Kapitel 4
Ein Zwischenstop in einen der größten Läden für Zaubertrankutensilien war eine glänzende Idee gewesen, wie Ace fand. Severus blühte richtig auf und wuselte quer durch den Laden. Alles schaute er sich genau an. Besonders schienen ihm die neuen Arten von Kesseln zu gefallen. Silber- und Goldkessel, wie einige andere in verschiedenen Größen.
"Wofür sind diese Kessel denn gut?" fragte der Ace.
"Die sind für spezielle Arten von Tränken gut. Der Silberne und Goldene werden besonders für Elementartränke genutzt. Der völlig schwarze hingegen ist speziell für dunkle Tränke und Gifte gemacht, der weiße für spezielle Heiltränke. Jeder dieser Kessel verstärkt dazu noch die Wirkung des Trankes um ein vielfaches, wenn man ihn im geeigneten Kessel braut. In Europa werden sie nicht verkauft und hier in Amerika und Asien nur, weil sie ein Abkommen mit den Elben haben, die diese Kessel entwickelt haben!" erklärte Harry ihm.
"Du scheinst eine Menge darüber zu Wissen Potter!" meinte Snape und schaute ihn an.
"Oh ja einiges. Hab genug darüber erfahren, als ich mit meinem Onkel mal längere Zeit bei den Elben verbracht habe. Ein Glück das sie mir genug darüber erzählt haben. Ich selbst besitze eine komplette Kollektion von diesen Kesseln zu Hause, ein Abschiedsgeschenk der Gastfamilie in der Welt der Elben. Wir können diese gerne mal ausprobieren, damit du sehen kannst wie sie funktionieren!" bot er Sev an. Dessen Augen glitzerten begeistert.
Danach ging Severus ins Stockwerk, wo es nur Bücher über Zaubertränke, Kräuter und Utensilien gab. Ein wirklich tolles Viertel, selbst die Winkelgasse schien dagegen eher lachhaft. Vor allem waren die Zauberer hier viel freizügiger und offner, als in England. Dort versteckten sie sich nur, hier lebten sie mitten unter den Muggeln. So etwas hatte er eigentlich nie gehofft zu sehen oder gar zu erleben. Doch hier stand er und kam aus dem Staunen nicht mehr raus. Nach einer Stunde kam Ace mit einem Korb um die Ecke. In diesem lagen bereits ein paar Bücher.
"Was interessantes gefunden?" fragte er seinen ehemaligen Lehrer.
"Einiges!" erwiderte dieser.
"Lass mich mal sehen, falls ich davon schon welche habe!" damit sah er sie Bücher durch und sortierte einige raus, die er bereits besaß. Danach legte er die restlichen in seinen Korb und ging weiter.
"Ich kann das doch gar nicht bezahlen Potter!" meinte der Tränkemeister.
"Keine Sorge, wenn es unbedingt sein muss zahlst du es mir später zurück. Mein Onkel hat soweit schon alles geregelt, der Antrag ist durch. Im Moment versucht er sogar dein beschlagnahmtes Geld in England wieder freizukriegen, dass es dann auf die hiesige Zauberbank übertragen wird. Und das wird er auch schaffen, sonst wäre er nicht Seregil Taizun. Vor allem nicht, wenn er Fudge dabei nicht etwas erpressen könnte!" grinste er fies.
"Von mir aus!" grummelte sein Gegenüber.
"Ach hör schon auf zu grummeln Severus, ich bezahle die Bücher jetzt und damit basta. Wenn du noch was anderes wolltest, findest du mich bei den Zutaten, ich brauche noch einiges!" schon verschwand er ins Untergeschoss.
Der Laden befand sich wie ein großes Muggelkaufhaus auf mehreren Stockwerken und war sehr gut aufgeteilt und ausgestattet. Es gab sogar Personal was einen gute Auskunft gab und half, wenn man Fragen hatte oder etwas suchte.
Harry suchte währenddessen nach den fehlenden Zutaten, die er wieder aufstocken musste. Besonders für Heiltränke brauchte er dringend neue, weil er die letzten für Severus und ein paar seiner Verletzungen verbrauchte. Plötzlich fühlte er seinen ehemaligen Lehrer genau hinter sich und dann genau neben ihm. Beide hatten gleichzeitig nach einer Phiole mit Basiliskenblutextrakt gegriffen und ihre Hände berührten sich jetzt. Sev zog seine sofort zurück und lief rot an. Der ehemalige Junge-der-lebte stellte hingegen ein paar der Phiolen in seinen Korb und machte sich daran den Rest zusammenzusuchen.
Seinen Arm legte er dabei um Sevs Hüfte und zog ihn mit, weil dieser immer noch knallrot in der Gegend rum stand. Bei einem Mitarbeiter ließ sich Ace jetzt Zutaten abwiegen und ging dann anschließend zur Kasse. Snape hatte ihm auch noch etwas in die Hand gedrückt und wartete jetzt vor dem Laden.
Was ist das bloß für ein komisches Gefühl? Jedes mal wenn ich in Potters nähe bin, fühle ich mich so. Mein Herz klopft schneller, mein Gesicht wird rot und in meinen Bauch scheint es, als ob darin Schmetterlinge fliegen würden!
Erde an Severus, du hast dich voll in den jungen Mann verschossen!
Halt die Klappe, als ob ich mich je in den Sohn meines Erzfeindes verlieben würde. Niemals, auch wenn die Hölle einfriert. Und wer bist du verdammt noch mal?
Als ob du das nicht wüsstest Sevvieleinchen. Ich bin dein Gewissen oder die Stimme deiner Vernunft, egal wie du mich bezeichnest. Jetzt schnapp dir den Jungen und lass ihn dir nicht durch die Lappen gehen. Ich habe es satt auf dieses ständige trübselige Leben!
Lass mich endlich in Ruhe. Erstens will ich nichts von Sankt Potter. Zweitens hat er eine Tochter und damit eine Familie. Drittens stehe ich nicht auf Männer!
Ja klar und Voldemort war eine Frau. Erstens ist Potter genau dein Typ. Zweitens ist er zu haben und scheint auch in dir interessiert zu sein und drittens bist du völlig bescheuert, wenn du diesem Traummann einfach so übersiehst! schrie die lästige stimme in seinem Kopf.
"Severus alles in Ordnung?" fragte Ace, der jetzt schon mit der Hand vor seinen Augen rumfuchtelte, um endlich eine Reaktion von ihm zu bekommen.
"Was?" kam vom Angesprochenen überrascht.
"Ich versuche schon seit fünf Minuten dich aus deinem Tranceähnlichenzustand zu kriegen. Sollten wir vielleicht zurückfahren?"
"Das wäre vielleicht besser, ich fühle mich gerade nicht so besonders!" log er.
Von wegen ich fühle mich nicht besonders. Klar tust du das nicht, du bis voll scharf auf ihn und willst dir das bloß nicht eingestehen! erklang die nervige Stimme in seinen Kopf wieder.
"Okay, wir können noch ein anderes Mal uns hier genauer umsehen. Das wichtigste haben wir ja!" ging der Neffe des Zauberministers auf dessen Lüge ein. Immerhin hatten sie jetzt eine ganze neue Garderobe für den Ex-Todesser besorgt und nicht nur in Schwarz.
Während der Rückfahrt debattierte der schwarzhaarige Zaubertränkemeister immer noch mit seinem Gewissen. Doch dabei merkte er nicht, wie er immer wieder kurze Blicke zu seinem ehemaligen Hassschüler warf und dabei rot anlief.
"Severus bist du wirklich sicher, dass es dir gut geht? Du bist schon wieder knallrot im Gesicht!" etwas Aufziehen dürfte er ihn ja.
Am liebsten wäre der Angesprochene auf der Stelle tot umgekippt oder ein Abgrund sollte sich unter ihm auftun und verschlingen. Das war ihm alles so peinlich und er wollte sich nicht eingestehen warum. In Potters Wohnung angekommen, wollte er sich gleich verziehen, doch sein ehemaliger Lieblingsschüler zog ihn an sich und sah ihn so intensiv an. Das er am liebsten geschmolzen wäre.
"Aber aber Severus du solltest dich wirklich etwas hinlegen, deine Beine geben ja schon nach!" So ließ er ihn stehen, um die Einkäufe ins Wohnzimmer und in sein Labor zu bringen.
Sein ehemaliger Lehrer lehnte immer noch an der Tür und versuchte sich wieder zu beruhigen.
Verdammt was macht dieser Kerl nur mit mir?
Dazu sage ich lieber nichts. Das war eine Vollanmache und du Idiot übersiehst das voll!
Lass mich endlich zu frieden, ich will nichts von ihm!
Ja klar und ich bin der neue Weltherrscher!
"Ich brauche eindeutig eine kalte Dusche!" murmelte er und ging ins Bad.
Währenddessen bereitete Serenas Vater gerade Tee und eine Kleinigkeit zu essen zu. Ceres seine Schlange kam in die Küche.
So du spielst also nur mit ihm oder was war das gerade?
Oh ich habe ihn nur voll angemacht und wie ich gerade höre, hat sein Körper voll darauf reagiert!
Ihr Zweibeiner seid ein komisches Volk. Wenn wir uns Paaren wollen, dann tun wir das auch und sind nicht so Anspruchsvoll und lahm wie ihr es seid!
Ceres du bist ja auch eine Schlange, ihr habt mehr Partner. Wir Zweibeiner haben in der Regel meist nur einen mit dem wir für den Rest unseres Lebens zusammen sind. Außerdem brauchte der gute Mal wieder jemanden, sonst verknallt er sich noch in mich und das willst du ja nicht oder?
Auf gar keinen Fall bleibt der hier, sonst beiße ich ihn! zischte die Schlange aufgebracht.
Na dann sollten wir ihn wohl mal verkuppeln mit jemanden! schlug ihr Zweibeiner vor.
Und das so schnell wie möglich! damit
schlängelte sie sich aus der Küche, als Sev diese betrat.
"Was wollte deine Schlange denn?" fragte er
seinen momentanen Gastgeber.
"Ach das übliche, ihrer Eifersucht mal wieder verdeutlichen. Sie mag niemanden der mir zu Nahe kommt. Vor allem mit mir in einem Bett schläft. Jetzt kam sie auf die Idee dich entweder rauszuschmeißen oder zu verkuppeln. Schlangen ich sage es ja immer wieder, haben sie nicht alle!"
"Ah ja!" mehr konnte er einfach nicht dazu sagen.
"Ich höre da schon gar nicht mehr hin, wenn sie wieder damit anfängt. Jetzt esse lieber was, bevor es wieder kalt wird!"
"Ddddaaaaadddiiiiilein!" schrie plötzlich jemand von der Tür aus.
"Serena komm endlich rein und schreie nicht durchs ganze Haus. Sonst streiche ich dir das Zaubern für eine Woche, wenn du nicht im Kindergarten bist!"
"Du bist gemein!" murrte seine Tochter und verschränkte ihre Arme.
"Probier das gar nicht erst, selbst deine Mutter hat mich damit nicht klein gekriegt!" warnte er sie vor.
"Sevvie Dad ist ganz gemein zu mir!" schluchzte sie jetzt.
"Äh Potter ging das jetzt nicht etwas weit?" fragte er.
"Das ist ihre typische Show und es fällt jedes Mal jemand darauf rein. Für mich ist das nichts Neues!" erwiderte dieser nur und Trank seinen Tee weiter. Dann las er sogar in einer Zeitschrift.
"Och menno du bist fies!" seufzte seine Tochter und marschierte aus der Küche.
"Spätestens in drei Minuten ist sie wieder hier, mit guter Laune und erzählt uns was sie heute wieder alles angestellt hat. Sie ist schlimmer als die Weasley-Zwillinge zusammen. In Hogwarts hätten sie die reinste Freude an ihr!" grinste er.
"Das glaub ich gerne, obwohl sie dann eher nach Slytherin gehörte!"
"Entweder Slytherin oder Ravenclaw, doch ich tendiere auch eher zu Slytherin!" stimmte er seinen Ex-Lehrer zu.
Wie Sabazios es vorausgesehen hatte, stand seine Tochter keine drei Minuten später umgezogen in der Küche. Mit etwas zu Essen setzte sie sich zu ihnen und strahlte übers ganze Gesicht.
"Wenn du schon so grinst Sera, dann hast du mal wieder was angestellt!" kam es von ihrem Vater und eine Augenbraue wanderte in die Höhe.
"Also zuerst war ich in der Babygruppe gelandet. Dort sollten wir Süßigkeiten in einen Stift oder Notizbuch verwandeln, aber das konnte ich schon. So habe ich den Adler von der Lehrerin in einen Trinkpokal verwandelt. Weil sie nichts mit mir anfangen konnten, kam ich in eine fortgeschrittenere Gruppe. Da war es unsere Aufgabe Federn in der Luft Wörter Spiegelverkehrt schreiben zu lassen. Na ja meine hat dann angefangen Bilder zu zeichnen und hat einen Schneesturm erzeugt.
Den die Lehrerin hat dann verschwinden lassen, bevor wir richtig mit einer Schneeballschlacht loslegen konnten. Anschließend gab es heiße Schokolade!" erzählte sie den beiden.
"Wo warst du mal wieder mit deinen Gedanken junge Dame?" hakte Ace nach.
"Äh...nun. Ich habe mir Sorgen um Sev gemacht und da ist es halt passiert. Es hat zwar keiner gemerkt, doch ich weiß, dass ich mich konzentrieren muss!" gab sie zu.
"Liebes du bist für dein Alter schon viel reifer und weiter als viele andere Kinder. Sei lieber ein Kind und benehme dich wie eines. Ich selbst konnte dass nicht, doch ich möchte, dass es dir nicht auch so ergeht. Böse bin ich dir zwar nicht, aber horche lieber auf die Anweisungen deiner Lehrer, auch wenn du das schon kannst!" riet er ihr und bekam ein nicken als Antwort.
"Es tut mir Leid Dad!" kam es traurig von ihr.
"Hey ich bin dir nicht böse. Selbst mir passieren solche Sachen noch. Letztens war ich doch so durch den Wind, dass ich einen Trank völlig verhauen habe, den ich sonst im Schlaf brauen kann. Versprich mir bloß nicht zu schnell erwachsen werden zu wollen und das du dich etwas mehr konzentrieren und dich an die Anweisungen halten wirst. Schließlich bist du noch nicht in der Schule, sondern nur im Kindergarten. Du willst ja sicher nicht, dass ich dich dort rausnehme, weil ich denken könnte, dass du dort etwas überforderst wirst oder?" wollte er von ihr Wissen.
"Nein mir macht es da Spaß und ich verspreche dir mehr aufzupassen, mich zu konzentrierten, an die Anweisungen zu halten und nicht so schnell erwachsen zu werden!" rasselte sie das alles runter.
"Na gut meine Wassernymphe, dann würde ich jetzt rennen, bevor der Löwe dich frisst!" knurrte er los.
"Hilfe da ist ein Löwe und der will mich fressen!" schrie sie und rannte aus der Küche, gefolgt von ihrem Vater.
"Ich kriege dich und dann werde ich dich fressen!"
"Nein, Sevvie hilf mir!" rief sie in Richtung Küche. Doch da hatte der Löwe sie schon umgesprungen und rollte mit ihr auf den Boden rum. Um sie anschließend durchzukitzeln.
Snape stand währenddessen völlig baff an der Küchentür und sah sich das Schauspiel an, was sich Vater und Tochter da gerade lieferten. So etwas hatte er selbst nie erfahren in seiner Kindheit oder gar gesehen.
"Sera jetzt ist Schluss, deine Lieblingssendungen kommen doch gleich, also auf und lass deinen alten Vater mal wieder Atmen!" dafür bekam er einen knuff von ihr.
"Du bist nicht alt, nur verkalkt!" dafür musste sie rennen und sich gut genug verstecken.
"Was für ein freches kleines Ding!" knurrte ihr Vater und stand vom Boden auf.
"Läuft das immer so zwischen euch?" fragte Snape neugierig.
"So ungefähr, also gewöhn dich schon mal dran!" antwortete Harry und ging in die Küche um seinen Tee weiter zutrinken.
Der ehemalige Hauslehrer von Slytherin folgte ihm kurz darauf, nachdem Serena es sich auf dem Sofa bequem gemacht hatte und nun Fern sah.
