Hier ist der dritte und letzte Teil. Und ihr werdet herausfinden, warum es ein Crossover ist.

Nachdem Harry am nächtsn Morgen im Bad gewesen war, klopfte es an der Tür.
„Herein!"
Wahrscheinlich war es ein Auror, mit seinem Frühstück.
Es war das Essen, doch gebracht wurde es von Arthur Weasley.
„Guten Morgen, Harry. Ich habe dir etwas mitgebracht."
Ungeschickt balancierte er das Tablett, als er gleichzeitig versuchte, die Tür hinter sich zu schließen. Harry eilte zur Hilfe.
„Danke, Arthur. Ich bin sogar richtig hungrig. Stellen Sie das Tablett doch bitte auf dem Tisch ab. Wollen Sie mit mir frühstücken?"
Arthur folgte Harrys Bitte und setzte sich auf einen der Stühle. Der-Junge-der-nicht-sterben-konnte setzte sich dazu.
„Ich habe schon zu Hause gegessen, aber zum Kaffee sage ich nicht nein. Tom hat mir eine Tasse mitgegeben."
Der Duft von gebratenem Ei mit Speck erfüllte den Raum und Harrys Magen rumorte.

Eigentlich wollte Harry fragen, was mit seinen Papieren war, aber als er sah, wie bedächtig Arthur den Kaffee eingoss und mit welch genießerischem Ausdruck er den ersten Schluck trank, da bezwang er seine Neugier.
Schweigend aß Harry. Was sollte er mit Arthur besprechen? Dass er den Merlinorden für einen Mord bekommen sollte? Dass er jede Nacht von Ron und Ginny träumte? Oder wie sehr er auf den Moment wartete, den ‚Tropfenden Kessel' endgültig zu verlassen? Alles würde Arthur den Genuss des Kaffees vermiesen.

„Ich habe dir nicht nur das Frühstück mitgebracht, Harry. Dein Ausweis ist fertig."
Arthur griff in die Tasche seines Umhangs und reichte Harry die Papiere.
Erstaunt blickte er auf seinen Pass. Es war kein englischer, sondern ein amerikanischer.
Als er ihn aufklappte, fiel sein Blick zuerst auf das Foto. Er wirkte wesentlich älter, als er wirklich war. Sein neuer Name war John Sheppard und sein Geburtsjahr war ins Jahre 1973 verlegt worden.
Erstaunt blickte Harry Arthur an.
„Wieso haben Sie mich sieben Jahre älter gemacht? Und warum bin ich Amerikaner?"
„Weil wir es den Todessern so schwer wie möglich machen wollen, dich zu finden. Und außer mir wissen nur ein Kobold von Gringotts und der Hersteller des Ausweises über deine neue Identität bescheid. Ich habe den Muggel mit einem Vergessenszauber belegt. Er wird dich nicht verraten können."
Was sollte Harry zu diesen Sicherheitsmaßnahmen sagen?
„Ich habe noch eine Bitte, Harry."
„Ja, Arthur?"
„Belege mich auch mit einem ‚Amnesia', bevor ich dein Zimmer verlasse. Man wird vermuten, dass ich für dein Untertauchen verantwortlich bin, und ich möchte dich nicht in Gefahr bringen."
Harry musste schlucken. Arthur hatte wirklich alles durchdacht. Wenn er den Ausweis annahm und den ‚Tropfenden Kessel' verließ, dann würde er wirklich alle Brücken hinter sich abbrechen und ganz neu anfangen können.
„Hast du darüber nachgedacht, was du beruflich machen möchtest?"
Darüber gegrübelt hatte Harry schon, nur noch keine Lösung gefunden. Um etwas Zeit für eine Antwort zu schinden, widmete er sich seinem Frühstück. Er aß zwei Bissen und fühlte die ganze Zeit Arthurs Blick auf sich ruhen. Dann hielt Harry es nicht mehr aus.
„Ich habe viel darüber nachgedacht. Ich überlege, ob ich mich nicht bei einer Fluggesellschaft als Pilot bewerben soll."
„Die Idee ist gut. Ich hätte einen Vorschlag, der dir vielleicht noch besser gefällt."
„Was denn?"
Spielte Arthur auf die Idee an, die er schon im Krankenhaus gehabt hatte? Jedenfalls nahm er einen Umschlag aus seiner Jacke und reichte ihn Harry.
„Wenn du möchtest, dann hast du in zwei Wochen bei der amerikanischen Air Force einen Eignungstest. Ich habe das alles an sämtlichen offiziellen Stellen vorbei arrangieren können, so dass keiner ahnt, wer sich wirklich bewirbt. Es besteht nur das Problem, dass du wieder in Kriege verwickelt werden könntest. Aber ein Kampfflugzeug zu fliegen soll dem Fliegen auf einen Besen ähnlicher sein als alles andere in der Muggelwelt."

Der Bissen blieb Harry im Hals stecken und er bekam keine Luft mehr. Arthur eilte ihm zu Hilfe und klopfte auf seine Schulter.
„Harry, alles in Ordnung mit dir?"
Hektisch nach Luft schnappend bemühte Harry sich, seine Atmung unter Kontrolle zu bekommen. Die Tränen standen in seinen Augen, als er endlich zur Ruhe kam.
„Es tut mir leid, Junge. Das war wohl doch die falsche Idee."
„Nein, Arthur. Ganz im Gegenteil. Sie haben mich nur sehr überrascht. Aber wird es nicht Probleme geben?"
„Wenn du deine fehlenden Kenntnisse meinst, nein, wenn du willst, kommt morgen Bernhard Rookwood vorbei. Er ist zur Zeit der einzige Zauberer, der den ‚Sciretus'-Spruch beherrscht. Mit diesem Zauber kannst du wahlweise mehrere Fremdsprachen lernen oder ein mathematisches Genie werden."
„Wenn ich Pilot werden will, dann benötige ich mathematisches Wissen. Aber das meine ich nicht. Ich trage eine Brille."

Arthur schien irritiert zu sein.
„Und wo ist das Problem, Harry? Ich verstehe nicht, was du meinst."
„Ich kann nicht gut genug sehen. Und damit falle ich durch jeden Eignungstest."
„Du brauchst dich nur vertrauensvoll an eine Medihexe zu wenden, sie kann deine Fehlsichtigkeit korrigieren."

Harry war sprachlos.

„Hat dir das nie jemand gesagt? Der Spruch ist vor rund zwanzig Jahren entwickelt worden. Bill hatte es mir erzählt. Der Junge konnte alsKind nicht gut sehen und er hat zum ersten Mal von diesem Spruch im zweiten Schuljahr erfahren. Das Fach ‚Verteidigung gegen die dunklen Künste' soll laut Lehrplan in dem Jahr eine Übersicht bieten, was für medizinisch möglich ist, wenn man sich doch nicht ganz so erfolgreich verteidigen konnte. Es ist eine Art Erste-Hilfe-Kurs. Zauberer, die Brille tragen, tun das meistens aus persönlicher Eitelkeit, nicht weil sie nichts sehen können. Oder sie sind zu alt, umdiesen rechtneuen Zauber zu trauen."
„Nein, wir hatten nie diesen Kursus. Was ich an medizinischem Wissen habe, habe ich von Madam Pomfrey gelernt. Immer wenn sie es an mir angewendet hat."
Wenn er von diesem Spruch eher gewusst hätte, wäre er nicht damit beschäftigt gewesen, seine Brille zu reparieren, als die Todesser Ginny entführten. Er hätte vielleicht ihr Leben retten können.
Zwei Tage hatte er Ginny gesucht, gehofft, dass sie vielleicht noch am Leben war, doch dann hatte er sie auf einem Friedhof gefunden. Nur Merlin wusste, was man ihr angetan hatte, bevor der ‚Avada Kedavra' sie erlöst hatte.
Am nächsten Tag war er auf fünf Todesser getroffen. Harry war allein gewesen – aber sie hatten keine Chance gehabt. Doch anschließend hatte er sich noch wesentlich schlechter gefühlt.
„Verdammt! Warum hat man mir das nicht früher gesagt? Es gab Situationen, wo es wirklich geholfen hätte."
Wieder war es Arthur, der seine Wut abbekam. Doch diesmal war es Harry egal. Er schob den Stuhl zurück und lief unruhig auf und ab. Es war einfach unfair!
„Wissen Sie eigentlich--" Harry stoppte sich im letzten Moment. Das konnte er Arthur nicht antun.
„Was ist, Harry?"
„Nichts, vergessen Sie es. Kann Bernhard Rookwood heute noch vorbeikommen? Ich halte es keinen Tag mehr hier aus."
Es war unübersehbar, dass Arthur von Harrys Verhalten überrascht war, er konnte ja nicht ahnen, was ihn so erregte.
„Ich kann es dir nicht versprechen. Ich treffe ihn gleich im Ministerium und werde ihn so schnell wie möglich zu dir schicken. Und jetzt nimm' deinen Zauberstab und lösche aus meinem Gedächtnis sämtliche Erinnerungen, die deinen Namen und deine berufliche Zukunft betreffen. Solange ich davon weiß, habe ich ein sehr ungutes Gefühl."

Fünf Minuten später hatte Arthur um einige Erinnerungen ärmer den Raum verlassen und Harry war alleine.

Als nächstes bat er Tonks, die wieder vor seiner Tür Wache stand, ihm einige medizinische Bücher zu besorgen. Keine halbe Stunde später hatte er sie auf dem Tisch liegen und wiederum zwei Stunden später wusste Harry, welchen Zauber Arthur gemeint hatte.
Dann stand er auf und ging ins Bad. Er stand vor dem Spiegel und musterte sein Gesicht. Ohne Narbe sah es schon ganz anders aus und wenn er jetzt auch noch seine Brille ablegen würde…
Zögernd tat Harry dies. Seine Sicht war jetzt nur noch verschwommen. Doch das war jetzt egal. Es störte nicht. Ein Schwung mit dem Zauberstab und er sprach leise „Spectare Ocolus!"
Sofort konnte er scharf sehen. Damit es nicht auffiel, zauberte er Fensterglas in seine Brille und setzte sie wieder auf. Er betrachtete sich noch einmal im Spiegel.
Alles sah so aus wie noch vor wenigen Minuten, aber es war ein eigenartiges Gefühl, auch außerhalb des Rahmens scharf sehen zu können.
Dann ging er wieder zum Tisch und las den Brief, den Arthur ihm gegeben hatte.
Es war ein Einladungsschreiben der US-Air Force, an einem Test teilzunehmen.
Es war nicht viel, was Harry über die Amerikaner wusste. Doch wenn er wirklich weiter fliegen wollte, dann war dies seine einzige Wahl. Alles, was er liebte, war tot, nur seine Leidenschaft zu fliegen und den Wind im Gesicht zu fühlen hatte Voldemort nicht zerstören können. Es war wahrscheinlich richtig, darauf die Zukunft aufzubauen.
Entschlossen nahm er seinen Zauberstab und zerbrach ihn. Er wollte keine physische Verbindung zur Zauberwelt mehr haben. Für Notfälle beherrschte er immer noch die stablose Magie.

Neun Monate später

Die F-18 war ein fantastisches Flugzeug. Sie ließ sich leicht steuern und schien fast zu ahnen, was John Sheppard wollte, noch bevor er irgendeinen Befehl gab.
Seit sieben Monaten wurde er zum Piloten ausgebildet. Leicht war es nicht gewesen. Er hatte große Wissenslücken – nur nicht in Mathematik. Das machte er aber mit verbissenem Lernen wett. Während die anderen aus seinem Jahrgang am Wochenende wilde Feten feierten, saß er in seinem Zimmer und lernte. Und wenn es mal wieder bis weit nach Mitternacht dauerte, ehe er seine Bücher zuklappte, dann schaute er in den Himmel und stellte sich vor, diesen mit einem Flugzeug zu beherrschen. Er wusste, dass er seinem Traum mit jedem Tag ein Stückchen näher kam.
Seine Kameraden begriffen nicht, was ihn so antrieb. Doch sie ließen ihn in Ruhe. Johns bissige Bemerkungen hatten noch jedes Wortgefecht zu seinen Gunsten entschieden und eine Prügelei anzufangen – nein, keiner wollte das Risiko eingehen, von der Akademie verwiesen zu werden. Und selbst wenn: Im Gegensatz zu den anderen Jungs wusste er, wie es sich anfühlte, andere Menschen zu töten. Er war härter als sie und deswegen fürchtete er keine Konfrontation.
Wirkliche Freundschaft hatte er mit niemandem geschlossen. Sie waren gute Kameraden, aber er ließ keinen wirklich nah an sich heran. John hatte Angst, dass er versehentlich sein größtes Geheimnis verraten könnte.
Sieben Monate Theorie und Simulationen hatte er jetzt hinter sich. John hatte schon fast befürchtet, dass man ihn nie an ein Kampfflugzeug lassen würde. Doch seit zwei Wochen durften sie in die Lüfte aufsteigen. Zuerst in Begleitung eines Fluglehrers, der überprüfte, ob sie das Gelernte auch richtig anwendeten.
Heute war der erste Tag, an dem er alleine fliegen durfte. Es war berauschend. Keiner, der hinter ihm saß und Anweisungen gab. Nur der lose Funkkontakt mit dem Tower verband ihn mit der restlichen Welt.
Das Fliegen war anders, als er befürchtet hatte. Es war viel besser. Er hatte das Gefühl, den Himmel zu beherrschen, war schneller und wendiger als jemals zuvor und die F-18 war wesentlich sicherer als ein Besen. Und bequemer dazu.
Nichts und niemand würde ihn daran hindern können, sich den Himmel untertan zu machen. Und wenn das nicht reichen würde… Johns Blick wanderte hinauf. Es war zwar nur der strahlendblaue Himmel zu sehen, aber irgendwo, ganz weit weg waren die Sterne. Vielleicht würde er sogar eines Tages die Sterne erreichen.
Er hatte ein neues Ziel gefunden, für das er leben wollte.

Ende

Wer mit dem Namen John Sheppard nichts anfangen kann: Er ist militärischer Leiter des SGA (Stargate-Atlantis ein Ableger von Stargate). Im Gegensatz zu allen anderen hat er das sog. Antiker-Gen, mit dem er nicht auf geistigen Befehl Türen öffnen kann, sondern auch noch eine ganze Menge Tricks kann.

Es gibtnur eineKleinigkeiten, die leider nicht ganz stimmen können. Aber trotz allem finde ich es erstaunlich stimmig.

Folgendes stimmt nicht:

Als Harry Potter Voldemort besiegt, ist es Herbst 1997 und er ist 18 Jahre alt.

Als Offizier musste John Sheppard bisher folgende Ränge durchlaufen:

Second Lieutenant
First Lieutenant
Captain
Maijor
Lieutenant Colonel
Colonel

Sheppard war 2001 Leutenant Colonel bevor er Ende 2001 im Afghanistan Krieg degradiert wurde.

Wie schnell man befördert werden kann, habe ich noch nicht rausgefunden, habe aber in einige Lebensläufen nachgelesen, dass es zwischen 6 und 15 Jahre dauert - abhängig von Einsätzen, Belobigungen, Vorbildung und Vitamin B. Und das er nur vier Jahre im Armydienst ist, und dann schon so weit oben ist, ist die einzige Sache, die ich nicht erklären kann. Aber für Sheppard hat man da sicher eine Ausnahme gemacht ;-)

Und wenn es euch gefallen hat, würde ich mich über einen kleinen Kommentar sehr freuen.