5.

Jak sah auf das Display der erhaltenen und empfangenen Nachrichten. Der Droide hatte zwölf Nachrichten empfangen, obwohl er dreizehn gesendet hatte. Zan hatte gesagt, dass sie keine Nachrichten löschen sollten, also hatte der Techniker es vor Jaks Ankunft vermutlich auch nicht getan. Aber wenn also tatsächlich eine Nachricht durchgekommen war – warum versuchten sie dann weitere zu schicken?

Er sah zu Zan, der mit dem Rücken zu ihm am Sendemast arbeitete. Sollte er nachfragen? Er entschied sich für den Moment dagegen und öffnete stattdessen die Einstellungen der gesendeten Nachricht, die anscheinend durchgekommen war. Es waren exakt dieselben, die Jak und Zan die letzte Woche hindurch immer verwendet hatten.

Jak schluckte. Wenn es nicht an Einstellungen lag, dann musste es die zunehmende Stärke des Sturms sein, die es inzwischen tatsächlich unmöglich zu machen schien, eine Nachricht zu senden.

Plötzlich ertönte ein Piepton. Zan drehte sich um. Die Nachricht begann, sich automatisch abzuspielen.

„Hier spricht Ravvon Dravk. Schicken Sie mir ein Raumschiff und ich gebe ihnen alle Macht, die Sie sich vorstellen können."

Ende der Nachricht.

Zan hatte sich von dem Sendeturm abgewandt und ging auf Jak zu.

„Die Nachricht war...", begann Jak unsicher. Ravvon Dravk? Und es war Zans Stimme gewesen!

„...im Speicher des Droiden", sagte Zan. „Das hatte ich ganz vergessen. Bedauerlich."

„Sie ist durchgekommen...?"

„Es ist bedauerlich, dass du es jetzt weißt. Auch wenn du keinen Schimmer hast, was es bedeutet, nicht wahr?"

Jak sagte nichts. Ravvon Dravk. Alle Macht, die Sie sich vorstellen können. Wer war Zan?

„Ravvon Dravk", sagte Zan fast triumphierend. „Du fragst dich sicher, wie das möglich ist?"

Jak glaubte nicht, den Namen schon einmal gehört zu haben und sah Zan nur fragend an.

„Du weißt es nicht...", sagte Zan leise und ungläubig. „Du erbärmlicher, kleiner Wurm!" Der Techniker griff zu einem der Gegenstände, die er zuvor zur Modifizierung des Sendeturms verwendet hatte. Ein längliches Werkzeug, das gefährliche Ähnlichkeit mit einem Kurzschwert hatte.

Jak war unbewaffnet und wusste, er hatte keine Chance. Der Pilot sprang auf, drehte sich um und lief los, die Anhöhe, auf der der Sendeturm stand, hinab. Der matschige Untergrund machte es ihm kaum möglich, schnell voranzukommen, aber er hoffte Zan würde es genau so gehen.

Ein paar Augenblicke dauerte die Jagd, dann warf sich Zan mit einem Sprung auf Jak und der Pilot ging zu Boden. Jak stürzte mit dem Gesicht voran in den Matsch und konnte sich kaum noch bewegen.

„Ravvon Dravk!", schrie Zan. „Die mandarischen Eroberungen! Ich habe unzählige Welten vernichtet! Und jetzt kennt niemand mehr meinen Namen?"

Jak wusste nicht, wovon Zan sprach, aber im Moment war es ihm sowieso egal. Dieser Verrückte würde ihn umbringen. Er hörte das elektrische Knistern des Kurzschwertes in der Nähe seines Nackens.

„Die Galaxis wird sich schon wieder an mich erinnern, wenn ich von diesem verdammten Ort wegkomme und auch den letzten Planeten erobert habe!", brüllte Zan.

Dann plötzlich wurde Zan von Jaks Rücken geschleudert und in den Abgrund der Schlucht geworfen. Er schrie nicht. Jak konnte diese Wendung kaum glauben und sah sich um. Neben ihm stand ein uniformierter Soldat.

„Stehen Sie auf", sagte der Mann. „Wie viele sind noch hier?

Jak stand mühsam auf. „Zwei Forscherinnen und ein Droide…" Ein weiterer Abgestürzter. Ein merkwürdiger Zufall, aber ohne den Soldaten wäre Jak vielleicht nicht mehr am Leben. „Danke."

„Bedanken Sie sich nicht zu früh", entgegnete der Fremde. Er sah sich einen Moment um. „Captain Cliff Garron", sagte er.

„Jak Daven", sagte Jak.

„Wo sind die beiden anderen?", fragte Garron.

„Eine Stunde entfernt", antwortete Jak. „Weniger wenn wir laufen."

„Rennen Sie um Ihr Leben."