Bulgarischer Sommer

+ Tag 5 +

Es regnete immer noch in Strömen als Hermine mitten in der Nacht aus einem Alptraum hochschreckte. Kerzengerade saß sie im Zelt und rang nach Luft. Wieder einmal hatte sie von Voldemort geträumt.

Es war nur ein Traum, versuchte sie sich selbst zu beruhigen. Aber es gelang ihr nicht und die Panik schien sie fast zu übermannen. Sie wusste, wie es war ihm gegenüberzustehen und gegen ihn zu kämpfen. Hermine sah sich um, doch es war stockfinster. Ihr wurde bewusst, dass sie nichts anhatte und kroch ganz schnell zurück unter die Decke.

Sie sah wieder alles ganz deutlich vor sich. Es war zwar erst ein paar Wochen her, doch hatte sie das meiste verdrängt. Voldemort mit seinen Getreuen, an deren Spitze Bellatrix Lestrange und Lucius Malfoy standen. Obwohl sie glaubten, keine Chance zu haben, schlugen sie sich unheimlich gut, bis Hilfe von Lupin, Tonks und vielen anderen Mitgliedern des Ordens kam. Sie hatten doch Voldemort vernichtet, oder? Eine merkwürdige Kälte machte sich in ihr breit und Hermine begann zu zittern. Was, wenn Voldemort doch noch eine Hintertür offen hatte und er entkommen konnte? Sie versuchte sich genau an die schicksalhafte Nacht zu erinnern und sah Ron, Harry, Neville und viele andere vor sich, die sich ihnen beim Kampf gegen Voldemort angeschlossen hatten. Grüne Blitze schossen durch die Gegend und sie hatten Mühe, ihnen rechtzeitig auszuweichen, während sie selbst Flüche losließen. Aus den Augenwinkeln sah sie noch Harry und Voldemort in einen anderen Raum verschwinden, aus dem Harry als Einziger wieder herauskam. Als die anderen später nachsahen, war dort niemand mehr. Ein Zauberstab lag am Boden und das war für sie alle das Zeichen, das Voldemort besiegt war. Aber war er es wirklich? Harry sagte ja, und wirkte um so einiges erleichtert. Also musste es stimmen.

Warum also diese Angst vor diesem Traum? Hermine lauschte in die Stille hinein und in der Ferne hörte sie Donnergrollen. Aber sie hörte auch das leise, gleichmäßige Atmen neben ihr. Viktor schien tief und fest zu schlafen.

Ein Blitz erhellte die Szenerie, gefolgt von einem lauten Knall und Hermine erschrak so heftig dass sie laut aufschrie. Sie sah Schatten an der Zeltwand und, was noch viel schlimmer war, sie sah Viktor blutüberströmt neben ihr liegen. Noch ehe es wieder ganz dunkel wurde rüttelte sie an ihm herum und rief immer wieder verzweifelt seinen Namen. So lange, bis sie nach sich rufen hörte und ein zweites Mal aufschreckte.

„Her-minne! Wach auf!" Viktor war in dem Moment aufgewacht, als sie schrie und wie verrückt um sich schlug. Sie wandt sich aus seiner Umarmung und schien wie von Sinnen. Viktor hatte Angst, er würde sie nicht aufwecken können. Was war denn bloß los? Welcher Traum konnte so dermaßen schlimm sein, dass sie sich so verhielt?

Hermine wurde endlich bewusst, dass alles nur ein Traum war und schlug die Augen auf, die sie immer noch verkrampft verschlossen hatte. Sie erkannte Viktor über sich, der sie nun mit seinem ganzen Gewicht auf die weiche Decke drückte.

„Scht… du hast geträumt", versuchte er sie zu beruhigen, und für einen Augenblick wurde sie ganz still und ruhig. Aber dann brach Hermine ohne Vorwarnung in Tränen aus. Sie hielt ihre Hände vors Gesicht und heftige Schluchzer ließen sie erbeben. Viktor zog sie wieder zurück in seine Arme und er erschrak: Ihr Körper war eiskalt.

„Hermine!" rief er jetzt laut und langsam, wobei er sich ganz besonders viel Mühe gab, ihren Namen auszusprechen. Er machte sich langsam Sorgen um sie, vor allem weil er nicht wusste, wie er ihr helfen konnte.

„Bitte sag mir, was los ist!"

„I-ich k-kann nicht!" Hermine würde es nicht wagen, das laut auszusprechen, was sie gesehen hatte.

„So beruhige dich doch!" Verzweiflung schwang in seiner Stimme mit, doch drang sie gar nicht bis zu Hermine durch.

Eine ganze Weile brauchte sie, bis sie sich endlich beruhigte und ihre Arme um Viktor schlang. Sein Körper wärmte sie und allmählich zog sich die Kälte aus ihrem Körper zurück. Er war da, dachte sie, er war nicht tot.

Und nur das zählte jetzt.

Viktor glaubte, er hätte sie bereits verzweifelt und aufgelöst gesehen. Doch das hier war nichts im Vergleich zur letzten Nacht, als dieser Fremde sich an ihr vergehen wollte.

Hermine war wieder eingeschlafen; die Erschöpfung war zu groß für sie. Aber er, er würde diese Nacht keinen Schlaf mehr finden. Stattdessen wachte er über seiner Geliebten und achtete auf das kleinste Zeichen eines erneuten Alptraums. Er würde sie sofort wecken. Und so wartete er bis zum Morgengrauen.

Hermine wachte langsam auf. Viktor lächelte sie müde an.

„Geht es dir gutt?" fragte er vorsichtig und beobachtete sie genau. Sie nickte nur und rieb sich den Schlaf aus den Augen.

„Erzählst du mir jetzt, was du heute Nacht geträumt hast?"

„Heute Nacht…?" murmelte sie immer noch ganz schlaftrunken. Sie überlegte lange und da fiel es ihr schlagartig wieder ein. Viktor erkannte es daran, wie sie ihn erschrocken ansah. Doch sie sagte nichts.

„Erzähl es mir. Bitte. Es wird dir dann besser gehe."

„Nein… ich will nicht. Nicht jetzt." Hermine drehte ihm den Rücken zu und kaute an einem Fingernagel.

„Ich will dich zu nichts dränge, aber bevor du dich damit den ganze Tag rumquälst ehe du es mir heute Abend sowieso erzählst: Sag es jetzt." Viktor hatte Mühe, sich zu beherrschen und nicht wütend zu werden. Er zog sie wieder an sich und drehte sie um, so dass sie ihn ansehen musste.

„Weißt du noch? Egal was passiert, lass mich nie mehr los? Und weißt du was? Genau das habe ich auch nicht vor." Er küsste sie sanft auf die Lippen. Alle Angst schien sich von ihr zu lösen und es wurde ihr wieder leichter ums Herz. Ja, dachte sie, er wird immer für mich da sein. Ihm konnte sie alles erzählen. Und so berichtete sie nun stockend von ihrem Traum. Alles, an das sie sich erinnern konnte.

„Es war so real, Viktor. Ich dachte tatsächlich… dass… dass du… na du weißt schon. Vor allem weil ich in diesem Traum einen Traum hatte. Ich dachte, ich wäre schon längst wach und dann sah ich dich da liegen…" Ihre Stimme versagte und die großen braunen Augen füllten sich abermals mit Tränen.

„Scht, es ist doch alles in Ordnung."

„Nein, ist es nicht!" platzte es aus ihr heraus. „Als wir vor ein paar Wochen Voldemort besiegen konnten… irgendetwas stimmte bei der ganzen Sache nicht. Aber ich komm da einfach nicht drauf." Hermine rätselte weiter. Allmählich beruhigte sie sich und ging das Ganze nun von der sachlichen Seite an. Ob sie es nun glaubte oder nicht, aber es half ihr tatsächlich mit Viktor darüber zu sprechen.

„Vielleicht solltest du Harry schreibe und ihn frage, was er dazu meint?" schlug Viktor vor.

„Oh ja, das werde ich. Aber erst, wenn wir wieder zu Hause sind." Hermine lächelte und schmiegte sich dichter an Viktor an. Jetzt erst kam ihr wieder in den Sinn, was für einen schönen Abend die zwei miteinander verbracht hatten. Sie hatten sich immer noch nichts angezogen und es schien sie auch nicht weiter zu stören. Hermines Augen folgten ihrer Hand, die nun über Viktors Brust wanderte. Zögernd ließ sie diese tiefer gleiten, hinab zu seinem Po. Viktor zog eine Augenbraue hoch. Was hatte sie vor? Nicht, dass es ihm nicht gefiel, aber das kam dann doch ein wenig überraschend.

Er drückte sie wieder zurück auf den Rücken und begann sie erneut zu küssen. Es blieb nicht nur dabei. Gefühle überwältigten sie und so liebten sie sich in den frühen Morgenstunden ein weiteres Mal.

„Was meinst du? Sollen wir wieder nach Hause?" fragte Viktor und sah dabei prüfend nach draußen. „Besser wird das Wetter jedenfalls nicht."

„Mir ist egal, wie das Wetter ist. So lange du nur bei mir bist", flüsterte Hermine dicht an seinem Ohr. In diesen Moment schworen sich beide, still und heimlich, jeder für sich, den anderen immer zu lieben. Komme was wolle.

„Dann lass uns gehe, ja? Wir könne appariere und das Zelt später hole."

Sie packten ihre Rucksäcke und kurz darauf standen sie im vertrauten Garten der Krums. Lachend rannten sie ins Haus hinein um nicht allzu nass zu werden.

Sie erschraken, als sie darin alles verwüstet vorfanden.

„Was...?" Mehr brachte Viktor nicht hervor; sofort rief er nach seinen Eltern. Er fand sie in der Küche.

„Mum? Dad? Was ist hier los?"

„Heute Nacht wurde eingebrochen. Sie haben alles demoliert, aber seltsamerweise nichts mitgenommen."

„Aber warum sollte jemand einbreche und nichts mitnehme?"

„Dass, Viktor, hrabe wir uns auch schon gefragt." Viktors Vater saß am Küchentisch und dachte angestrengt nach.

„Wo sind sie denn eigestiege?"

Viktors Mutter sah kurz zu Hermine, als ob sie abschätzen wollte, ob sie es sagen sollte oder nicht.

„Sie sind durchs Gästezimmer gekommen", sagte sie daher nur und Viktor ahnte, durch welches.

„Zum Glück wart ihr zelten. So konnte euch nichts passieren." Seine Mutter schaute beide froh an. „Ach Hermine, sieh doch bitte nach, ob bei dir etwas fehlt, ja? Einige Zauberer aus dem Ministerium waren schon da und haben sich alles angeschaut. Du kannst also in Ruhe alles durchsehen." Hermine nickte und ging die Treppe hoch. Wenig später folgte Viktor.

Das Zimmer sah grauenhaft aus. Alle Kleidungsstücke waren auf dem Boden verteilt und zerknittert. Schlammspuren zogen sich durchs Zimmer, wahrscheinlich wurde während der sintflutartigen Regenfälle eingebrochen. Tapete hing in Fetzen von den Wänden.

Viktors Mutter tauchte plötzlich hinter den beiden auf.

„Wir dachten, ihr wärt nach Hause gekommen, wegen dem Regen. Darum haben wir erst später nachgesehen, wer den ganzen Lärm verursacht. Das Gewitter letzte Nacht hat außerdem viel von dem Getöse geschluckt. Es tut mir so leid."

Alle drei starrten auf das in der Mitte zerborstene Bett. Eigentlich hätte Hermine in dieser Nacht hier geschlafen. Viktor wollte sich nicht ausmalen, was passiert wäre, wenn sie nicht zelten gegangen wären. Er suchte Hermines Hand und drückte sie.

„Es ist doch nicht Ihre Schuld…" begann Hermine, doch weiter kam sie nicht. Ihr fehlten einfach die Worte.

„Das Schlimmste wurde ja Gott sei Dank verhindert" sagte sie an Hermine gewandt und tätschelte ihre Schulter. Damit ging sie wieder in die Küche und ließ die beiden allein. Sie hatte bemerkt, dass zwischen Hermine und ihrem Sohn etwas anders war und wollte nicht stören.

„Ich werde sie umbringe" murmelte Viktor und sein Gesicht nahm einen finsteren Ausdruck an.

„Wen willst du umbringen?"

„Maria. Wen sonst?"

„Du glaubst doch nicht etwa…?"

„Und ob ich das glaube. Fällt dir sonst noch jemand ein, der weiß dass du hier bist – außer deinen Eltern? Ich meine… Her-minne, es ist doch wohl offensichtlich, dass dieser Einbrecher, um ihn mal so zu nenne, es auf dich abgesehe hatte."

„Vielleicht war er nur im falschen Zimmer?"

„Nein. Außerdem vergisst du, dass er nichts gestohle hat. Wie erklärst du dir das?"

„Ich weiß es nicht. Aber ich glaube kaum, dass Maria das getan haben soll."

„Nun, vielleicht nicht gerade Maria selbst. Vielleicht hat sie jemanden engagiert?"

„Das wäre ja kriminell!" Hermine war entsetzt. Sie konnte und wollte nicht glauben, was Viktor da sagte. Nein, sie würde diese Theorie nicht unterstützen.

„Aber… was wäre wenn vielleicht, aber nur vielleicht… Voldemort mit dieser Sache zu tun hätte?"

„Nein. Bitte, denk noch nicht mal daran." Er machte eine kurze Denkpause, ehe er weitersprach. „Her-minne, ich weiß, der Traum hat dich sehr mitgenomme. Aber es ist was es ist: ein Traum. Es hat nichts zu bedeute."

„Und was wenn doch? Was, wenn dieser Traum eine Art Vision war. So wie sie Harry immer hatte. Du weißt, ich hatte dir davon erzählt."

„Ja. Und du hast mir auch erzählt, dass er sie deshalb hatte, weil er durch den Fluch, den er damals überlebte, auf magische Weise mit ihm verbunde war. Aber das hat doch nichts mit dir zutun!"

Seine braunen Augen suchten die ihren und fanden sie. Hermine spürte die Ruhe, die von ihnen ausging. Ach, er hatte ja Recht. Sie machte sich nur selbst verrückt. Aber dass Maria hinter diesem Einbruch stecken sollte, konnte sie sich nicht vorstellen.

„Na gut. Ich werde dann wohl mal ein bisschen aufräumen", meinte sie ernüchternd und begann ein paar Wäschestücke einzusammeln.

„In Ordnung. Ich schaue mal nach, wie's bei mir aussieht." Damit ließ er Hermine allein und sie wühlte sich durch die dreckigen Kleidungsstücke. Dabei machte sie einen großen Bogen ums Bett, das wie ein Mahnmal in der Mitte des Raumes stand.

Einige Male schwang sie ihren Zauberstab, um schneller voran zu kommen. Und dann…

„Hmm… was steckt da denn zwischen?" fragte sie sich, als ihr Blick zufällig am Schrank hängenblieb. Zwischen Wand und Schrank sah sie etwas Weißes hervorblitzen. Man musste schon genau hinsehen, um zu erkennen, dass es nicht etwa Tapete oder so war, sondern Stoff. Mit einer schnellen Bewegung ihres Zauberstabes kam es zu ihr herübergeschwebt. Sah wie das Bettlaken aus, aber als sie es ausbreitete, erkannte sie, dass jemand darauf geschrieben hatte. Hermine erschrak zutiefst.

Hure! Na warte, dich krieg ich noch!

Das war alles, was darauf stand. Hermines Herz klopfte wie wild und ihr Atem wurde schneller.

„Alles in Ordnung bei dir?" fragte Viktor als er wieder ins Zimmer kam. Hermine gelang es nicht, das Laken schnell genug verschwinden zu lassen und so fragte Viktor weiter, was sie da gefunden hätte.

„Nichts", murmelte sie und wagte es nicht ihn anzusehen. Sie wollte ihn nicht beunruhigen. Hermine hatte sowieso schon das Gefühl, dass er sich ständig Sorgen um sie machte.

Mit schnellen Schritten kam er auf sie zu und nahm ihr das Laken ab. Als er die Worte las, erschrak auch er, sah dabei allerdings zufrieden aus.

„Was habe ich dir gesagt? Maria steckt dahinter. Aber das geht zu weit. Ich werde die Zuständigen vom Ministerium benachrichtigen."

„Ist… ist das denn nötig? Ich meine, übermorgen muss ich sowieso wieder abreisen. Bis dahin wird sie es kaum wieder versuchen." Hermine wollte nicht, dass ihretwegen soviel Aufsehen erregt wird.

„Die wird sich doch wieder beruhigen. Wenn ich weg bin."

„Ja, und bis dahin hat sie noch genug Gelegenheiten, um…. Was auch immer sie vorhat, wir dürfe ihr keine Chance gebe." Damit machte er auf dem Absatz kehrt.

Hermine besah sich noch einmal das Laken und warf es dann aufs Bett. Warum nur gab es immer dann Schwierigkeiten, wenn sie gerade mal glücklich war? Sicher, am Ende würde die Sonne wieder scheinen, aber erst einmal mussten die dicken Regenwolken verschwinden. Sie sah aus dem Fenster. Das würde wohl nicht einfach werden.

Hermine saß am nachmittag in der Küche der Krums und schrieb einen Brief an Harry. Sie hatte sowieso vorgehabt, ihm zu schreiben und zu fragen, wie es ihm ging. Er wohnte vorerst bei Ron im Fuchsbau. Zu den Dursleys wollte er auf keinen Fall zurück und das brauchte er nun auch nicht mehr.

Hallo Harry,

wie geht es dir jetzt? Ich denke mal gut, denn Ginny ist ja bei dir. Ich bin gerade in Bulgarien und besuche Viktor. Sonntag werde ich wiederkommen.

Hör mal, ich weiß, du willst eigentlich nicht darüber reden, aber was ist bei dem letzten Kampf zwischen dir und Voldemort passiert? Ich habe das Gefühl, dass da was nicht stimmt. Außerdem habe ich in letzter Zeit so seltsame Träume, die meistens von seiner Rückkehr handeln. Viktor meint, sie sind und bleiben Träume. Aber ich habe Angst, dass es Visionen sein könnten. Was meinst du dazu?

Liebe Grüße

Hermine

P.S. Harry, denk bitte an Rons Nerven und binde ihm nicht gleich auf die Nase, wo ich gerade bin.

Hermine war zufrieden mit ihrem Brief und fragte Mr Krum, woher sie eine Posteule bekommen könnte.

„Du kannst unsere nehme, gar kein Problem."

„Aber sie soll nach England fliegen…"

„Um so besser. Dahin könnte sie mitlerweile auch blind fliege." Er lachte und klopfte Hermine kräftig auf die Schulter.

Wenig später band sie der Eule den Brief ums Bein und sagte ihr, wohin sie fliegen sollte.

Viktor war auf dem Weg ins Ministerium. Er wollte die Sache mit Maria so schnell wie möglich aus dem Weg schaffen und stellte einen Antrag auf Beschattung.

„Du weißt schon, dass wir nicht so einfach jemanden beschatten können?"

„Ja, aber bitte! Ihr Leben ist in Gefahr… das weiß ich."

„Na na na! Immer ruhig mit den jungen Pferden. Gibt es Beweise, dass Maria Volkova hinter diesem Einbruch steckt?"

„Nun" Viktor überlegte, dann fiel ihm das Bettlaken ein und er bejahte. Er berichtete von dem Fund und der Leiter der Abteilung für magische Verbrechen versprach, sich umgehend um diese Sache zu kümmern.

Weitaus zufriedender als vorhin verließ Viktor das Ministerium und apparierte nach Hause.

Hermine fragte sich schon, wo Viktor war und glaubte, er wäre sauer auf sie.

In seinem Zimmer war er nicht und auch seine Eltern hatten keine Ahnung, wo er hingegangen war. Vielleicht holt er das Zelt, dachte sie und ging wieder zurück in ihr Zimmer, wo immer noch das Chaos herrschte.

Sie brauchte eine Weile, bis sie die Wäsche sortiert, und in die Waschmaschiene gesteckt hatte, die sie freundlicherweise benutzen durfte.

Aber was sie mit dem zerborstenen Bett machen sollte, wusste sie nicht. Es widerstrebte ihr, es mit einem Schlenker ihres Zauberstabes zu reparieren, denn darin schlafen würde sie nicht mehr wollen.

Ganz in Gedanken bemerkte sie nicht wie Viktor ins Zimmer trat und sie nun still beobachtete. Er war schon ein wenig wütend über ihre Naivität gewesen. Doch konnte er ihr nicht lange böse sein. Sobald er sie sah, füllte ihr Anblick sein Herz mit Liebe und Zuneigung.

„Her-minne?" Sie schreckte aus ihren Gedanken auf, drehte sich jedoch nicht um. „Es tut mir leid, dass du all das hier durchmache musst. Ich hatte mir die Zeit mit dir anders vorgestellt."

„Du irrst dich, wenn du glaubst, für mich sei hier alles schrecklich. Das ist es nämlich nicht." Als sie ihn ansah, füllten sich ihre Augen mit Tränen. Viktor eilte zu ihr und schloss sie in seine Arme.

Später am Abend gingen die zwei in Viktors Zimmer.

„Ich würde dir ja gerne ein anderes Zimmer anbiete, aber ich würde dann keinen Schlaf finde." Er grinste sie an, auch wenn der eigentliche Grund dafür ganz und gar nicht lustig war.

„Also schläfst du heute Nacht hier."

Hermine beugte sich ein wenig zu ihm vor, schlang ihre Arme um seinen Nacken und flüsterte in sein Ohr:

„Ich will auch gar nicht woanders sein."

Viktor und Hermine brauchten lange, bis sie einschliefen. Engumschlungen lagen sie im Bett und tauschten Zärtlichkeiten und liebevolle Worte aus.

Für den Moment waren die Ereignisse des Tages vergessen. Alles würde gut werden, versuchte sich Hermine einzureden. Der einzige trübe Gedanke, der sich bei ihr einschlich, war der, dass sie bald wieder gehen musste. Übermorgen würde ihr Flieger zurück nach England gehen.

Wie sollte es dann weitergehen?

A/N: hey ihr Lieben ;-) danke für eure fleißigen Reviews freu Ich hoffe, das Kapitel war jetzt nicht zu sehr dramatisch... ich habe hin und wieder die Neigung, zu sehr darein zu rutschen g

LG,
Galato