Jenny-cursed - Schön, dass dir meine geschichte so gefällt. Ich freue mich jedes Mal über ein review von dir!

Elanor - Gut, ich brauch wohl auch nichts zu sagen!

strumpfhase - Danke für dein liebes review! Ja, die Geschichte orientiert sich noch sehr am Film, das wird wahrscheinlich der ganze erste Teil. Aber dann geht's ja hoffentlich anders weiter! ;-)


Wunsch Tortuga


Kapitel 5 - Ein Pirat kommt selten allein

Jenny zermarterte sich das Gehirn, wie man einem gefangenen Piraten helfen konnte, wenn man nicht einmal genau wusste, wo die Gefängnisse waren. Oben in der Festung, das war klar, aber es war sicher nicht leicht dort hinzukommen. Vielleicht würde sie es heute Nacht probieren. Es musste sogar heute Nacht geschehen, morgen war es zu spät.

Jenny war schon seit ein paar Stunden nicht zu einem Entschluss gekommen, auch nicht, als sie etwas gegessen hatte. Vielleicht würde ihre Mutter mehr darüber wissen, vielleicht auch mehr über Jack Sparrow und diese Elizabeth. Schließlich arbeitete sie da oben in dem großen feinen Haus.
Als Jenny noch immer keine Idee hatte, gab sie es auf und wurde wie schon oft, wenn sie sich elend fühlte, wütend. Wütend auf diesen Piraten, den sie retten wollte, wütend auf Will, der diesem Piraten nicht geholfen hatte und wütend auf sich selbst, dass sie ihn nicht retten konnte. Aber nichts half ihr auch nicht im geringsten weiter und warten war eine langweilige Sache. Warten! Und Jenny dachte trotzdem weiter.

Draußen wurde es langsam dunkel. Und Jenny wartete auf ihre Mutter. Doch die ließ sich diesmal mehr Zeit als sonst. Sehr viel mehr.
Jenny begutachtete ihr Sachen unter dem Kopfpolster. Die Steine, die zwar schön aussahen, aber nichts wert waren, wollte sie schon wegwerfen, aber dann steckte sie sie doch ein. Auch der Goldbarren und die Shillinge wanderten in ihre Hosentasche. Warum sie das alles einsteckte, wusste sie nicht. Aber sie hatte das Gefühl, nicht mehr hier her zu kommen.

Es dauerte und dauerte, und die Zeist verrann wie Regenwasser in den Kanal. Es war schon später Abend, als Jennys Mutter endlich nach Hause kam. Ihre Tochter war noch wach und bestürzte sie schon in der Tür stehend mit Fragen.

"Was war den heute wirklich los da oben? Hier herunten haben sie Jack Sparrow geschnappt. Stell die vor, der ist jetzt hier!"

Jennys Mutter, die schon auf ähnliches gefasst gewesen war, drückte ihre Tochter erst einmal auf den nächstbesten Sessel.

"Jenny, du drehst jetzt bitte nicht durch!"

Jennys Mutter schien äußerst angespannt zu sein. Sie wusste, dass ihr Tochter ihr nicht folgen würde, wenn sie etwas von wegen zu Hause bleiben sagen würde, Tortuga hatte ihr Tochter verdorben. Aber Jenny drehte durch, - beinahe.

"Was war heute wirklich los. Und wenn Sparrow diese Elizabeth aus dem Wasser gefischt hat, reicht das doch noch lange nicht um ihn zu hängen! Abgesehen davon, möchte ich wissen, was der hier treibt!" Die letzen Worte murmelte Jenny für sich selber.

"Miss Elizabeth ist ohnmächtig geworden in einem zu engen Kleid. Sie war heute sehr müde. Auf jeden Fall ging es ihr heute nicht gut. Wegen dem Pirat und dem Heiratsantrag von Norrington. Abgesehen davon, hab ich gehört, dass sie in einen Handwerker namens Will Turner verliebt sein soll!"

"Wie bitte? Will ist verliebt?"

Tochter und Mutter sahen sich erstaunt an.

"Jetzt sag du mir erst einmal, wer dieser Will ist. Kennst du den denn?!"

"Nein, ich kenn ihn wohl gar nicht! Das ist der junge Waffenschmied nebenan. Der heißt Will Turner. Aber das er sich verliebt hat, wusste ich nicht!"

"Der Schmied heißt so. Na meinetwegen soll sie leiben, wen sie will. Kommodore Norrington ist auf jeden Fall ein guter Mann. Höher gestellt aus ein Schmied, ihrem Stand entsprechend."

"Hast du eine Ahnung. Will ist vollkommen okay!"

Jennys Mutter wusste nicht, was sie davon halten sollte, normalerweise waren die Gestalten, die Jenny als okay bezeichnete nicht immer das, was wirklich okay war. Die meisten hatten einen Tick oder waren sonst irgendwie komisch. Also wahrscheinlich war dieser Will auch nicht gerade der Beste. Aber sie hatte keine Lust nachzufragen. Es hatte keinen Sinn. Will war wahrscheinlich auch einer von diesen etwas zwielichtigen Gestalten, nur ein Zufall, dass er einen Beruf hatte. Doch wie um alles in der Welt hatte dann Miss Elizabeth ihn kennen gelernt. Jennys Mutter dachte nicht mehr weiter, denn Jenny stellte einen unheilverheißende Frage.

"Du, wo sind eigentlich hier in Port Royal die Gefängnisse?"

Jenny hatte dem ganzen einen unschuldigen Beiklang gegeben, aber ihre Mutter konnte sie nicht täuschen.

"Wozu willst du das wissen? Abgesehen davon, bleibst du heute Nacht zu Hause!"

"Nein, das werde ich nicht. Ich kann doch nicht....!"

"Doch du bleibst da, ab ins Bett jetzt und ich will nichts mehr hören."

Und Jenny gab nichts mehr zurück. Es war zwecklos, lieber jetzt kein Aufsehen erregen, und dann später einfach verschwinden.
Ihre Mutter löschte sehr schnell das Licht und Jenny schlüpfte samt ihrer Kleidung unter die Decke. Aber trotz ihres Vorsatzes schlief sie ein. Und sie wäre auch nicht mehr aufgewacht, wenn sie nicht ein so komisches Gefühl gehabt hätte. Sie stand leise wieder auf und späte in den Hafen hinunter, nichts zu sehen. Sie schaute auf die Straße hinaus und konnte nur eine Ratte sehen, die sich schnell in einem Kanalloch versteckte. Irgendwie wirkte heute alles unheimlich. Der Nachtnebel hing in der Gasse, sonst war nichts zu sehen. In den anderen Häusern brannte kein Licht. Stille lag über Port Royal, nur oben auf der Festung konnte man einige Soldaten patrouillieren sehen.

Jenny verzog sich wieder. Sie hatte nicht vor, jetzt schon die Gefängnisse zu suchen. Das müsste sie nach Mitternacht machen, da die Wächter dann am müdesten waren. Aber es blieb nur eine kurze Zeit ruhig vor dem Sturm.

Jenny, die sich wieder hingelegt hatte, hörte nach einiger Zeit ein entferntes Donnern, dass ihr bekannt vor kam. Kanonen! Aber warum auf Port Royal?

Jenny sprang mit beiden Beinen gleichzeitig aus dem Bett und weckte so ihre Mutter. Aus der kleinen Dachbodenluke konnte man eindeutig das helle Aufleuchten von Kanonenfeuer sehen, die jetzt schon von der Festung erwidert wurden. Da unten lag ein Schiff, aber was für eines! Es war groß und hatte schwarze zerfetze Segel. Das musste die Pearl sein. Die Black Pearl! Wie oft hatte Jenny schon von ihr gehört. Das berühmte Piratenschiff. Jenny hatte schon oft die Geschichten über die verfluchte Mannschaft und ihres Captain gehört. Wie jeder gute Pirat glaubte sie an solche Flüche. Aber diese Piraten waren wohl selber Schuld. So wie jeder Verfluchte. Dass die Piraten wegen Jack Sparrow kamen, war nicht möglich, denn der hatte seit ungefähr zehn Jahren kein eigenes Schiff mehr gehabt. Aber warum kamen sie dann? In Port Royal lagerten keine Schätze von Wert. Vielleicht ein wenig Tafelgeschirr aus Gold oder auch nur vergoldet im Haus des Gouverneurs aber nichts anderes. Und dafür machte man doch keinen Raubzug. Das lohnte sich nicht.

Und dann bemerkte Jenny die Fackeln, der Piraten, die an Land kamen. Wenn sie etwas unternehmen wollte, dann jetzt. Jetzt war jeder mit diesen Piraten abgelenkt.

Jenny beachtete ihre Mutter nicht, die schreckensbleich durch das Fenster starrte. Sie hatte nicht einmal mehr Zeit ihrer Mutter "Lebewohl" zu sagen und schon war sie aus der Tür draußen. Ihre Mutter, die herumfuhr, als sie die Tür aufgehen hörte, sah nur mehr die letzen langen schwarzen Haare von ihrer Tochter. Dann hörte sie auch schon, wie die Haustür unten aufgerissen wurde.
Jenny rannte aber nicht wie zuerst vorgehabt zur Festung, sondern machte einen kleinen Abstecher in die Schmiede. Als sie hineinrennen wollte, stieß sie mit Will zusammen. Er war schon mit einem Säbel und einer kleinen Axt bewaffnet.

"Will, stört dich eh nicht, wenn ich mir einen Säbel ausborge?"

Jenny sah ihn fragend an. Will sah sie erstaunt an, sagte aber nichts, als Jenny an ihm vorbei in die Schmiede schlüpfte. Erst dann schien er zu erkennen, was sie wollte.

"Jenny, du bleibst da, das ist zu gefährlich!"

Aber dann kamen die Piraten schon die kleine Gasse herauf und Will hatte anderes zu tun, als sich um ein kleines Mädchen zu kümmern, dass sich gerade einen seiner Säbel klaute oder borgte, wie man es nennen sollte.

Jenny rannte zu den Säbel. Ein Glück, dass Will heute einige fertiggestellt hatte. Sie packte einen, wog ihn in der Hand und legte ihn dann wieder weg. Das war nicht das beste Stück, dass es hier gab. Der zweite Säbel gefiel ihr schon besser. Gut ausbalanciert, nur die Klinge vielleicht ein wenig zu breit, aber das machte nichts. Erhöhte ein wenig die Schlagkraft, war aber dadurch etwas schwerer zu führen. Sie würde schon damit zu Recht kommen. Dann hechtete Jenny wieder auf die Straße. Hier wimmelte es in zwischen nur mehr von schreienden Frauen, kämpfenden Männern und Piraten.

Sie lief durch das Gewühl, ohne auf den Kampf um sich herum zu achten. Immer den Berg hinauf, der Festung entgegen. Plötzlich sah sie sich einem Piraten gegenüber. Er war klein und heilt eine Handgranate in der Hand, den er ihr vor die Füße war. Geistesgegenwärtig rette sich Jenny in einen kleinen Innenhof, doch der Pirat kam ihr nach. Jetzt gab es kein Zurück mehr. Den Säbel fest in der Hand ging sie auf den Piraten los. Der, völlig verblüfft, über die heftige Gegenwehr, ließ beinahe den eigenen Säbel fallen und machte sich dann aus dem Staub. Jenny sah ihm verblüfft nach. Es sah einem Piraten gar nicht ähnlich, dass er davon lief, aber der nächste Sprengstoff gab ihr genügend Antwort.

Jenny versteckte sich noch weiter in den Hof und merkte dann, dass es eine Sackgasse war. Aber der Pirat kam nicht wieder. Es gab anscheinend auf der Straße besseres zu tun. Jenny eilte wieder auf die Straße und weiter den Berg hinauf. Um sie herum tobte der Kampf, wie bei einer großen Schlägerei in Tortuga, oder den kleinen Straßenschlachten. Das hier war nur eine Nummer zu groß für sie. Immer näher kam sie der Festung. Da entdeckte sie jemanden, der gebückt in dreckiger Kleidung, hohläugig und eingefallenen Wangen, am Straßenrand entlang huschte. Unbemerkt von den Kämpfenden. Jenny wusste nicht, ob es hier auch noch andere Gefangene gab, aber diese Gestalt konnte ihr vielleicht weiterhelfen. Schnell schlich sie ihm nach, und als er kurz im Schatten eines Toren halt machte hielt sie ihm von hinten ihren Säbel an die Kehle. Es würde niemanden interessieren, wenn sie den Mann bedrohte, schließlich wurde hier überall gekämpft.

"Hast du eine Ahnung, wo es hier zu den Gefängnissen geht?" Jenny zischte den Mann an. Er war klein, beinahe kleiner als sie.

"Hey, was soll das? Ich hab doch nichts, was du haben willst, ich hab nichts." Der Mann hatte Angst, seine Stimme zitterte.

"Doch du sagst mir, wo es hier zu den Gefängnissen geht und zwar sofort!"

Jenny verstärkte den Druck ihres Säbels.

"Jaja, ist schon gut." Der Mann hustete. "Da oben am Felsen, man gut dran runter klettern! Du erreichst ihn am Besten durch den Hof, dort hinten."
Er zeigte seine schwarzen Zähne, als Jenny den Säbel wegnahm, ihn noch einmal kurz abschätzend musterte und wieder im Gewühl verschwand. Also war das doch richtig, dass die Gefängnisse da oben waren.

Jenny hechtete weiter und lief in den angegeben Innenhof. "Da oben" hatte er gesagt. Sie schaute auf den Steinigen Vorsprung auf dem die Festung stand. Ja da konnte man gut raufklettern.

Sie schlüpfte mit ihrem Handgelenkt durch den Griff des Säbels, damit der beim Klettern nicht im weg war. Zugegeben ihre Handgelenke waren sehr dünn, sonst wäre sie wohl nicht durchgekommen.

Doch genau als sie begann den Felsvorsprung hinaufzuklettern, hielten sie starke Hände zurück. Diesmal war es kein Pirat, sondern ein Soldat. Jenny, die darauf nicht gefasst war, ließ die Steine los, und fiel nach hinten, den Soldaten unter sich begrabend.
Doch der Soldat war schnell wieder auf den Beinen und hielt Jenny eisern fest.

"Wen haben wir denn da?" In seiner Stimme hallte Triumph.

"Niemanden!" Jenny verzog das Gesicht.

"Ach ja? Seit wann haben Piraten Frauen an Bord? Und seit...."

Weiter kam er nicht. Jenny hatte ihn in den Bauch getreten. Der Soldat klappte sofort zusammen und Jenny setze ihren Weg nach oben fort. Hinunterklettern war hier wohl einfacher. Trotzdem war sie schnell oben und konnte, das große Loch in der Mauer sehen, dahinter waren ein paar Gitter zu erkennen. Jenny hoffte, dass auch Sparrow schon heraußen war.
Von drinnen hörte sie Stimmen und raues Lachen. Es klang höhnisch.

"Als wir dich das letze Mal gesehen hatte, warst du auf einer kleinen Insel und wurdest am Horizont immer kleiner und kleiner." Lachen.

Jenny schlich sich näher an das Mauerloch heran Mist, genau die Zelle neben der von Jack war offen, aber seine nicht. Und dann sah Jenny die Piraten die vor Jacks Zelle standen und lachten. Einer hatte Jack am Hals gepackt. Aber es war keine Hand, die Jack um den Hals griff, es war ein Skelett. Also doch ein Fluch, Jenny hatte es gewusste. Man musste den Geschichten also doch zum Großteil glauben schenken. Aber anstatt Jack zu befreien, verließen ihn die Piraten wieder. Anscheinend waren die nicht gut auf Sparrow zu sprechen. Doch jetzt hatte Jenny eine Chance. Sie stieg in die andere Zelle ein und rief Sparrow an. Aber dieser reagierte nicht. Komischer Typ! Als es Jenny zu viel wurde, nahm sie einen ihrer Steine aus der Tasche und warf ihn Sparrow an den Kopf. Erst dann reagierte er, aber ziemlich mürrisch.

"Jack Sparrow! Es reicht ich bin nicht zufällig hier, als könntest du mich ja mal anschauen!" Jenny hatte die Geduld verloren. Jack drehte sich zu um. Dann stutze er.

"Wer bist du?"

"Ist das so wichtig? Hauptsache ich weiß, wer du bist, und dass du hier nicht sein solltest. Ehrlich gesagt, möcht' ich dir keine Vorträge halten sondern dich da rausholen."

"Und wie willst du das machen, Kleine? Die Schlüssel sind weggelaufen!"

Jack sah gelangweilt aus und zog seinen Mundwinkel nach oben. Jenny sah ihn verdutzt an. Der war wohl wirklich nicht ganz dicht. Schlüssel haben keine Beine. Und schon wieder das Wort "Kleine".

"Ich heiße Jenny. So jetzt weißt du, was du wissen wolltest. Und ich denke nicht, dass es dir hier in deiner "Unterkunft" sehr gut gefällt."

Jenny klang sarkastisch.

"Besser als die letzen Male."

"Die letzen Male? — Warum haben dich die Piraten von der Black Pearl denn eigentlich nicht mitgenommen? Die hätten mir die Arbeit erspart. Ich hab nämlich keine Ahnung, wie ich dieses Gitter aufkriege, geschweige denn, dass ich dabei keinen Lärm mache. Obwohl der Lärm ist ja im Moment egal..."

Jetzt wo sie es sagte, fiel es Jenny auf, dass die Kanonen nicht mehr schossen.

"...Oder vielleicht stört das jetzt schon wieder. Jack, du könntest auch mal denken, was zu machen ist."

"Kleine, ich bin Capt'n Jack Sparrow, ich komm hier so wahrscheinlich wieder raus wie die letzen Male, aber dazu brauch ich keine Hilfe! Woher weißt du, dass das die Black Pearl war, heute?"

"Ach das Schiff, kennt doch wohl jeder? Abgesehen davon. Ich denke nicht, dass du hier ohne Hilfe rauskommst!"

Aber das Gespräch wurde von Fußtritten unterbrochen, die die Treppe herunter kamen. Es war ein Wachmann. Jenny verdrückte sich unauffällig wieder hinaus, und presste sich in eine Felsnische.

Der Wachmann fluchte. Eine ganze Zelle war leer, aber der Pirat war noch da. Wenigstens soweit hatte sein Glück noch gereicht. Es würde dauern, bis alle Entwischten wieder einzufangen, aber der Pirat war die Hauptsache.
Als es wieder ruhig wurde, spähte Jenny durch das Loch wieder in die Zelle, aber der Wächter saß auf den Stufen. Keine Chance für sie und Jack. Es schien Stunden zu dauern, bis der Wachmann wieder ging. Inzwischen war die Sonne aufgegangen. Unten in der Stadt hatten die Aufräumarbeiten angefangen. Jenny schlüpfte wieder in die Zelle hinein. Jack saß in einer Ecke und hielt einen ihrer Steine in der Hand. Als er Jenny bemerkte sah er auf.

"Hey, woher hast du denn diesen Stein?"

"Keine Ahnung, muss wohl noch aus Tortuga stammen."

Jack stutze.

"Tortuga?"

"Woher sonst. Schließlich war ich bis vor beinahe einem Jahr dort. Und ich hätte nichts dagegen wieder zurückzukehren, aber sag das mal meiner Mutter!"

Langsam schien Jack zu begreifen, dass er wirklich jemanden vor sich hatte, der nicht nur vollkommen übergeschnappt war, sondern tatsächlich aus Piratenverhältnissen stammte.

"Also gut, Kleine..."

"...Jenny!"

"Also gut, Jenny. Wenn du mich hier raus holst, helfe ich dir nach Tortuga."

"Rausholen ist leichter gesagt, als getan. Schlüssel sehe ich hier keine. Abgesehen davon, bin ich hier in der Zelle nebenan und kann gar nicht zu deinem Schloss."

"Stimmt nicht ganz, du kommst dazu. Das Gitter ist ein wenig beschädigt durch die Kanonenkugel. Solltest es aufbekommen!"
Jenny sah sich as Schloss genauer an. Jack hatte recht. Das Schloss war auseinander gerissen. Sie quetschte sich durch den kleinen Spalt durch und zog die Tür von außen noch weiter auf.

"Sehr weiter sind wir ja nicht gekommen, schließlich sind hier ja keine Schlüssel."
Jenny sah Jack unsicher an. Aus seinem Gesicht konnte man nichts lesen. Keine Gefühle. Eine steinerne Maske. Aber Jenny wollte diesen Piraten da raus haben, schließlich wollte sie nach Tortuga zurück und das war jetzt eine einmalige Chance. Doch bevor sie oder Jack noch etwas sagen konnte, hörten sie erneute hastige Schritte und Jenny huschte wieder nach draußen, was jetzt länger dauerte, da sie durch eine ganze Zelle durch musste.

Oben wurde die Tür zum Gefängnis aufgestoßen und hastige Schritte kamen die Stufen herunter...


Ich hoffe, ich hab Jack in diesem Kapitel nicht total lächerlich gemacht...