„Wie geht es Officer Penhall?" wollte Ms. Demoir wissen, als sie mit Hanson und Valens im Hauptquartier der Undercover Einheit ankam. Sie hatte vom Büro des Professors aus die Polizei und einen Krankenwagen gerufen, die beide kurze Zeit später im Hörsaal erschienen waren. Während die Officers Dryton und Brucks mit aufs Revier nahmen wo sie sich um sie kümmern würden, wurde Doug schnell ins Krankenhaus gebracht und verarztet.
Hanson und Valens hatten Ms. Demoir mit nach Jump Street Chapel genommen, da sich die Studentin unbedingt von Dougs Wohlergehen überzeugen wollte.
„Ich habe gerade mit dem Krankenhaus telefoniert", sagte Fuller, der ihnen von seinem Büro entgegenkam. „Penhall geht es gut, es war zum Glück nur ein Streifschuss. In Nullkommanichts wird er wieder wie neu sein."
Corey atmete erleichtert auf, ebenso wie die Hanson und Valens, deren Gesichtsmuskeln sich endlich entspannen konnten – sie hatten die ganze Zeit die Stirn in Sorgenfalten gelegt. „Ohne Doug wären wir ziemlich in der Tinte gesessen", sagte Valens schließlich.
„Sein plötzliches Auftauchen hat Brucks und Dryton aus der Fassung gebracht", pflichtete Hanson ihr bei. Luna nickte und sah ihn lächelnd an – eine Reaktion an die sich Tom glatt gewöhnen könnte!
„Brucks hat endlich ausgepackt", sagte Fuller um wieder auf das eigentliche Thema zu kommen. Er hatte den Blickwechsel zwischen den beiden mitbekommen… Aber solange es nicht Auswirkungen auf ihre berufliche Leistung hatte, ging es ihn überhaupt nichts an. „An der Verschwörungstheorie ist wirklich was Ernsthaftes dran. Nur war sie in diesem Fall nicht das leitende Motiv. Dryton wollte dem Professor eins auswischen, Brucks hat ihr dabei geholfen. Als Gegenleistung hat sie ihm versprochen, seine Diplomarbeit zu schreiben. Die Überfälle sind reine Racheakte einer gefeuerten Assistentin gewesen. Die fehlenden Unterlagen sollten die Polizei nur auf eine falsche Fährte locken. Es ging vornherein nur um Rache."
„Dryton wollte Hojo hinter Gitter bringen, weil er sie gefeuert hat", kombinierte Hanson, selbst kaum glaubend wie idiotisch die ganze Sache eigentlich war.
Corey schüttelte ungläubig den Kopf. „Und der ganze Aufwand, nur weil sie ihren Job verloren hat?"
„Nicht nur", sagte Valens. „Zwei Extreme sind aufeinander gestoßen, noch dazu glauben beide an diese Verschwörung. Sie haben im Anderen so was wie den ‚Feind' gesehen. Einen Rausschmiss konnte Dryton also nicht einfach so auf sich sitzen lassen."
Ms. Demoir seufzte. „Dabei dachte ich, Kunst wäre das einzige, wo es erlaubt ist, extrem zu sein." Sie lachte sanft. „Schätze, ich hab mich ein wenig vertan."
„Aber das hindert Sie doch nicht daran, weiter zu machen, oder?" hörte man eine Stimme sagen. Die Gruppe drehte sich um und sah Doug langsam auf sie zukommen.
„Doug!" rief Valens erfreut auf und sprang dem jungen Polizisten in die Arme.
„Au!" schrie dieser auf – Luna hatte sich unbeabsichtigt an die Wunde in seinem Unterleib gepresst.
„Oh, tut mir Leid!" entschuldigte sie sich schnell und ließ ihn los.
Hanson trat zu den beiden und klopfte Doug auf die Schulter. „Gut, dich wieder unter den Lebenden zu sehen", sagte er grinsend.
„Ja, tut auch gut wieder auf dem Damm zu sein!" Hanson piekste ihn an die Wunde. „Autsch! Okay, auf dem Weg zum Damm zu sein." Noch ein Pieksen. „Okay! Noch eine Autostunde weit vom Damm entfernt zu sein!"
Ein Lachen war zu hören. Doug sah an Hanson und Valens vorbei und sah zu Corey, die sich schnell räusperte und ihm zulächelte. „Ich hoffe es geht Ihnen bald besser", sagte sie.
Doug zuckte mit den Schultern. „Berufsrisiko", antwortete er.
Valens räusperte sich und ergriff Hansons Hand. „Tom, kann ich dich mal kurz sprechen?"
Tom, der verwundert auf ihre Hand in seiner starrte, konnte zuerst nur nicken. Nach einem Ellbogenstoß in die Seite von Doug jedoch sagte er: „Ja klar. Gehen wir nach draußen." Valens schenkte ihm noch ein Lächeln.
‚Vielleicht ist sie ja endlich draufgekommen, dass sie noch was von Tom will?' wunderte sich Doug, als er den beiden hinterher sah. Dabei bemerkte er, wie Luna ihn über ihre Schulter hinweg ansah und ihm zuzwinkerte.
„Captain? Das Revier möchte mit Ihnen reden", wurde Fuller von Doug und Corey weggelockt. Der Captain legte Doug wertschätzend eine Hand auf die Schulter, dann war er auch schon weg.
„Alles klar bei Ihnen?" fragte Penhall die Studentin neben sich.
Ms. Demoir nickte. „Ich bin glaub ich noch ein wenig schockiert von dem Ganzen", gab sie zu.
„Ich hab den Kick gesehen, den Sie Brucks gegeben haben – Interesse bei uns anzufangen?" scherzte Doug. Das versteckte Kompliment war der jungen Frau nicht entgangen. Sie grinste und überlegte gespielt ernsthaft darüber.
„Ich glaube, ich bleibe lieber meiner Kunst treu", antwortete sie schließlich. „Bekommt mir mehr! Und so was machen Sie täglich durch?"
„Ich schlag Ihnen was vor: Sie duzen mich und ich lade Sie zum Abendessen ein, wenn Sie nichts dagegen haben", bot Doug mit einem charmanten Lächeln an.
Corey erwiderte das Lächeln mit einem nur noch charmanteren. „Nur wenn du auch ‚du' zu mir sagst", verlangte sie.
„Zong!" stimmte Penhall mit seinem Allround-Wort begeistert zu.
