25. Mr. Crouchs Wahn
Liebe Harry,
Herzlichen Glückwunsch zum Bestehen der Zweite Runde. Richte Hermine aus, sie soll sich nicht zu Herzen nehmen, was in der Hexenwoche über sie steht. Ich weiß besser als jeder andere, dass man nicht auf das hören sollte, was die anderen über einen sagen.
Halt mich auf dem Laufenden, ja?
Remus Lupin
Dobby freute sich sehr über die Socken und versprach auch in Zukunft nichts mehr aus Professor Snapes Büro zu stehlen. Bei dieser Gelegenheit sahen sie auch nach Winky, die todunglücklich über ihre Entlassung Butterbier als Schmerzstiller verwendete. Hermine war erbost und schaffte es die Hauselfen soweit zu bekommen, dass sie das Trio aus der Küche warfen.
In der Folge des Artikels in der Hexenwoche wurde Hermine plötzlich von allen möglichen Seiten wie eine Verbrecherin behandelt. Ihre Mitschüler warfen ihr böse Blicke zu und sie bekam Drohbriefe. In einem befand sich sogar unverdünnter Bubotubler-Eiter, der Hermines Hände verbrannte.
In Hagrids nächster Stunde nahmen sie Niffler durch, magische Geschöpfe die Gold finden und ausgraben konnten. Einer von den Niffler biss sehr zu Harriets Vergnügen Pansy Parkinson, die gerade über Hermine gelästert hatte, weil er ihre goldene Uhr haben wollte. Auch Hagrid versuchte Hermine aufzuheitern, allerdings mit bescheidenem Erfolg.
Letztlich war es ausgerechnet Luna Lovegood, das merkwürdige Ravenclaw-Mädchen aus Ginnys Jahrgang, dessen Vater das Schundmagazin der magischen Welt herausgab, das die richtigen Worte fand um Hermines Stimmung wieder zu heben.
„Weißt du man kann sowieso nicht glauben, was in der Hexenwoche steht. Die sind doch nur sensationslustig", meinte das blonde Mädchen, „Die haben noch nicht einmal zugeben, dass Mrs. Fudge an der Leprechan-Verschwörung beteiligt war. Dabei weiß doch jeder, dass sie eine Affäre mit Rufus Scrimgeour hat. Die Hexenwoche hat doch tatsächlich behauptet, es wäre Barty Crouch."
Hermine starrte Luna einen Moment lang sprachlos an und brach dann in schallendes Gelächter aus. „Siehst du. Ein Schundblatt, sag ich doch", erklärte Luna. Danach schien sich Hermine endlich wieder nichts mehr aus der Sache zu machen. „Allerdings würde ich schon gerne wissen, wie sie vertrauliche Gespräche belauschen kann, wo sie doch das Gelände der Schule nicht betreten darf", meinte sie.
Auf Sirius Rat hin hatten sie Percy einen rief geschrieben ob er genaueres über die angebliche Krankheit seines Chefs wusste. Die Antwort kam zu Ostern und fiel relativ kurz und ungehalten aus, und brachte sie auch nicht weiter. Offenbar hatte Mr. Crouch seinen Assistenten mit Arbeit eingedeckt.
Rons Mutter hatte ihnen Ostereier geschickt. Während die Schoko-Eier von Harriet und Ron riesig und gefüllte waren, erhielt Hermine nur ein kleines. Auch Molly Weasley hatte die Hexenwoche abonniert.
„Du solltest deiner Mutter einen Brief schreiben und ihr alles erklären, Ron", meinte Harriet, „Hermine wird schon von genug Leuten beschimpft und bestraft." „Und was soll ich ihr bitte schreiben?", wollte Ron ungehalten wissen. „Zuerst einmal, dass wir beide nie zusammen waren und nie zusammen sein werden, und dann auch, dass du und Hermine auch nie etwas hattet, und auch nie etwas haben werdet, wenn du dich weiterhin so unfähig aufführst", erklärte ihm seine Freundin.
„Was willst du denn bitte damit andeuten!"
Harriet seufzte tief. „Nichts. Vergiss es einfach."
Cedric überreichte Harriet ebenfalls ein riesiges Schokoladen-Ei, was diese einfach zu süß von ihm fand. „Was meinst du kommt in der nächsten Turnierrunde dran? Fleur meint es wären unterirdische Gänge und wir müssten ein Schatz suchen, oder so was", sagte Cedric. „Das wäre mal zur Abwechslung was leichtes", erwiderte Harriet. Sie starrte auf das Ei in ihren Händen.
„Sag mal, sind wir….ich meine, was sind wir eigentlich?", erkundigte sie sich dann. Cedric lief rot an. „Ähm, was genau willst du denn sein?" Oh, Gott, er ist fast so schwer von Begriff wie Ron. Wenn ich mich für Draco entschieden hätte, wäre ich jetzt wahrscheinlich schon verlobt.
„Ced, ich hab dich echt gern, aber du machst es mir wirklich nicht leicht. Wie kommt es eigentlich, dass Cho, der Mensch ist, den du am Meisten vermissen wirst?"
„Das ist nicht so wie du denkst! Cho ist meine beste Freundin. Sie wollte mehr werden, aber ich nicht. Ich mag dich. Wirklich. Immerhin hab ich dich geküsst, oder? Es ist nicht so leicht, ich meine, schau dir nur mal an, was Hermine mit Krum passiert ist….", verteidigte er sich. Das war allerdings wahr. „Na gut. Dann lass es uns eben langsam angehen und sehen was passiert, okay? Danke, für das Schokoladen-Ei", beschloss sie dann.
In der letzten Maiwoche wurde ihnen ihre Aufgabe mitgeteilt. Zu Cedrics Entsetzen hatte man das Quiddtich-Feld verunstaltet, indem man einen Irrgarten daraus gemacht hatte.
„Die dritte Rund ist ganz einfach", erklärte Bagman seinen vier Champions, „Der Trimagische Pokal wird in der Mitte des Labyrinths aufgestellt. Der erste Champion der ihn berührt, erhält die volle Punktzahl. Für Hindernisse garantieren wir. Die Champions, die nach Punkten führen, werden als Erste starten, dann kommt Mr. Krum und dann Miss Delacour. Aber ihr habt alle eine faire Chance." Harriet wechselte einen skeptischen Blick mit Cedric. Bagman grinste sie fröhlich an.
„Gehen wir lieber bevor Bagman wieder damit anfängt mir seine Hilfe anbieten zu wollen", raunte Harriet Cedric zu. „Könnte ich eine Worte mit dir sprecken?" Harriet wandte sich verwundert zu Viktor Krum um.
Er sprach. Er sprach mit ihr. Und er sah gar nicht grimmig drein.
Dafür sah Cedric alles andere als glücklich ob dieses Vorschlages aus. „Klar, Viktor. Ced, wir sehen uns später", meinte sie überrascht. Sie verließ schnell gemeinsam mit Krum den Irrgarten um Bagman zu entwischen. Sie gingen in Richtung Wald. „Ich nehme an, es geht um Hermine", half Harriet dem Bulgaren auf die Sprünge. „Sie sprickt sehr oft von dir." „Natürlich, sie ist meine beste Freundin." Das wusste Viktor sehr genau. Aber offenbar brauchte er diesen Ausgangspunkt.
„In der letzter Zeit ist Her-minne so kalt zu mirr. Ich weiß nicht, ob ich etwas fals gemackt habe…Und da ist Weezli…" Harriet dachte nach. „Weißt du, Hermine und Ron…", begann sie, unterbrach sich dann aber, und starrte erschrocken auf einen Mann, der hinter den Bäumen hervortorkelte.
Sein Umhang war zerrissen, seine Knie blutig, sein Gesicht zerkratzt, sein Bart unrasiert, sein Haar unordentlich und sein Gesicht aschgrau von der Erschöpfung. Krum stellte sich demonstrativ zwischen den Fremden und das Mädchen. Der Mann fuchtelte mit Händen und murmelte etwas vor sich hin. „Oh, mein Gott! Mr. Crouch!", rief Harriet aus als sie den Mann erkannte.
„Warr er nicht ein Richter? Ist er nicht aus eure Ministerium?", wunderte sich Viktor. Harriet schob sich an dem Quidditch-Star vorbei und näherte sich vorsichtig Mr. Crouch. „…und wenn Sie das erledigt haben, Weatherby, schicken Sie eine Eule zu Dumbledore und bestätigen Sie ihm die Zahl der Durmstrangschüler, die am Turnier teilnehmen, Karkaroff hat mir soeben mitgeteilt, dass es zwölf sein werden…"
„Mr. Crouch?", sagte Harriet vorsichtig.
„…und schicken Sie eine weitere Eule an Madame Maxime, denn vielleicht möchte sie die Zahl der Schüler, die sie mitbringt aufstocken…tun Sie das, Weatherby, hören Sie? Hören Sie?..."
Mr. Crouch stolperte und und seine Augen rollten in ihre Höhlen. „Mr. Crouch!" Harriet rannte zu ihm. Krum folgte ihr. Sie nahm dem verstörten Mann vorsichtig in die Arme. „Dumbledore!", keuchte Crouch und riss die Augen auf, „Ich …muss ….Dumbledore… sprechen!"
„Einverstanden. Wir gehen jetzt alle drei gemeinsam zu ihm, ja?", meinte Harriet. „Ich… hab… eine Dummheit… gemacht", hauchte Crouch, „Ich… muss… es ….Dumbledore sagen." „Stehen Sie auf, dann können Sie es tun", schlug Harriet sanft vor. Crouch starrte sie groß an. „Wer bist du?" wollte er wissen. „Eine Schülerin von Dumbledore. Viktor, renn zum Schloss und…"
In diesem Moment fing Crouch wieder an zu fantasieren. „Er ist vollkommen wahnsinnig", meinte Viktor. Crouch sprach eifrig mit dem Baum vor ihnen, den er offenbar für Percy hielt. Krum stand immer noch unschlüssig herum. „Viktor, würdest du bitte…nein, vergiss es, es ist besser, wenn ich gehe." Crouch klammerte sich an ihr fest.
„Lass… mich…. nicht allein! Ich bin entkommen….muss es Dumbledore….sagen….warnen…meine Schuld….alles meine Schuld…Bertha….tot….alles meine Schuld….mein Sohn…meine Schuld…sag Dumbledore…Harriet Potter…der dunkle Lord…stärker…Harriet Potter…"
Harriet streichelte beruhigend Mr. Crouchs Kopf. „Psst. Schon gut. Ich bin hier. Ich werde Dumbledore holen. Sie können ihm alles erzählen. Sie sind hier sicher. Das ist Viktor. Viktor, komm her. Mr. Crouch, das ist mein Freund, Viktor. Er wird auf sie aufpassen, bis ich zurück bin, ja? Er ist ein Freund. Sie sind hier sicher." Sie beschloss kurzerhand zu lügen. „Er ist auch ein Freund von Percy." „Weatherby?" „Genau."
Sie löste sich sanft von Mr. Crouch. Dann befahl sie Viktor: „Lass ihn nicht aus den Augen. Ich hole Hilfe!" „Beeil dich!", knurrte Viktor nur, gar nicht erfreut über die Arbeitseinteilung. Harriet zischte los. Sie rannte wie noch nie zuvor. Weder von Cedric, noch von Fleur oder Bagman war etwas zu sehen.
Sie hetzte zu Dumbledores Büro. Natürlich hatte sie das aktuelle Passwort nicht. Sie rannte in Richtung Lehrerzimmer, stolperte auf der Treppe, fluchte lang gezogen und fiel auf Professor Snape. „Potter!"
„Oh, Gott, endlich ein Mensch! Ich muss sofort zu Professor Dumbledore! Es geht um Mr. Crouch! Ich hab ihn gerade gefunden! Viktor ist bei ihm! Er ist verwirrt! Er fragt nach Dumbledore und…"
„Wovon redest du überhaupt? Und würdest du von mir hinuntersteigen, wenn es dir nichts ausmacht?", meinte Snape. „Mr. Crouch! Aus dem Ministerium! Er ist krank. Er ist im Wald. Er will Dumbledore sprechen!" „Warum sollte…" Männer sind wirklich alle einfach zu blöd!
„Mr. Crouch-ist-im-Wald-er-ist-nicht-bei-sich-aber-er-muss-Dumbledore-sprechen-sofort!", fauchte sie zornig. Dumbledore trat auf die Treppe. „Wer will mich sprechen?", erkundigte er sich leicht erheitert. Harriet sprang von ihren Lehrer herunter. „Mr. Crouch! Er ist im Wald!", erklärte sie. Dumbledore sah sie kurz an und nickte dann. „Bring mich zu ihm." Harriet spurtete los. Dumbledore folgte ihr und Professor Snape blieb auf der Treppe liegen und starrte ihnen mit steinernem Gesichtsausdruck hinterher.
„Wir sollten uns beeilen. Ich hab Viktor bei ihm gelassen, aber ich weiß nicht, ob er nicht verfolgt wurde, oder…"
„Was har Mr. Crouch gesagt, Harry?", erkundigte sich Dumbledore. „Er meinte, er wolle Sie warnen, er habe etwas getan, das ein Fehler war, er hat seinen Sohn erwähnt und Bertha Jorkins. Er sagt sie ist tot. Und er sprach von Voldemort, dass er stärker werden würde…" „Tatsächlich."
„Er benimmt sich sehr eigenartig. Er fantasiert. Ständig spricht mit einem Baum, den er für Percy Weasley hält. Dann macht er einen Gedankensprung und ist klarer und sagt er müsse Sie ganz dringend sehen…"
Sie erreichten den Wald. Harriets schlimmste Befürchtung bewahrheitete sich. Crouch und Krum waren verschwunden. „Viktor!" Sie fanden Krum am Boden liegend vor. Er war bewusstlos. Mr. Crouch war verschwunden.
„Das ist meine Schuld, Professor. Ich hätte Mr. Crouch mitnehmen müssen, oder zuerst zu Hagrid laufen, das ist näher, oder selbst bleibe und Krum schicken, oder…" „Du hast getan, was Mr. Crouch wollte, Harry. Das war richtig", meinte Dumbledore und weckte Krum auf. „Er hat mich angegriffen! Der alte Irre hat mich angegriffen", murmelte Krum, „Ich hab mich nur kurz umgesehen, da hat er mich von Hinten angegriffen!"
Hagrid kam mit Fang angestürmt. „Was zum-" „Hagrid, ich möchte, dass du Professor Karkaroff holst. Sein Schüler wurde angegriffen. Und danach alarmiere bitte Professor Moody-" Doch besagter war schon hier. Woher weiß er wo wir sind? Die Karte! Dann hat er gesehen in welche Richtung Mr. Crouch weg ist und ob jemand hinter ihm her war!
„Snape sagte was von wegen Crouch", erklärte Moody gerade. Also doch nicht die Karte. „Wir müssen ihn unbedingt finden", meinte Dumbledore. „Bin schon unterwegs", knurrte Moody und humpelte davon. Harriet sah ihm nachdenklich hinterher. Hagrid kam mit Karkaroff zurück, der natürlich sofort Streit vom Zaum brach.
Ich muss Sirius schreiben was passiert ist. Und Remus. Und ich muss er Hermine und Ron erzählen. Und ich muss Moody fragen, ob er nicht doch auf der Karte jemanden gesehen hat. Und ich muss mich bei Viktor entschuldigen. Und..
„Hagrid, bring Harriet bitte zurück zur Schule", meinte Dumbledore plötzlich, „Harry, geh zum Gryffindor-Turm und bleib dort. Alles was dir zu tun einfällt, wie etwa die eine oder andere Eule verschicken kann bis Morgen warten, hast du mich verstanden?" Harriet starrte ihn an. „Ja, okay."
Hagrid gab Dumbledore Fang und ging mit Harriet los. Hagrid schimpfte über Karkaroff und meinte dann:" Was fällt dir überhaupt ein mit Krum herumzuhängen! Er ist aus Durmstrang! Er…"
„Viktor ist in Ordnung! Er wollte nur über Hermine sprechen!", verteidigte Harriet den Quidditch-Spieler, vor allem deswegen, weil er ihretwegen geschockt worden war. „Ja, das sagt er! Aber Harry, was ich eigentlich sagen will: bleib lieber in der Nähe von den netten Jungs. Wie dem jungen Diggory zum Beispiel." Oh, ich habe Hagrids Segen. Nun das ist…interessant.
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