/25 Jahre zuvor/
Sirius saß im Zug von Hogwarts nach Kings Cross, wo er von seiner Mutter abgeholt werden würde. Er seufzte und lehnte den Kopf ans Fenster. „Man Sirius, so schlimm kann es nicht werden. Es sind doch nur zwei Wochen bis Neujahr und dann sehen wir uns doch wieder!" Meinte James und Remus nickte. Peter döste und bekam nicht viel mit. Sirius schloss die Augen. /Ja genau, so schlimm kann es nicht werden, wenn du es herausforderst/ Stimmte auch die Stimme den beiden zu. „Ihr müsst ja auch nicht dort wohnen." Meinte Sirius seufzend und strich sich das Haar aus dem Gesicht. „Sirius, seit wann bist du so ein Weichei?" Fragte James. Sirius sah ihn finster an und trat ihm kräftig vors Schienbein. „Ich! Bin! Nicht! Feige!" Fauchte er. James lachte und rieb sich das Bein. „Danke Sirius!" Remus schmunzelte. „Du hast es nicht anders verdient Jamie-Baby!" Schnaubte Sirius. James warf sich auf Sirius und es begann eine wilde Schlägerei, in die auch Remus und Peter, der davon geweckt worden war, mit einbezogen wurden. So hatte Sirius die Sorgen die ihn plagten vorerst vergessen.
Jedenfalls, bis sie in Kings Cross einfuhren und der Zug anhielt. Sofort schlug seine Stimmung wieder um und sank unter null. Remus verabschiedete sich von ihm und den beiden anderen und begrüßte seine Eltern. James umarmte Sirius freundschaftlich und ging zu seinen Eltern, wunk Remus und den anderen noch mal zu und verschwand. Peter wieselte zu seiner Mutter und war auch verschwunden. Sirius seufzte und sah sich um.
Seine Familie stand natürlich dort, wo die Slytherins immer einstiegen und sich versammelten. Er erblickte seine Mutter, seinen Onkel Slowan und seine Tante Angelina. Er schluckte leicht, als er den Blick seiner Mutter und seines Onkels bemerkte. Sirius ging zu ihnen, küsste seine Mutter und seine Tante auf die Wange und nickte seinem Onkel zu. „Kannst du nicht deinen Cousinen helfen?" Fragte seine Mutter grantig. „Hast du überhaupt kein Benehmen?" Fauchte sie dann. Einige Slytherins lachten und wandten sich dann ab. „Und zieh diesen Umhang aus. Es muss ja nicht jeder sofort sehen, das du eine Schande für die Familie bist!" Sirius seufzte und zog seinen Umhang und die Krawatte aus. Dann stieg er in den Zug und half Andromeda, Narzissa und Bellatrix mit ihren Koffern. „Danke, kleiner Hauself!" Meinte Bellatrix herablassend und die umstehenden Slytherins, zu denen auch Snape gehörte lachten schallend.
Sirius schleppte die Koffer raus und stellte sie auf den Gepäckwagen, den Regulus mitgebracht hatte. Er zog sich aus seinem Koffer einen anderen Pullover und einen schwarzen Umhang an. Dann schob Sirius den Karren, nachdem Regulus sich auf die Koffer gesetzt hatte zu einer anderen Absperrung, als die, die Muggelkinder benutzten. Hinter der Absperrung wartete bereits die Kutsche, die sie zum Grimauldplace bringen würde.
Sirius verstaute die Koffer und half dann seinen Cousinen, seiner Tante und seiner Mutter in die Kutsche. Er schob seinen Bruder in die Kutsche. Sirius selbst folgte nach seinem Onkel, der ihn vorher noch kurz beiseite nahm. „Du kannst dich zuhause auf was gefasst machen!" Fauchte er. „Deine Frechheiten den Slytherins gegenüber sind inakzeptabel!" Sirius schluckte leicht und setzte sich schweigend auf seinen Platz, lehnte den Kopf an das Fenster.
Angst durchfuhr ihn und die Erinnerungen an die Sommerferien kamen auf. Er bemerkte nicht, wie die Kutsche anhielt. Erst als seine Mutter ihm eine Ohrfeige verpasste schreckte er auf. „Wie lange willst du noch hier rumsitzen, Steig endlich aus!" Zischte sie. Sirius stieg aus der Kutsche aus und half den Frauen hinaus. Sie betraten das Haus und er ging nicht mit zum Essen, sondern verschwand die Treppe hinauf. Dort betrat er das Büro seines Vaters, wo er sich zitternd auf die Couch zurückzog. /Feigling! Versteckst dich feige vor deiner Familie/ Höhnte diese Stimme in seinem Kopf.
Sirius blieb in dem Büro, wo nur sein Vater, sein Onkel, Alphard und er zutritt hatten. Er wusste, dass man ihn suchen würde. Nach der Drohung seines Onkels wollte er sich nicht ausmalen, was er dieses Mal mit ihm anstellen würde.
Sirius hatte keinen Hunger und da er die Süßigkeiten aus dem Zug bei sich hatte, brauchte er eine weile nicht in die Küche gehen. Allerdings würde es nicht die ganzen Ferien über reichen.
Ab und an hörte Sirius das Geschrei seiner Mutter, wenn sie nach ihm rief. Sein Onkel kam einige male an der Tür des Büros vorbei und Sirius starrte jedes Mal zitternd darauf.
Seine Süßigkeiten reichten nicht mal zwei Tage lang und den Abend vor Heiligabend knurrte sein Magen ziemlich. Er hatte einige Wasserflaschen im Schrank seines Vaters gefunden. Allerdings schlich er sich nicht gerne aufs Klo raus.
Den Abend vor Heiligabend öffnete er die Tür vorsichtig. Sirius lugte den Gang entlang und schlich hinaus. Er schloss die Tür und machte sich auf den Weg nach unten in die Küche, um sich etwas zu Essen zu holen. Sirius schlich lautlos voran und übersprang die knarrenden Stufen. Er öffnete die Tür zur Küche und lugte hinein, denn Kreacher, der Hauself, mochte ihn nicht und verpfiff ihn sicher gerne.
Als er sich sicher war, dass Kreacher nicht hier war, sammelte er ein paar Sachen zum Essen ein. Allerdings übersah er die großen grünen Augen, die ihn von der Tür her beobachteten und dann verschwanden. Sirius machte sich schnell wieder auf den Weg nach oben ins Büro, um nicht doch noch entdeckt zu werden.
Er hatte es fast geschafft, als ihn plötzlich jemand packte. Sirius keuchte erschrocken auf und hatte schon die Faust seines Onkels im Gesicht. „Du, dreckiger, kleiner Feigling. Dachtest wohl du kannst dich verstecken und dann das Essen aus der Küche stehlen!" Er schlug ihn wieder.
Sirius hatte das Bündel mit dem Essen fallen gelassen und wimmerte, denn sein Gesicht schwoll bereits wieder an. Seine Lippen und seine Nase bluteten. Slowan zerrte ihn an den Haaren die Treppe hinunter und in den Salon, wo seine Mutter saß und Tee trank. „Soso, du dreckiger Bastard bist aus deinem Loch gekrochen und dachtest, du könntest deiner Strafe, für deine Unverschämtheiten, entgehen können?" Meinte sie angewidert.
Müde schloss Sirius die Augen und zog die Beine an seine Brust. Die Ketten klirrten leise, mit denen er an Armen und Beinen zusammen gebunden war. Sein Körper schmerzte und er blutete ziemlich stark auf dem Rücken. Ihm war schwindelig vom Blutverlust. Sein Onkel hatte diesmal nicht mehr seinen Gürtel, sondern eine Pferdegerte benutz, die er extra für ihn hatte anfertigen lassen.
So hatte er es Sirius erzählt, als er sie an ihm testete. Sirius glaubte es ihm sogar. Und diese Gerte hatte ziemlich tiefe und schmerzhafte Schnitte hinterlassen. Sein Magen knurrte, denn er hatte seid er die Süßigkeiten verdrückt hatte nichts mehr gegessen. ‚Bald, bald geht die Schule wieder los und dann bist du vor ihnen sicher.' Versuchte er sich immer wieder selbst Mut zu machen. /Ja, sicher. Bis zu den nächsten Ferien und denen darauf und denen darauf./ Höhnte diese penetrante Stimme. /Und wer sagt, dass du diesmal wieder hinkommst/ Fragte sie ihn dann. Sirius schloss die Augen um die Tränen zu unterdrücken. ‚Lass mich doch zufrieden!'
Er sah auf, als die Tür aufging. Sein Onkel trat ein und kam zu ihm. Nachdem er Sirius hart geohrfeigt hatte sah er ihn finster an. „Deine Sachen sind gepackt, zieh dich an und dann bringen wir euch zum Zug." Erklärte er und löste die Fesseln.
Sirius erhob sich wankend und griff mit zitternden Fingern nach dem Kleiderbündel. Er zog sich vorsichtig an, wobei er ein Wimmern unterdrückte, als der Stoff auf die offenen Wunden kam. Dann folgte Sirius, sich am Geländer festhaltend, seinem Onkel nach unten und hinaus zur Kutsche.
Andromeda legte ihm eine Hand auf den Arm und Sirius schüttelte den Kopf. Er strauchelte leicht, als er rausgehen wollte, doch Andromeda hielt ihn fest. Dann hakte sie sich bei ihm ein und stützte ihn so. „Danke!" Murmelte Sirius leise und half ihr dann in die Kutsche.
Sirius stieg etwas schwerfällig ein und lehnte sich vorsichtig an. Er sah blass und müde aus. Sirius Magen knurrte immer wieder leise und es tat inzwischen auch schon weh.
Andromeda schubste ihn leicht an, als die Kutsche hielt. Sirius stieg aus und Bellatrix verzauberte ihre Koffer so, dass sie auf den Wagen schwebten. Sirius schob den Wagen zur Absperrung. So konnte er sich etwas abstützen und fiel nicht. Andromeda half ihm dabei die Koffer zu verstauen. „Hier iss, bevor die anderen kommen. Mum hat was gegen die Schmerzen in den Kürbissaft getan. Ach ja, wenn einer fragt, was passiert ist. Sag ihnen es waren Rudolphus und Rabastan!"
Sirius setzte sich vorsichtig hin. „Danke." Murmelte er und begann gierig zu essen. Er warf den Müll, als er fertig war in den Abfallbehälter. Sirius entspannte sich etwas, als er den Kürbissaft austrank. Er döste leicht ein, nachdem er den Umhang fester um sich gezogen hatte. Er lehnte den Kopf ans Fenster und schloss die Augen.
Sirius schreckte auf, als die Abteiltür aufgerissen wurde und James, Remus und Peter hereinkamen. Die drei blieben wie angewurzelt stehen und starrten sein geschwollenes und verletztes Gesicht an.
Remus und James kamen sofort an seine Seite. „Sirius, was ist denn mit dir passiert?" Fragte James und Remus strich Sirius die Haare aus dem Gesicht. „Nichts, ist schon in Ordnung." Meinte er leise und lehnte sich zurück. „Sirius?" Fragte James. „War das deine Mutter?" Sirius schüttelte unwohl den Kopf. „Lestrange!" Murmelte er. „Welcher?" Rief James aufgebracht. „Rudolphus und Rabastan. Heute morgen." James knurrte leise. „Das bekommen sie wieder." Remus musterte Sirius besorgt. „Du siehst blass aus."
Sirius zuckte leicht die Schultern. „Lasst mich einfach schlafen. Ich musste mir die Nacht über eine Predigt meiner Mutter anhören." Remus nickte und ließ ihn in Ruhe. Ab und zu musterte er Sirius besorgt, denn im Gegensatz zu den anderen hatte er Blut gerochen und das bisschen auf Sirius Gesicht, konnte solch einen starken Geruch nicht erzeugen. Die Stimmung war die Fahrt über das erstemal seid sie Hogwarts besuchten sehr bedrückt.
James und Remus halfen Sirius Koffer zu tragen und Sirius lief langsam hinter ihnen. Peter war der einzigste, dem das Blut auf der Rückenlehne an Sirius Platz aufgefallen war. Sirius stieg nach den anderen in die Kutsche, die für die Schüler bereit standen. Beim Aussteigen ließ er die anderen wieder vor und griff nach James Schulter und stöhnte schmerzhaft auf. „James?" Meinte er keuchend, da er schlecht Luft bekam. „Was ist?" Fragte James und sah ihn an. „Ich glaube, Lestrange hat mir die Rippen gebrochen. Ich ... gehe wohl besser ... in ... in den ... Krankenflügel!" Keuchte Sirius erschöpft. „Ich gehe besser mit dir!" Meinte James stirnrunzelnd. Sirius nickte und hielt sich die Brust. Das er gebrochene Rippen hatte, war nicht mal gelogen gewesen. „Warte, ich helfe dir!" Sirius schüttelte den Kopf und schüttelte James Hände ab. „Geht schon!"
Sie brauchten gut zehn Minuten nach oben in den Krankenflügel. „Danke Jamie, lasst was vom Essen mitgehen!" Meinte Sirius lächelnd und schickte James somit raus. Er wartete das der andere verschwunden war und humpelte weiter in den Raum hinein, wo ihn Madam Pomfrey entdeckte, die sich gerade auf den Weg zum Essen machen wollte. „Mr. Black, ist etwas?" Fragte sie besorgt.
Sirius antwortete nicht, sondern wankte in den abgetrennten Raum, wo er schon das Letzte Mal gelegen hatte. Madam Pomfrey folgte ihm und griff nach seinem Gesicht. „Was ist geschehen?" Sirius wich ihr aus und drehte sich um. Vorsichtig zog er den Umhang aus.
Madam Pomfrey konnte rötlich schimmernde Stellen darauf sehen. Sie hielt den Atem an, als sie seinen Rücken sah, nachdem er auch sein Hemd ausgezogen hatte. „Bei Merlin!" Keuchte sie, ging in die Ecke und zog an einer Kordel. In Professor Dumbledors Büro ging ein Alarm an. „Legen sie sich auf den Bauch, damit ich mir ihren Rücken besser ansehen kann." Sirius schüttelte den Kopf und drehte sich um. Seine Brust war mit Blessuren übersät und die Rippenregion war dunkel Lila verfärbt. „Meine Rippen." Murmelte Sirius und setzte sich vorsichtig auf das Bett.
Madam Pomfrey sah zornig aus und seufzte. Sirius schloss die Augen und ließ die Krankenschwester seine Wunden reinigen und ihm alle möglichen Tränke einflößen. Er war erschöpft und wollte eigentlich nur noch schlafen. „Hier, das ist gegen die Schmerzen." Sirius trank die Phiole aus.
„Was ist geschehen Poppy?" Kam Professor Dumbledors Stimme von der Tür her. Sirius öffnete die Augen. „Mr. Black?" Sirius biss sich auf die Lippen. "Ja, Professor?" Dumbledor musterte ihn aufmerksam. „Was ist passiert?" Sirius sah ihn nicht an. „Ich hatte einen Streit mit den Lestranges. Ich bin dabei unglücklich gefallen!" Log Sirius und Dumbledor hob eine Braue. Der Schulleiter wechselte einen Blick mit der Krankenschwester. „Nun gut. Poppy, du sorgst für ihn und ich gehe mal Mr. Potter draußen vor dem Krankenflügel beruhigen und ihn in die große Halle bringen." Madam Pomfrey nickte. „Und was die Lestranges angeht ...!" Sirius sah auf. „Das war Zuhause und sie haben bereits Ärger bekommen." Log er wieder.
Der Schulleiter musterte ihn mit seinem durchdringenden Blick. „Na schön." Er ging hinaus und Sirius schloss wieder die Augen.
Als Madam Pomfrey seinen Rücken geheilt hatte, legte er sich vorsichtig hin. Sirius schlief fast augenblicklich, völlig erschöpft ein. Die Krankenschwester versorgte ihn zuende und deckte den Jungen behutsam zu. „Mutiger kleiner Dummkopf. Wie kann man einem Kind so etwas antun." Sie seufzte. „Ich hoffe er wehrt sich irgendwann." Meinte sie leise beim hinausgehen.
Murrend öffnete Sirius die Augen, da ihn etwas oder jemand durchgerüttelt hatte. „Man James, lass mich in Ruhe!" Maulte er die in der Luft schwebende Hand an, die vor seinem Gesicht herumfuchtelte. James lachte und zog sich und Remus den Tarnumhang vom Kopf. „Hey Knautschgesicht!" Begrüßte ihn der andere Schwarzhaarige. Remus knallte James eine auf den Hinterkopf. „Sei nicht so laut und benimm dich!" James schnaufte. „Warum schlägst du mich die ganze Zeit?" Fragte er den Braunhaarigen vorwurfsvoll. Sirius grinste leicht. „Weil Sirius krank ist und du mich nervst!" James schnaufte. „Blöder Werwolf!" Meinte ergrummelnd. Remus sah James an. „Huflutscher!" Keifte er leise zurück.
Sirius stöhnte. „Habt ihr mich nur geweckt, damit ich euch beim Streiten zusehe?" Fragte er vorwurfsvoll. Remus und James drehten sich zu ihm herum. „Halt den Mund, nöle Töle!" Meinten beide im Chor. Sirius schnaufte. „Nennt mich nicht nöle Töle. Oder ich trete euch beiden in den Arsch!" Meinte er. Remus und James schnauften. „Na da will ich dabei sein!" Brummte Remus. „Flohtüte!" Meinte Sirius nun Remus angiftend. James lachte und warf Sirius ein Bündel in den Schoss. „Sei lieb zu deinem Zimmerservice, sonst bringe ich es zurück!"
Sirius setzte sich vorsichtig auf und öffnete das Bündel, während Remus und James sich setzten. „Remus, du wirst mal ne super Hausfrau!" Meinte Sirius und biss in das erste Sandwich hinein. James viel fast lachend vom Bett, als er Remus Blick sah, den dieser Sirius zuwarf. „Blöde Töle!" Meinte der junge Werwolf grantig. Sirius verdrehte die Augen. „Das war ein Kompliment!"
Remus schnaufte. „Iss und halt die Klappe, oder ich nehme es dir wieder weg und esse es selbst!" Sirius schnaufte. „Du wirst es meinen toten, kalten Fingern entringen müssen um es wieder zu bekommen!" Er grinste und biss wieder herzhaft zu. „Wenn du darauf bestehst!" Giftete Remus und James verdrehte die Augen.
„Man, du stopfst in dich, als ob du nichts zu essen bekommen hättest." Meinte James und runzelte wie Remus die Stirn, als Sirius mitten beim Kauen erstarrte und schwer schluckte. Die beiden Jungen hoben beide ihre Brauen. „Sirius?" Der Angesprochene biss wieder in ein Sandwich. „Schon möglich." Murmelte er. „Was meinst du damit?" Fragte James verblüfft. „Meine Mum hat mich in mein Zimmer eingesperrt. Andy konnte mir ab und an was zu Essen ins Zimmer schmuggeln." Remus schüttelte den Kopf. „Ich kann nicht glauben, das Eltern so etwas ihren Kindern antun würden!" Meinte er überzeugt. Sirius schnaufte. „Moony, meine Eltern sind schwarz Magier. Sie sind Slytherins von der Sohle bis zum Scheitel. Sie sind Slytherins mit Herz und Seele. Sie haben es im Blut und Kinder haben sie nur, weil sie einen Erben brauchen und es Modisch ist! Kinder sind für sie wie Tiere, die man dressieren und einsperren kann. Und wenn sie nerven, entsorgt man sie!" Fauchte Sirius ungewollt. James hob beschwichtigend die Hände.
„Wie lange behält Madam Pomfrey dich hier?" Sirius überlegte kurz. „Ich denke bis die Rippen wieder heile sind und nicht mehr so empfindlich." James lächelte leicht. „Gut, besprechen wir, wie wir das den Lestrange Idioten heim zahlen." Sirius seufzte innerlich. Er würde Andy warnen, wenn die beiden schon den Kopf hin hielten. Dieses eine Mal jedenfalls.
„Wie wäre es, wenn wir sie im See ersäufen?" Fragte der Wuschelkopf. Sirius schüttelte den Kopf. „Nee ... das ... ist viel zu doof. Es bringt zu großen Ärger mit sich, unschöne Einträge in unseren Akten. Zudem ist es nicht unser Stil und ginge außerdem viel zu schnell."
James lachte und nickte. „Hast ja recht. Hm, mal überlegen." Er schürzte die Lippen und kratzte sich am Ohr. Remus grinste. Das war die „James-denkt-scharf-nach-Haltung". Sirius fing sardonisch zu grinsen an. „Hast du ne Idee?" Fragte James amüsiert, als er das Grinsen bemerkte. „Was dachtest du denn? Blähungen?" Remus verschluckte sich fast vor Lachen an dem Stück Sandwich, von dem er abgebissen hatte.
/Rückblick Ende /
Sirius keuchte, als er krachend von der Couch auf den Boden fiel. Er blieb einen Moment keuchend liegen. „Autsch! Verdammter Mist!" Maulte er und rieb sich den Hintern. Er entknotete seine Glieder und befreite sich aus der Decke. Dann stand er auf und gähnte etwas.
Nachdem er im Bad gewesen war, wanderte er leise runter in die Küche, da sein Magen sich bemerkbar machte.
Sirius suchte sich einen Haufen Zutaten aus dem Kühlschrank zusammen und stapelte sie auf der Anrichte. Er begann sich einige Sandwiches zu machen. Er bemerkte eine schattenhafte Bewegung am Eingang der Küche, sagte allerdings nichts. Sirius summte bei der Arbeit und richtete am Ende seinen Zauberstab darauf und toastete die Toasts. „Setz dich Harry. Ich bin gleich fertig!" Er stapelte die warmen Sandwiches auf einen Teller und brachte diesen zum Tisch.
Harry war heftig zusammen gezuckt, da er nicht gedacht hätte, das Sirius ihn bemerkt hatte. Er kam endgültig herein und setzte sich an den Tisch. Sirius stellte ihm einen kleinen Teller und eine Serviette vor die Nase. Dazu bekam er ein Glas Milch. „Bedien dich!" Harry griff sich eines der Sandwichs und drapierte es auf seinem Teller. „Ist alles in Ordnung bei dir?" Fragte er leise und blickte Sirius fragend an.
„Ja, ich bin nur von der Couch gefallen und habe Hunger gehabt. Da dachte ich mir, ich mache ein paar Sandwiches." Harry schüttelte den Kopf. „Ich meinte das vorhin, als Snape aufgetaucht ist!" Murmelte Harry und senkte den Kopf.
Sirius biss in sein Sandwich und kaute eine Weile, ehe er antwortete. „Ja Harry, ich bin in Ordnung. Ich stehe nur ein wenig unter Stress!" Meinte er. „Das Haus und das ich hier festsitze. Das schlägt mir aufs Gemüt und ich habe keinen schönen Erinnerungen an hier und das schlägt mir noch mehr auf den Magen. Der Ausbruch vorhin hatte wirklich nicht das geringste mit dir oder sonst einem zu tun!"
Harry sah ihn aus großen Augen an. „Ehrlich?" Sirius nickte und lächelte. „Ja, Harry. Es hatte nichts mit dir zu tun. Ich will aber nicht weiter darüber reden. Es ist etwas, das ich endlich vergessen will."
Harry nickte leicht. „Ich verstehe." Beide kauten schweigend weiter und Sirius grinste, als er Remus in die Küche kommen sah. „Was ist das denn? Pyjama-Party?" Fragte er und kam zu ihnen und holte sich ein Glas Wasser, ehe er sich setzte. Harry schob ihm die Sandwiches zu.
Remus griff zu. „Hm, lecker. Ein drei S." Murmelte er. Harry hob eine Braue. „Ein was?" Remus und Sirius grinsten. „Ein drei S." Erklärte Sirius. „Ein Sirius Special Sandwich." Meinte Remus und Harry lachte. „So was gibt es?" Remus lachte.
„Oh ja, manchmal schmecken sie sogar." Remus zwinkerte und Sirius schnaufte. „Es gibt noch mehr." Erklärte Remus. „Das STS zum Beispiel." Harry hob wieder die Augenbraue. „Und was ist das?" Sirius kam Remus mit der Antwort zuvor. „Ein Sirius Taco Sandwich."
Remus grinste. „Dein Vater und ich nannten es immer nur Säure Tötet Schneller. Und vom RSWK nicht zu sprechen."
Harry gluckste. „Was heißt das?" Remus grinste. „Rette sich wer kann." Sirius knuffte Remus fest und knurrte. „Will ja nicht von deine und James Versuchen anfangen!" Remus schnaubte. „Wenn ich nicht gewesen wäre, währt ihr beide doch schon längst kläglich verhungert!"
Harry lachte vergnügt, während die beiden weiter zankten. Er gähnte, als er fertig war mit Essen und streckte sich. „Gute Nacht!" Meinte er und erhob sich und tapste Richtung Tür. „Schlaf gut Harry!" Riefen Remus und Sirius zusammen.
„Und, habt ihr zwei geredet?" Fragte der Werwolf, als Harry weg war. Sirius nickte leicht. „Ja, haben wir. Er weiß nun, dass es nicht seine Schuld war." Remus lächelte zufrieden. „Gut. Der Junge hängt sehr an dir." Sirius aß weiter. „Ich weiß. Ich wünschte ich währe schon früher für ihn da gewesen."
Remus seufzte leise. „Sirius, das ist nicht deine Schuld." Der Schwarzhaarige seufzte ebenfalls. „Ich weiß. Ich habe einfach zu viel falsch gemacht damals. Ich hätte mit Hagrid gehen und auf Harry aufpassen sollen." Remus nippte an seinem Wasser. „Und was dann?" Sirius hob die Braue. „Wären diese Muggel nicht getötet worden und keiner hätte gedacht ich hätte Peter getötet."
Remus nickte leicht. „Das heißt aber nicht, dass du freigekommen wärst. Alle dachten, du hättest Lily und James verraten." Sirius nickte traurig. „Ich weiß, aber ich denke sie hätten mich anders behandelt. Ich hätte eine vernünftige Verhandlung bekommen, mit Veritaserum und so. Und nicht diesen Witz, den sie Verhandlung nannten." Remus klopfte ihm auf die Schulter.
„Ich kann dir die Zeit nicht wiedergeben. Das kann niemand. Ich weiß, dass die Leute dich in deinem Alter für vernünftig und ausgeglichen und überlegt halten. Du bist aber weder vernünftig noch überlegt und ausgeglichen schon gar nicht.
Du bist von Kopf her mit 22 stehen geblieben. Du denkst noch in diesen Bahnen und klammerst dich daran fest. Lass los. Komm darüber hinweg. James und Lily geben dir sicher nicht die Schuld an dem, was passiert ist.
Sie waren froh, das du ihnen geholfen hast sich zu verbergen. Das du sie versucht hast zu beschützen. Das Peter ein Verräter war, konntest du nicht wissen. Sie konnten es nicht wissen. Wir konnten es nicht wissen.
Das war ein Ding der Unmöglichkeit. Du hast alles in deiner Macht stehende getan. Mehr hat keiner verlangt. Lily nicht! James nicht! Harry nicht! Ich nicht! Und jeder andere auch nicht!"
Sirius sah traurig auf seinen Teller. „Sie haben mir vertraut." Remus nickte. „Sicher. Sie haben auch Peter vertraut. Der Unterschied ist, das DU ihr Vertrauen nicht gebrochen hast. Peter schon."
Sirius schluckte leicht. Er war sich nicht sicher, ob Remus das wirklich so sah und er konnte es nicht so mit seinen Gefühlen und Gedanken in Einklang bringen. Er focht einen inneren Kampf aus und mit seiner Gefühlslage war das sehr schwer für ihn. Er blickte Remus in die Augen. „Meinst du das ernst?"
Remus nickte. „Natürlich! Ich sehe das so. Und Lily und James hätten nicht gewollt, das du dir solche Vorwürfe machst. Sie würden wollen, dass du mit Harry ein neues, gutes Leben beginnst."
Sirius lächelte schmerzhaft und nickte dann. „Und mit dir!" Remus schmunzelte. „Und mir!" Meinte er nickend. „Ich vermisse sie so sehr!" Wisperte Sirius und wischte sich über die Augen. Remus legte ihm die Hand auf die seine. „Ich auch Tatze. Ich auch."
Sie schwiegen eine ganze Weile, ehe Sirius wieder etwas sagte. „Es ist spät. Lass uns schlafen gehen." Remus erhob sich und nickte. „Ja, ist glaube ich besser." Remus klopfte Sirius auf die Schulter. „Erinnere dich an die schönen Zeiten mit ihnen Tatze. Behalte sie so in Erinnerung, wie sie waren und denke nicht über das nach was hätte sein können. Das schmerzt weniger und ist leichter zu ertragen. Und wie du Harry schon mal gesagt hast. Sie verlassen uns nie ganz. Sie sind hier und hier!"
Remus deutete auf seinen Kopf und sein Herz. „Und dort werden sie immer bleiben." Sirius umarmte Remus und nickte. „Du hast recht ... ich ... muss nach vorne sehen." Remus nickte. „Schlaf gut, Tatze." Sirius lächelte. „Du auch, Moony." Sirius folgte Remus nach oben und verschwand in seinem Zimmer.
Müde legte er sich wieder in sein Bett und blickte auf das Bild auf dem Nachttisch. Es zeigte Harrys erstes Weihnachtsfest. James, Lily, Harry, Remus und er selbst wunken ihm zu. „Ich werde euch immer vermissen und nie vergessen!" Murmelte er und strich über James und Lilys Abbilder.
