12. Der unparteiische Richter

Krums Ankunft machte die halbe Schule verrückt. Lee Jordan, der beste Freund der Weasley-Zwillinge, machte immer wieder Luftsprünge um einen Blick auf den berühmten Sucher erhaschen zu können. Ron und ein paar andere wollten unbedingt ein Autogramm.

Alle Schüler und Lehrer trotteten in die Große Halle, die feierlich geschmückt worden war. Die Beauxbatons nahmen am Ravenclaw und Durmstrangs (zu Rons grenzenloser Enttäuschung) am Slytherin-Tisch Platz.

Dumbledore räusperte sich. „Guten Abend, meine Damen und Herren, Geister und – vor allem – Gäste. Ich habe das große Vergnügen Sie alle in Hogwarts willkommen zu heißen. Ich bin sicher, dass Sie eine angenehmen und vergnügliche Zeit an unserer Schule verbringen werden." Ein Beauxbatons-Mädchen kommentierte diese Aussage mit einem spöttischen Lachen. „Das Turnier wird nach dem Festessen offiziell eröffnet."

Die Schüler begannen zu Essen. Ron musterte Teile des Essens unglücklich. Französische Küche schien ihm nicht sehr zu liegen.

Hagrid kam verspätet und war offenbar sofort fasziniert von Madame Maxime. Das Beauxbatons-Mädchen, das vorhin gelacht hatte, kam zu ihren Tisch um sich die Schüssel mit dem Bouillabaisse (einem französischen Gericht) zu holen. Ron starrte das (zugegebner Maßen recht hübsche) blonde Mädchen an wie ein Frosch.

Kaum hatte sie den Tisch verlassen krächzte er: „Sie ist eine Veela!" „Natürlich nicht", fauchte Hermine, „Ich seh sonst keinen, der sie wie ein Idiot anglubscht!" Wie auf Kommando drehten sich einige Jungenköpfe nach dem Mädchen um.

Armer Hermine. Ron, du bist ein Trottel. Der besagte Trottel fantasierte munter weiter: „Ich sag euch, das ist kein normales Mädchen! So was findest du in Hogwarts nicht!" Harriet verdrehte die Augen.

Während Ron der Pseudo-Veela nachsabberte irrte ihr Blick zum Hufflepuff-Tisch, wo Cedric gerade damit beschäftigt war sich um das letzte Stück Kuchen zu streiten. (Und zum Glück nicht in die Richtung des französischen Mädchens starrte).

Hermine gab ihr einen Ellenbogenstoß. „Sieh mal, wer da ist!" Ludo Bagman und Percys Chef Mr. Crouch waren angekommen.

Nach dem Essen erhob sich Dumbledore erneut und hielt eine weitere Ansprache. Er stelle Bagman und Crouch vor, die zusammen mit Dumbledore, Madame Maxime und Karkaroff die Jury bilden würden. Dann schleppte Filch, der Hausmeister, eine mit Juwelen besetzte Holztruhe in die Halle.

„Wir haben drei Aufgaben über das ganze Schuljahr verteilt, die das Können der Champions auf unterschiedliche Weise auf die Probe stellen…ihr magisches Können, ihre Kühnheit, ihre Fähigkeit zum logischen Denken und natürlich ihre Gewandtheit im Umgang mit Gefahren. Wie ihr wisst, kämpfen im Turnier drei Champions miteinander von jeder teilnehmenden Schule einer. Wir werden benoten, wie gut sie die einzelnen Aufgaben lösen, und der Champion mit der höchsten Punktezahl am Ende gewinnt den Trimagischen-Pokal. Ein unparteiischer Richter wird die Champions auswählen…der Feuerkelch."

Dumbledore schlug mit seinen Zauberstab auf den Deckel der Holzkiste, diese öffnete sich und Dumbledore holte einen grob geschnitzten Holzkelch hervor, der bis zum Rand mit blauen tänzelnden Flammen gefüllt war.

„Jeder, der sich als Champion bewerben will, muss seinen Namen und seine Schule in klarer Schrift auf einen Pergamentzettel schreiben und ihn in den Kelch werfen. Ihr habt vierundzwanzig Stunden um den Namen einzuwerfen. Morgen Nacht an Halloween, wird der Kelch die Namen preisgeben. Der Kelch wird noch heute Abend in der Eingangshalle aufgestellt, wo er freizugänglich ist. Um sicherzustellen, dass keine minderjährigen Schüler der Versuchung erliegen, werde ich eine Alterlinie um den Kelch ziehen. Niemand unter siebzehn wird die Linie überschreiten können. Schließlich möchte ich allen, die teilnehmen wollen nahe legen, die Entscheidung nicht leichtfertig zu treffen. Sobald der Feuerkelch den Champion benannt hat, wird er oder sie das Turnier bis zum Ende durchstehen müssen. Wer seinen Namen in den Kelch wirft, geht einen magischen Vertrag ein. Überlegt daher genau, ob ihr von ganzem Herzen zum Spielen bereit seid. Gute Nacht, euch allen."

Die Weasley-Zwillinge ließen sich von der Alterslinie nicht beeindrucken und wollten trotzdem versuchen ihre Namen in den Feuerkelch zu bekommen. „Versucht es lieber nicht", warnte sie Harriet, „Dumbledore wird mit Sicherheit dafür sorgen, dass es euch misslingt."

Ron hielt inzwischen nach Krum Ausschau. Der wurde von Karkaroff verhätschelt. Der Professor führte seine Schüler gerade hinaus als sein Blick auf Harriet fiel. Er blieb wie angewurzelt stehen und starrte sie an. Auch die Durmstrang-Schüler taten es ihm gleich.

Harriet war das, wie immer, mehr als nur unangenehm. Ich sollte Geld von allen verlangen, die mich begutachten wollen.

„Ja, das ist Harriet Potter", knurrte Moody, der hinter Karkaroff getreten war. Der Lehrer wirbelte herum und als er Moody erblickte wich alle Farbe aus seinem Gesicht. „Sie!" „Ich. Und wenn Sie Potter nichts zu sagen habe, Karkaroff, gehen Sie besser weiter. Sie blockieren die Türe." Karkaroff sah ihn unsicher an und ging dann weiter.

Am nächsten Morgen versammelten sich viele Schüler um den Feuerkelch.

Die Zwillinge und Lee Jordan hatten sich mit Alterszauber älter gemacht, doch der Erfolg war, wie Harriet vorausgesehen hatte, alles andere als groß, weil sie aus dem Kreise gestoßen wurden und mit langen Bärten aufwachten.

Angelina Johnson, aus dem Gryffindor-Quiddtich-Team, hatte mehr Glück. Sie war schon siebzehn, also ging ihre Bewerbung durch. Cedric hatte seinen Namen wohl auch eingeworfen, nach den Gesprächen der Hufflepuffs zu urteilen.

Ich hoffe er wird nicht Champion. Ich will nicht, dass ihm was passiert….Ein tolle Freundin bin ich! Ich sollte mich schämen. Harriet seufzte und brach dann mit Ron und Hermine auf um Hagrid zu besuchen.

Hermine versuchte Hagrid für B.E.L.F.E.R. zu rekrutieren, das aber erfolglos. „Da tät man ihnen keinen Gefallen mit, Hermine", meinte Hagrid, „s'liegt in ihrer Natur sich um Menschen zu kümmern, das mögen sie, verstehst du?" Hermine verstand das gar nicht. Wütend steckte sie ihren Anstecker wieder ein.

Als sie zurück zum Schloss gehen wollten stürzte Hagrid gleich los um Madame Maxime einzuholen. Er hatte sich auch extra fein gemacht und mit Rasierwasser besprüht. Sieht so aus, als wäre Hagrid verliebt…

Nach dem Halloween-Festmahl war es so weit. Der Feuerkelch spuckte die Namen der Champions aus. Die Flammen des Kelchs färbten sich rot und er begann Funken zu sprühen und dann spuckte er das erste Pergament aus.

„Der Champion von Durmstrang ist Viktor Krum", verkündete Dumbledore. Ron brach in tosenden Beifall aus. Krum ging in die den Champions zugewiesene Kammer. Der Kelch schleuderte das zweite Pergament heraus.

„Champion für Beauxbatons ist Fleur Delacour!" Das Mädchen war ausgerechnet Rons neuer Schwarm. Der Feuerkelch färbte sich zum dritten Mal rot.

„Der Hogwarts-Champion ist Cedric Diggory!" Tosender Applaus vom Hufflepuff-Tisch folgte. Harriet schenkte Cedric ein freundliches Lächeln, auch wenn ihr Herz sich kurz zusammenzog. Cedric grinste Harriet an und folgte Fleur Delacour in den Raum der Champions.

„Schön, wir haben nun drei Champions. Ich bin mir sicher, dass ihr alle euren gewählten Champion mit ganzer Kraft unterstützt. Indem ihr euren Champion anfeuert, könnt ihr dazu beitragen, dass…" Dumbledore verstummte als der Kelch sich plötzlich abermals rot färbte. Ein weiteres Pergament wurde ausgespuckt. Wie in Trance nahm Dumbledore es an sich und las es laut vor. „Harriet Potter." Was!

Harriet tat das Einzige, was sie in dieser Situation tun konnte: Sie fiel in Ohnmacht.

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