30. Priori Incantatem
Pettigrew befreite sie von ihren Fesseln und half ihr von dem Grabstein herunter. „Verräter schmoren im untersten Kreis der Hölle", zischte Harriet dem ehemaligen Freund ihrer Eltern zu und versuchte sich auf ihren zitternden Beinen zu halten und nicht umzufallen. Pettigrew reichte ihr stumm ihren Zauberstab.
„Man hat dir das Duellieren doch beigebracht, oder Harriet?", erkundigte sich Voldemort leise während seine rotglühenden Augen sie ohne Unterlass musterten. „Würde es etwas ändern, wenn ich nein sage?", murmelte Harriet nur und starrte ihren Gegner an. Ich hoffe, es geht wenigstens schnell.
„Wir verneigen uns voreinander, Harriet. Komm, die Etikette müssen gewahrt werden. Dumbledore würde wollen, dass du auf solche Dinge achtest. Verneige dich, verneige dich vor deinem Tod", forderte der dunkle Zauberer.
Ich denke ja gar nicht daran. Wenn es eine Hinrichtung werden soll, dann soll es auch nach einer aussehen. Sie sah ihren Gegner trotzig an.
„Ich sagte, du sollst dich verneigen!", donnerte dieser und schwenkte seinen Zauberstab. Eine unsichtbare Kraft drückte ihren Rücken hinunter und brachte sie dazu sich zu verbeugen. Dann ließ der Druck nach und sie konnte sich wieder aufrichten.
„Sehr gut. Und nun- duellieren wir uns", meinte Voldemort, und schon hatte sie ein Cruciatus-Fluch niedergeworfen. Als sie schon dachte, sie könnte nicht noch mehr ertragen, ließ der Schmerz nach. „Ich nehme an, du willst nicht noch eine Kostprobe meiner Macht zu spüren bekommen, oder?"
Harriet hob mühsam den Kopf und spukte Blut. Dann krächzte sie: „Friss Würmer! Expelliarmus!", und sprang hinter den Grabstein in Deckung.
„Nicht sehr beeindruckend, Harriet, mein Mädchen", meinte Voldemort, „Würdest du bitte wieder hervorkommen, damit wir es zu Ende bringen können?" Sie atmete tief ein. Ich werde nicht untergehen ohne versucht zu haben mich zu wehren. Sie sprang hinter den Grabstein hervor und schrie erneut: „Expelliarmus!"
Im gleichen Moment schleuderte ihr Voldemort einen „Avada Kedavra!" entgegen.
Der grüne Lichtblitz prallte auf ihren roten und dann geschah etwas merkwürdiges: Die beiden Strahlen verbanden sich in der Luft und ihr Zauberstab begann in ihrer Hand zu vibrieren als würde er unter Strom stehen. Das gleiche geschah auch mit Lord Voldemorts Zauberstab.
Die Todesesser wollten sich einmischen, aber ihr Herr befahl ihnen sich zurück zu halten. Eine unsichtbare Kraft hob die beiden Zauberstäbe und ihre Besitzer daran in die Luft und ein Netz von Lichtfäden ergab sich aus den Zauberstäben und umschloss sie beide. Dann ertönte ein wundervoller Klang, der fast wie ein Phönixgesang klang. Harriet umklammerte ihren Zauberstab fester. Ich werde nicht loslassen. Niemals loslassen. Vielleicht vernichtet es uns beide.
Und dann plötzlich kam etwas aus Voldemorts Zauberstab hervor, während er überrascht keuchte. Es sah aus wie die Hand, die er für Pettigrew erschaffen hatte, und dann kam noch etwas heraus, etwas größeres, ein Mensch.
Es war Cedric. „C-Ced!", hauchte Harriet. Cedrics graue Geistergestalt sah sie traurig an und meinte: „Halte aus, Harry."
Eine weitere Gestalt kam aus dem Zauberstab, es war ein alter Mann der Voldemort anstarrte. „Er ist also ein echter Zauberer. Hat mich getötet. Kämpfe gegen ihn, Mädchen", meinte er. Eine weitere Gestalt tauchte auf. Es war eine Frau. Es musste Bertah Jorkins sein. „Lass jetzt bloß nicht los!", schrie sie, „Er darf dich nicht kriegen, Harriet. Lass nicht los!"
Die drei Geister reihten sich um sie und Voldemort herum auf. Eine weitere Gestalt kam aus dem Zauberstab. Es war ein großer Mann mit zersausten Haar. „Papa…" Ihr kamen die Tränen. „Deine Mutter kommt", sagte er leise, „Sie will dich sehen. Es wird alles gut werden. Halt durch."
Und dann kam sie. Sie sah ihre Tochter liebevoll an. „Harry, mein Liebling, wenn die Verbindung abbricht, werden wir nur noch wenige Augenblicke bleiben können", erklärte sie, „Doch wir werden dir etwas Zeit verschaffen. Du musst den Portschlüssel erreichen, er wird dich nach Hogwarts zurückbringen."
Cedric wandte sich an sie. „Harry, nimm meinen Körper mit zurück zu meinen Eltern. Meine Eltern…sollen ihn begraben können…", bat er. „Das werde ich tun, Ced. Ich- ich versprechs dir", heulte sie.
James Potter schwebte neben ihr. „Tu es jetzt", flüsterte er ihr zu, „Mach dich bereit. Und lass los." Sie schloss ihre Augen. Ich muss Cedric zurückbringen. Ich hab es ihm versprochen. Ich muss es schaffen.
Sie zog ihren Zauberstab fort und die Verbindung zerbrach. Die Geister schwebten auf Voldemort zu. Und Harriet rannte so schnell sie konnte zum Portschlüssel, vorbei an total verwirrten Todesessern.
„Haltet sie auf!", befahl Voldemort seinen Anhängern. „Accio Trimagischer Pokal!", schrie sie und hechtete zu Cedric hin. Sie erreichte ihn, umklammerte seinen Arm, fing den auf sie zufliegenden Pokal auf, und unter Voldemorts Wutschrei verschwamm die Welt um sie herum.
Das Ende naht unaufhaltsam.
Eines zumindest kann ich euch für die Zukunft versprechen: Harriet/Ron ist absolut keine Option, also kann ich zumindest diese Befürchtung entkräften.
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