6. Der Zwischenfall

„Ich finde es schade, dass Aidan Lynch den Schnatz nicht gefangen hat", meinte Ginny später als die drei Mädchen in ihren Zelt lagen, „Ich bin ein großer Fan von ihm. Und er sieht wirklich gut aus." „So? Ist mir nicht aufgefallen", meinte Harriet. „Du hast ja auch nur Cedric im Kopf", erwiderte Ginny knapp. „Das ist überhaupt nicht wahr! ... Was meint ihr macht er jetzt wohl?"

„Ach, Jungs. Die sind doch alle gleich", maulte Hermine. „Hermine, wenn du Ron magst, solltest du es ihn einfach sagen", schlug Harriet unschuldig vor. „Was! Bist du verrückt! Das kann ich doch nicht tun! Warum gehst du nicht zu Cedric und sagst ihm, dass du ihn magst!" „Das muss sie gar nicht", kommentierte Ginny, „Das kann ihm die ganze Schule erzählen."

In diesem Moment drang Mr. Weasleys Stimme in ihr Zelt: „Steht auf, zieht euch schnell was über und kommt raus! Beeilt euch!" Seine Stimme klang irgendwie merkwürdig. Etwas ist nicht in Ordnung.

Eine Gruppe maskierter Zauberer war damit beschäftigt, die am Campingplatz anwesenden Muggel zu quälen. „Das ist widerlich", murmelte Ron, der mit den anderen aus dem Jungenzelt kam. „Wir helfen den Ministeriumleuten. Und ihr – verschwindet in den Wald und bleibt zusammen", befahl Mr. Weasley und lief zusammen mit Bill, Charlie und Percy den maskierten Zauberern entgegen.

„Schnell", zischte Fred, packte Ginny am Arm und zog sie in den Wald. Seine Geschwister und Harriet folgten ihm. Sie wurden herumgeschupst und versuchten angestrengt sich nicht gegenseitig zu verlieren. Plötzlich ertönte Rons Schmerzensschrei. „Lumos!" Hermine ließ ihren Zauberstab aufleuchten. „Bin über eine Wurzel gestolpert", erklärte Ron, der am Boden lang und rappelte sich auf. „Mit solchen Riesenfüßen ist das auch kein Wunder", sagte eine bekannte Stimme hinter ihnen. „Hallo, Draco." Mehr hatte Harriet dazu nicht zu sagen.

Im Gegensatz zu Ron, der den blonden Jungen sein Kompliment zurückgab. „Zügle dein Mundwerk, Weasley. Solltet ihr jetzt nicht lieber von hier verschwinden? Ihr wollt doch nicht, dass man die hier sieht, oder?", meinte Draco und nickte zu Hermine hinüber. „Was soll den das heißen?", wollte Hermine wissen. Malfoy warf Harriet einen unsicheren Blick zu. Dann meinte er langsam: „Nun, die sind hinter Muggeln her, Granger."

„Hermine ist eine Hexe", erklärte Harriet ungerührt und fragte sich warum sie sich schon wieder auf dieses Gespräch einließ. „Wie du meinst, Potter. Wenn ihr denkt die würde Schla- Muggelgeborene nicht erkennen, dann könnt ihr ja ruhig hier bleiben", entgegnete Draco, der sich bei dem Wort „Schlammblüter" gerade noch rechtzeitig auf die Zunge gebissen hatte. Ron funkelte ihn trotzdem an. „Wir sollten die anderen suchen", meinte Harriet zu ihren Freunden und schob sie weiter, „Wir sehen uns, Draco."

„He, Potter! Ich meine es ernst. Pass auf dich auf, ja!", rief ihr Draco hinterher. „Ich wette sein Vater ist einer der Maskierten", murmelte Ron.

Sie sahen sich nach den Zwillingen und Ginny um, fanden aber keine Spur von ihnen. Ein lockenhaariges Mädchen fragte sie auf Französisch nach einer Madame Maxime. Ron starrte sie verständnislos an. „Was?" Das Mädchen murmelte etwas von Hogwarts und kehrte ihnen den Rücken zu. „Beauxbatons", meinte Hermine. „Wer ist schön?", wunderte sich Harriet. „Nein. Diese Schüler müssen von Beauxbaton sein. Das ist die französische Zaubererschule." „Oh. Sag mal, wie ist das eigentlich, gibt es in jedem Land eine Zaubererschule, oder…", erkundigte sich Harriet, aber Ron unterbrach sie brüsk. „Dafür ist doch auch später Zeit. Wir müssen Fred und George finden", meinte er und ließ seinen Zauberstab ebenfalls erleuchten.

Harriet wollte ihren hervorholen, doch blieb wie angewurzelt stehen als sie ihn nicht fand. Hermine und Ron drehten sich nach ihr um. „Was ist?"

„Mein Zauberstab! Er ist weg! Oh, Gott…ich hab meinen Zauberstab verloren! Wir müssen den ganzen Weg zurückgehen und ihn suchen!", keuchte Harriet. „Bist du verrückt!", entrüstet sich Ron. „Vielleicht hast du ihn im Zelt zurückgelassen", schlug Hermine vor. „Ja, aber was wenn nicht, ich…" Alle drei zuckten zusammen als ein Gebüsch hinter ihnen raschelte.

Es war nur Winky. Sie murmelte etwas unverständliches und verschwand wieder im Wald. Allerdings keuchend und piepsend als würde sie gegen irgendetwas ankämpfen. Vermutlich hatte sich nicht um Erlaubnis gefragt, ob sie fliehen durfte. Sie gerieten immer tiefer in den Wald. Als sie an drei Veelas vorbei kamen, mussten die Mädchen Ron mit sich zerren damit dieser nicht wie hypnotisiert stehen blieb und die Veelas anglotzte.

Gleich darauf trafen sie auf Ludo Bagman, der keine Ahnung hatte was los war. Ich fürchte wir haben uns verirrt. Dann hörten sie es. „Morsmordre!" Etwas riesiges Grünes brach aus den Schatten hervor, schoss in den Himmel hoch und formte sich zu einem Totenkopf. Ein Meer von Schreien ertönte. „Was ist los!", brüllte Harriet. „Das ist das Dunkle Mal! Das Zeichen von Du-weißt-schon-wem!", erklärte Hermine. „Lord V.'s?" „Wir sollten hier weg!", zischte Ron. Sie kamen aber nicht weit.

In Nullkommanichts waren sie von zwanzig Zauberern umzingelt die mit Zauberstäben auf sie zielten. Harriet tat das Einzige, was ihr einfiel. Sie stieß Ron und Hermine zu Boden, hob die Hände hoch und rief: „Wir ergeben uns!" „Harry! Ron! Hermine!" Mr. Weasley eilte entsetzt auf sie zu. Mr. Crouch war schneller. „Wer von Ihnen hat es getan? Wer hat das Dunkle Mal heraufbeschworen?", herrschte er sie an. „Keiner von uns!", Harriets Stimme überschlug sich, „Sehen Sie uns an. Sehen wir so aus als könnten wir das!" „Wo kam das Mal denn her?", erkundigte sich Mr. Weasley. Hermine beschrieb es ihnen. Mr. Crouch schien sie immer noch zu verdächtigen. Die anderen allerdings nicht. Sie fanden den Schuldigen an der Stelle, von der der Spruch gekommen war.

Es war Mr. Crouchs Elfe Winky und sie hatte Harriets Zauberstab. Mr. Crouch war wie vom Donner gerührt. Dann begann die große Streiterei. Winky hat meinen Zauberstab gestohlen und das Dunkle Mal heraufbeschworen? Das kann ich nicht glauben!

„Ähm, das da ist mein Zauberstab. Ich muss ihn in der Aufregung verloren haben", meinte Harriet langsam, „Winky wird ihn gefunden haben und…wollte ihn mir zurück geben. Sie kann das Mal gar nicht beschworen haben. Es war eine tiefe Stimme und Winky hat eine helle Piepsstimme." Dieses Argument reichte aber nicht aus. Nach einigen wilden Beschuldigungen erhielt Harriet ihren Zauberstab zurück und Winky wurde bestraft indem sie von Mr. Crouch ausgestoßen wurde, weil sie nicht im Zelt geblieben war. Danach löste sich die Versammlung auf und Mr. Weasley kehrte mit den drei glücklosen Abenteurern zum Zelt der Weasleys zurück.

Bill und Percy waren verletzt und Charlies Hemd was zerrissen. Offenbar hatten sie gekämpft. Nachdem Mr. Weasley erklärt hatte was passiert war, räusperte sich Ron: „Hört mal, kann mir jemand erklären, was es mit diesem Schädel auf sich hat? Er hat doch keinem was getan…Warum der ganze Aufstand?"

„Du-weißt-schon-wer und seine Anhänger haben das Dunkle Mal immer dann aufsteigen lassen, wenn sie gemordet haben. Du hast keine Ahnung welches Grauen es auslöste. Stell dir vor du kommst nach Hause und findest das Dunkle Mal über deinen Haus schweben und weißt genau, was du darin finden wirst…", erklärte Mr. Weasley. Betretens Schweigen kehrte ein. Harriet fragte sich ob das Dunkle Mal in jener Nacht auch über den Haus ihrer Eltern gestanden hatte.

„Jedenfalls hat uns der Schädel heute nach nicht geholfen, wer immer ihn heraufbeschworen hat", meinte Bill, „Die Todesesser hat er sofort in panische Angst versetzt. Sie sind alle disappariert, bevor wir nahe genug dran waren um auch nur einen von ihnen die Maske vom Kopf zu reißen."

„Todesesser? Was sind Todesesser?", erkundigte sich Harriet. „So nannten sich die Anhänger von Du-weißt-schon-wem", klärte sie Bill auf, „Ich glaube heute Nacht haben sich die versprengten Überreste dieser Leute wieder zusammen gefunden, zumindest die, die es geschafft haben Askaban zu entgehen."

Harriet fügte noch ein paar Zeilen zu ihren Brief an Remus Lupin hinzu, in denen sie die Ereignisse der Nacht schilderte, und beschloss ihn sobald wie möglich abzuschicken. Allerdings war Hedwig mit Sirius Antwort noch nicht zurückgekommen. Sie dachte kurz an ihren Paten und schlief dann von Sorgen gequält ein.

Ich hab Deatheater mit Todesesser übersetzt. Hauptsächlich aus klanglichen Gründen.

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