ReSeSi: Narcissa ist eine fiese Schlange, jawohl! Und was den guten Howard betrifft, den heben wir noch etwas auf ...
Lara: Geht ja schon weiter! Und schnulzig muss halt auch mal sein, wenn „frau" etwas außer Fassung gerät ...
Culain: Ja, es gibt immer wieder fiese Vertreter der Gattung Mensch, nicht wahr? Howard hätte einen prima Todesser abgegeben, wenn er nicht ein Squib wäre!
Loki Slytherin: Ähem ... ich würde ja jetzt den Feuerlöscher holen, aber irgendwie finde ich, Willow hat nach all dem ein bisschen Spaß verdient ...
Imperiatus: Tut mir Leid, mir hat Siriusdie Adresseauch nicht verraten! Aber da wir bestimmt noch von unserem Magi-Advokaten hören werden, mache ich mir da eigentlich keine Sorgen. Sollte mich wundern, wenn der Schleimer mit einem Arschtritt davonkommt.
BilboBeutlin: Lara hat die Schnulze auch schon bemängelt. °Schäm° Aber wie soll ich denn etwas Romantik einbringen, wenn ich Willow mit geballten Fäusten aus dem Haus stürmen lasse? Frauen müssen doch auch mal einen schwachen Moment haben dürfen, besonders wenn gerade ein Mann zum Anlehnen bereit steht. Das ist unser gutes Recht!
Elektra vanHelsing: Narcissa könnte mit ihrem Lucius nicht mehr viel anfangen, nachdem die Dementoren ihn so wundervoll zu Boden geknutscht haben, meinst Du nicht auch?
Katzura: Ich beeile mich ja schon! Und es werden auch bald wieder solche Schmunzelszenen kommen, versprochen!
MandyRosalie: Danke! Und hier kommt schon das Nächste!
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9. Amanda
Willow hätte später nicht sagen können, wie sie aus dem Haus ihres Vaters herausgekommen waren. Aber gleich darauf standen sie draußen auf der Straße und sie inhalierte beinahe gierig die eisigkalte Winterluft, die ihr einerseits die Zähne vor Kälte zusammenschlagen ließ, andererseits aber auch ihren Verstand klärte. Zumindest soweit, dass sie bemerkte, dass sie noch immer an Severus Snapes Brust lag und sich an ihn klammerte.
„Danke!", murmelte sie an seiner Schulter, bevor sie sich langsam aus seiner tröstenden Umarmung löste.
„Wofür?"
Er hatte doch überhaupt nichts getan. Er hatte diesem irren Squib nichts angetan, außer ihm vielleicht ein paar Finger zu brechen, obwohl er ihm liebend gern eine Lektion erteilt hätte, die er in seinem ganzen, erbärmlichen Leben nicht wieder vergessen würde. Der Cruciatus-Fluch wäre bestimmt ein guter Anfang gewesen, auch wenn er dafür wahrscheinlich lebenslang nach Askaban gewandert wäre! Wie konnte dieser Kerl es wagen, Willow zu schlagen? Behutsam strich er ihr über die schmerzende Wange, die sich noch immer heiß anfühlte und mittlerweile sogar anzuschwellen begann, zückte dann seinen Zauberstab und murmelte einen Heilzauber.
Seufzend spürte Willow, wie der Schmerz – zumindest der in ihrem Gesicht – verschwand. Wenn man doch emotionale Schmerzen ebenso leicht heilen könnte ...
„Dafür, dass du bei mir warst." Ohne es zu bemerken, blieb sie bei der vertraulichen Anrede, die sie schon drinnen gewählt hatte. Warum auch nicht? Im Moment fühlte sie sich ihm näher als jedem anderen Menschen auf der Welt. Er hatte ihren Vater angegriffen, um sie zu beschützen. Und dann hatte er sie festgehalten. Hatte sie einfach schweigend im Arm gehalten und sie nach der emotionalen Achterbahnfahrt dieses Tages erst einmal wieder zu sich kommen lassen. Und dafür war sie ihm unendlich dankbar.
Als sie zögernd einen Schritt zurücktrat, schloss er rasch seine Lederjacke. Aber nicht schnell genug, um seine Erektion, die in der engen Jeans nicht zu übersehen war, vor ihr zu verbergen. Willows Augen weiteten sich unwillkürlich. Verblüfft sah sie zu ihm auf.
„Mach dir deshalb keine Gedanken." Er wich ihrem fragenden Blick aus. Prima, Snape, ganz große Klasse. Jetzt hält sie dich bestimmt für pervers ...
Keine Gedanken machen? Klar, kein Problem ... Die Tatsache, dass ausgerechnet Severus Snape sie begehrte, musste Willow erst einmal verarbeiten. Okay, er hatte beinahe zu sabbern begonnen, als sie vor ein paar Tagen in dieser flittchenhaften Kleidung vor ihm stand, in die er sie gehext hatte, aber da hatte sie es ja auch darauf angelegt, ihn zu erregen, bis ihm beinahe kleine Rauchwölkchen zu den Ohren herauskamen ... Aber heute? Sie trug ganz normale Muggelklamotten, hatte kaum Make up aufgelegt und musste nach dem traumatischen Erlebnis eben aussehen wie eine Leiche auf Urlaub. Und dennoch reagierte er körperlich auf sie!
Und er hatte sie – was nun völlig untypisch für ihn war – hierher begleitet. Einfach weil er erkannt hatte, dass diese Auseinandersetzung mit ihrem Vater wichtig für sie war. Dass sie sich ihm stellen musste, wenn sie je wieder ruhig schlafen wollte.
Sie würde darüber nachdenken müssen. Nicht jetzt, dazu war sie im Moment einfach noch zu aufgewühlt. Aber sie würde definitiv darüber nachdenken müssen …
„Sieh an, sieh an! Wen haben wir denn da?", fragte eine kalte Stimme hinter ihr höhnisch.
Danach erlebte Willow alles was geschah wie in Zeitlupe …
Sie sah Snape erbleichen, bevor sie langsam den Kopf wendete, während ihre rechte Hand bereits unter ihre Jacke glitt und den Zauberstab in ihrem Gürtel umfasste. Und mit der Linken schob sie gleichzeitig Severus' schwarze Lederjacke hoch, so dass er – durch ihren Körper vor den Blicken des Sprechers abgeschirmt – problemlos und vor allem unauffällig an seinen eigenen herankam.
Er griff zu, ohne den Blick auch nur für einen Sekundenbruchteil von den zwei Männern abzuwenden, die hinter Willow standen. Sein Gesicht war jetzt wieder völlig ausdruckslos. Seine Hand, die ihre flüchtig streifte, war zwar kalt, zitterte aber nicht.
Sie hatte die Drehung ihres Kopfes jetzt vollendet. Und erkannte auf den ersten Blick Marcus Avery und Erasmus Nott, zwei von Voldemorts Todessern, die sich noch immer auf der Flucht vor dem Ministerium befanden. Und die jetzt mit grinsenden Gesichtern vor ihnen standen und ihre Zauberstäbe auf sie richteten.
„Da hat Narcissa sich wohl doch nicht getäuscht, was?" Nott beachtete Willow kaum, seine gesamte Aufmerksamkeit galt dem Mann hinter ihr. „Ich konnte es kaum glauben, als sie uns erzählte, dass du dich aus deiner Festung herausgewagt hättest, Snape! Hättest lieber in Hogwarts bleiben sollen, du elender Verräter!"
Jetzt streifte sein höhnischer Blick Willow, die noch immer mit dem Rücken zu ihm stand und ihn über die Schulter hinweg ansah. „Hat das Schlammblut da dich etwa aus deiner sicheren Höhle gelockt, Severus? Stirbst du jetzt für so einen verdammten Muggelsproß?"
Oh Himmel, nein! Willow spürte, wie ihr Herz einen Schlag aussetzte, als ihr klar wurde, dass Severus tatsächlich für sie auf den Schutz verzichtet hatte, den Hogwarts ihm bot. Er stand auf der Todesliste Voldemorts ganz oben seit Pettigrew ihn im letzten Sommer als Spion des Phönixordens enttarnt hatte. Und sie hatte zugelassen, dass er sie hierher begleitete! Weil der Zorn auf ihren Vater ihr den Verstand vernebelt hatte! Sie drehte den Kopf und sah ihn an ...
... und für einen Sekundenbruchteil begegneten sich ihre Blicke. In seinen Augen lag etwas, ein Ausdruck, der ihr die Kehle zuschnürte. Ein Ausdruck, den sie nie im Leben vergessen würde, auch wenn dieses Leben vermutlich in wenigen Augenblicken ohnehin vorbei war …
Und dann bewegte er sich, so schnell und zielgerichtet wie eine zuschlagende Viper.
Eben hatte sie noch vor ihm gestanden, aber plötzlich war sie durch seinen Körper gedeckt, während er den überraschten Todessern ein „Expilliarmus!" entgegenschleuderte.
Nott taumelte zurück und sein Zauberstab wirbelte auf Willow zu, die ihn geschickt auffing. Aber Avery hatte mehr Glück als sein Kumpan. Er ging zwar zu Boden, konnte aber noch einen Fluch auf sie und Snape abfeuern. Und noch während sie einen Schocker auf ihn schleuderte, wusste Willow mit verzweifelter Sicherheit, dass sie nicht schnell genug gewesen war. Avery stieß zwar einen schmerzerfüllten Schrei aus und krachte gegen den nächsten Laternenpfahl, an dem er herabglitt und bewusstlos liegen blieb, aber der blaue Energiestrahl seines Fluches hatte Snape trotzdem voll erwischt. Lautlos brach er neben ihr zusammen.
Und noch während Willow die beiden Todesser zur Sicherheit mit einer Ganzkörperklammer belegte, betete sie stumm darum, dass er am Leben bleiben möge.
Sie kniete neben ihm nieder und suchte seinen Puls. Und sie hätte vor Verzweiflung beinahe geschrieen, als sie ihn nicht fand. Er durfte nicht sterben! Sie würde es nicht ertragen, Schuld an seinem Tod zu sein!
Dann spürte sie es, ein schwaches Pochen unter ihren Fingerspitzen, unregelmäßig, kaum spürbar, aber vorhanden. Und mit einem erleichterten Aufschluchzen schlang sie die Arme um seinen reglosen Körper. Sie war noch nie mit jemandem appariert, der so groß, so schwer war. Aber sie würde es schaffen. Sie musste!
Eine Sekunde lang schloss sie die Augen, konzentrierte sich mit ganzer Kraft. Ein lauter Knall – und sie waren in Hogsmeade, wo Sirius und Kingsley Shacklebolt bereits auf sie zugeeilt kamen.
Willow fragte nicht, woher die Beiden schon von dem Angriff wussten. Es war ihr egal. Wichtig war in diesem Moment nur Eines, nämlich dass Severus schnellstens nach Hogwarts und auf die Krankenstation kam.
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Es war die Stimme, die Amanda aus dem Tunnel diffusen Graus zurückzog in die Wirklichkeit. Diese warme Altstimme, die auf sie einsprach, sie lockte, sie einfach nicht wieder in das weiche, tröstliche Grau zurück gleiten lassen wollte. „Komm schon, Mandy. Wach auf. Ich weiß, dass du es kannst …"
Es ergab keinen Sinn. Sie hörte sich selbst sprechen, obwohl sie sicher war, keinen einzigen Ton hervorbringen zu können. Dazu war sie viel zu müde. Und ihre Kehle fühlte sich viel zu trocken an …
Okay, es gab Gelegenheiten, bei denen sie Selbstgespräche geführt hatte. Zum Beispiel im letzten Jahr, als sie wegen dieser dummen Wette diesen Mountain-Climbing-Trip mitgemacht hatte. Da hatte sie in dieser doofen Felswand gehangen und sich selbst von ganzem Herzen verflucht, weil sie sich überhaupt auf diese Idiotie eingelassen hatte. Oder damals, als sie Jason aus der gemeinsamen Wohnung geworfen hatte, nachdem sie ihn mit der sechzehnjährigen Tochter ihres Geschichtsprofessors im Bett erwischt hatte – in ihrem Bett wohlgemerkt – und sich selbst dafür verwünscht hatte, weil sie auf das erbärmliche Frettchen überhaupt reingefallen war.
Aber sie war sich hundertprozentig sicher, dass sie im Moment keine Selbstgespräche führte, So etwas tat sie nämlich nur, wenn sie stinksauer auf sich selbst war. Und im Moment fiel ihr einfach nichts ein, weswegen sie auf sich sauer sein sollte. Und die Stimme klang auch nicht wütend oder gereizt. Sie klang sanft, lockend und … ja, liebevoll. Fast ein wenig wie Mum immer geklungen hatte …
Mühsam hob Amanda ein Augenlid an, eine Anstrengung, die ihr fast zuviel wurde. Wer hatte ihr dieses zentnerschwere Gewicht auf die Augen gelegt?
„Komm schon, Mandy!", lockte die Stimme wieder. Lauter diesmal. Näher. „Ich weiß genau, dass du es kannst! Mach die Augen auf und sieh mich an!"
Diesmal schaffte sie es tatsächlich, die Lider zu heben. Sie blinzelte ins Licht. Da war diese Frau vor ihrem Bett, zuerst nur ein Schemen, verschwommen, unklar. Aber als sich ihr Blick klärte, sah sie in haselnussbraune Augen, die identisch mit ihren eigenen waren. Und dann dieses Gesicht – ihr Gesicht – und das dunkelbraune Haar. Aber halt, dieses Haar war lang. Fiel fast bis zur Taille herab, während sie selbst ihr Haar kurz trug …
Verwirrt berührte sie die eigenen, kurzen Locken. Wie war es möglich …? Und dann stürzte sie Erkenntnis auf sie ein und sie spürte die Tränen in ihre Augen schießen, die ihrem langhaarigen Ebenbild bereits über die Wangen liefen. „Willow?"
Ihre Schwester nickte nur, unfähig ihr leises Schluchzen zurückzuhalten.
„Aber du bist … tot!"
Diesmal war die Antwort ein Kopfschütteln.
„Aber Dad … Er hat gesagt … Ein Unfall. Du und Mum …" Amanda versuchte sich aufzurichten und stellte überrascht fest, dass sie es konnte. Sie spürte keinerlei Schmerzen, nur diese bleierne Müdigkeit. Aber die war nicht weiter schlimm.
Willow half ihrer Schwester und schob ihr ein Kissen in den Rücken. „Er hat gelogen, Mandy." Ihre Stimme klang rau. „Er wollte nicht, dass du nach uns fragst. Dass du Kontakt mit uns hast. Also hat er gelogen."
Amanda erstarrte und sog dann zischend die Luft ein. „Mum. Sie lebt auch?"
Willow nickte. Noch immer rannen die Tränen über ihre Wangen. „Sie hat dir geschrieben, Mandy. All die Jahre hat sie dir einen Brief nach dem anderen geschrieben. Es kam nie eine Antwort. Aber sie hat nicht aufgegeben, nie die Hoffnung verloren …" Mit zitternden Händen strich sie das Kissen glatt. Sie wollte Mandy so gern berühren! Aber ob sie es zulassen würde …
Amandas Hand zitterte auch, als sie sie über die ihrer Schwester legte. Hautkontakt. Wärme. Vertrautheit. Zum ersten Mal seit über zwanzig Jahren berührte sie ihre Schwester wieder … „Dafür tue ich ihm weh!", stieß sie zornig hervor und ließ sich bereitwillig von Willow in die Arme schließen. „Dafür breche ich ihm seinen verdammten Hals!"
Willow schluchzte und lachte gleichzeitig. „Der würde bestimmt gut zu seinen gebrochenen Fingern passen!"
Amandas Augenbraue wanderte in die Höhe. Sie schob Willow ein Stück von sich, um ihr ins Gesicht sehen zu können. „Du hast ihm die Finger gebrochen?"
„Nein, nicht ich. Ein Kollege. Eigentlich ein … Freund. Er … Vater … hat mich ins Gesicht geschlagen, als ich ihn zur Rede stellte, und Severus hat ihm dafür ein paar Finger gebrochen …" Ihr Blick wanderte zur anderen Seite der Krankenstation, wo Snape noch immer bewegungslos in seinem Bett lag. Wenn er doch nur endlich aufwachen würde …
„Diesen Freund möchte ich kennen lernen", beschloss Amanda und sah sich zum ersten Mal um. „Wo bin ich hier, Will? Was ist passiert?"
Willow legte sich neben ihre Schwester auf das breite Bett, so wie sie es als Kind oft getan hatte, umarmte sie liebevoll und seufzte leise. „Das ist eine schrecklich lange, komplizierte Geschichte, Mandy. Sie beginnt eigentlich schon vor dem Tag, als unser … Vater dich mit nach Frankreich nahm. Und sie endet mit dem Überfall auf Whites Place, bei dem du verletzt wurdest. Erinnerst du dich daran?"
Amanda erschauerte unwillkürlich, als vor ihrem geistigen Auge das Bild des … Mannes? … Außerirdischen? erstand, und sie den entsetzlichen Schmerz beinahe erneut zu spüren glaubte. „Ja.", flüsterte sie. „Ja, ich erinnere mich daran. Aber ich verstehe es nicht …"
„Es ist auch nicht leicht zu verstehen." Willow seufzte leise. Wie sollte sie ihrer Schwester begreiflich machen, dass außer ihrer Muggelwelt da draußen noch eine andere Welt existierte. Eine Welt, die ihr von Rechts wegen ebenso offen stehen müsste, wie sie ihr – Willow – offen stand?
Eine ganze Welt, um die Howard Woods Amanda wissentlich betrogen hatte.
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Kommentar meiner Beta-Leserin BineBlack: Severus! Mein Held! So langsam wird es fast unheimlich, wie Snape mir ans Herz wächst. Aber das ändert sich in den nächsten Tagen vermutlich wieder, wenn ich Band 6 lese … Aber, wie sollte man einem so heroischen Mann schon widerstehen? Kleiner Tipp: vielleicht sollte es Willow einfach mit der Dornröschen-Methode versuchen – küss ihn wach, Babe!
Okay. Das war es also für heute. Und wer schnell weiterlesen will, sollte fleißig das Knöpchen streicheln, weil ich sonst vielleicht pausiere, bis Ihr Euch alle Band 6 in Deutsch reingezogen habt und dringend eine große Dosis "netter Snape" braucht...
