Chapter 2

Gedanken

Es war schon fast Mitternacht, als Elinor endlich

ihr Tor am Straßenrand auftauchen sah. ...

Das eiserne Tor qietschte leise,

als sie es aufstieß, fast als hieße es sie Willkommen.

Es würde keine andere Stimme zu ihrer

Begrüßung geben.

"Was für ein alberner Gedanke, Elinor!",

murmelte sie ärgerlich, während sie wieder ins Auto stieg.

"Deine Bücher werden dich begrüßen.

Das reicht doch wohl."

Cornelia Funke, Tintenherz

Hermine hatte das Haus erst zweimal betreten. Einmal, als sie es vor dem Kauf angeschaut hatte. Dann, als sie eingezogen war. Ja, damals war ihr das Haus leer und viel zu groß für einen einzigen Menschen vorgekommen, weshalb sie ihre ersten Wochen auch im Fuchsbau und in Godric´s Hollow verbracht. Jetzt, wo sie eine viel zu lange Nacht und einen riesigen Schock hinter sich hatte, fand Hermine das Haus nur noch anziehend. Sie steckte den Schlüssel langsam ins Schloss und drehte, bis die Tür sich mit einem leichten Knacken öffnete und aufschwang. Schon fast hatte sie vergessen, dass Malfoy hinter ihr war und als es ihr auffiel, musste sie grinsen. „Wahrscheinlich entspricht das hier nicht deinem Standart.", sagte sie mit gespielt verständnisvoller Stimme. „Allerdings nicht.", erwiderte Malfoy kühl. „Allerdings werde auch ich mich anpassen können. Hermine drehte sich stöhnend um, verdrehte die Augen und äffte Malfoy lautlos nach. „Wo ist mein Zimmer?" Hermine überlegte. Es standen so viele Zimmer frei, doch welches war das kleinste und schmutzigste? Enttäuscht musste Hermine feststellen, dass es so etwas nicht gab. Wieso war sie bloß immer so ordentlich? Was war bloß, wenn sie auf einmal einen schwarzen Magier einsperren musste? Lächelnd verschob sie die Fragen. Auf was für Dinge sie wegen Malfoy manchmal kam... „Such dir eins aus. Eins von den leerstehenden, ja?" Anscheinend hielt Malfoy es nicht für nötig, eine Antwort zu geben, jedenfalls bemerkte er das Mädchen nicht weiter. „Und benimm dich." Wieso hatte sie das jetzt gesagt? Malfoy würde schon wissen, dass sie ihn jeden Moment ausliefern konnte... Müde ließ sie sich in einem Ohrensessel fallen und schlief ein... Die Nacht war einfach zu lang gewesen.

„Granger? Granger, verdammt! Würdest du deinen Hintern vielleicht mal hochkriegen und mir helfen, dieses verfluchte Feuer zu löschen?" Hermine fuhr auf. „Feuer!", keuchte sie und sprang auf. „Wo?" Malfoy sah noch ziemlich verschlafen und müde aus, jedoch aufgescheucht wie eine Heuschrecke. „Was fällt dir eigentlich ein?" Sie wurde davon unterbrochen, dass ihr riesige, graue Rauchschwaden ins Gesicht schlugen. „Verdammt!" Die Hände vor´s Gesicht haltend stürzte sie in die Küche. „Schnell, lauf in den Keller und hol die Rote Flasche, die neben der Treppe hängt.", hustete sie. „Seit wann lass ich mich von einem Schlammblut rumkommandieren?" Wenn Blicke töten könnten, wäre Malfoy auf der Stelle tot umgefallen. Das hatte er auch gemerkt, so kam es, dass er die Treppe herunterlief und den Feuerlöscher holte.

Zwanzig Minuten später ließ Hermine sich erschöpft in den Sessel fallen. „Mist! Die schöne Küche!" Tränen liefen über ihre Wangen. „Wie konntest du nur, Malfoy?", schluchzte sie zwischen den Tränen. „Ich weiß ja, verdammt noch mal, das du etwas gegen Leute hast, die von Nicht-Magiern abstammen, aber das war zu viel!" Ihr Gesicht wurde härter und sie kniff die Augen zusammen. „Raus! Mach das du hier raus kommst!" Malfoy ersteinerte. „Das kannst du nicht machen!"

„Doch, das kann ich!"

„Das willst du Wiesel nicht antun!" Hermine schwieg. Dann sagte sie leise, aber entschieden: „Geh." In Malfoys inneren sackte alles zusammen, doch er hatte gelernt, seine Gefühle zu verstecken. „Okay.", sagte er, und nichts schwang in seiner Stimme mit. Nichts. Nicht einmal Wut. „Nein.", murmelte Hermine. „Bleib." Sie wischte sich die Tränen aus den Augen und musste lächeln. „Verdammt." Malfoy setzte sich ebenfalls auf ein Sofa. Sein Haar war ein Durcheinander und das Gesicht voll Ruß. „Und das alles wegen einem Kaffee." Hermine hob die Augenbrauen. „Du kannst Kaffee kochen?"

„Natürlich." Er grinste überheblich. „Weißt du, Granger, es gibt so viele Facetten an mir, die du nicht kennst und die dir auch nie bekannt sein werden."

„Ich bedauernswertes, kleines Teil.", erwiderte Hermine ironisch.

„Wieso haben wir nicht gezaubert?" Hermine schnaubte. „Das wäre aufgefallen." Beide schwiegen, bis Hermine wortlos aufstand und auf ihr Zimmer ging. Wieso hatte sie sich bloß darauf eingelassen? Jetzt saß sie mit Malfoy im Wohnzimmer und unterhielt sich über´s Kaffeekochen – wie tief würde sie noch sinken? War es das alles wert? Wovon sollte sie die Küche bezahlen? Hermine ließ sich auf´s Bett fallen und schlug die Hände vor ihr Gesicht.

Hermine ließ das Wasser auf sie niederprasseln. Sie drehte den Hahn auf, so weit sie konnte. Wasser. Das war es, was sie jetzt brauchte. Wasser. Und zwar richtig heißes Wasser. Die Hitze fuhr ihr durch Mark und Bein, aber nach einiger Zeit war es schon fast angenehm. Sie stieg aus der Dusche und zuckte zusammen. Verdammt, war das kalt. Schnell trocknete sie sich ab und schlüpfte in ihren Bademantel. Ihr Blick fiel auf den Spiegel. Sie sah fürchterlich aus. Ihr Haar war nass und verstrubbelt, ihr Blick war traurig und ein dicker, schwarzer Schleier lag unter ihren Augen. Sie fühlte sich klein. Und einsam. Natürlich, ein eingebildeter Slytherin saß in ihrem Wohnzimmer, aber war das Gesellschaft? Oder die Gesellschaft, die sie wollte? Ärgerlich streckte Hermine dem Spiegel die Zunge heraus und wandte den Blick ab. In den Zeiten war es eben normal, dass es keinen Luxus gab.

Hermine tapste wieder auf ihr Zimmer und legte sich hin.

Draco erhob sich langsam vom Sofa und sah es wuterfüllt an. Schlammblut. Er war doch tatsächlich von einem Schlammblut abhängig! Wie tief konnte man noch sinken? Vorallem weil er ein Malfoy war, schockierte ihn die Tatsache. Es war zwar nicht so, dass Granger nicht auch von ihm abhängig war, aber das war ja nichts neues. Wie sollte sie es auch alleine hinbiegen? Diesmal würde sie es auch Mithilfe ihrer kleinen Freunde nicht schaffen. Also, wie konnte ihr nur einfallen, ihn rauszuschmeißen? Absurd. Er stand langsam auf und ging ins Bad. Sofort schlug ihm eine Wolke warmer, nasser Luft entgegen. Erschrocken wich er zurück. „Granger?" Keine Antwort. Erleichtert trat er ein und drehte den Schlüssel im Schloss. Verdammt. Diese Luft raubte einem ja fast den Atem. Er schlüpfte unter den Duschahn und drehte auf. Kalt. So kalt er konnte. ER hatte das Gefühl, als stände er in kaltem Regen, aber trotzdem, die Kälte ließ seinen Kopf klar werden und machte ihn wach. „Scheiße, verdammte!"

Hermine hörte den Schrei und schrak hoch. Was hatte er jetzt wieder angestellt? Alarmiert sprang sie auf und lief zum Badezimmer. „Malfoy?" Drinnen war ein lautes Klirren zu Hören, wahrscheinlich der Duschkopf. „Ja?", brummte Malfoy. „Was beim Barte des Merlin treibst du da drinnen?"

„Wüsste nicht, was dich das anginge. Duschen gehört immer noch zu meiner intimen Privatsphäre.", Malfoy klang nun etwas säuerlich. Hermine musste sich ein Kichern verdrücken. „Aha."

Erstmal, danke an alle, die bis jetzt reviewt haben.

Sorry, dass es so lange gedauert hat, ich hatte eine ziemliche Schreibblockade, vielleicht merkt man das auch an diesem Chapter.

Ich freue mich trotzdem über alle Reviews, egal ob positiv oder negativ.

Ich will mich schließlich auch verbessern.

Mit vielen Grüßen

Leo