31. Enthüllung

Sie und Cedric schlugen auf der Erde auf. Rufe und Fußgetrampel war zu hören.

Sie klammerte sich an Cedric fest und begann zu weinen. „Ced, Ced, wir sind zu Hause. Siehst du, ich hab uns nach Hause gebracht, wie ich es versprochen habe. Du kannst jetzt aufwachen. Du kannst jetzt zurück in deinen Körper", schniefte sie, „Cedric, wach auf! Wach bitte auf! WACH AUF!"

Sie verbarg ihr Gesicht in ihren Armen und schluchzte auf Cedrics Brust.

„Harriet! Harriet!"

„Oh, Gott, Harry!"

„Cedric Diggory!"

„Er ist tot! Er ist tot!"

„Cedric ist tot!"

Irgendjemand zerrte sie von Cedric weg. „Nein! Ich kann ihn nicht alleine lassen! Ich hab versprochen ihn nach Hause zu bringen!", protestierte sie hysterisch.

„Harriet, sieh mich an. Harriet, es ist gut, du bist in Hogwarts!" Sie starrten in ein Gesicht, das sie nicht erkannte. „Hogwarts?", flüsterte sie, „Ich muss mit Dumbledore reden!" Doch es war Dumbledores Gesicht, das sie anblickte.

„Er ist zurück", erklärte sie, „Er ist zurück! Und er hat Cedric umgebracht. Oh, Gott, Cedric ist tot!" Ein erneuter Heulkrampf schüttelte sie.

„Ced…Ced hat mich gebeten ihn zu seinen Eltern zu bringen…." Sie weinte weiter. „Ich nehm sie schon, Dumbledore. Dort kommt Amos Diggory. Jemand sollte es ihm sagen, bevor…", bot sich jemand an.

Oh, Gott, Cedric. Irgendjemand hob sie hoch und trug sie durch die Menge. Wo sind Ron und Hermine? Wo ist Hagrid? Wo sind die Weasleys? Wo ist Remus? Ich will zu Sirius…Ihre Gedanken drehten sich im Kreis, während sie immer wieder von Heulkrämpfen geschüttelt wurde.

Als sie wieder einiger Maßen klar denken konnte, saß sie in Moodys Büro. „Trink das, dann geht's dir besser." Er drückte ihr eine Tasse in die Hände. Harriet starrte das Getränk in ihren Händen an, ohne zu verstehen, was sie damit sollte.

„Komm schon, Mädchen. Das wird dir helfen." Moody führte ihre Hände mit der Tasse zu ihrem Mund. „Trinken, Harriet." Es schmeckte sehr scharf. Sie hustete und Moody nahm ihr die Tasse wieder ab.

„Besser, ja? Hör zu, ich muss ganz genau wissen, was passiert ist", begann Moody. Harriet starrte ihn an. Warum hat er mich hier hergebracht? Wo sind Dumbledore und die anderen? „Pettigrew hat Cedric umgebracht, auf Lord Voldemorts Befehl hin", sagte sie langsam.

„Und sonst? Was ist sonst noch passiert? Konzentriere dich, Harriet. Ich muss es wissen", forderte Moody. Sein Blick wirkte merkwürdig besessen. „Wir…wir haben uns duelliert. Lord Voldemort und ich. Unsere Zauberstäbe haben sich verbunden und…"

Es fiel ihr immer noch schwer einen klaren Gedanken zu fassen. Das ist nicht richtig. Dumbledore sollte hier sein. „Und du hast es überstanden? Ein Duell mit dem dunklen Lord! Harriet, sag mir, hat er es geschafft zurückzukehren?" Was! Oh, Gott…Ich bin vollkommen alleine mit ihm. Aber das ist Mad-Eye Moody, der Auror schlechthin. Er würde niemals…

Aber Moodys besessener Blick sagte ihr etwas anderes. „Hoffen Sie, dass ich Ihnen sage, dass Ihr Meister zu seiner alten Macht zurückgekehrt ist?", fragte sie langsam. Moodys Gesicht versteinerte. Dann lachte er.

„Sehr gut, Harriet. Du bist ein kluges Mädchen", lobte er dann. „Aber wieso haben Sie mit dem jungen Crouch zusammengearbeitet, sie sind ein Auror und…." Moment, der Einbruch in Snapes Büro. Zutaten für Vielsafttrank…

„Sie sind gar nicht Moody, nicht wahr?"

Moody grinste. „Wirklich clever, ja", lobte er, „Und nun sag mir endlich, was passiert ist!" „Haben Sie Ihren Vater ermordet?"

„Was ist mit dem dunklen Lord!"

„Er ist zurück. Allerdings ist er inzwischen hässlich geworden. Malfoy und die anderen Todesesser sind alle brav angekrochen gekommen. Aber Sie haben nichts zu befürchten. Sie sind immer noch sein Liebling", erklärte sie großmütig. Er wird mich umbringen und zu Ende führen, was seinem Meister nicht gelungen ist.

„Hat er sie gefoltert? Bestraft? Sag mir, dass er die Verräter, die Askaban entkommen sind bestraft hat!"

„Einen zumindest. Aber ich versuche das zu verstehen – sie haben meinen Namen in den Feuerkelch geworfen und dafür gesorgt, dass ich zum Pokal komme, den Sie zu einem Portschlüssel umfunktioniert haben. Und das alles unter Dumbledores Nase? Hat Karkaroff Ihnen geholfen?", meinte sie langsam.

„Karkaroff! Dieser Feigling hat die Flucht ergriffen, als er das Dunkle Mal auf seinen Arm brennen spürte!", empörte sich Moody, der nicht Moody war, „Ja, ich war alles ganz alleine. Ich, der ich meinem Herren als Einziger treu geblieben bin."

Er ist vollkommen verrückt. Einen fanatischeren Voldemort-Anhänger kenne ich gar nicht. „Haben Sie C-Cedric mit dem Ei geholfen?", erkundigte sie sich um Zeit zu schinden. Denen muss doch auffallen, dass ich weg bin…

"Allerdings. Ich wusste, er würde zu dir gerannt kommen. Das ist das Problem mit euch anständigen Leuten, ihr seid so einfach zu leicht zu durchschauen", erwiderte Crouch junior und zog seinen Zauberstab, „Glaub also nicht, dass mir nicht klar ist, dass du versuchst Zeit zu schinden."

„Und Viktor? Den haben Sie verhext?" „Ja, ich habe Krum den Imperius auf den Hals gejagt…." Lass mir irgendetwas einfallen. Ich muss den anderen sagen, dass er nicht Moody ist.

„Mr. Crouch…Barty…bitte…ich- ich verstehe das nicht. Warum Voldemort? Er ist ein Irrer!" Crouch schwang seinen Zauberstab bedrohlich. „Ich warne dich, Potter. Niemand beleidigt ungestraft meinen Meister in meiner Gegenwart!"

„Entschuldigung. Ich versuche doch nur zu verstehen…" Crouch wirkte nachdenklich. „Der dunkle Lord und ich haben viel gemein. Wir hatten beide sehr enttäuschende Väter, wirklich sehr enttäuschende. Wir beide litten unter der Schmach nach diesen Vätern benannt zu sein. Und wir beide hatten ungeheures Vergnügen daran – ungeheures Vergnügen- unsere Väter zu töten, um den weiteren Aufstieg des Schwarzen Ordens zu sichern", meinte er grinsend.

„Glauben Sie an das alles? Das nur Reinblüter wahre Magier sein und Muggel es nicht verdient haben zu leben?"

„Natürlich. So ist es auch. Doch genug geredet. Stell dir nur einmal vor, wie mein Meister mich belohnen wird, wenn er erfährt, dass ich es war, der dich getötet hat!"

„Seien Sie sich da nicht so sicher! Er will mich unbedingt selbst erledigen!" „Und natürlich würdest du mir alles sagen um verschont zu werden…" Er hob den Zauberstab und…wurde von einem Fluch zu Boden geworfen.

Dumbledore, McGonagall und Snape waren herein gestürzt. Harriet brach in Tränen aus. „Wie konnte Ihnen das nicht auffallen! Wie konnte Ihnen nicht auffallen, dass er nicht Moody ist, sondern ein vollkommen verrückter Todesesser!", schleuderte sie Dumbledore entgegen und warf sich schluchzend in Snapes Arme. „Ist gut, Harry. Es ist vorbei", murmelte der Zaubertränkemeister.

„Kommen Sie, Potter. Ich bringe Sie auf die Krankenstation", meinte McGonagall und nahm sie vorsichtig an sich „Nein!", befahl Dumbledore, „Sie soll bleiben. Severus, ich brauche das stärkst mögliche Wahrheitselexier, und holen Sie eine Hauselfe namens Winky aus der Küche. Minvera, seien Sie so freundlich und gehen Sie hinunter und holen Remus Lupin und einen großen schwarzen Hund, der sich bei ihm befinden sollte und bringen sie die beiden in mein Büro." Die beiden Lehrer gingen los.

Harriet starrte ihnen betäubt hinterher. „Das ist Barty Crouch. Nicht der alte sondern der junge", erklärte sie Dumbledore dann. „Ich weiß", meinte der Zauberer knapp und öffnete „Moodys" Koffer.

Darin befand sich gut versteckt ein unterirdischer Raum, in den sich ein dünner schlafender Mad-Eye Moody befand, dessen Auge und Holzbein fehlten. Vielsafttrank.

Nachdem der echte Moody versorgt worden war, starrten sie den falschen an. Der wurde nach einiger Zeit wieder zu sich selbst. Barty Crouch war ein blasser, blonder, sommersprossiger Mann.

Snape und McGonagall kamen zurück. „Crouch! Barty Crouch!", rief Snape und erstarrte. „Du meine Güte", kommentierte McGonagall. Winky lugte hinter Snapes Beinen hervor und stieß einen spitzen Schrei aus, während sie zu dem am Boden liegenden Mann stürzte.

„Meister Barty! Meister Barty, was machen Sie denn hier? Ihr habt ihn totgemacht! Ihr habt den Sohn vom Meister totgemacht!"

„Er ist nur geschockt, Winky", meinte Dumbledore. Dann flößten sie ihm Veritaserum ein und weckten ihn auf. „Wie sind Sie aus Askaban entkommen?", wollte Dumbledore wissen.

Was folgte war eine der merkwürdigsten Geschichten, die Harriet jemals gehört hatte. Offenbar hatte Bartys todkranke Mutter durch Vielsafttrank getarnt seinen Platz in Askaban eingenommen, wo sie dann in seiner Gestalt verstarb. Der alte Crouch täuschte den Tod und das Begräbnis seiner Frau vor, und ließ Winky seinen Sohn betreuen. Damit dieser sich nicht schnurstracks auf die Suche nach seinem heißgeliebten Voldemort begab, hielt sein Vater ihn unter dem Imperius-Fluch, und von einem Tarnumhang getarnt, gefangen und von Winky betreut bei sich im Haus fest. (An dieser Stelle verstand Harriet sogar, warum Barty seinen Vater so sehr hasste).

Bertha Jorkins entdeckte das Geheimnis, woraufhin Crouch sie mit einem Gedächtniszauber belegte, der ihr Gedächtnis auf Dauer schädigte. Winky überredete Crouch schließlich seinen Sohn auf die Quiddtich-Weltmeisterschaft zu lassen. Damals in der Ehrenloge war Barty unsichtbar neben Winky gesessen. Dabei gelang es Barty gegen den Imperius-Fluch anzukämpfen und Harriet den Zauberstab abzunehmen. Wütend über den Scherz der anderen Todesesser, die nicht so wie er in Gefangenschaft waren, aber trotzdem nichts taten um Voldemort zu retten, schicke er das dunkle Mal in den Himmel.

Sein Vater fand ihn, fing ihn erneut ein und verstieß Winky. Doch Voldemort und Pettigrew kamen um ihn zu holen. Durch Bertha Jorkins hatten sie von Bartys Gefangenschaft erfahren, sowie auch davon, dass Moody in Hogwarts unterrichten würde. Sie überwältigten Crouch mit dem Imperius und zwangen ihn für sie zu arbeiten. Barty war wieder frei.

Er und Pettigrew überwältigten Moody, und Barty nahm seinen Platz ein. Er hielt Moody gefangen, ebenfalls unter den Imperius-Fluch, um alles über ihn zu erfahren und um genug Haare zur Verfügung zu haben. Als ihm die Zutaten ausgingen brach er in Snapes Büro ein. Schließlich gelang es Crouch zu entkommen, angeblich weil Pettigrew nachlässig gewesen war.

Barty benutzte die Karte des Rumtreibers um seinen Vater zu finden. (An dieser Stelle erfuhr Dumbledore wohl zum ersten Mal von der Karte). Er schockte Viktor und tötete seinen Vater. Die Leiche ließ er im Wald von einem Tarnumhang bedeckt liegen und später verwandelte er sie in einen Knochen, den er bei Hagrids Hütte vergrub. Dann am Ende erbot er sich den Trimagischen Pokal auf seinen Platz zu tragen, wobei er ihn in einen Portschlüssel verwandelte.

„Der Plan meines Meisters gelang. Er ist wieder an die Macht gekommen und er wird mich ehren, wie es ein Zauberer nie zu träumen wagte", schloss Barty Crouch seinen Bericht und grinste irrsinnig. Nun, bei so einem Vater ist es kein Wunder, dass er total wahnsinnig geworden ist. Oh, offenbar habe ich meinen Sinn für Humor wieder. Trotzdem hätte sie am liebsten schon wieder zu weinen begonnen.

Ich denke nicht, dass Harriet sich in Ginny verlieben wird.

Reviews?