Frosch ohne Kaese: Schön, dass Du wieder da bist, auch wenn es natürlich nicht so schön ist, dass Du krank geworden bist. Sarah ist im siebten Monat.
Lewanna: Einen Teil Deiner Fragen beantwortet das folgende Kapitel. Und den Rest... Das kommt später.
Ewjena: Und ob der eine größere Rolle bekommt, schließlich kann ich unserem Dauerduscher Snape nicht zwei Frauen aufbürden!
Lara: Auf uns weniger. Aber ein gewisser Howard Woods wird da einige Fragen zu beantworten haben...
ReSeSi: Zusammentreffen – nun jetzt noch nicht, jedenfalls nicht so wie Du meinst. Amanda ist dafür noch nicht in der richtigen Verfassung.
BilboBeutlin: Mickrige Auroren? MICKRIGE AUROREN? Wenn Kingsley und Sirius das hören, kriegen sie die Krise! Und Du einen Hundebiss in den Allerwertesten! °SMILE°
Loki Slytherin: Und, funktioniert Dein Internet jetzt wieder? Oder bist Du inzwischen bei Deinem Bruder eingezogen?
Culain: Lange, dramatische Abgänge mit viel Explosionen und Stress... Habe ich notiert, auch wenn es noch ein Weilchen dauert bis zum Finale...
Imperiatus: Okay, ich drücke Dir fest die Daumen, dass Du auf alle Ewigkeit von Viren, Würmern und ähnlichem Viehzeug verschont bleiben mögest. Und sobald Amanda aus ihrem magischen Schlaf erwacht, bekommst Du Dein dramatisches Wiedersehen.
Elektra van Helsing: Voldy hat nur die Kopie des Pergamentes von Gryffindor. Aber das ist schlimm genug. Und natürlich wird Amanda den anderen helfen, das Schwert vor ihm zu finden. Ob es allerdings klappt...
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------
7. A Family Thing
Willow verspürte ein betäubendes Gefühl der Unwirklichkeit, als sie auf die schlafende Frau in dem weißbezogenen Krankenbett herabsah.
Amanda.
Sie hatte nicht damit gerechnet, sie jemals wiederzusehen. Nachdem Dad ihre Mutter vor über zwanzig Jahren verlassen und ihre Schwester mit nach Frankreich genommen hatte, war sie einfach aus ihrem Leben verschwunden gewesen, fast so als ob sie nie existiert hätte. In den ersten Jahren hatte sie sie schrecklich vermisst. Mum und sie hatten ihr unzählige Briefe geschrieben, verzweifelt versucht, den Kontakt zu ihr nicht zu verlieren, aber es war nie eine Antwort gekommen. Und im Laufe der Jahre war die Erinnerung verblasst, hatte nur eine Art fernen Schmerz in ihr zurückgelassen.
Nein, sie hatte wirklich nicht mehr damit gerechnet, ihr jemals wieder zu begegnen.
Und jetzt lag sie hier vor ihr. Amanda Sophia Woods. Ihre Zwillingsschwester. Ihre andere Hälfte. Und all die lange unterdrückten Gefühle, die Liebe, die Verzweiflung und der Zorn stiegen wieder in ihr auf.
Willow hätte nie gedacht, dass es sie so sehr schmerzen könnte, Amanda nach so langer Zeit wiederzusehen. Besonders in diesem Zustand. Gequält, beinahe zerbrochen. Ruhiggestellt durch Magie und Tränke für traumlosen Schlaf, damit ihr gemarterter Körper sich von den Nachwirkungen des von Voldemort persönlich verabreichten Cruciatus erholen konnte. Dass sich ihr Herz bei diesem Anblick so schrecklich zusammenkrampfen und nun als schwerer eisiger Klumpen in ihrer Brust liegen könnte. Dass ihre Augen in ungeweinten Tränen schwimmen würden.
Oh Merlin, schoss es ihr unzusammenhängend durch den Kopf, wie würde ihre Mum auf die Nachricht reagieren, dass Amanda zurück war? Und wie sollte sie selbst damit umgehen? Konnten sie die Zeit einfach so zurückdrehen? Oder würde Amanda nach ihrer Genesung wieder einfach so verschwinden? Genau wie damals?
Madam Pomfrey stand am anderen Ende des Krankensaales und unterhielt sich leise mit Kingsley Shacklebolt. Willow verstand nur hin und wieder ein Wort ihrer Unterhaltung. Aber dass Voldemort Amanda mit dem Cruciatus-Fluch belegt hatte, das hatte sie durchaus mitbekommen. Und dass der Fluch umso grausamer und schmerzhafter war, je mächtiger der Zauberer war, der ihn anwandte, war allgemein bekannt.
Der Kloß in ihrer Kehle machte ihr das Atmen schwer. Vorsichtig zog sie die Decke, die den gemarterten Körper ihrer Schwester verhüllte, noch ein klein wenig höher. Ihre Hand verharrte zögernd in der Luft,aber dann gab sie doch dem Bedürfnis nach, Amanda zu berühren. Nur ganz kurz. Nur ganz vorsichtig. Nur, um die Wärme ihrer Haut zu spüren, sich zu vergewissern, dass sie trotz ihrer Reglosigkeit am Leben war. Sie strich ihr eine kurze, dunkelbraune Strähne aus der Stirn, berührte dabei die blasse Haut, spürte zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder diese innige Vertrautheit, die ihr so sehr gefehlt hatte.
Oh Mandy.
Warum bist du damals einfach mit Daddy fortgegangen?
Warum hast du mich allein zurückgelassen?
Warum hast du in all den Jahren nie auf einen einzigen meiner Briefe geantwortet?
Sie würde Antworten erhalten, das schwor sie sich, während sie sanft über die verschorfte Haut ihrer Schwester strich. Sobald Amanda wieder gesund war, würde sie mit ihr reden. Sie würde endlich ihre Antworten erhalten.
Jemand berührte sanft ihren Arm und Willow richtete sich auf. Kingsley stand hinter ihr, das Licht der Kerzen auf dem Nachttisch spiegelte sich in seinen dunklen, mitfühlenden Augen und auf dem winzigen Knopf in seinem Ohr. „Ich dachte, Sie wären es, als ich sie fand", sagte er leise.
Einen Moment lang schloss sie die Augen. Versuchte das Bild von Amanda aus ihrem Kopf zu verdängen, wie sie hilflos am Boden lag, verletzt, von furchtbaren Schmerzen gepeinigt. Verfluchte ihre Vorstellungskraft dafür, dass sie ihr dieses Bild erst eingegeben hatte. Was sollte sie auf seine Worte antworten? Dass man sie als kleine Mädchen ständig miteinander verwechselt hatte? Das alles war so lange her. So schrecklich lange her...
Kingsleys Griff an ihrem Arm war warm aber fest. Seine Augen bohrten sich forschend in ihre, als er sie ein paar Meter von dem Krankenbett wegzog. „Warum glaubt Ihre Schwester, dass Sie tot sind, Willow?"
Es war eine schlichte Frage, ein ganz einfacher Satz. Und es war gleichzeitig eine Antwort auf ihre eigenen, quälenden Fragen, allerdings eine, mit der Willow nie im Leben gerechnet hätte, auf die sie nicht im Geringsten vorbereitet war.
Eine Antwort, die in ihrer schlichten Grausamkeit ihre gesamte Welt in einer einzigen Sekunde vollkommen aus den Fugen geraten ließ.
- - - - -
Sirius hatte Willow schon in den unterschiedlichsten Stimmungen erlebt. Lachend und scherzend, während sie mit Sarah seine Hochzeit geplant hatte, nachdenklich und müde während der Suche nach den Einzelheiten des Romulus-Lupinus-Rituals, cool und herausfordernd, wenn sie sich gelegentlich mit Severus Snape anlegte oder ein paar aufmüpfigen Slytherins zeigte, wo es lang ging. Aber noch nie in den ganzen sechs Monaten seit sie sich nun in Hogwarts aufhielten, hatte er sie vor Zorn bebend gesehen. Noch nie hatte er erlebt, dass ihre haselnussbraunen Augen vor Wut und Hass funkelten.
Sein Blick fiel auf Severus Snape, der an der Wand neben der Tür lehnte und die junge Frau nicht aus den Augen ließ. Er war eigentlich hergekommen, weil er Remus' nächste Ration Wolfsbanntrank abgeben wollte und nebenan niemanden angetroffen hatte. Und er war vermutlich geblieben, weil Willow den Eindruck machte, als würde sie am liebsten etwas demolieren. Padfoot vermutete, dass Snape es sich keinesfalls entgehen lassen wollte, wenn ihre Wahl in dieser Beziehung auf ihn – Sirius – fallen sollte. So unlesbar der Gesichtsausdruck des Tränkemeisters auch war, der Auror hätte sein gesamtes Verlies in Gringotts darauf verwettet, dass da nicht nur Überraschung in diesen schwarzen Augen stand. Der Mann war eindeutig fasziniert.
Nun, das war kein Wunder, bei dem aufgebrachten Zustand der Professorin für Verteidigung gegen die dunklen Künste. Sogar Kingsley Shacklebolt hatte sich schleunigst absentiert, als sie vorhin vor Wut förmlich explodiert war. Und weil sein Boss so ein verdammter Feigling war, dachte Sirius sauer, war sie damit hierher zu ihm gekommen.
Was war er doch für ein Glückskind!
Willow glühte geradezu vor Zorn. Wandelte ihn in Energie um, die es ihr schier unmöglich machte, auch nur einen einzigen Moment stillzustehen. Stattdessen tigerte sie in seinem Wohnzimmer auf und ab. Ruhelos. Viel zu aufgebracht, um auch nur für eine Sekunde innezuhalten. „Ich will wissen, wo er ist, Sirius", forderte sie. „Ich will wissen, wo mein Vater sich verkrochen hat. An wen kann ich mich wenden, um es herauszufinden?"
„Das ist nicht ganz einfach, Willow. Dein Vater ist kein Mitglied der Zaubererwelt", gab er ruhig zu bedenken. „Du kannst ihm nicht einfach gegenübertreten, wenn er von uns und unserer Lebensweise nichts wissen will."
„Verdammt, Sirius, mein Vater ist doch kein ahnungsloser Muggel! Er ist ein Squib! Er ist unter Zauberern aufgewachsen! Ich werde ihm schon nicht seinen verfluchten, selbstsüchtigen Schädel zwischen die Arschbacken hexen, ich will nur ein paar Antworten. Und darauf habe ich ein Recht!"
Beruhigend legte er ihr eine Hand auf die Schulter und zwang sie dadurch gleichzeitig, endlich einmal stehen zu bleiben und ihm ins Gesicht zusehen. „Natürlich hast du ein Recht auf diese Antworten. Und deine Schwester hat dieses Recht selbstverständlich auch. Wenn sie sich dazu entschließen sollte, diese Fragen überhaupt stellen zu wollen. Aber was ist, wenn sie es nach all den Jahren nicht mehr will? Wenn sie einfach nur ihr gewohntes Leben wieder aufnehmen möchte? Willow, Amanda ist keine Hexe! Sie könnte..."
„Was soll das heißen, sie ist keine Hexe?" Willow fuhr herum und starrte ihn aus weit aufgerissenen Augen an. „Wir sind eineiige Zwillinge, Sirius! Demzufolge haben wir beide auch das gleiche magische Potenzial!"
„Das stimmt", gab er ihr Recht. „Aber den Unterlagen des Zauberei-Ministeriums zufolge, lehnten die Erziehungsberechtigten deiner Schwester seinerzeit eine Einschulung in Hogwarts, Durmstrong oder Beaxbatons kategorisch ab. Also wurde mit ihrer Zustimmung das Potenzial Amandas magisch unterdrückt. Das ist so üblich – und auch absolut notwendig – um keine unausgebildeten Zauberer oder Hexen heranwachsen zu lassen, die unbeabsichtigt großen Schaden anrichten könnten."
„Dieser verdammte Mistkerl!" Zischend vor Wut nahm Willow ihre Wanderung durch den Raum wieder auf. Tränen liefen ihr jetzt über die Wangen. „Meine Mutter hat mal erzählt, dass er nur sehr schlecht damit klarkam, der einzige Squib in einer Zaubererfamilie zu sein, dass er seine Familie deswegen regelrecht hasste. Aber deshalb das eigene Kind so gemein zu hintergehen..."
„Vielleicht dachte er ja, er würde das Richtige tun..."
„Das Richtige für wen?", fauchte Willow und erschrak selbst vor dem Zittern in ihrer Stimme. „Für Mandy? Wohl kaum! Nein, diese Maßnahme diente ganz allein dazu, zu verhindern, dass meine Schwester und ich einander durch Zufall begegneten. Er wollte sichergehen, dass sie weiterhin glaubte, Mum und ich wären tot. Damit er sein Leben weiterführen konnte, ohne durch uns dabei gestört zu werden. Wir haben ihr geschrieben, Sirius! Wir haben ihr jahrelang immer wieder geschrieben! Und nie kam auch nur ein einziger Antwortbrief! Es hat meiner Mutter das Herz gebrochen zu glauben, dass ihr geliebtes Kind nichts mehr mit ihr zu tun haben wollte."
„Du bist im Moment sehr aufgebracht, Willow." Sirius warf einen hilfesuchenden Blick auf Snape, der aber nur die Achseln zuckte. Er hatte offenbar auch keine große Lust, sich diesem brodelnden Vulkan in den Weg zu stellen. Eines musste man dem Mann lassen, er verfügte über einen gesunden Selbsterhaltungstrieb. Schade nur, dass das bedeutete, dass ihre Wut sich vermutlich gleich auf ihn selbst entladen würde...
„Du bist jetzt aufgebracht", wiederholte er leise und eindringlich. „Und das verstehe ich vollkommen. Aber gerade weil ich dich verstehe, kann ich dir die Adresse deines Vaters nicht geben. Nicht bevor du dich beruhigt hast..."
„Was glaubst du, was ich tun würde, zum Troll noch mal? Ihm einen unverzeihlichen Fluch auf den Hals hetzen?" Willow warf in einer frustrierten Geste die Hände in die Luft. „Glaubst du, ich würde es riskieren, wegen dieses gemeinen, selbstsüchtigen Kerls nach Askaban zu gehen? Also bitte!" Hilflos schüttelte sie den Kopf. Warum verstand denn niemand, wie wichtig es für sie war, ihrem Vater gegenüberzutreten? Er hatte ihr ihre Schwester gestohlen, als sie noch ein kleines Mädchen gewesen war, ihre zweite Hälfte. Und Amanda gegenüber hatte er sie und ihre Mutter sogar für tot erklärt. Sie wollte wenigstens wissen, was er zu seiner Rechtfertigung zu sagen hatte, verdammt noch mal!
„Gib ihr die Adresse, Black." Zum ersten Mal mischte Severus sich in die Unterhaltung ein. Sein Gesicht war noch immer eine unbewegte Maske.
Sirius fuhr herum und starrte ihn ungläubig an. „Bist du irre, Snape? Wenn ich sie in diesen Zustand auf das verdammte Dreckschwein Woods loslasse, macht sie ihn platt, bevor er noch „Hilfe, eine Hexe!" kreischen kann..."
„Nein", widersprach er in ruhigem, gelassenem Ton, während sein Blick auf Willow ruhte, die ihn überrascht und auch hoffnungsvoll ansah. „Das wird sie ganz bestimmt nicht tun."
„Ach ja?" Die Stimme des Auroren troff vor Sarkasmus. „Sie ist so verdammt wütend, dass sie vermutlich gleich Feuer spuckt. Und ihr Vater, dieses dämliche Arschloch, wird sicherlich so einiges zum Besten geben, was ihre Stimmung nicht gerade verbessern dürfte. Und du glaubst tatsächlich, dass sie ihn nicht in die nächste Woche hext? Was sollte sie denn davon abhalten, ihre überbordende gute Laune etwa? Die ist gründlich den Bach runtergegangen, falls du es noch nicht bemerkt hast!"
Bevor Willow zornig gegen Sirius' Meinung ihre Beherrschung betreffend protestieren konnte, hatte Severus die Frage schon beantwortet. „Ich werde sie davon abhalten! Weil ich sie nämlich begleiten werde, wenn sie sich den Kerl vorknöpft!"
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Kommentar meiner Beta-Leserin BineBlack: Uaaaaaah! Armageddon ist da – Snape tut mal etwas NETTES, ohne dass für ihn was dabei rum kommt! Das viele Duschen hat ihm vermutlich auch noch das letzte bisschen Fiesling rausgespült! Ich kanns kaum fassen! Obwohl - stimmt nicht. Mit dieser für ihn untypisch „netten Tat" gewinnt er wahrscheinlich endgültig Willows Herz …
Okay, und was haltet Ihr davon? Sagt mir Eure Meinung! Okay, ihr könnt sie natürlich auch schreiben...
