Streit, und du kannst doch nicht beim ersten Auftreten eines Problems Schluss machen. Ich denke, du solltest ihm dann wenigstens etwas Zeit lassen, sich klar zu werden, dass er völlig grundlos eifersüchtig ist.", versuchte Ginny Hermine wieder zu beruhigen. Hermine sah geknickt aus.
„Natürlich. Ich bin nur im Moment total gereizt. Tut mir Leid, dass ich so aufbrausend war." Hermine versuchte zu lächeln.
„Schon OK. Ich denke wir sollten jetzt zum Mittagessen gehen.", sagte Ginny, und stand auf. Hermine erhob sich ebenfalls.
„Danke.", sagte sie leise zu Ginny, und zusammen gingen sie zum Mittagessen
Ich hoffe es hat euch gefallen und ihr reviewt schön!
