Anmerkung: Mir gehört, leider, gar nichts!
Tumnus zitterte für einen kurzen Moment trotz der warmen Brise, welche gerade geweht hatte. Auf Fuchs' unfreundlichen Klicken seiner Zunge hin, Tumnus war kurz in seine Gedanken verloren gewesen, verabschiedete er sich und ging nach Hause.
Das Feuer glühte noch immer, obwohl es für eine lange Zeit gebrannt hatte, aber es war fast aus. Als er seinen Schal beiseite legte, ließ er seinen Atem entweichen, obwohl er gar nicht bemerkte, dass er ihn angehalten hatte. Er setzte sich, vor seinen Sessel auf den Teppich und starrte in die Glut, sein bestes versuchend, an etwas anderes, als an das was in seinem Kopf herumgeisterte zu denken. Mit einem Seufzer, schloss er die Augen; aber er sah nur ihr lächelndes Gesicht vor ihm, plötzlich stand er und warf damit eine halb volle Teetasse um. Ohne aufzuräumen, ging er in sein Schlafzimmer, da er dachte, dass vielleicht eine Nachtruhe seine Gedanken klären würden.
Augen öffneten sich und er stellte fest, dass er nur wenige Stunden zuvor zu Bett gegangen war. Er dachte bei sich, dass vielleicht eine Tasse Tee helfen könnte um besser schlafen zu können, deshalb zog er die Decke zurück und wollte aus dem Bett steigen, als plötzlich etwas seine Aufmerksamkeit auf sich zog. Irgendetwas war komplett anders an ihm oder besser seiner unteren Hälfte. Seine Hufe waren verschwunden; an deren Stelle waren Dinge die er nur bei Lucy und ihren Geschwistern gesehen hatte.
Füße. Und an ihren Enden, zehn kleine rosa Zehen.
Sein Atem wurde unnatürlich schnell und er fror, als ob das helfen würde um ihn zu erklären was er jetzt tun sollte. Zu einer andere Zeit, hätte er das als einem Traum ignoriert oder vielleicht auch als eine Halluzination, hervorgerufen durch Stress und hätte mit dem weitergemacht, was er gerade getan hätte. Aber nicht heute, seine Gedanken sahen darin die Lösung all seiner Probleme.
Er war Mensch. Er war ein Adamsohn.
Ein leiser mechanischer Lacher kam von seinen Lippen und er schwang seine neuen Beine und Füße über die Ecke der Matratze. Seine Füße auf den Boden stellend, konnte er nicht anders als diese anzustarren, während er eine Hose, die ihm Lucy für ein Kostümfest gegeben hatte, anzog. Er fuhr sich mit einer Hand durch sein Haar, etwas das er oft machte, wenn er nachdachte. Er bemerkte, dass seine Hörner und Ohren weg waren, dafür waren sie nun kleiner und flach.
Er platzierte seine Hände auf der Matratze, er hievte sich hoch und landete sofort wieder auf dem Bett. Er hatte keine Balance mit seinen neuen Beinen und Füßen, es dauerte eine Zeit lang bis er überhaupt fähig war zur Vordertür zu gehen.
Tumnus schlang sich seinen Schal um den Hals und machte sich rasch auf den Weg nach Cair Paravel, mit keinem andere Plan, als Lucy dies alles zu zeigen.
Die Sonne war gerade über die Berge gewandert, als Tumnus die Treppen zum großen Palast hinaufstieg. Ohne zu wissen wo er als nächstes hingehen sollte, lehnte er sich einfach gegen eine Säule im Hauptsaal, wo die Krönungszeremonie, der Könige und Königinnen von Narnia, stattgefunden hatte. Seine Augen wanderten zu den vier Thronen und er erinnerte sich an den Tag und an die Freude, welche er gefühlt hatte. Er bemerkte plötzlich, dass jemand am vierten Thron saß und er machte sich auf den Weg dorthin. Ohne seine Hufe, die ein klickendes Geräusch auf den Steinboden machten, war er ganz leise. Immer nach einer kurzen Zeit musste er sich jedoch an eine nahe Säule lehnen, da er noch immer unsicher auf seinen neuen Beinen war. Er warf ihnen wieder einen aufgeregten Blick zu, bevor eine Stimme seine Gedanken unterbrochen hat.
"Wer bist du?"
Er schaute schnell auf und bemerkte, dass es Lucy war, die am thron saß. Sie trug ihr weißes Nachthemd, mit einer silbernen Krone auf ihren Kopf. Sie stand rasch auf und ging auf ihn zu.
"Ich frage noch einmal, wer bist du?" Ein scharfer Ton war in ihrer Stimme, etwas das er bisher niemals gehört hatte.
Tumnus zitterte, er war überzeugt gewesen, dass sie ihn bemerkte. Aber er hatte das erwartet und er war zu glücklich, weshalb er ihr nicht wirklich böse zu sein.
"Liebe Lucy, ich bin's, Tumnus."
Die Augen der Frau verengten sich, als als sie ihn musterte, "Bist du nicht. Tumnus ist ein Faun und du bist ein Adamsohn."
"Ja, aber ich bin Tumnus." Er streckte seine Hand aus um es ihr zu beweisen, doch sie wich zurück.
"Geh! Siehst du nicht, dass du hier nicht erwünscht bist?"
Zwinkernd öffnete er den Mund um irgendetwas zu sagen, aber sie ging barsch an ihm vorbei, der Stoff ihres Nachthemds streifte seine Schulter.
"Erinnerst du dich nicht wie ich dich beinahe Kidnappet habe? Und daran, dass wir seitdem beste Freunde sind?" Er hörte, wie sie sich umdrehte und ihn anschaute. Er war zufrieden damit, dass sie die Bedeutung seiner Worte verstanden hatte.
Sie kam einen Schritt auf ihn zu, schaute ihm in die Augen, "Du bist Tumnus."
"Ja. Ja, Lucy. Siehst du es jetzt?" Er nahm ihre Hände in die seinen, aber sie riss sich trotzdem los.
"Aber du bist nicht mein Tumnus." Sie ging noch weiter zurück.
"I-"
Lucy's Augen waren nun tränenfeucht, "Nein, du bist nicht derjenige den ich-"
Ein lautes Krachen ließ Tumnus zusammenzucken und er bemerkte, dass er in seinem Bett, zu Hause, saß. Die Türe war von einem plötzlichen Windstoß aufgegangen und für einen Moment hatte er vollkommen vergessen wo er war. Die Decke beseite werfend, erhaschte er einen Blick auf seine Hufe. Mit einer zitternden Hand für er sich durchs Haar und fühlte seine Ohren und Hörner.
Er legte sich wieder hin und starrte auf den Mond, als dieser weiches Licht durch das Fenster warf.
Er war wieder ein Faun. Es war ein Traum gewesen.
Clafoutis: Ich mach bestimmt weiter. Leider hat die Geschichte nur 4 Kapitel! ;-)
