16. Blutige Lektüre

Laura betrat zögernd den Zaubertrankkerker. Ihr Vater war nicht zu sehen, also war er mit Sicherheit in seinem Büro. Sie lief an den vielen Tischen vorbei und blieb vor seiner Bürotür stehen. Sachte klopfte sie an. Nach wenigen Sekunden ertönte ein genervtes 'Ja' und sie öffnete die Tür. Severus saß an seinem Schreibtisch und las einige Pergamente vor sich durch. Er sah auf und als er seine Tochter erblickte, bildete sein sonst so grimmiges Gesicht ein Lächeln.
"Komm ruhig rein", bat er sie. Sie nickte und schloss die Tür hinter sich.
"Was willst du denn schon so früh hier? Es ist erst sechs Uhr morgens"
"Ich wollte dich gerne um etwas bitten", antwortete sie. Severus sah sie erwartungsvoll an.
"Könnte ich von dir vielleicht eine schriftliche Erlaubnis bekommen, ein Buch aus der verbotenen Abteilung auszuleihen?" Severus sah sie verwundert an.
"Was denn für ein Buch?", wollte er wissen.
"Es ... ist ein Buch über Blutrituale", antwortete sie knapp.
"Dürfte ich vielleicht auch erfahren, warum du dieses Buch unbedingt haben willst?", fragte er ein wenig misstrauisch. Laura seufzte. Sie musste ihm wohl doch alles erzählen.
"Mariah, Draco und ich sind letzte Nacht in die Bibliothek geschlichen. Mariah meinte nämlich, dass wir aus den Büchern, die Voldemort als Schüler sehr oft gelesen hat, noch viel Wichtiges über ihn herausfinden können. Dann haben wir eben dieses Buch gefunden und dies wurde sehr oft von ihm berührt. Darin stand ein bestimmtes Ritual, indem ein Irrer das Blut der vier Gründer von Hogwarts vereint und es dann in sich aufgenommen hat. Dadurch sollte er angeblich der mächtigste Zauberer der Welt werden. Doch da er mit keinem der Gründer verwandt war, hat er dieses Ritual nicht verkraftet und ist gestorben. Kurz vor seinem Tod hat er dann noch den Ablauf des Rituals und den Zauberspruch aufgeschrieben. Leider waren diese Seiten vollkommen mit Blut befleckt und wir konnten es nicht lesen", erzählte sie. Ihr Vater sah sie zuerst sehr irritiert an.
"Woher wisst ihr bitteschön, dass der Dunkle Lord dieses Buch berührt hat?", fragte er schließlich.
"Das haben wir mit Hilfe eines bestimmten Zaubers rausgefunden. Da Voldemort ein Nachkomme Slytherins ist, könnte er es wirklich schaffen dieses Ritual durchzuführen und damit keiner auf die Idee kommt es ihm zu bringen, wollen wir es notgedrungen verstecken." In den nächsten Sekunden sah sie ihren Vater bittend an, der daraufhin seufzte und anfing auf einem kleinen Pergament zu schreiben. Nach kurzer Zeit legte er seine Feder zur Seite und hielt ihr das Blatt entgegen.
"Gib es am besten Malfoy, einem Vertrauensschüler wird Madam Pince vermutlich mehr vertrauen. In dieser Erlaubnis behaupte ich, dass ich dieses Buch für den Unterricht brauche, sag ihm das!", machte er ihr klar. Laura nickte und steckte das Pergament in ihre Umhangstasche.
"Bringt mir dann bitte das Buch, dann werde ich mir mal genau ansehen", fügte Severus noch hinzu.
"Okay, wir sehen uns!", sagte Laura und verließ zufrieden das Büro.

"Wieso muss ausgerechnet ich nach dem Buch fragen?", stänkerte Draco. Laura und Mariah seufzten.
"Snape meinte, dass Madam Pince einem Vertrauensschüler viel mehr vertraut als anderen Schülern. Und nicht vergessen, es ist für den Unterricht", erinnerte Laura ihn und schubste ihn förmlich voran. Draco grummelte vor sich hin und ging schulterzuckend auf das Pult von Madam Pince zu. Mariah und Laura blieben dicht hinter ihm. Madam Pince sah sofort auf und musterte die kleine Sippe.
"Was möchten Sie?", fragte sie.
"Ähm, wir würden gerne das Buch 'Blutrituale' ausleihen. Professor Snape braucht es für seinen Unterricht und wir sollen es ihm bringen", antwortete Draco. Madam Pince ließ ihren Blick abwechselnd zu ihm, Mariah und Laura wandern.
"Haben Sie eine schriftliche Erlaubnis von Professor Snape?", fragte sie scharf. Draco nickte und übergab ihr das gewünschte Pergament. Sie besah es über eine Minute lang um vielleicht doch irgendeinen Hinweis auf eine Fälschung zu finden. Noch einmal betrachtete sie Draco misstrauisch, der dadurch nervös schluckte. Sie zog kurz eine Schnute, doch dann erhob sie sich und verschwand zwischen den Bücherregalen. Draco, Laura und Mariah sahen sich verunsichert an und wagten nicht irgendein Wort zu sagen.
Nach wenigen Sekunden kam Madam Pince zurück, setzte sich wieder an ihren Pult und sah den drei Schülern ins Gesicht. Ein langes Schweigen entstand.
"Und?", fragte Draco ungeduldig.
"Das gewünschte Buch ist leider nicht mehr da", sagte sie matt. Draco, Laura und Mariah starrten sie entgeistert an.
"Wie 'nicht mehr da'?", fragte Draco ungläubig.
"Ein Erstklässler hat mich heute früh auf den schlechten Zustand des Buches hingewiesen und ich habe es sofort inspiziert. Es war voller Blut und die Seiten waren so spröde, dass das Buch beinahe schon in sich zusammen gefallen ist. Mit anderen Worten ist es vollkommen untauglich um es weiterhin für schulische Studien zu benutzen", erklärte die alte Frau mit professioneller Stimme.
"Höre ich richtig? Sie lassen einen Erstklässler in die verbotene Abteilung!", stellte Laura empört zur Frage. Madam Pinces Gesicht verzerrte sich.
"Entschuldigen Sie mal! Das Blut floss förmlich aus diesem Buch und war bis in der erlaubten Abteilung auf dem Boden zu sehen!", verteidigte sie sich.
"Was war das für ein Erstklässler? Etwa Daniel Fudge aus Hufflepuff?", wollte Mariah wissen.
"Ich wüsste nicht, was Sie das angeht!", erwiderte die Bibliothekarin.
"Wohin haben Sie denn das Buch geschickt?", fragte Draco.
"Natürlich dahin, wo alle nicht mehr benutzbaren Bücher aus Hogwarts hinkommen, in die Winkelgasse"
"Aha, und wo genau? Die Winkelgasse ist groß", meinte Mariah.
"Ich kann Ihnen leider keine Auskunft mehr geben", antwortete Madam Pince mit nun etwas leicht genervter Stimme. Mariah bemerkte sofort, dass es keinen Sinn hatte diese Frau weiter auszufragen und legte ihre Hände auf Dracos und Lauras Schulter.
"Na gut. Vielen Dank für Ihre Auskunft!", sagte sie freundlich und zerrte ihre Freunde unter dem strengen und misstrauischen Blick der älteren Frau aus der Bibliothek. Draußen auf dem Gang drehte sich Draco wütend zu Mariah um.
"Was sollte das denn jetzt! Vielen Dank für Ihre Auskunft! Da hätte ich auch gleich einen alten Kauz in der Eulerei ausfragen können!", zischte er gereizt.
"Hör bloß auf jetzt auch noch rum zu meckern! Aus der hätten wir doch sowieso nichts mehr rausbekommen! Immerhin wissen wir jetzt, dass das Buch in der Winkelgasse ist!", erwiderte Mariah.
"Ich esse einen Besen samt Stiel, wenn Daniel Fudge nicht dieser Erstklässler war. Wir haben das Buch erst letzte Nacht entdeckt und dann wird Madame Pince schon am nächsten Morgen auf seinen schlechten Zustand aufmerksam. Das kann doch kein Zufall sein!", meinte Laura.
"Genau! Wenn deine Theorie stimmt, dann hat Voldemort es tatsächlich auf dieses bestimmte Ritual abgesehen! Wer weiß, vielleicht ist er als Schüler mal darauf gestoßen und jetzt ist es ihm plötzlich wieder eingefallen. Mit Sicherheit hat er Daniel beauftragt, das Buch so unauffällig wie möglich in die Winkelgasse zu bringen, damit die Todesser es dann besorgen können", vermutete Mariah.
"Und warum hat er es nicht einfach gestohlen?", fragte Draco.
"Aus dem gleichen Grund, warum auch wir dies nicht gewagt haben. Voldemort wollte kein Aufsehen erregen und hat das Buch deshalb auf normalem Wege in die Winkelgasse befördern lassen. Wenn wir das Buch gestern mitgenommen hätten, wäre es jetzt zwar in sicheren Händen, doch wenn man es bei uns gefunden hätte, dann hätte es gewaltigen Ärger gegeben", erklärte Mariah.
"Und was wollen wir jetzt machen? Dieses Buch ist mit Sicherheit das einzige Exemplar auf der Welt und wenn Voldemort dieses Ritual durchzieht, dann haben wir aber echt die Arschkarte gezogen", murmelte Laura beunruhigt.
"Dann gibt es ja nur eine Möglichkeit. Wir gehen in die Winkelgasse und bringen das Buch zurück", schlug Draco vor. Mariah und Laura sahen ihn zuerst völlig überrumpelt an.
"Heute?", fragte Mariah.
"Natürlich nicht, das würde doch auffallen! Nein, am besten gehen wir am Wochenende dorthin. Das nächste Hogsmeade-Wochenende ist zwar noch ne Weile hin, doch das werden wir schon hinkriegen"
"Das ist doch nicht schlecht. Mit etwas Glück ist das Buch bis dahin noch da und wir werden dort ein wenig rumfragen, bis wir es gefunden haben", sagte Mariah, die sehr begeistert von der Idee war.
"Gut, also geht's am nächsten Wochenende zur Winkelgasse!", sagte Laura entschlossen. Draco und Mariah nickten.
"Am besten gehen wir ganz früh nach Hogsmeade, suchen uns dort einen Kamin und reisen somit in die Winkelgasse. Und das Wichtigste: Keiner darf von unserer Reise etwas mitbekommen", stellte Mariah als Bedingung auf.
"Du willst nicht einmal Potter davon erzählen?", fragte Draco, der diesen Namen mit viel Spott betonte. Mariah sah ihn mit funkelnden Augen an und verneinte seine Frage mit einem Kopfschütteln.
"Ja, aber ... hältst du es wirklich für so klug, Harry so etwas Wichtiges zu verheimlichen?", fragte Laura nervös.
"Du hast Recht ... Ich habe Harry noch nicht alles erzählt, aber ich möchte ihn nicht zu sehr in unsere Probleme mit reinziehen. Nach unserer kleinen Reise werde ich ihm aber von dem Buch erzählen", sagte Mariah mit einem traurigen Blick. Plötzlich ertönte die Schulglocke.
"Oh nein! Gerade hat Kräuterkunde angefangen!", sagte Laura erschrocken.
"Und ich komme zu spät zu Verteidigung gegen die dunklen Künste! Bis bald!", rief Mariah und rannte los. Draco und Laura machten sich ebenfalls auf dem Weg zu ihrem Unterricht.

"Pünktlichkeit scheint für Mariah wohl ein Fremdwort zu sein!", sagte Draco, der vor Kälte schon beträchtlich zitterte.
"Vielleicht ist ihr ja was dazwischen gekommen", bibberte Laura.
Es war nun Samstag und heute wollten die drei Freunde eigentlich in die Winkelgasse um dieses seltsame Buch zu finden. Doch nun warteten Draco und Laura schon über eine halbe Stunde auf Mariah.
"Vielleicht hat sie ja auch verschlafen", schlug Draco vor.
"Ach was, Mariah ist eine geborene Frühaufsteherin und verschläft nicht so leicht", erwiderte Laura.
"Wo du Recht hast, hast du Recht"
Erschrocken drehten sich die beiden um. Mariah stand vor ihnen. Wie schafft sie es nur immer sich so gut anzuschleichen, fragte sich Draco.
"Tut mir Leid wegen der Verspätung. Ich musste noch Harry und die anderen abwimmeln", erklärte Mariah verlegen.
"Was hast du denen denn erzählt?", wollte Laura wissen.
"Bei Ron und Hermione habe ich behauptet, dass ich mit dir fast den ganzen Tag lang draußen bin und Harry habe ich erzählt, dass ich mit euch einige wichtige Dinge besprechen muss. Er wollte zuerst mitkommen, doch ich konnte ihn noch schnell davon überzeugen, dass es besser wäre, wenn er dafür sorgt, dass Ron und Hermione oder die anderen nicht nach uns suchen werden", erzählte Mariah.
"Wär ja noch schöner, wenn wir jetzt auch noch Potter an der Backe hätten", sagte Draco ungerührt.
"Draco!", ermahnte Laura ihn streng. Er zuckte nur mit den Schultern.
"Ist schon gut, Laura", meinte Mariah, obwohl sie Draco einen sehr wütenden Blick zuwarf.
"Lasst uns gehen!", sagte sie schließlich und zog die Kapuze ihres roten Reiseumhanges über ihren Kopf. Damit sie niemand als Hogwartsschüler erkennen würde, hatten sich die drei extra ihre Reiseumhänge angezogen.
Schon nach wenigen Schritten blieb Draco auf einmal stehen.
"Augenblick mal ...", murmelte er nachdenklich. Die Mädchen blieben stehen und betrachteten ihn irritiert.
"Was ist?", fragte Laura.
"Ist es euch nicht aufgefallen? Hier ist kein einziger Lehrer, der hier Wache schiebt. Nach all dem was passiert ist, müsste Dumbledore doch schon längst irgendwelche Sicherheitsvorkehrungen vorgenommen haben", meinte Draco.
"Stimmt! Aber ... vielleicht ist das Gelände hier durch einen Zauber geschützt", schlug Laura vor.
"Wenn das wahr ist, dann haben wir aber keine Chance von hier wegzukommen", bedauerte Draco. Mariah überlegte kurz und ging auf einmal weiter. Draco sah ihr empört hinterher.
"Äh, hat da gerade jemand nicht zugehört?", rief er. Mariah reagierte nicht und lief weiter. Laura und Draco sahen sich noch einmal perplex an, doch dann liefen sie Mariah nach. Nach einigen Minuten waren sie schon sehr weit vom Schloss entfernt.
"Hier müsste das Schulgelände zu Ende sein", sagte Draco. Er und die Mädchen blieben stehen und sahen gebannt auf den Weg, der nach Hogsmeade führte. Plötzlich beugte Mariah sich nach unten und griff nach eine großen Stock. Mit aller Kraft warf sie ihn genau geradeaus und plötzlich sah es so aus, als ob er durch eine Art dünne Barriere fliegen würde. Dadurch ertönte ein seltsames Geräusch.
"Laura hatte Recht, es gibt hier einen Schutzzauber", sagte Mariah.
"Und warum konnte dann dieser Stock durch die Barriere durchfliegen?", fragte Draco.
"Ganz einfach! Dieser Zauber bewirkt zwar, dass man das Schlossgelände verlassen kann. Aber ohne Zustimmung des Schulleiters kommt man da nicht wieder herein", erklärte Mariah.
"Wie sollen wir dann bitteschön wieder zurückkommen?", stellte Laura zur Frage.
"Darüber machen wir uns erst Gedanken, wenn wir das Buch gefunden haben", sagte Mariah und ging weiter. Sie zögerte kurz, doch dann ging sie direkt durch die Barriere durch. Es war ein seltsames Gefühl. Als ob sie durch warmes Wasser laufen würde. Nachdem sie durchgegangen war, drehte sie sich um und ermutigte Draco und Laura mit einem Wink ebenfalls durch die Barriere zu gehen. Diese taten es auch nach kurzem Zögern.
Daraufhin liefen sie den Pfad nach Hogsmeade entlang. Der Schnee knirschte unter ihrem Gewicht.
"Was hat Snape eigentlich zu dem Verschwinden des Buches gesagt?", fragte Mariah ihre beste Freundin.
"Gar nichts. Ich habe behauptet, dass das Buch noch restauriert werden muss, bevor wir es bekommen können", antwortete Laura.
"Wie? Heißt das etwa, er weiß gar nichts davon"
"Du wolltest doch, dass niemand was erfährt! Außerdem hätte er uns sofort davon abgehalten in die Winkelgasse zu gehen!", erwiderte sie. Mariah sah ein, dass Laura Recht hatte.
Nach mindestens zehn Minuten kamen sie in dem kleinen Zaubererdorf an. Zu ihrem Glück waren an diesem Tag nicht so viele Menschen auf der Straße.
"Also, hier gibt es mindestens zwei Kamine, die wir nutzen können um zur Winkelgasse zu kommen. Einer ist im Speisekeller des 'Honigtopfs' und der zweite im 'Drei Besen'", erklärte Draco.
"Gut, am besten gehen wir erstmal in die 'Drei Besen'. Vielleicht haben wir ja Glück und es ist nicht so voll", schlug Mariah vor. Draco und Laura nickten und gemeinsam gingen sie zu der Kneipe. Zum Glück waren da tatsächlich kaum Leute. Sie blickten sich um und entdeckten den Kamin in der hintersten Ecke des Pubs. Sie stellten sich davor auf.
"So, Draco, jetzt musst du uns nur noch erklären, wie es funktioniert", bat Laura. Draco betrachtete sie perplex.
"Seid ihr etwa noch nie mit Flohpulver gereist?", fragte er. Die Mädchen nickten.
"Na schön", seufzte Draco und holte einen kleinen schwarzen Beutel hervor. Er entnahm daraus ein olivengrünes Pulver.
"Also, ihr werft das Pulver in den Kamin, springt hinein und sagt laut und vor allem deutlich, wo ihr hin wollt", erklärte er und gab ihnen eine kleine Portion Flohpulver. Mariah drehte sich nun erneut zum Kamin. Sie wollte es zuerst versuchen.
"Wenn es losgeht, dann drücke deine Arme fest an deinen Körper, sonst bekommst du ein paar heftige Kratzer", wurde sie von Draco belehrt. Sie nickte und warf das Flohpulver in den Kamin. Sofort entflammte ein giftgrünes Feuer und Mariah sprang gezielt in den Kamin.
"Winkelgasse!", rief sie laut und deutlich. Plötzlich wurde ihr ganz heiß und ein heftiger Sog nahm sie mit sich. Sie flog durch einen kilometerlangen Kaminschacht. Sie erschrak öfters, als sie durch scharfe Kurven den Schacht mehrmals wechselte. Tausende von Farben flogen an ihr vorbei und öfters musste sie ihre Augen schließen, da ihr auch viel Ruß entgegenkam. Auf einmal kam es ihr so vor, als ob sie fallen würde und nach wenigen Sekunden nahm sie einen kräftigen Aufprall mit ihrem Rücken wahr und schlitterte aus dem Kamin. Da ihr doch ein wenig Ruß in die Augen gekommen war, wagte sie es zuerst nicht diese zu öffnen. Das nächste, was sie fühlte, war etwas langes Hartes, das gegen ihren Rücken prallte und kurz darauf ertönte ein Klirren.
Sie rieb sich vorsichtig den Ruß aus den Augen und öffnete diese benommen. Sie lag auf dem Boden des 'Tropfenden Kessels' und um sie herum standen mehrere ältere Zauberer und Hexen.
"Ist alles in Ordnung?", fragte der eine. Mariah nickte. Sie sah sich genauer um und bemerkte, dass der harte Gegenstand, gegen den sie vorhin geprallt war, ein Tischbein gewesen war. Der Tisch war umgefallen und mehrere Glasscherben waren auf dem Boden.
Plötzlich dröhnte ein starkes Grollen im Kamin und nach wenigen Sekunden schlitterten Laura und Draco heraus. Die Hexen und Zauberer wichen erschrocken zurück, da die beiden quer über den Boden auf Mariah zu rutschten. Sie prallten gegen sie und kamen endlich zum Stopp. Beide öffneten verwirrt ihre Augen.
"Alles klar?", fragte Mariah. Draco und Laura nickten. Die drei rappelten sich langsam auf und klopften den Ruß von ihren Kleidern.
"Kommen noch mehr von euch oder können sich meine Gäste wieder in Ruhe hinsetzen?", fragte Tom, der Wirt, sehr gereizt.
"Ähm, nein. Entschuldigung", antwortete Mariah verlegen. Tom betrachtete sie mit einem seltsamen Blick.
"Hey, du bist doch eines der Mädchen, die sich hier im letzten Sommer eingenistet haben!", sagte er. Mariah nickte.
"Wir wollen hier nur etwas Wichtiges in der Winkelgasse besorgen. Die Ruhestörung eben tut uns sehr Leid", entschuldigte Mariah sich noch einmal.
"Ist schon in Ordnung! Viel Glück bei eurer Besorgung!", sagte er abwimmelnd. Mariah sah ihn dankbar an und mit ihren zwei Freunden ging sie in den Innenhof des Pubs. Draco holte seinen Zauberstab hervor und zählte die Backsteine an der Mauer über dem Mülleimer ab. Er tippte dann dreimal kräftig mit dem Zauberstab gegen die Mauer, die daraufhin heftig erzitterte und einen riesigen Torbogen bildete. Vor ihnen war nun die Winkelgasse.
Diese war mal wieder voll wie eine Sardinenbüchse. Kein Wunder, es war ja auch Wochenende.
Die drei gingen sofort in den Bücherladen 'Flourish & Blotts'. Mariah ging zu dem Verkäufer um ihn wegen des Buches zu fragen.
"Entschuldigen Sie, haben sie vielleicht das Buch 'Blutrituale' vor einigen Tagen von Hogwarts zugeschickt bekommen?", fragte sie.
"Oh ja, aber es war in einem so schlechten Zustand und außerdem ist es voller Zauber der schwarzen Magie. Aus dem Grund habe ich es einem Buchhändler der Nocturngasse verkauft", antwortete der Zauberer. Mariah durchfuhr für wenige Sekunden ein leichter kalter Schauer. Sie bedankte sich und verließ den Laden. Sie stand nun vor Laura und Draco, die währenddessen draußen gewartet hatten und sie nun erwartungsvoll ansahen.
"Das Buch ist in der Nocturngasse", sagte Mariah tonlos. Laura und Draco waren leicht entsetzt.
"In der Nocturngasse? Aber ... dann ist das Buch wahrscheinlich gar nicht mehr da. Da laufen doch fast nur Todesser rum", murmelte Laura beunruhigt.
"Das Risiko müssen wir halt im Kauf nehmen. Wir sind ja wohl nicht umsonst hierher gereist. Ich war schon sehr oft in der Nocturngasse und kenne mich dort ein wenig aus", sagte Draco. Mariah sah stumm vor sich hin. Sie erinnerte sich an die dunklen, kalten Gassen. Die pechschwarzen Ratten, die zwischen ihre Füßen gerannt waren. Die vielen demolierten Läden mit den ganzen gefährlichen Gegenständen.
"Los, auf in die Nocturngasse!", sagte sie schließlich. Die beiden anderen nickten und gemeinsam machten sie sich auf den Weg. Sie liefen durch mehrere kleine Gassen bis sie vor einem großen schwarzen Torbogen, auf dem 'Nocturngasse' stand, stehen blieben.
Beim Anblick dieser heruntergekommenen Gasse musste Mariah schlucken. Sie erinnerte sich, wie sie im letzten Sommer beinahe gegen ihren Willen dorthin gegangen wäre.
"Mariah?" Die Besagte drehte sich zur Seite und stand nun Laura gegenüber, die ihre beste Freundin besorgt ansah.
"Wenn du willst, können Draco und ich auch alleine "
"Nein!", unterbrach Mariah sie. Laura nickte nervös und nach wenigen Sekunden liefen die drei durch den Torbogen durch. Sie zogen scharf die Luft ein, da sie plötzlich von einer Eiseskälte umhüllt wurden. Die Kälte der bösen schwarzen Magie. Das Seltsamste war, das diese Magie gleichzeitig ein schlimmes, aber auch ein befriedigendes Gefühl in deren Seelen verursachte. Doch dieses Gefühl tat ihnen überhaupt nicht gut.
"Kommt ... gleich dort vorne gibt es einen Bücherladen", flüsterte Mariah, die sich in ihren Umhang kuschelte. Laura und Draco taten nichts anderes als ihr zu folgen. Diesmal gingen sie alle zusammen in den Laden, dessen Fenster fast vollkommen zerbrochen waren.
Sie traten ein und sofort fand ein modriger Geruch den Weg in ihre Nasen. Dieser Geruch kam von dem Holz, das voller Termitenlöcher war. Riesige, dunkle Regale voller zerfetzter Bücher erstreckten sich vor ihnen. Keuchendes Heulen ertönte in den Ohren der Schüler. Sie erschraken leicht, als ein kleiner, dicker Zauberer mit einem faltigen, verschobenem Gesicht hinter einem der Regale hervorkam.
"Was kann ich für Sie tun?", fragte er mit piepsiger Stimme. Die Gesichter der drei Freunde verzerrten sich vor Ekel.
"Wir suchen nach dem Buch 'Blutrituale'. Der Buchhändler von Flourish & Blotts meinte, er hätte es Ihnen vielleicht verkauft", antwortete Mariah. Der kleine Zauberer betrachtete sie mit einer hässlichen Grimasse.
"Ja, da hat dieser Taugenichts einmal in seinem Leben Recht behalten. Aber ich habe es restauriert und gestern weiter verkauft", sagte er schadenfroh. Draco stöhnte genervt auf.
"Und an wen bitteschön?", fragte er. Der Verkäufer warf ihm einen wütenden Blick zu. Doch nun wendete er sich wieder Mariah zu.
"Was kriege ich für eine gute Antwort?", fragte er grinsend und leckte sich über die runzeligen Lippen. Mariah streckte ihre Hand aus und sofort flog der kleine Zauberer mit einer gewaltigen Kraft gegen die Wand. Er wurde heftig dagegen gepresst und manche der Holzbalken drohten zu entzweien.
"Dein Leben, du perverser Lustmolch! Das behältst du vielleicht, wenn du uns jetzt ohne Mätzchen erzählst, wem du dieses Buch verkauft hast!", zischte Mariah mit bebender Stimme. Draco und Laura beobachteten dieser Szene mit erschrockenen Blicken. Sie hätten nicht gedacht, dass Mariah so ausrasten könnte. Der Zauberer ächzte vor Schmerzen.
"Ich - es ist - im - Laden am Ende der Nocturngasse!", brachte er panisch hervor. Mariah und Draco sahen angespannt aus, doch Laura hingegen sah irritiert drein. Mariah ließ ihre Hand sinken und der Zauberer rutschte langsam an der Wand herunter. Als er nun auf dem Boden hockte, kroch er hinter eine Tür und schloss diese hinter sich.
"Was ist denn das für ein Laden?", fragte Laura leise. Mariah wandte ihr Gesicht zu ihr.
"Gehen wir erstmal raus. Ich halte diesen Gestank kaum noch aus", murmelte sie. Den anderen ging es ebenfalls so und eilig drängten sie sich aus dem Laden und waren froh wieder an der frischen Luft zu sein.
"Also, was ist das für ein Laden?", wiederholte Laura. Mariah und Draco sahen sie angespannt an.
"Das ist der gefährlichste Laden in der ganzen Nocturngasse. Dort werden die schlimmsten Folterinstrumente und andere tödliche Zauberhilfsmittel verkauft. Die Reasons haben mich damals sehr oft zu diesen Laden mitgenommen. Eine unheimliche Kraft umgibt diesen Laden. Ist man erstmal drin, fällt es einem unvorstellbar schwer wieder rauszugehen. Die magischen Gegenstände ziehen dich an und deine Gier nach Macht wird unendlich", erzählte Mariah leise.
"Ich weiß, was du meinst. Mein Vater hat mich auch schon ein paar Male dorthin mitgenommen. Einmal habe ich dort ein magisches Beil berührt und dadurch beinahe meine Hand verloren", sagte Draco und hob zur Bestätigung seiner Worte die rechte Hand. Eine feine lange Narbe zierte sein Handgelenk.
"Nach jedem der Besuche hatte ich dann seltsame Entzugserscheinungen, wie zum Beispiel nervöse Zuckungen und Schweißausbrüche. Ich hatte nur noch den Wunsch in diesen Laden zurück zu gehen", murmelte Mariah geistesabwesend. Laura sah sie mitleidig an. Sie wusste, dass Mariah es hasste, wenn man sie bemitleidete. Aber etwas anderes konnte sie einfach nicht tun.
"Hören wir endlich auf große Reden zu schwingen und bringen es hinter uns!", sagte Draco. Laura und Mariah nickten und ließen ihre Blicke zum Ende der Nocturngasse gleiten. Dort war eine Art kleines Haus, dessen Holz schwarz war und so sehr schimmerte, als ob Öl darüber gegossen worden wäre. Die Ecken des Gebäudes sahen wie scharfe Klingen aus. Es hatte beinahe die Form eines Kinderkarussells. Aus dem Dach wucherten kleine Spießäste, auf denen riesige Raben ruhten.
Eine zarter kalter Wind kam den Freunden entgegen. Er schien von diesem Laden zu kommen. Es war, als ob er sie rufen würde. Mariah schreitete langsam voran und Laura und Draco folgten ihr.
Für sie war es, als wäre eine Ewigkeit vergangen, als sie nun endlich vor der Ladentür standen. "Und nicht vergessen, ihr dürft bloß nichts anfassen", warnte Mariah ihre Freunde. Diese nickten.
Zögernd griff Mariah nach der glänzenden Klinke und drückte sie runter. Die Tür öffnete sich und ließ ein unheimlich knarrendes Geräusch ertönen. Nervös betraten die drei den Laden. Sofort sahen sie riesige Glasvitrinen vor sich, die die verschiedensten spitzten Gegenstände enthielten. Mariah, Laura und Draco wurde es auf einmal sehr schwindelig und ihre Blicke wurden etwas verschwommener. Automatisch wendeten sich ihre Köpfe zur Seite und entdeckten einen kleinen runden Tisch. Auf dem lagen mehrere Messer und Dolche in den verschiedensten Formen und Größen. Wie in Trance hob Draco seine Hand. Diese näherte sich den scharfen Klingen. Völlig unerwartet wurde seine Hand von Mariah weggeschlagen. Er erschrak durch den plötzlichen Schmerz und starrte Mariah empört an.
"Warum hörst du mir eigentlich nie zu, wenn ich dir was sage! Nochmal zum Mitschreiben: Fass hier nichts an!", fuhr Mariah ihn an.
"Spiel dich hier bloß nicht so auf! Du sprichst ja gerade so mit mir, als ob ich ein kleiner Junge wär, der bei einem kleinen Einkaufstrip mit seiner Mutter alles antatscht!", erwiderte Draco aufgebracht und rieb sich den schmerzenden Handrücken.
"Du verhältst dich aber genau so!", erwiderte Mariah.
"Hör lieber auf sie." Erschrocken drehte sich das Trio um und sah nun einen großen, schlacksigen Mann mit krausen, braunen Haaren vor sich.
"Viele meiner Kunden haben schon oft ein oder sogar mehrere Körperteile durch meine Waren verloren. Einige von ihnen haben sich aber auch einfach nur hierher verlaufen. Von meinem Laden scheint eine gewisse ... Anziehungskraft auszugehen", säuselte er. Mariahs Augen wurden zu Schlitzen. Missmutig betrachtete sie den Mann. Der erwiderte dies mit einem scheinheiligen Grinsen.
"Wie kann ich euch helfen?", fragte er.
"Haben Sie gerade das Buch 'Blutrituale' aus Hogwarts im Angebot?", wollte Mariah wissen. Der Mann hob eine Augenbraue und ließ seinen Blick abwechselnd zu Mariah, Laura und Draco gleiten.
"Ja, habe ich. Wenn ihr mir bitte folgen könntet", bot er an und drehte sich in Richtung Verkaufstheke. Die Mädchen grinsten zufrieden und liefen ihm einige Schritte hinterher. Sie drehten sich irritiert um, da Draco ihnen nicht hinterher kam.
"Ich passe auf, dass wir nicht von irgendwelchen Todessern überrascht werden", sagte er und griff in seine Umhangstasche. Er holte einen kleinen Beutel hervor, in dem man mehrere Münzen klimpern hören konnte.
"Bezahlt damit dieses Buch, egal wie teuer es ist", fügte er hinzu und gab Mariah den Beutel. Sie wog ihn mit ihren Händen ab und staunte nicht schlecht.
"Ich weiß ja, dass deine Familie reich ist, aber seit wann gibt dir dein Vater so viel Geld? Oder hast du etwa Gringotts ausgeraubt?", fragte sie grinsend. Draco grinste ebenfalls, aber auch mit einer Spur Sarkasmus.
"Nein, meine Mutter hat mir nur ein wenig Taschengeld mitgegeben", antwortete er locker. Wenig ist gut, dachten Mariah und Laura.
"Los, beeilt euch!", trieb er sie an. Die beiden Freundinnen gehorchten und gingen zur Verkaufstheke. Als sie dabei an den Glasvitrinen vorbei gingen, hörten sie diesmal nicht nur das bekannte keuchende Heulen wie aus den Büchern, sondern auch mehrere Schreie, die wie aus weiter Ferne kamen. Laura überkam eine regelrechte Gänsehaut, doch Mariah nahm diese Schreie kaum wahr. Als kleines Kind hatte sie von diesen Schreien immer Alpträume bekommen, doch diese Zeiten waren schon längst vorbei. Das dachte sie zumindest.
Sie blieben direkt vor der Theke stehen und sahen zu dem Mann auf. Der öffnete vor sich eine Schublade und holte das Buch hervor. Mit großer Kraft klatschte er es regelrecht auf die Theke wodurch die Mädchen zusammenzuckten. "Können die jungen Damen das auch bezahlen?", fragte er mit einer Stimme, die genauso ölig klang, wie das Antlitz des Holzes aussah. Mariah verzichtete auf eine Antwort und legte Dracos Geldbeutel neben dem Buch. Der Mann nahm diesen und entleerte ihn. Er zählte in Ruhe das Geld durch und verstaute es schließlich in seine Schublade. Danach stützte er sich mit seinen Händen an der Theke ab und sah die Mädchen ungerührt an. Diese sahen unsicher aus.
"Nehmt es schon, oder war das eben eine Geldspende?", fragte er ironisch. Mariah murrte leise und griff nach dem Buch. Sie durchblätterte es schnell und konnte sich ein zufriedenes Lächeln nicht verkneifen. Endlich hatten sie das Buch zurück!
Plötzlich wurde die Ladentür zugeknallt. Mariah und Laura drehten sich um und sahen wie Draco eilig auf sie zurannte.
"Scheiße! Mein Vater ist da draußen und kommt gleich hier rein!", sagte er panisch. Die Mädchen erstarrten.
"Bi-bist du dir sicher?", stotterte Laura mit bleichem Gesicht. Draco nickte.
"Ist er alleine?", wollte Mariah wissen.
"Es sah so aus! Was sollen wir jetzt machen? Wir sitzen in der Falle!" Mariah sah sich eilig nach einem Versteck um und dabei fiel ihr Blick erneut auf die Theke.
"Schnell, unter die Theke!", sagte sie, ergriff Laura und Draco am Umhang und zog sie unter die Theke. Mariah drehte sich noch einmal zu dem völlig verdutztem Verkäufer.
"Und Sie halten die Klappe, sonst sprenge ich Ihnen auch nur bei dem kleinsten falschen Wort die Beine weg!", drohte sie ihm und drängte sich mit ihren Freunden in das kleine Versteck.
Plötzlich ertönte ein Knall. Die Tür war aufgeschlagen worden.
"Guten Tag!", sagte die kalte bekannte Stimme Lucius Malfoys. Laura zuckte bei dem Klang dieser Stimme zusammen. Draco legte seinen Arm schützend um sie, wodurch sie sich ängstlich an seine Brust schmiegte. "Guten Tag, Mr Malfoy. Wie kann ich Ihnen behilflich sein?", fragte der Verkäufer mit schleimigem Ton. Das Trio hörte, wie Lucius auf den Verkäufer zuging.
"Ein Bekannter von mir hat sich hier vor einigen Tagen erkundigt. Er meinte Sie hätten ein Buch namens 'Blutrituale' im Angebot", antworte Lucius.
Mariah zog leise scharf die Luft ein. Ihr Vater und seine Anhänger waren also tatsächlich hinter dem Buch her!
"Das Buch muss ja etwas ganz Besonderes sein, weil sich doch so viele darum reißen", murmelte der Verkäufer.
"Wie meinen Sie das?", fragte Lucius.
"Vor mehreren Stunden war hier eine verhüllte Person und hat mir dieses Buch bereits abgekauft." Kurzes Schweigen trat ein.
"War es wirklich nur eine Person?", fragte Lucius misstrauisch. Der Verkäufer nickte.
"Tja, da kann man wohl nichts machen", murmelte Lucius bedauernd und verließ den Laden. Nach einigen Sekunden atmeten Mariah, Laura und Draco vor Erleichterung auf und kamen unter der Theke hervor.
"Gott, war das knapp!", meinte Laura.
"Ich gehe davon aus, dass ich meine Beine jetzt behalten kann, oder?", fragte der Verkäufer, der durch die Furcht der drei sehr amüsiert zu sein schien.
"Wenn Sie dieses amüsierte Grinsen lassen, dann ja", erwiderte Mariah grimmig. Der Mann zuckte mit den Schultern.
"Los, lasst uns endlich wieder von hier verschwinden! Ich halte es hier keine Minute länger aus", sagte Draco, dem von der schwarzen Energie schon langsam wieder schwindelig wurde. Die Mädchen nickten zustimmend und gingen mit ihm zum Ausgang.
"Hat mich auch sehr gefreut", rief ihnen der Verkäufer sarkastisch hinterher. Die drei Freunde reagierten darauf jedoch nicht und verließen den Laden.
"Puh, trotz dem ganzen Stress haben wir endlich das Buch", murmelte Draco zufrieden und schloss die Ladentür hinter sich.
"Und wir wissen es jetzt genau, dass die Todesser hinter dem Buch her sind", sagte Mariah.
"Umso mehr Grund so schnell wie möglich nach Hogwarts zurückzukehren", trieb Laura die beiden zur Eile an. Diese nickten und nun wandten sie sich vom Laden ab.
Abrupt blieben sie wie zu Stein erstarrt stehen. Eine Horde Todesser samt Lucius Malfoy stand vor ihnen.
"Was, ihr wollt schon gehen?", fragte er mit einem Grinsen des Triumphes und zückte den Zauberstab. Instinktiv packte Draco die Mädchen an den Schultern und zog sie mit sich zu Boden. Gerade noch rechtzeitig konnten sie so dem unbekannten Fluch entkommen, der über ihre Köpfe hinwegfegte. Dieser schoss nun direkt durch das Holz des Ladens, wodurch dieser nun dem Einsturz nahe war.
"Ach, mein Training hat also doch etwas gebracht", murmelte Lucius. Draco sah auf und starrte seinen Vater wütend an. "So, und jetzt übergebt uns das Buch, oder wir holen es uns auf unsere Weise"
Draco, Mariah und Laura standen eilig auf und rannten so schnell sie konnten an den Todessern vorbei. Diese liefen ihnen ohne zu zögern hinterher.
"Wer hat die denn eingeladen?", keuchte Laura.
"Lucius - keuch - hat bestimmt geahnt, dass wir hier auftauchen!", presste Mariah trotz heftigem Seitenstechen hervor.
"Ja ... das wird wohl so sein", murmelte Draco, der seine Atmung noch gut kontrollieren konnte. Er erinnerte sich, wie sein Vater ihm damals im Riddle-Haus gedroht hatte. Wie Voldemort über Telekinese zu ihm gesprochen hatte. Konnte es tatsächlich sein ... dass die beiden ihn von Anfang an in einer ihrer Fallen gelockt hatten? Er wurde durch einen Schrei aus seinen Gedanken gerissen und drehte sich erschrocken zur Seite. Laura stürzte neben ihm zu Boden. Einer der Todesser hatte sie mit dem Beinklammerfluch belegt. Sofort zog Draco seinen Zauberstab hervor und richtete ihn auf Laura.
"Enervate!", rief er und sofort stand Laura auf und rannte mit ihren Freunden weiter.
"Danke!", sagte sie zu Draco. Der erwiderte dies mit einem Lächeln. Da er seinen Zauberstab sowieso gerade zur Hand hatte, drehte er sich kurz um und hetzte einen Erstarrungsfluch auf einen der Todesser, der daraufhin auch gleich starr zu Boden fiel. Draco duckte sich kurz und ein weiterer Fluch donnerte über seinen Kopf. Nach ungefähr einer Minute hatten sie ihre Verfolger noch immer nicht ablenken können.
"Wir müssen zurück in die Winkelgasse! Dort werden sie es nicht wagen irgendeinen Aufruhr zu verursachen!", sagte Laura völlig atemlos und wich erneut einem der zahlreichen Flüche aus.
"Da gibt es ein Problem! In diesem Teil der Nocturngasse war ich noch nie, also weiß ich auch nicht, wie man von hier aus in die Winkelgasse kommt!", rief Draco sehr laut, da man durch das heftige Sirren der Flüche kaum noch etwas hören konnte.
"Super!", raunte Mariah genervt. Nun bogen die drei um die nächste Ecke und entdeckten kurz darauf eine enge Gasse.
"Schnell da rein!", rief Mariah Draco und Laura zu und zwängte sich mit ihnen in die enge Gasse. Sie rannten immer weiter, bis sie die Stimmen und die Flüche der Todesser nicht mehr hören konnten.
Dann blieben sie mit großer Erschöpfung stehen um ein wenig zu verschnaufen.
"Hach, hach ... haben wir sie abgelenkt?", fragte Laura und drehte sich um. Draco und Mariah drehten sich ebenfalls um.
"Wahrscheinlich", murmelten sie.
Völlig unerwartet fühlte jeder der drei eine oder sogar zwei Hände auf seinen Schultern und mit einem großen Ruck wurden sie nach hinten zu Boden gedrückt. Das Einzige was sie noch vor ihrer Ohnmacht sehen konnten, war ein großer, schwarzer Umhang, der ihre Gesichter zu bedecken drohte.
Jetzt ist alles aus ... dachte Mariah nur noch, bevor sie das Bewusstsein verlor.

Tropf!
Langsam öffnete Mariah ihre Augen. Ihr tat fast alles weh. Vorsichtig tastete sie den Boden mit der Hand ab und bemerkte, dass sie auf einem kalten Steinboden lag. Sie hörte, wie Wassertropfen von der Decke herabfielen. Benommen setzte sie sich langsam auf und sah sich um. Neben ihr lagen Laura und Draco, die noch nicht ihr Bewusstsein wiedererlangt hatten.
Urplötzlich fiel ihr wieder ein, in welcher Situation sie sich befanden. Sie alle waren vorhin vor den Todessern weggelaufen und hatten sich in eine enge Gasse versteckt. Plötzlich waren sie dann von hinten gepackt worden und waren ohnmächtig geworden. Hatten die Todesser sie also doch noch geschnappt?
Hach! Das Buch, dachte Mariah panisch. Sie hatte das Buch nicht mehr bei sich! Schnell versuchte sie, ihre Freunde zu wecken.
"Laura, Draco! Schnell, wacht auf!", sagte sie und rüttelte an den Schultern der beiden. Diese öffneten benommen ihre Augen.
"Was ist denn passiert?", murmelte Draco.
"Oh, mein Kopf!", sagte Laura und hielt sich die Stirn. Beide stützten sich mit ihren Ellenbogen ab und sahen sich verwirrt um.
"Wo sind wir hier?", fragte Laura leise.
"Sieht aus wie eine Art Keller", vermutete Mariah.
"Na, endlich ausgeschlafen?", ertönte eine Stimme in der Dunkelheit. Zu Tode erschrocken drehten sich Mariah, Laura und Draco in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war. Dort stand kein geringerer als Severus Snape.
"Du?", keuchte Laura fassungslos. Severus antwortete nicht und ging langsam auf die drei zu.
"Steh auf!", fuhr er seine Tochter an. Sie erhob sich sofort, sah ihm aber nicht ins Gesicht.
"Warum hast du mich belogen?", flüsterte er ruhig. Laura schwieg verbissen. Mariah und Draco blickten sie mitfühlend an.
"Ist dir klar, wo ihr jetzt wärd, wenn ich euch nicht gefolgt wäre? Ihr würdet jetzt auf der Folterbank des Dunklen Lords liegen! ALLE DREI!", brüllte er nun und warf auch Mariah und Draco, die noch immer auf dem Boden hockten, einen wütenden Blick zu. Diese zuckten leicht zusammen.
"Ich wollte nicht, dass du uns davon abhältst in die Winkelgasse zu gehen", antwortete Laura.
"Die Winkelgasse? Dort habe ich euch ja auch gerade aufgegabelt!", sagte Severus ironisch. Jetzt sah Laura endlich zu ihrem Vater auf.
"Das Buch war nunmal in der Nocturngasse! Voldemort und sein primitives Gefolge sind hinter dem Buch her und wir mussten es doch unbedingt vor ihnen kriegen!", protestierte sie.
"Ihr ... musstet gar nichts! Wenn du mir von Anfang an die Wahrheit gesagt hättest, wäre ich selber losgegangen um das Buch zu holen! Aber nein, lieber den eigenen Vater anlügen, mit dem man sich erst vor ungefähr einer Woche nach vierzehn Jahren versöhnt hat! Vertraust du mir etwa nicht"
Laura senkte erneut beschämt ihren Blick. Hatte ihr Vater Recht? Konnte sie ihm wirklich nicht vertrauen? Wie er selbst schon gesagt hatte, sie beide hatten sich erst vor einigen Tagen ausgesprochen. Sie konnte ihm einfach noch nicht so viel Vertrauen schenken, wie sie es wollte. "Sei doch nicht so streng mit ihr, Severus." Diesmal war es eine sanfte Stimme gewesen. Auf einmal stand Draco auf und sah erwartungsvoll in die Dunkelheit. Dort kam plötzlich eine wunderschöne Frau mit langen, fast weißblonden Haaren hervor.
"Mutter!", sagte Draco völlig überrascht. Lauras Augen weiteten sich, Mariahs ebenfalls. Das war Narzissa Malfoy! Die Ehefrau dieses kalten Bastardes Lucius Malfoy!
Mrs Malfoy lächelte lieblich und schwebte beinahe über den schmutzigem Steinboden auf Draco zu.
"Ich bin froh dich wiederzusehen, mein Sohn", sagte sie und hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn.
"Ich bin auch sehr froh, aber was machst du hier?", wollte Draco wissen.
"Na ja, das ist etwas kompliziert. Ich habe deinen Vater und einen der Todesser heute früh belauscht und somit rausgefunden, dass er in die Nocturngasse will um ein sehr wichtiges Buch für den Dunklen Lord zu besorgen. Da auch dein Name gefallen ist, wusste ich, dass du auch hier auftauchen würdest und ich bin sofort aufgebrochen um dich zu finden. Unterwegs bin ich Severus begegnet, der mir auch gleich alles erzählt hat. Dass du nun für die gute Seite kämpfst und das alles"
Draco sah beschämt zu Boden. Selbst, wenn seine Mutter nicht der gleichen Ansicht war wie die Todesser, war es ihm doch sehr unangenehm, dass sie jetzt von seiner neuen Einstellung wusste. Irgendwie ... hatte er sie doch somit hintergangen.
"Hey, dir muss nichts Leid tun. Du hast dich vollkommen richtig entschieden und ich bin sehr stolz auf dich", beruhigte Mrs Malfoy ihn. Draco sah zu ihr auf und lächelte dankbar.
Laura betrachtete Mrs Malfoy. Wie schön und liebevoll diese Frau doch war. Sie strahlte so viel Liebe aus. Aber irgendwie auch genauso viel Hilflosigkeit und Trauer.
"Jedenfalls sind wir in die Nocturngasse geschlichen und haben euch dann leider verloren. Als die Todesser hinter euch her waren, haben wir euch Gott sei Dank wiedergefunden. Als ihr euch in der Gasse umgedreht habt, haben wir euch dann von hinten gepackt und mit einem bestimmten Schockzauber das Bewusstsein genommen. Wir haben nämlich befürchtet, dass ihr denken würdet, wir wären Todesser. Mit Sicherheit hättet ihr dann vor Schreck geschrien und somit die Todesser zu uns gelockt. Daraufhin sind wir mit euch in einem Geheimgang verschwunden und hierher gekommen", erzählte Mrs Malfoy.
"Und wo genau ... sind wir jetzt?", fragte Mariah und erhob sich endlich ebenfalls.
"Das sind die unterirdischen Kellergänge der gesamten Winkel- und auch der Nocturngasse. Diese sind mit mehreren Lagern von Waren und mit der Kanalisation verbunden. Es ist wie eine Art Labyrinth und es dauert lange, bis man sich hier auskennt", antwortete Severus.
"Da Severus als kleines Kind andauernd seinen Eltern beim Einkaufen weggelaufen ist, kennt er sich hier bestens aus", erzählte Mrs Malfoy amüsiert. Severus blasse Wangen wurden leicht rosa.
"Narzissa!", raunte er sie an. Narzissa kicherte.
"Weggelaufen? Verlaufen ist wohl das passendere Wort!", schmunzelte Laura. Mariah, Draco und Narzissa lachten herzhaft. Severus errötete nun und drehte sich zu seiner Tochter.
"Und du, sei auch ruhig!", ermahnte er sie. Laura grinste und streckte ihm die Zunge raus. Severus seufzte und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
"Und wo ist das Buch?", fragte Mariah. Narzissa griff in ihren Umhang und holte das Buch hervor.
"Du hast dich ganz schön daran festgekrallt", sagte sie und gab es Mariah.
"Während ihr noch bewusstlos ward, haben Severus und ich es ein wenig durchgesehen. Eure Sorge war wirklich berechtigt. Der Dunkle Lord hat bestimmt vor, dieses Ritual durchzuführen. Hier, am besten steckst du es da rein", fügte Narzissa noch hinzu und ließ eine schwarze Metallbox erscheinen. Mariah fing diese auf und sah die Frau vor ihr fragend an.
"Diese Box ist unzerbrechlich. Solange sie geschlossen ist, kommt keiner an das Buch", erklärte Narzissa. Mariah nickte, legte das Buch in die Metallbox und schloss sie mit einem lauten Klick.
"Kommt, lasst uns endlich nach Hogwarts zurückkehren", forderte Severus die anderen auf und gemeinsam liefen sie los.
Unterwegs wurde kaum gesprochen. Laura bemerkte die ganze Zeit lang, dass Narzissa sie ununterbrochen von der Seite her anstarrte. Einmal drehte sie sich zu der Frau um, die dadurch mit verlegenem Gesicht ihren Kopf nach vorn wendete. War sie etwa sauer auf Laura, da diese mit ihrem Sohn zusammen war? Oder hatte sie ihr gegenüber wahrscheinlich ein schlechtes Gewissen, da immerhin ihr Mann Lauras Mutter getötet hatte?
Plötzlich prallte sie an Mariah, die vor ihr lief und erst jetzt bemerkte sie, dass sie alle vor einer Sackgasse standen.
"So, versteckt eure Gesichter unter der Kapuze. Selbst, wenn wir jetzt gleich in der Winkelgasse sein werden, könnten trotzdem einige Todesser da oben rumlaufen. Außerdem wollen wir nicht riskieren, dass Narzissa enttarnt wird", sagte Severus und zog die Kapuze seines schwarzen Umhanges über seinen Kopf. Die anderen taten dies ebenfalls. Severus zückte seinen Zauberstab und machte damit eine elegante Schlaufbewegung vor sich. Auf einmal tauchte vor ihren Augen eine kleine Steintreppe auf und wuchs zu der Decke. Laura verfolgte dies mit ihren Augen und entdeckte erst jetzt die große Holztür über ihnen. Severus lief die Treppe hoch und öffnete langsam die Tür. Er kletterte hinaus und sah sich kurz um.
"Okay, ihr könnt rauskommen!", rief er. Sie gehorchten und kletterten ebenfalls heraus. Nachdem alle draußen waren, ließ Severus die Treppe wieder in den Boden sinken und schloss die Tür. Sie standen nun in einer Gasse, die mit der Hauptstraße der Winkelgasse verbunden war. Langsam gingen sie los und bogen in die Hauptstraße ein. Dabei lief ein Mann mit olivgelben Umhang in die kleine Sippe beinahe hinein. Severus, Narzissa und die drei Schüler erschraken sichtlich und hielten sich an der Stelle ihres Herzens. Vor ihnen stand der Zaubereiminister Cornelius Fudge.
"Oh, welche Überraschung! Professor Severus Snape und ... Mrs Malfoy", murmelte dieser trocken. Mariah, Laura und Draco versuchten, sich hinter Severus und Narzissa zu verstecken, da Fudge die drei misstrauisch beäugte. Severus bemerkte diesen Blick und überlegte sich schnell eine Ausrede.
"Ähm ... zwei Hogwartsschülerinnen sind ausgebüchst! Ich bin nur hier um sie wieder zurückzubringen und ihnen ein paar saftige Strafarbeiten aufzubrummen", sagte er und holte Laura und Mariah zur Bestätigung hinter seinem Rücken hervor. Diese lächelten nervös. Sie fühlten, dass Severus seine Worte zum größten Anteil noch verwirklichen würde.
"Aha, und ..." Nun sah Fudge zu Draco. Narzissa legte ihren Arm um ihren Sohn.
"Ich war hier um mit meinem Sohn etwas zu besorgen. Unterwegs haben wir Professor Snape getroffen. Wir wollten gerade gehen", sagte sie ganz ruhig. Fudge betrachtete jeden einzelnen von ihnen noch einmal.
"Ja, natürlich", sagte er entschuldigend und trat zur Seite. Severus nickte und schob die Mädchen vor sich hin, damit sie in die Gänge kamen. Narzissa und Draco gingen ebenfalls schnell an dem Zaubereiminister vorbei.
"Ach und übrigens, Severus ...", rief dieser dem Meister der Zaubertränke hinterher. Der blieb stehen und drehte sich um.
"Bitte richten Sie Dumbledore aus, dass sein Posten an der Hogwartsschule sehr gefährdet ist. Durch diese seltsamen Aktionen in den letzten Monaten ist das auch kein Wunder." Severus Augen verengten sich. Große Wut wallte in ihm auf. Narzissa betrachtete ihn beunruhigt.
"Severus, sag jetzt bloß nichts Falsches", bat sie ihn leise. Severus sah sie ungerührt an und wandte sein Gesicht wieder Fudge zu.
"Ich glaube, durch Ihre kleinen 'versteckten Warnungen' weiß er dies schon längst. Ich bin mir auch sehr sicher ... dass Sie in den nächsten Monaten hautnah miterleben werden, wodurch genau diese 'seltsamen Aktionen' entstanden sind", sagte Severus lässig und ging mit den anderen weiter in Richtung 'Tropfender Kessel'. Selbst, wenn sie es nicht sehen konnten, sie waren sich sicher, dass Fudge soeben um einige Farben blasser geworden war.
"Falls es dir gerade entgangen ist, Severus ... Du hast soeben dem Zaubereiminister gedroht!", zischte Narzissa angespannt.
"Und wenn er der Kaiser von China wär, was würde das bitte für einen Unterschied machen!", erwiderte Severus nur und lief weiter. Narzissa schüttelte den Kopf und ging ebenfalls seufzend weiter. Die kleine Gruppe kam ohne weitere Zwischenfälle bald im 'Tropfenden Kessel' an. Bevor sich Severus, Laura, Mariah und Draco auf den Weg machten, wandten sie sich noch Narzissa zu.
"Ich würde euch gerne noch weiter begleiten, aber Lucius wird bald zu Hause sein", sagte sie bedauernd.
"Falls der Dunkle Lord ihn am Leben lässt", sagte Severus schadenfroh. Narzissa warf ihm einen verletzten Blick zu.
"Sorry", murmelte er ohne sie anzusehen. Narzissa seufzte erneut und sah nun zu ihrem Sohn.
"Pass gut auf dich auf, Draco. Egal was du tun solltest, ich werde dir alles auf der Welt verzeihen", sagte sie und gab ihm einen Abschiedskuss auf die Stirn. Draco legte plötzlich seine Arme um ihren Hals und umarmte sie zum ersten Mal in seinem Leben. Narzissa war zuerst sehr überrascht, erwiderte diese Umarmung jedoch. Nach einer halben Minute lösten sie sich voneinander und Narzissa beugte sich noch einmal kurz zu ihm und flüsterte etwas in sein Ohr. Nach einigen Sekunden nickte Draco und ging zurück zu den anderen. "Was hat sie denn zu dir gesagt?", flüsterte Laura ihm zu.
"Ach, ist nicht so wichtig!", wimmelte er ab. Laura glaubte ihm jedoch nicht so recht und sah zu Narzissa. Sie erschrak, da diese Frau sie schon wieder anstarrte. Dieser Blick war an Traurigkeit kaum zu übertreffen. Nun ging Severus zu Narzissa und gab ihr die Hand.
"Vielen Dank für deine Hilfe und achte bitte gut auf dich", sagte er behutsam. Narzissa erwiderte dies mit einem dankbaren Lächeln und schüttelte seine Hand zum Abschied.
"Wiedersehen, Mrs Malfoy", sagte Mariah. Narzissa gab auch ihr schnell die Hand. Nun ging sie auf Laura zu und blieb zuerst schweigend vor ihr stehen.
"Du siehst Lara wirklich unglaublich ähnlich", murmelte sie. Laura errötete leicht. Narzissa lächelte und gab nun auch ihr die Hand. Laura war zuerst sehr überrascht, griff dann aber nach der zarten Hand.
"Ich würde mich sehr freuen, dich bald wiederzusehen", sagte Narzissa.
"E-ebenfalls", konnte Laura nur hervorbringen. Narzissa grinste und ohne ein weiteres Wort verließ sie die Kneipe.
"Na los!", sagte Severus und warf etwas Flohpulver in den Kamin.
"Hogsmeade, 'Drei Besen'!", rief er und sprang hinein. Das Feuer verfärbte sich giftgrün und nach wenigen Sekunden war Severus verschwunden. Mariah, Laura und Draco taten es ihm gleich und sprangen ebenfalls nacheinander in den Kamin. Schon wieder mussten sie diese Höllenfahrt durchmachen. Tausende von Farben flogen an ihnen vorbei und eh sie sich versahen, standen sie im Kamin der Drei Besen. Severus stand wartend vor ihnen und half ihnen aus dem Kamin heraus.
Auf einer Uhr an der Kneipenwand konnten sie sehen, dass es schon sechzehn Uhr war.
"Höchste Zeit, dass wir zurückgehen", murmelte Severus, während sie hinausgingen. "Und was ist mit der Schutzbarriere?", fragte Mariah.
"Ich bin ein Vertrauter Dumbledores, so komme ich ganz leicht hindurch. Ihr müsst euch an meinem Umhang festhalten, damit ihr auch unbeschadet hindurchkommt", erklärte er. Draußen wurde es langsam dunkel und es war sehr kalt.
"Ich hoffe, ihr habt für eure Freunde ein paar gute Ausreden parat", sagte Severus, als sie gerade an dem Verbotenen Wald vorbeigingen.
"Heißt das, es wird doch keine Strafarbeiten geben?", fragte Laura. Severus grinste.
"Obwohl du wunderbar im Kerkerputzen bist, verzichte ich ausnahmsweise mal darauf", antwortete er. Laura grinste zurück.
"Sag mal ... bist du an diesem Abend in meinem Büro gewesen und hast dieses Bild von mir und deiner Mutter gesehen?", fragte er plötzlich. Laura erschrak leicht durch diese Frage. Woher wusste er das?
"Ähm ... ja. Aber woher "
"Das Foto war tränenverschmiert", flüsterte er. Laura war etwas überrascht. Was für ein Tollpatsch sie doch war.
"AUUU"
Erschrocken drehten sich Severus, Laura und Draco um. Mariah hockte einige Meter hinter ihnen im Schnee und umfasste ihren linken Knöchel. Sofort rannten die anderen zu ihr und beugten sich runter.
"Was ist los? Bist du umgeknickt?", fragte Severus. Mariah kniff ihre Augen vor Schmerz zusammen.
"N-nein! I-irgendwas hat mich gebissen!", stotterte sie und erbleichte plötzlich. Severus reagierte sehr schnell und zog Mariah den Schuh samt Strumpf vorsichtig aus. Auf ihrem Knöchel waren zwei tiefe Abdrücke, die ungefähr einen halben Zentimeter Durchmesser hatten. Die Haut drumherum verfärbte sich grün.
"Das ist ein Schlangenbiss! Passt bloß auf, wo ihr hinläuft!", warnte Severus Laura und Draco. Die beiden sahen sich um, konnten jedoch keine Schlange sehen.
"Eine Schlange? Um diese Jahreszeit?", fragte Laura verwundert. Severus holte eine kleine Phiole aus seinem Umhang hervor und schüttete den Inhalt über die Bisswunde.
"Laura, heile schnell die Wunde!" Laura gehorchte und zeigte mit ihrer Hand auf die Wunde.
"Morbi Remedius!", sagte sie und nach wenigen Sekunden verschwand die Bisswunde. Auch die Haut nahm langsam wieder normale Farbe an.
"Danke", keuchte Mariah völlig erschöpft. Sie zog sich ihren Strumpf und ihren Schuh wieder an. Laura half ihr beim Aufstehen.
"Geht's?" Mariah nickte doch dann erschrak sie.
"Die Metallbox!", nuschelte sie unruhig, doch plötzlich stand Draco vor ihr und hielt ihr die Metallbox entgegen.
"Alles in Ordnung, es ist noch drin. Die Box ist leicht aufgegangen, als du sie fallen gelassen hast", sagte er und gab ihr die Box. Mariah sah ihn dankend an.
"Kannst du so weitergehen?", fragte Severus.
"Ja, Laura hilft mir ja", antwortete Mariah.
So gingen sie weiter und mit Severus Hilfe kamen sie auch unbeschadet durch die Barriere. Der Himmel war schon fast vollkommen dunkel, als sie endlich in Hogwarts ankamen. Zu ihrem Glück begegneten sie unterwegs niemandem, während sie zu Severus Büro schlichen. Dort schlossen sie schnell die Tür und Severus setzte sich erstmal völlig erschöpft auf seinen Stuhl.
"Ich werde das Buch gleich zu Dumbledore bringen", sagte er. Die anderen nickten. Mariah stellte die Metallbox auf den Schreibtisch und öffnete sie. Sie sah hinein. Ihre Augen weiteten sich vor Schock.
"Was ... das kann nicht sein ...", murmelte sie geistesabwesend. Laura, Draco und Severus betrachteten sie perplex.
"Was ist?", wollte Laura wissen.
"D-das ... das Buch ... ist weg"
Diejenigen, die diese Worte soeben gehört hatten, starrten sie wie vom Donner gerührt an. Severus stand so ruckartig auf, dass sein Stuhl dadurch nach hinten kippte.
"WAS!", sagte er fassungslos. Mariah stieß die Metallbox so um, dass auch die anderen den leeren Inhalt sehen konnten.
"A-aber das kann doch nicht sein! Als ich dir vorhin die Box zurückgegeben habe, war das Buch noch drin!", versicherte Draco.
"Nagini"
"Was?", fragte Laura.
"Nagini", wiederholte Mariah.
"Ist das nicht ... die Schlange vom Dunklen Lord?", wollte Severus wissen.
"Ja. Ich bin mir sicher, sie war es, die mich vorhin gebissen hat ... damit ich die Box fallen lasse und sie dann das Buch stibitzen konnte", sagte Mariah mit ansteigender Wut.
"Jetzt wo du es sagst ... das Buch hat sehr schräg gelegen, als ich nachgesehen habe. Wahrscheinlich hat sie sich darunter versteckt, es später umschlängelt und ist wie mit einem Portschlüssel mit dem Buch verschwunden", vermutete Draco.
"Heißt das jetzt etwa ... dass dieser ganze Stress heute umsonst war?", fragte Laura ungläubig, da sie all dies immer noch nicht fassen konnte.
"Nach was sieht es wohl aus!", zischte Mariah wütend und schlug mit gewaltiger Kraft die Metallbox vom Schreibtisch runter. Dann setzte sie sich auf einen Stuhl und hielt sich mit einem lauten Seufzer die Stirn. In den nächsten Minuten konnte keiner mehr ein Wort sagen. Es war tatsächlich alles umsonst gewesen. Die Reise in die Winkelgasse, der Streifzug in die Nocturngasse, die zurückgekehrten Ängste und schließlich der Hinterhalt der Todesser. Alles umsonst.
"Geht bitte zurück in eure Gemeinschaftsräume", sagte Severus plötzlich. Mariah, Laura und Draco sahen überrascht zu ihm auf.
"Wir können heute sowieso nichts mehr tun. Ich gehe gleich zu Dumbledore und werde ihm alles berichten. Von euch wird natürlich kein Wort fallen", versicherte er und stellte seinen Stuhl wieder richtig hin. Langsam ließ er sich wieder darauf nieder. Die drei nickten und verließen langsam das Büro. Bevor Laura die Tür hinter sich schloss, sah sie noch, wie ihr Vater seinen Kopf mit den Händen abstützte und enttäuscht seufzte. Sie, Mariah und Draco waren auch schon schnell aus dem Zaubertrankkerker verschwunden.
"Schlaft gut", murmelte Mariah nur und trottete förmlich davon. Laura und Draco sahen ihr bedrückt hinterher.
"Die ist ja auch völlig fertig mit den Nerven", sagte Draco und lehnte sich gegen die Kerkerwand. Laura stand nun direkt neben ihm und und legte ihren Kopf auf seine Schulter.
"Ist ja auch kein Wunder. Da hatten wir mal endlich die Gelegenheit Voldemorts Pläne zu vereiteln und dann haben wir uns völlig umsonst in Lebensgefahr begeben", erwiderte sie. Draco nickte.
"Ich brauche unbedingt eine Dusche. Kommst du nachher mit und leistest mir Gesellschaft?", fragte er und sah sie grinsend an. Laura sah zu ihm auf. Sie zog ihn am Umhangskragen zu sich und gab ihm einen Kuss. Sie löste sich sofort wieder von ihm und grinste ihn ebenfalls an.
"Gerne, mein Süßer", antwortete sie.

Mariah kam nach endlosen Minuten endlich vor ihrem Gemeinschaftsraum an. Sie hatte das Gefühl, als hätte sie gerade alles Übel der Welt erlitten. Und wofür? Für nichts!
"Passwort?", fragte die fette Dame.
"Lulatsch!", antwortete Mariah trocken und lief eilig durch das Portraitloch. Sie erschrak, da sie beinahe in Ron und Hermione reinlief, die den Gemeinschaftsraum gerade verlassen wollten.
"Ah, da bist du ja endlich!", sagte Hermione.
"Wir gehen zum Abendessen, kommst du mit?", fragte Ron.
"N-nein, ich hab keinen Hunger!", nuschelte Mariah und lief an den beiden vorbei. Diese zuckten nur die Schultern und verließen den Gemeinschaftsraum.
Mariah wollte gerade in ihren Schlafsaal gehen, als plötzlich Harry durch das Portraitloch kam.
"Mariah! Hier steckst du also!", sagte er glücklich, kam eilig auf sie zu und umarmte sie. Er wollte sie gerade küssen, als Mariah sich sanft, aber bestimmt aus seiner Umarmung windete. Überrascht betrachtete er sie.
"Nicht jetzt, Harry, ich ... bin sehr müde. Ich möchte mich gerne hinlegen", sagte sie und wendete sich, ohne ihn anzusehen, von ihm ab. Doch Harry packte sie am Oberarm und zog sie zu sich zurück, sodass sie ihm nun doch in die Augen sehen musste.
"Ihr habt doch nicht nur miteinander die wichtigsten Dinge besprochen! Bitte erzähl mir, wo du warst!", bat er sie.
"Harry ...", murmelte sie.
"Bitte erzähle es mir!", bat er noch einmal.
"DAS KANN ICH NICHT!", fuhr sie ihn an. Harry sah sie erschrocken an und ließ nun ihren Oberarm los. Kurz schwiegen die beiden.
"Ich ... kann es dir noch nicht erzählen", sagte sie betreten. "Jetzt nicht." Daraufhin ließ sie ihn einfach so stehen und ging in ihren Schlafsaal. Harry sah ihr ungläubig hinterher.

"Es ist keiner außer uns hier!", sagte Laura fröhlich und tanzte barfuss auf den kühlen Kacheln der Duschen herum. Draco warf grinsend seinen Umhang zur Seite, packte seine Liebste an der Taille und hob sie hoch. Er drehte sich ein paarmal mit ihr im Kreis und ließ sie dann langsam wieder runter. Laura lachte glücklich und lehnte nun mit dem Rücken an der Wand, an der die Duschköpfe hingen. Draco streichelte lieblich ihre Wange und küsste ihre einladenen Lippen. Beide schlossen ihre Augen und gaben sich dem Kuss hin. Dracos Hände spielten mit ihren schwarzen Haaren und wanderten schließlich zu ihren Oberarmen. Seine Finger strichen sanft herab, während er zärtlich mehr Druck auf ihre Lippen auslöste.
Seine Hände wanderten immer tiefer, schienen genau zu wissen, was sie vorhatten. Plötzlich waren sie unter Lauras schwarzem Rock und nestelten verspielt an den Seiten ihres Slips.
Auf einmal prasselte eiskaltes Wasser auf ihn nieder und mit einem kleinen Aufschrei löste er sich von ihr.
Nachdem er sich von seinem Schreck erholt hatte, sah er, dass Lauras Hand auf dem Wasserhahn war und ihn auf kalt gestellt hatte. Er sah in ihr Gesicht, wo er ein zufriedenes Grinsen fand. Die herab prasselnden Wassertropfen hingen wie kleine Glasperlen an ihren nassen, pechschwarzen Haaren.
"Dachtest du wirklich, ich würde es dir so leicht machen?", fragte sie amüsiert und hielt auf einmal eine Shampooflasche in der Hand.
"Lass uns doch zuerst unser Leid abwaschen", sagte sie. Sie wollte nicht mehr an die Ereignisse dieses Tages denken. Sie wollte sich einfach nur ihrem Geliebten hingeben. Mehr nicht.
"Woher hast du das Shampoo?", fragte Draco, während er seine Schuhe und Socken auszog.
"Lag in der Badehalle auf dem Boden", antwortete Laura und öffnete die ersten Knöpfe ihrer weißen Bluse. Sie berührte noch einmal den Wasserhahn und das Duschwasser wurde nun sehr warm.
"Na komm", lockte sie ihn und streckte ihm die Shampooflasche entgegen. Draco nickte grinsend und nahm ihr die Flasche ab. Er lief langsam um sie herum und öffnete von hinten die restlichen Knöpfe ihrer Bluse. Dabei küsste er zärtlich ihren Nacken. Die Kleidung der beiden war schon längst völlig durchnässt und drückte nun auf ihrer Haut. Draco streifte ihr die durchsichtige Bluse und daraufhin den BH ab. Nun sah er die Einhornkette, die um ihren Hals hing. Als sie dies bemerkte, sah sie ihm lächelnd ins Gesicht. "Vielen Dank dafür! Sie ist wunderschön!", sagte sie. Draco lächelte ebenfalls.
Er öffnete die Shampooflasche, tröpfelte ein paar große Tropfen auf seine Hand und rieb damit ihren Rücken ein. Laura schloss ihre Augen und seufzte zufrieden. Das tat wirklich gut.
Draco küsste noch immer ihren Nacken, auf dem sich nun langsam eine Gänsehaut bildete. Er verteilte erneut eine kleine Portion auf ihre Haut und wanderte mit seinen Händen nun nach vorne zu ihren Brüsten. Da sie dies zuließ, fing er nach einigen Sekunden an ihre Brüste zu massieren. Laura keuchte öfters leise und spielte mit der einen Hand in seinen Haaren herum, während er ihren Hals nun mit seinen Lippen verwöhnte.
Bald drehte Laura sich zu ihm um und küsste ihn leidenschaftlich. Sie schob langsam ihre Zunge in seinen Mund und spielte mit seiner. Sie drückte ihn leicht gegen die Wand, damit er sich anlehnen konnte. Währenddessen öffnete sie sein schwarzes Seidenhemd und streichelte die freigewordene nackte Haut. Sie löste sich von ihm und streifte ihm schließlich das Hemd ab. Ihre Lippen wanderten zu seinem Hals und saugten kräftig daran, wodurch ein dunkler Knutschfleck zurückblieb. Auch dieses Mal küsste sie die riesige Narbe auf seiner Brust. Er zuckte dadurch leicht zusammen und stellte mit der einen freien Hand das Wasser etwas kühler ein, da ihm langsam sehr warm wurde. In der anderen Hand hielt er immer noch die Shampooflasche, die er kräftig umschloss.
Laura ging leicht in die Hocke und küsste nun seine gut durchtrainierten Bauchmuskeln. Dabei öffnete sie ihm die Hose und befreite ihn langsam davon. Nun nahm sie ihm die Shampooflasche ab, erhob sich wieder und rieb vorsichtig seine Brust ein. Danach wurde sein Bauch von dieser geschickten Hand verwöhnt. Völlig unerwartet glitt diese in seine dunkelgrüne Boxershorts und griff zu. Er zog scharf die Luft ein vor Überraschung und sah Laura erschrocken an. Sie grinste und sah so aus, als wolle sie dies noch einmal tun, doch Draco kam ihr zuvor, indem er sie an den Oberarmen packte, sich mit ihr umdrehte und nun sie gegen die Wand drückte. Durch diese voreilige Positionsänderung ließ sie die Shampooflasche auf den Fliesboden fallen.
"Du kleine Hexe", keuchte Draco und strich mit seinen Händen über ihren Oberkörper, um das Meiste vom Shampoo abzuwischen. Er gab ihr noch schnell einen Kuss, bevor er anfing ihre Brüste einzeln zu liebkosen. Laura stöhnte leise und griff wieder nach dem Wasserhahn um das Wasser noch kühler zu stellen. Dracos Lippen wanderten zu ihrem Bauch und mit seiner Zunge schöpfte er den Rest Shampoo aus ihrem Bauchnabel, während er ihr den Rock auszog. Seltsamerweise hatte das Shampoo keinen chemischen Geschmack. Es schmeckte nach echtem frischen Pfirsich.
Laura erwartete, dass er sie gleich ihrem Slip entledigen würde und sich dann wieder aufrichten würde. Doch nachdem er ihr den Slip ausgezogen hatte, wanderten seine Lippen noch tiefer und er begann sie zwischen ihren Beinen zu küssen. Laura keuchte überrascht auf und drückte ihren Hinterkopf gegen die Wand. Das war typisch Draco! Er bewies gerade, dass er sich viel mehr traute, als sie. Aber dass er das tun würde, hätte sie nie gedacht.
Das hatte er bestimmt gewusst und hatte sich diese Tatsache gut zu nutzen gemacht. Sie konnte irgendwie nicht glauben, dass er das zum ersten Mal machte, denn er wusste wohl genau, was er da tat und er war auch noch richtig gut darin. Erst jetzt fiel ihr auf, dass sich schon wieder dieses wunderbare Kribbeln in ihrem Körper ausbreitete. Dazu kam in ihr auch noch eine riesige Hitze hoch, die sie vor allem in ihrem Unterleib spürte. Sie griff schon wieder nach dem Wasserhahn und stellte ihn nun auf ganz kalt. Doch für sie war das Wasser lauwarm. Durch ihre Erregung konnte sie solche Klimaunterschiede nicht mehr wahrnehmen. Bald war ihr Unterleib vollkommen angespannt, wie ein Draht, der gleich zu zerreißen drohte und ihre Hüfte fing an zu bocken. Draco musste sie kräftig gegen die Wand drücken, damit sie einigermaßen stillhielt. Sie schmeckte so wunderbar. So süß und immer noch so unschuldig. Langsam fürchtete er schon um seine Haare, da ihre Hände sich darin festklammerten. Deshalb hörte er auf und sah zu ihr hoch. Laura sah mit rotem Gesicht auf ihn herab und atmete schwer und unregelmäßig. Draco konnte sich ein zufriedenes Grinsen nicht verkneifen. Das, was sie hier gerade taten, war wie ein Konkurrenzkampf. Der eine zeigte, was er konnte und wie viel er sich traute und der andere versuchte, dies zu überbieten. Und das hatte er soeben ohne wenn und aber geschafft.
Plötzlich beugte sich Laura zu ihm runter und drückte ihn nach hinten auf den Duschboden. Neugierig betrachtete er sie, wie sie ihm die Boxershorts auszog und sich auf ihn draufsetzte. Eindringen ließ sie ihn noch nicht. Stattdessen massierte sie mit stärker werdendem Druck seine männliche Erregung, die sich langsam aufrichtete. Draco schloss seine Augen und stöhnte leise.
Nach einer Minute hob sie etwas ihre Hüfte an und war nun eins mit ihm. Sie verharrten kurz so und sahen sich an. Dracos Hände streichelten liebevoll ihre Oberschenkel an seinen Seiten, ihre Hüfte, ihren Bauch und ihre Brüste, während ihre Finger zärtlich seine Narbe umfuhren. Dann fing sie an ihre Hüfte langsam kreisen zu lassen. Dracos Stöhnen wurde etwas lauter und er hatte das Gefühl keine Luft mehr zu kriegen. Seine Hände hielten ihre Hüfte fest, die nun leicht auf und ab wippte. Auch Laura fing nun an leise zu keuchen. Ihre Bewegungen wurden kräftiger und ruckartiger und plötzlich durchfuhr sie wieder dieses unglaubliche Gefühl, wodurch sie sich völlig erschöpft auf seine bebende Brust legte. Draco atmete sehr laut und schnell. Offensichtlich war auch er wieder zum Höhepunkt gekommen. Er legte seine Arme um sie und ungefähr fünf Minuten lang lagen sie einfach nur da.
Bald fiel ihnen endlich auf, wie kalt das Wasser eigentlich war, was immer noch auf sie niederprasselte. Laura erhebte sich vorsichtig und stellte das Wasser wieder auf warm ein. Die Erregung war abgeklungen und die Hitze aus ihren Körpern verschwunden. Draco stand ebenfalls auf und gemeinsam duschten sie noch für eine halbe Stunde. Danach zogen sie sich ihre Bademäntel und ihre Unterwäsche an. Sie sammelten alle Handtücher zusammen und machten sich daraus eine kleine Liegestätte. Draco legte sich sofort hin und Lauras Kopf ruhte auf seiner Brust.
"Vielen Dank", murmelte sie nach einer langen Ruhe.
"Wofür?", wollte Draco wissen.
"Dafür, dass du mir heute gezeigt hast, dass unsere erste Nacht kein Traum war", antwortete sie lächelnd. Draco lächelte ebenfalls und streichelte ihre Wange.
"Was hat dir deine Mutter heute eigentlich nun zugeflüstert?", fragte sie voller Neugier.
"Warum willst du das denn unbedingt wissen"
"Na ja ... sie hat mich immer so seltsam angesehen. So traurig und verletzt. Und dann auch noch die Bemerkung, dass ich meiner Mutter so ähnlich sehe. Vielleicht konnten sich die beiden ja nicht leiden", vermutete sie.
"Ich glaube, da liegst du falsch. Sie hat nämlich zu mir gesagt, ich soll gut auf dich aufpassen", sagte er grinsend. Laura war baff.
"Warum das denn"
"Vermutlich mag sie dich." Das glaubte Laura nicht so recht. So hatte diese Frau sie aber nicht angesehen. Sie spürte, wie Dracos Hand tröstend über ihren Kopf strich und fühlte dort auf einmal eine unglaubliche Wärme. Irritiert sah sie zu ihm auf.
"Was ist?", fragte er.
"Deine Hand war auf einmal so warm. Raus mit der Sprache! Was hast du gemacht"
Beide erschraken, als plötzlich ein lautes Scheppern ertönte. Am Eingang der Duschen war eine Seifenschale runtergefallen. Laura hörte während des Echos leichte, schnelle Schritte. Sie stand ruckartig auf und rannte in die Badehalle. Dort sah sie nur noch, wie die Eingangstür zufiel. Laura rannte sofort zurück zu Draco, der sie fragend ansah.
"Draco, wir wurden beobachtet!"

Ahhhhh, endlich fertig! Heute habe ich etwas länger geschlafen, da ich gestern fast bis ein Uhr noch geschrieben habe U.Uzzzz!
Dieses Kapitel ist nun das längste. Aber es kommt ja nicht auf die Länge, sondern auf den Inhalt an und ich hoffe, ihr seid damit zufrieden. Der Abschnitt mit Severus und Narzissa ist mir erst vor einer Woche eingefallen und ich musste die beiden einfach als Retter in der Not miteinbauen. Sicher dachten zuerst alle, dass die Todesser die drei geschnappt hätten hihi! Nun ist es endgültig entschieden: Es werden dreiundzwanzig Kapitel! Also nur noch sieben Kapitel bis zum Ende!
Die Telekom hat uns endlich alles wieder freigeschaltet. Anscheinend haben sie Muffensausen gekriegt! Mein persönlicher Lieblingsabschnitt war natürlich der letztegggg! Tut mir Leid, dass ich euch nicht vorgewarnt habe, dass es schon wieder eine Adultszene geben wird! Nun die Preisfrage: Wer hat Laura und Draco beobachtet? Bitte wieder die Lieblingsszenen erwähnen!
Das nächste Kapitel heißt 'Rätsel!
Kuss, eure Mehlsuppe-°!