Das zweite Kapitel führt das weiter, was ich im ersten begonnen hatte. Im Gegensatz zum Dritten hatte ich das auch schon fertig auf dem Rechner liegen > ... Es gelten die selben Warnungen etc und noch immer gehört JKR alles und mir nichts.

Ich habe übrigens keinen BetaLeser, als verzeiht die Fehler.

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Unablässig strahlt die Sonne herab, wärmt die drückende Luft weiterhin mit ihren Strahlen bis selbst die Schatten keine Kühle, kein Versteck vor der Hitze bergen und jeder der noch nicht wie betäubt durch die Gänge huscht, sucht sich einen der begehrten Plätze am See und taucht, wenn er es den so will seine Beine in das erfrischende Nass.

Ein wenig lockere ich den Schlips, welcher mir an diesen Nachmittag fast die Luft zum Atmen zu rauben scheint. Es ist Mai und bereits jetzt spürt man den heißen Sommer nahen.

Die Robe der Schule tragend lasse ich mich im Gras nieder, dort wo es wenigstens ein wenig Schatten zu geben scheint der mich kühlt. Ein müdes Lächeln schleicht sich auf mein Gesicht. Das ist wohl der Preis welchen ich bezahlen muss für all die erlösenden Wunden die meine Haut bedecken, für all den Schmerz der mich doch nicht mehr zu erreichen vermag, obwohl er sich besser anfühlt, als so vieles was es noch in meinem Leben gibt.

Ich nehme mir das zerlesene Exemplar des Muggelbuches hervor, welches mir bereits in so vielen Jahren Frieden gab, wenn auch nur für wenige Minuten und berühre sacht den Einband und die ersten Seiten, als wären sie das kostbarste was mir noch bleibt. Unruhig überfliege ich die ersten Zeilen, bereits wissend was geschehen wird. Eigentlich sollte ich lernen, da ich um meine Noten weiß, welche drastisch sinken, wenn ich nicht bald einlenke, dann schaffe ich dieses Jahr nicht mehr. So viele Lehrer baten mich nun bereits mit ihnen zu sprechen, sie tun als würden sie mich verstehen, doch dazu sind sie nicht fähig. Nein, niemand versteht es. Nicht einmal ich selbst.

Weiter verfolge ich die Geschichte, als ich plötzlich diesen vertrauten Druck hinter meinen Augen verspüre. Ich bin unfähig ihn zu verdrängen, ihn zu ignorieren und schon fühle ich die ersten beschämenden Tränen, wie sich langsam sammeln und ich mit Eile versuche sie abzuwischen.

Warum nur bin ich nicht fähig mich zu beherrschen? Warum nur bin ich so ein schwacher Mensch der es kaum schafft seine Gefühle zu kontrollieren? Müsste es mir nicht eigentlich gut gehen, sollte ich nicht glücklich sein? Warum bin ich es nicht? Bin ich den nicht ein Monster das nicht mehr fähig ist Freude oder Glück zu empfinden? All diese Emotionen scheinen mir völlig flüchtig in dieser Finsternis, wie ein kurzer Sonnenstrahl der die Nacht erhellt. Sie nicht viel mehr als die trügerische Hoffnung, welche noch in meiner Brust ruht, aber auch sie wird wohl bald verschlungen werden wie alles.

Ich streiche mir Strähnen meines Haares vor die Augen nur damit die Röte darin weniger auffällt. Bleierne Schwere legt sich auf meine Glieder, der Boden scheint sich aufzutun, mich zu verschlingen oder vielleicht stürzt auch nur der Himmel hinab und versucht mich zu erdrücken. Und ich kann nichts tun, vermag mich nicht aufzurichten oder zu gehen, kann nicht lächeln nur stumm hier sitzen.

Langsam lasse ich mich nach hinten fallen und blicke dann auf den unendlich weiten Himmel, noch immer ist da dieser Druck hinter meinen Augen der sich nicht mindert. Ich weiß als nächstes folgen die Kopfschmerzen, die Müdigkeit, das Ziehen in meiner Brust und zu guter letzt die Leere.

Ich weiß nicht recht wie ich es in Worte fassen soll dieses… Dieses Ding. Es ist, als wenn ich nie wieder glücklich werden würde, als wenn alles nur noch dunkel und trostlos ist. Alles erscheint mir nun so sinn entleert und verloren und die fröhlichen Gesichter der anderen sind nichts weiter als Maske die sie tragen ohne jemals darunter zu schauen. Ich habe es akzeptiert. Was könnte ich auch sonst tun. So bin ich es doch nicht Wert anders zu fühlen. Nur eine Bestie die nicht wert ist geliebt zu werden, die es nicht wert ist Freude zu empfinden, die eigentlich in der Einsamkeit versinken sollte.

Dort fliegt ein Vogel durch die Wolken und scheint mir eins mit der Unendlichkeit. Sein Flug ist so leicht, unbeschwert. Er ist nicht gefesselt an diese Welt und die Schmerzen die ein jeder hier erleiden muss. Er fühlt den Wind in seiner Federn, welcher ihn erhebt und niemals verlassen wird. Er vermag dorthin zu reisen wohin er es denn möchte, da er nicht gebunden scheint an Erwartungen oder andere seiner Art. Seine Schwingen heben sich nur sacht, fast ist mir als würde er gleiten auf der Melodie von Zephir selbst. Ich glaube keine Ketten, wie fest sie auch immer um ihn geschnürt werden halten seine Reise auf, denn er ist frei. So frei, das ich ihn beneide um die Leichtigkeit seines Seins. Warum bin ich dazu verdammt auf Erden zu weilen, während er dies zu tun vermag nachdem ihm der Sinn steht.

Eine Wolke schiebt sich für wenige Sekunden vor die Sonne und der Vogel verschwindet in ihr, erlaubt mir die Augen weiter in den Himmel zu richten ohne das mich die Helligkeit blenden wird. Die Tränen sind versiegt, niemand hat etwas bemerkt, doch die Leere ist noch immer in meinen Gliedern. So dumpf und verzerrend. So grausam und doch das einzige was mir in den langen Nächten bleibt, mein stetiger Begleiter, mein einzig wahrer Freund der mir die Treue hält.

Es ist als würde ich innerlich bereits sterben und wenn meine Seele bereits dabei ist ihren letzen Weg zu bestreiten wie lange dann braucht mein Körper noch um zu folgen?

Doch es gibt einen Beweiß das ich noch immer lebe, dass ich fähig bin zu fühlen, auch wenn es nur Schmerz ist und ich weiß wie ich mir dieses beschaffen werde. Meine Nackenhaare stellen sich auf, wenn ich nur daran denke wie meine Klinge langsam über meine Haut fährt, wie sie mich zärtlich berührt und die Leere fühlt, mit ihr eins wird. Wie warmes Blut hinab läuft an meinen

Ich muss es tun. Jetzt.

Ich richte mich auf und einen Moment übernimmt der Schwindel die Herrschaft über meinen Kopf. Zu lange habe ich nichts gegessen, da auch mein Appetit fort ist. Warum sollte ich noch etwas zu mir nehmen, wenn ich doch schon lange dabei bin zu sterben. Doch nun bemerke ich so manches Mal die Auswirkungen.

Mühsam erhebe ich mich auf, noch immer brennt die Sonne unablässig auf mein bleiches Gesicht, doch nun scheint sie ertragbarer, vielleicht weil ich mich daran gewöhnt habe in den letzten Minuten, obwohl ich kaum weiß wie lange ich dort lag, aber was bedeutet Zeit. Nicht hat mehr Bedeutung in dieser Dunkelheit.

Zuerst sind meine Schritte noch unsicher, doch bald bewege ich mich zielstrebig auf die Schule zu, die Augen zu Boden gerichtet bis ich die Stimme von Sirius vernehme die meinen Namen ruft.

„Moony? Wir haben dich gesucht. Wo hast du nur gesteckt?", in seiner Stimme klingt ein leiser Vorwurf mit und doch vernehme ich auch deutlich die Sorge darin, welche mir die Schamesröte in das Gesicht treibt. Sie sorgen sich noch immer um mich, obwohl ich das wohl nicht einmal verdiene.

Ich traue mich nicht ihnen in die Augen zu schauen aus Angst davor was sie darin lesen könnten, das sie die stumpfe Leere erblicken würden.

„Ich habe gelesen.", antworte ich kurz ohne weitere Erklärungen.

„Das überrascht uns wirklich nicht. Moony der Bücherwurm. Moony der belesene, weise Part unserer kleinen Gesellschaft...", spricht James scherzhaft und versucht so die gedrückte Stimmung zu überspielen. Er lachte schon immer gerne, trübe Gedanken scheint er nicht zu besitzen und diese Eigenschaft bewundere ich an ihm mehr als so vieles. Er war immer der Optimist, niemals verstimmt oder schweigsam uns gegenüber, sondern immer unser Freund durch alle Zeiten hindurch. Selbst als Lily noch nichts von ihm wissen wollte, war er niemals so bedrückt, als das er nicht irgendwelche Scherze mit Sirius und Peter auszuhecken vermochte.

„Ja es überrascht mich überhaupt das er den Weg an die Sonne gefunden hat.", spricht Peter ergänzend und er lacht einmal kurz auf, doch selbst in seinem naiv wirkenden Gesicht erkenne ich das er um die ungesagten Worte weiß und nur wie James versucht etwas neutrales in das Gespräch eingehen zu lassen.

Ich muss fort, da ich weiß dass ich es kaum länger aushalten werde. Sirius versucht mir freundschaftlich auf den Rücken zu klopfen, doch ich zucke sofort zusammen und weiche unter seinem verwirrten Blick einen Schritt zurück. Meine Hände vergrabe ich tief in den Taschen der Hose.

„Mir geht es nicht sonderlich gut. Ich denke das macht die Wärme.", spreche ich und bemerke selbst wie lächerlich dies doch klingt, aber sie scheinen nicht weiter darauf eingehen zu wollen, da James und Peter bereits einigen Mädchen nachlaufen die kurze Kleidung tragen.

„Es ist ja auch kein Wunder bei den vielen Sachen die du trägst.", Sirius Stimme klingt merkwürdig bitter und wütend kneift er die Augen zusammen, während er mich ansieht, fast seine Hand ausstreckt und mir an der Robe zieht. Ahnt er etwas? Ich kann es nur vermuten, doch Sirius ist ernster geworden in der letzen Zeit und neigt dazu seltsame Anspielungen zu machen. Wieder schießt Blut in meine bleichen Wangen und noch tiefer vergrabe ich meine Hände in den Taschen.

"Ich friere nun einmal leicht.", flüstere ich als ich versuche weiter in Richtung der Schule zu gehen, ohne dabei weiter auf meine Freunde zu achten. Die Tasche halte ich dabei fest vor meiner Brust, als wenn sie mich stützen würde und nicht ich sie halten.

„Wo willst du hin?", fragt Sirius noch einmal.

„Ich werde reingehen.", gebe ich nur als kurze Antwort und marschiere dann einfach davon. Keinen weiteren Blick werfe ich zurück, da ich erneut diesen Druck hinter meinen Augen verspüre und mich die Angst vorantreibt sie würden es erkennen.

In Hogwarts selbst ist es kaum kühler, als draußen und nur selten weht ein Lufthauch durch die alten Hallen, welche nun betreten werden von den wenigen Schüler die ihren Weg nach draußen wohl verfehlt haben. Ich kenne niemanden von ihnen und sie sprechen mich auch nicht an so dass ich hastigen Schrittes meinen Weg in Richtung unserer Schlafsäle zurücklegen kann.

Die fette Dame sieht mich merkwürdig an, oder spielt mir nur die überreizte Fantasie einen Streich? Ich muss endlich zu meinem Bett gelangen, zu meiner Klinge, meinem Freund. Sie wird meine Gedanken ordnen und mit der Leere verschmelzen, sie wird mir süßen Schmerz schenken, nachdem jede Faser meines Körpers zu schreien scheint.

Auch hier ist niemand, alle weilen draußen und genießen die Sonne nur ich kann das nicht. Ihr Lachen klingt in meine Ohren so falsch und widerwärtig wie kaum ein anderes Geräusch. All diese oberflächliche Freude, das gespielte Glück sind doch nichts anderes, als Visionen die eigentlich gar nicht existieren.

Ich kann es nicht mehr ertragen diesen Verhalten meiner Freunde. Es ist stetig das Selbe Streiche spielen, lachen und dümmliche Scherze. Immer und immer wieder, ohne das jemand von uns es einmal wagte genau hinzusehen. Es ist doch alles so sinnlos was wir tun. Nur immer das gleiche hole Lachen, dasselbe Grinsen und ich möchte es nicht mehr sehen müssen. Gönnt mir doch nur einen Moment der Ruhe von euren kindischen Spielereien und Streitigkeiten. Nur einen Moment.

Meine Hände sind verkrampft und wieder spüre ich wie Tränen an meinen Wangen hinab laufen. Ich bin so schwach das ich nicht einmal dies unterdrücken kann. Es scheint, als sei mein Wille gebrochen, als wäre da nur noch das Nichts in mir, das dumpfe Dröhnen meines Schädels.

Ich möchte schreien, doch wer würde es hören. Wer würde etwas unternehmen. Oh warum nur kann ich nicht im nächsten Augenblick einfach in das Nichts gehen, all das vergessen und endlich die süße Ruhe erfahren die mir so lange verboten ward. Mit raschen Bewegungen bin ich in unserem Schlafsaal. Die Tür hinter mir schließend gehe ich zu meinem Bett und höre wie mein Herz kräftig gegen die Rippen schlägt, die es eingrenzen, das Blut rauscht in meinen Ohren und ich weiß wenn ich nicht etwas unternehme werde ich wahnsinnig werden, noch schlimmer vielleicht als ich es jetzt bereits bin.

Ich nehme meinen Zauberstab hervor, fast schon rieche ich es das Blut, und spreche leise die Worte die die untere Schublade meines Nachtschrankes öffnet. Da ist sie.

Als das blanke Metall in meinen bebenden Händen liegt scheint mein Blut weniger kochend heiß, als die Momente zuvor. Jetzt halte ich sie in meinen Finger, sie wird mir Frieden schenken. Endlich. Wie nur sollte ich jemals wieder ohne sie leben können. Wie ohne sie den täglichen Wahn aushalten.

Ich ziehe die Vorhänge zu, auch wenn ich kaum glauben kann, dass sich jemand in diesem Raum verirren würde. Kalter Scheißt bildet sich auf meiner Stirn, als ich die Ärmel der Robe hinaufkremple und erneut auf dieses wahrlich grausam schöne Schauspiel meiner Narben schaue. Oh manche sind noch immer frisch, ihre Ränder sind rot und geschwollen, doch das sind sie häufig. Ich vermag kaum die Haut zu erkennen die noch darunter liegt, nur noch die alten, die neuen Wunden. Wie ein Buch erscheinen sie, wie die Erzählung meines Lebens. Für jedes Leid steht eine Narbe. Für jede Erfahrung eine Wunde.

Im Schneidersitz sitze ich in der Mitte des Bettes, in der rechten hand die Klinge mit der ich vorsichtig über meinen linken Arm streichle, fast als wenn ich mein Kunstwerk dort bewundern würde. Ich weiß es ist falsch, ich weiß es ist hoch erkauftes Glück, aber ich bin bereit den Preis zu zahlen.

Ich wählen einen Platz welcher weniger betroffen scheint an meinem Unterarm, setze einmal ein und lass die Klinge erst schnell, dann immer langsamer durch das weiche Fleisch gleiten. Euphorie durchströmt meinen Körper. Mein pochend Herz verlangsamt den Schlug und es rauscht nicht länger in meinen Ohren, da es nun gezwungen wird hinaus zu treten mich durch seinen Anblick zu erfreuen.

Gänsehaut bildet sich dort wo das noch warme Rot meinen Arm benetzt, doch schon wird es kühler, beginnt hart zu werden. Noch ein Schnitt, mein Kopf ist leer und in meinen Gedanken bin ich selbst der Vogel welcher durch die Wolken zog. Endlich bin ich frei, endlich erlöst von all dem Schmerz und sei es auch nur für wenige Sekunden. Oh süße Pein erlöse mich.

Ein grausam verzerrtes Lächeln entstellt meine Züge, als ich zum dritten Mal ansetze nun tiefer, nun auch kräftiger. Ich will sehen wie meine Haut aufreißt, ich will das Glück, den Frieden in vollen Zügen genießen, jeden Moment davon. Einmal angefangen kann ich kaum aufhören. Immer wieder setze ich erneut an, ziehe neue Wunden über meine Haut bis der gesamte Arm vom Blut bedeckt ist.

Ich weiß, dass es schlimmer aussieht, als es wahrlich ist, da solche Wunden nun einmal für wenige Augenblicke kräftig bluten, dann aber bald verebben. Noch nie schnitt ich zu tief, auch wenn ich es mir so manches Mal vielleicht wünschte, doch noch immer hält mich etwas davor zurück, das letzte bisschen Hoffnung in meiner sinnlosen Existenz.

Mit dem Finger der rechten Hand fahre ich kurz über das Blut, verteile es noch mehr und begreife eigentlich kaum warum ich dies tue. Warum nur?

Ist es das Monster der Blutrausch?

Zu sehr versunken bin ich im Anblick meiner Wunden, als das ich bemerken würde wie sich die Tür öffnet, Schritte durch den Raum hallen und sich die Vorhänge meines Bettes öffnen. Tief in Gedanken vernehme ich eine mir vertraute Stimme, die bereits in so vielen Nächten mit mir sprach. Sie klingt wütend, oder? Ich kann es nicht sagen, es zählt nichts mehr, außer die süße Wärme in meinen Glieder, das Flimmern vor meinen Augen, der Frieden.

„Remus!", nun schreit die Stimme und im nächsten Moment fühle ich wie mich jemand schlägt. Nicht sonderlich fest, doch mein Gesicht brennt und endlich erkenne ich die Tränen wieder die mir über die Wangen fließen.

„Ja?", flüstere ich heiser und mein Blick ist zu getrübt, als das ich ihn wirklich genau erkennen könnte wie er da vor mir steht und mich mit diesen wilden Augen anblickt.

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die Reviews:

Danke das überhaupt eine Meldung kam

araglas16---> Danke das du überhaupt angefangen hast (und mir sogar einige Zeilen hinterließest), auch wenn es nicht unbedingt etwas für deine schwachen Nerven ist, aber ich warnte ja davor... :)

AlyshaNemesis ---> Danke das sie dir gefällt, auch wenn Remus mal ein wenig anderes scheint, wie in vielen anderen Geschichten. Jupp Sirius bekommt seinen großen Auftritt schon noch XD

Auch hier bitte ich um eine Review

tbc