Okay, hier das nächste Kapitel. Vorsicht: Total kitschig. Sagt nicht, ich hätte euch nicht gewarnt ;)

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Jetzt lachte Fêrlas auch. „ Soviel zu der Behauptung, du würdest die Unterdrückung von Hauselfen befürworten"

„Wer erzählt denn so einen Stuß?"

Fêrlas ging neben Holly in Richtung Küche.

„Steffen Starr, der Typ der letztes Jahr sitzen geblieben ist, hat Professor Granger erzählt, deine Familie hätte ihre Hauselfen mies behandelt. Er hoffte vermutlich, er bekäme dann keine Strafarbeit, weil er dir Akne angehext hat."

„Und?"

„Er bekam einen Anstecker mit der Aufschrift B.ELFE.R, und musste die Strafarbeit trotzdem machen."

Hollys Gesicht wurde wieder ernst „Meine Familie hatte tatsächlich eine Hauselfe. Und meine Eltern haben sie wirklich schlecht behandelt. Aber das heißt nicht, dass ich das gut finde"

Als sie die Küche betraten lief Holly eine Hauselfe entgegen.

„Miss Holly hätte nicht herkommen sollen. Miss Holly wird  das Frühstück verpassen!" Nach einer Weile erhellte sich das Gesicht der  Elfe. „Wird Miss Holly dann hier essen?"

Holly schüttelte den Kopf. Mandy, die ihrer Familie früher gedient hatte, hing immer noch sehr an ihr.

Holly befürchtete,  die Hauselfe würde nie allein in Hogwarts zurechtkommen , und besuchte sie daher nur selten.

Aber manchmal musste Holly einfach mit jemandem reden, der sie nicht hasste. Und Mandy wusste, dass Holly keine Todesserin war.

Doch jetzt fiel der Blick der Hauselfe auf Fêrlas.

„Mandy hat schon Gerüchte gehört, von einem hohen Elfen in Hogwarts" piepste sie „ Mandy hat es nie geglaubt. Mandy weiß, dass ihr uns Hauselfen verachtet, weil wir den Menschen dienen, und weil wir nicht unsterblich sind."

Fêrlas war leicht rosa geworden, und seine spitzen  Ohren glühten erdbeerrot.

„Bin nur halb Elb" murmelte er verlegen, doch die Hauselfe redete schon weiter.

„Elb kann von Mandy denken, was ihm beliebt. Mandy macht es nichts aus" Die Hauselfe senkte resigniert den Kopf, „aber er darf nicht glauben, was andere über Miss Holly erzählen. Miss Holly war immer gut zu Mandy. Miss Holly ist keine Todesserin!" Inzwischen funkelten die tennisballgroßen Augen der Hauselfe wütend.

„Miss Holly ist nur ein Mensch, aber Miss Holly ist mindestens genauso viel wert wie einer vom schönen Volk. Wage es ja nicht, schlechte Dinge über Miss Holly zu erzählen!"

Den Hauselfen von Hogwarts war es verboten, SchülerInnen anzugreifen, aber Mandy fühlte sich  immer noch hauptsächlich Holly verpflichtet. Wenn Fêrlas etwas Falsches tat, war er in Gefahr.

Er war in die Knie gegangen, um der Hauselfe in die Augen schauen zu können, und legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Ich verdanke Holly mein Leben", sagte er ernst, „ich wäre der Letzte, der etwas Schlechtes über sie sagen würde."

„Mandy hat das nicht böse gemeint", flüsterte die Hauselfe eingeschüchtert. „Mandy wollte den Elb nicht beleidigen."

„Und noch etwas", der Halbelb lächelte, „nenn mich Fêrlas, klar?"

Mandy nickte.

„Es ist schon ziemlich spät," meinte Holly. „Wir gehen jetzt besser frühstücken."

Die große Halle war, wie jedes Jahr, mit zwölf Weihnachtsbäumen geschmückt, und von der Decke rieselte magischer Schnee.

Die Gryffindors, die über die Ferien in Hogwarts blieben, taten dies offensichtlich, da ihnen die Weihnachtsfeier so gut gefiel. Sie lachten, alberten herum, und hatten zweifellos einen Haufen Flausen im Kopf.

Die wenigen Hufflepuffs, die geblieben waren, machten ebenfalls einen fröhlichen Eindruck, wirkten aber viel ruhiger als die Gryffindors.

Die Slytherins hatte Holly nie verstanden. Sie schienen sich , wenn überhaupt, nur zu freuen wenn, sie sich über andere lustig machen konnten. Aber sie hatten derart ausdruckslose Gesichter, und redeten so leise, dass Holly keine Vorstellungen hatte weshalb sie geblieben sein könnten.

Am Ravenclaw - Tisch saß außer Fêrlas und Holly nur Molly Moortree , die ziemlich deprimiert aussah. Warum eigentlich? Es war doch Weihnachten!

Holly musste lächeln. Früher war sie an Weihnachten auch deprimiert gewesen. Und jetzt fand sie es merkwürdig, dass es jemandem anderen auch so ging.

Sie konnte sich nicht erinnern, jemals so glücklich gewesen zu sein. Dabei war das einzige, was sich geändert hatte, die Meinung einer einzigen Person über Holly . Oder?

Holly fiel plötzlich auf, dass sie ihre Umgebung ganz anders wahrnahm als früher. In den vergangenen Jahren hatte sie die Weihnachtsdekoration nie besonders überwältigend gefunden. Aber heute sah einfach alles wunderschön aus. Nicht einmal das hässliche Gesicht von Tom Tanders störte Holly. Sie war sehr erleichtert darüber, dieses Gesicht wieder so richtig abstoßend zu finden. Sie wusste immer noch nicht genau, was er eigentlich von ihr gewollt hatte. Sie nahm aber an, dass er einfach nur ihr unerwartetes Interesse an ihm hatte ausnutzen wollen. Holly wollte gar nicht darüber nachdenken, was er sich noch alles erlaubt hätte, wenn sie zu diesem Zeitpunkt nicht schon wieder bei Verstand gewesen wäre.

Anscheinend war Tanders doch etwas enttäuscht. Vermutlich hätte er gerne damit angegeben, dass sogar die allseits gefürchtete Holly Lestrange in ihn verliebt war.

 Tja, Pech für ihn. Und das alles nur, weil Fêrlas ihr ein Bein gestellt hatte.

Sie sah den Jungen, der jetzt zum erstenmal neben ihr saß voller Dankbarkeit an. Sie hätte ihn am liebsten geküsst. Nicht nur weil er sie davor bewahrt hatte, Tanders weiterhin attraktiv zu finden.

Er sah auch wirklich gut aus, wenn er, wie jetzt, glücklich lächelte. Und seine Augen sahen auch nicht mehr kalt und hart wie Smaragde aus, sondern strahlten in einem hellen Grün, das Holly an Buchenblätter im Frühling  erinnerte.

Smaragde...warum dachte sie gerade jetzt wieder daran?

Es musste am Anfang ihrer Schulzeit gewesen sein, als Holly noch gehofft hatte, man würde irgendwann vergessen,  wer ihre Eltern waren, und sie akzeptieren. Als die feindseligen Blicke sie noch überrascht hatten. Jetzt erinnerte sie sich langsam wieder. Es war beim Abendessen gewesen. Irgendjemand, Holly hatte vergessen wer , hatte eine fiese Bemerkung über Fêrlas` spitze  Ohren gemacht. Der Halbelb hatte daraufhin alle am Tisch der Reihe nach verächtlich angesehen, und war, ohne etwas zu sagen, aus der Halle gegangen. Als er Holly in die Augen gesehen hatte, war ihr kalt geworden, so hasserfüllt war sein Blick gewesen. So kalt, so hart und so grün wie Smaragd waren seine Augen gewesen.

Aber sie wollte nicht daran denken. Nicht jetzt, wo sie so glücklich war