11. Flüche und Zauberschulen
Lieber Sirius,
Ich bin inzwischen der Ansicht, dass ich mir nur eingebildet habe, dass meine Narbe wehgetan hat. Kommt öfter vor, wenn ich von IHM träume. Du musst wirklich nicht zurückkommen. Hier ist alles in Ordnung. Mach dir keine Sorgen um mich, mein Kopf fühlt sich ganz normal an.
Harry
Harriet musterte den Brief zufrieden. Das sollte reichen um ihren Paten zu beruhigen. Dann schickte sie Hedwig mit dem Brief los. Sirius Antwort ließ wieder auf sich warten. Harriet versuchte wirklich sich keine Sorgen zu machen, aber so einfach war das nicht.
Am Samstag nach Moodys erster Stunde lief ihr zufällig Cedric über den Weg. Erstaunlicherweise traf sie ihn vor dem Gryffindor-Turm.
„Harry! Ich bin ganz zufällig vorbeigekommen! Wir haben uns ja die ganze Woche nicht gesehen… Nicht, dass ich nach dir gesucht hätte", Cedric errötete leicht (wodurch er noch besser aussah), „ähm, wie geht es dir?"
„Oh, ganz gut. Und dir?" „Auch ganz gut." Schweigen trat ein.
„Ja", begann Cedric dann unsicher, „ja, weißt du, ich habe mich gefragt, ob du vielleicht am ersten Hogsmeade-Wochenende…mit mir, äh, dort hingehen willst?"
„Oh, gerne!" „Okay, bis dann. Ich meine, wir sehen uns sicher noch." Und dann war er auch schon weg.
Harriet rannte sofort zu Hermine. „Stell dir vor! Cedric will das erste Hogsmeade-Wochenende mit mir verbringen!", berichtete sie ihrer Freundin atemlos. Hermine sah sie enttäuscht an. „Und du hast zugesagt? Wir wollten doch Mitglieder für B.-E.L.F.E.-R. rekrutieren!"
„Oh…Nun, du hast ja immer noch Ron. Das wäre die Möglichkeit mit ihm alleine zu sein", meinte Harriet schnell. Hermine verdrehte die Augen. „Ich war schon oft mit Ron alleine", entgegnete sie spitz, „Nicht jedes Mädchen hat dein Glück und eine ganze Schar von Verehrern."
„Schar? Ich hab Colin. Und bei Cedric weiß nicht einmal nicht, wie er zu mir steht!" Sie verstummte. „Hör mal, Hermine, es tut mir Leid. Nächstes Mal gebe ich wieder dir vor Cedric den Vorzug, okay?" Hermine nickte. „Schon gut. Mir tut's auch Leid", meinte sie nur.
In der nächsten Zaubertränke-Stunde sprach Malfoy sie an. „He, Potter, ich wollte nur….ich hab mich gefragt, ob's dir eh gut geht. Ich meine, die Stunde bei Professor Moody hat dir sicher nicht gut getan, ähm…" Er verstummte. Harriet blinzelte. „Ich bin in Ordnung, Draco. Ähm, danke der Nachfrage." Draco nickte und wandte sich schnell wieder von ihr ab. Der wird wirklich immer seltsamer.
Moody hatte seine eigene Art ihr Sorgen zu machen. Er wollte nämlich den Imperius-Fluch an ihnen ausprobieren damit sie lernten sich dagegen zu wehren.
„Was! Das ist doch verboten!", regte sich Harriet auf. Moody visierte sie an. „Das wird einen dunklen Zauberer wohl kaum davon abhalten ihn auf dich anzuwenden", meinte er und begann sie alle der Reihe nach zu verhexen. Keiner hatte allzu großen Erfolg sich irgendwie dagegen zu wehren. Lavender ahmte ein Eichhörnchen nach und Dean Thomas hüpfte dreimal im Kreis durch das Zimmer und sang dabei die Nationalhymne. Dann war Harriet an der Reihe.
„Imperio!" Sie fühlte sich merkwürdig frei und unbeschwert, als wäre sie auf Drogen. „Spring auf den Tisch…spring auf den Tisch…" Harriet begann automatisch den Befehl nach zu kommen. Moment mal…was tue ich da eigentlich! „Spring auf den Tisch…" Du kannst mich mal. „Spring! Sofort!" Nein! Sie krachte gegen den Tisch und fiel gemeinsam mit ihm zu Boden. „Au!"
„Nun, das war ein Anfang", meinte Moody. Harriet warf ihm einen giftigen Blick zu. Moody begann darüber zu reden wie tapfer Harriet gegen den Fluch angekämpft hatte. Ich kann ihn wirklich nicht leiden.
Der September und Oktober gingen dahin und die Lehrer drehten alle gemeinsam durch. Vielleicht lag es an den kommenden Trimagischen Turnier, auf jeden Fall konnten sich die Schüler vor Hausaufgaben nicht mehr retten.
Einziger Lichtblick war ihr „Date" mit Cedric am ersten Hogsmeade-Wochenende im Oktober. Nur leider wurde das nicht so toll. Es regnete nämlich die ganze Zeit durch und sie verbrachten den Großteil ihrer Zeit in den Drei Besen, wo es vor Leuten nur so wimmelte. Nebenbei hatte sie das merkwürdige Gefühl von Draco und Pansy verfolgt zu werden, aber das musste natürlich pure Einbildung sein.
Sie redeten über die Schule, Moody und die Quidditch-Weltmeisterschaft. Aber irgendwie ging nichts weiter. Und dann musste Cedric auch noch die verheerenden Worte aussprechen: „Bist du nicht auch immer gerne mit guten Freunden unterwegs?" Schlimmer konnte es nicht mehr werden.
Am 30. Oktober würden die Delegationen von Durmstrang und Beauxbatons ankommen.
„Nur noch eine Woche! Ob Cedric das schon weiß? Ich glaub, ich geh und sag's ihm", murmelte Ernie McMillan als er den Aushang sah. Harriet zuckte erschrocken zusammen. Cedric will teilnehmen? Das hat er mir gar nicht gesagt…Was wenn ihm was passiert? Sie schüttelte den Gedanken ab. In letzter Zeit machte sie sich viele Sorgen um andere.
Am 30. Oktober war es dann soweit. Erstens kam Sirius letzter Antwort-Brief. Und zweitens die Durmstrangs und Beauxbatons.
Netter Versuch, Harry,
ich bin wieder im Land und gut versteckt. Ich möchte, dass du mich über alles was in Hogwarts passiert per Brief am Laufenden hältst. Nimm aber nicht mehr Hedwig, sondern wechsle ständig die Eule. Mach dir keine Sorgen um mich, sondern pass nur auch dich selbst auf. Denk an das was ich über deine Narbe gesagt habe.
Sirius
Harriet seufzte. Na gut, dann muss ich eben das Beste aus der Situation machen.
Die Beauxbatons kamen in einer riesigen graublauen fliegenden Kutsche gezogen von riesigen Pferden an. In ihrer Begleitung befand sich die größte Frau die Harriet jemals gesehen hatte. Sie reichte locker an Hagrid heran. Es handelte sich um Madame Maxime, die verantwortliche Lehrerin der Beauxbatons.
Durmstrang reiste per Schiff. Obwohl es ein Klischée war hatte Harriet doch das Gefühl die Durmstrangs wären im Gegensatz zu den hübschen zarten blonden Franzosen aus Beauxbatons alle stämmig, groß gewachsen und dunkelhaarig. Begleitet wurden sie von Professor Karkaroff einen schleimigen Typen mit kurzem weißen Haar und Spitzbart. Unter seinen Schülern befand sich zu Rons freudigen Erstaunen auch Viktor Krum, der Sucher der bulgarischen Quidditch-Mannschaft.
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