Loki Slytherin: Dann sollst du sie auch bekommen. Zumal ich diese Geschichten überaus schmerzlich vermisse ...
Janira: Habe mir gestern Deine Favoriten angesehen und bin vor Stolz ganz rot geworden! DANKE!
cheperi: Ich finde den Kerl auch Klasse! Allerdings eher Lokis und meine Version ...
Frosch ohne Kaese: Da man Voldy nur einmal von der Platte putzen kann, wird dies wohl der letzte Teil werden – zumindest von dieser Geschichte. Aber wer sagt denn, dass es nicht noch andere geben wird? JKR ist ja schließlich noch nicht fertig mit uns ...
Imperiatus: Das Problem mit dem Spoilern wird sich ja nun nicht mehr allzu lange stellen ...
ReSeSi: Na, dann solltest Du ja mit mir zufrieden sein ...
MandyRosalie: Na dann ... Viel Spaß!
eli: Dann sollst Du auch bekommen, was Du brauchst!
Lara: Mit ein bisschen Hilfe von Willow ...
Katzura: DANKE!
Elektra van Helsing: Ja, Malfoy ist auch zum VERGESSEN! Was Narcissa bei Howie wollte? Dazu kommen wir noch!
Culain: Dieses Chap wird etwas besinnlicher, auch wenn Draco ein wenig rumstänkern muss ...
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10. Die Dornröschen-Methode
Erstauntes Gemurmel sowohl der Slytherins als auch der Gryffindors im sechsten Schuljahr begrüßte Willow, als sie am nächsten Morgen die Kerker betrat und zielstrebig zum Lehrertisch eilte. Ein Wink mit dem Zauberstab und die schweren dunklen Vorhänge vor den Fenstern schwangen auf und ließen das Licht der aufgehenden Sonne herein.
„Guten Morgen. Da Professor Snape nach einem Todesser-Angriff zur Zeit verletzt auf der Krankenstation liegt, werde ich heute seinen Unterricht übernehmen", teilte sie den überraschten Schülern mit. „Miss Granger, informieren Sie mich bitte darüber, was Sie zuletzt durchgenommen haben!"
Während Hermine an den Lehrertisch vortrat und leise mit der Professorin sprach, blickte Harry stirnrunzelnd zur anderen Seite des Raumes hinüber, wo Draco Malfoy eine ausgesprochen schadenfrohe Miene zur Schau stellte und aufgeregt mit seinen Kumpanen Crabbe und Goyle flüsterte. „Man sollte meinen, dass die Slytherins etwas betroffener auf die Nachricht reagieren würden, dass ihr Hauslehrer verletzt wurde", knurrte er leise.
„Sagte Professor Woods gerade ‚Todesserangriff'?", flüsterte Ron neben ihm aufgeregt. „Hat Voldemort wieder den Orden angegriffen? Ich habe erst heute Morgen eine Eule von meinem Dad bekommen. Und er hat nichts Derartiges erwähnt."
„Es ist gestern in London passiert", informierte Harry seinen besten Freund ebenfalls im Flüsterton. „Sirius hat es mir erst vor wenigen Minuten erzählt. Snape und Professor Woods wurden in Knightsbridge von zwei Todessern angegriffen. Er wurde schwer verletzt, als er versuchte, sie mit seinem eigenen Körper gegen die Flüche der Beiden zu decken."
„Snape soll versucht haben, Professor Woods zu schützen? Niemals! Du spinnst doch!" Unwillkürlich war Ron etwas lauter geworden und alle Köpfe im Raum wendeten sich ihm zu.
Auch Willow blickte auf und fixierte den sichtlich verlegenen Schüler mit einem strengen Ausdruck im Gesicht. „Gibt es ein Problem, Mr. Weasley?"
„Ähm ... Nein, Professor Woods, kein Problem ..." Rons Ohren nahmen unter ihrem ernsten Blick umgehend die Farbe seiner Haare an.
Willow seufzte leise. Sie wusste genau, welche Vorbehalte gerade die Gryffindors dem Tränkemeister gegenüber an den Tag legten. Und – wenn sie ganz ehrlich war – vor noch gar nicht allzu langer Zeit hatte sie diese sogar geteilt. Aber inzwischen ...
„Ich nehme an, es ging um Professor Snape und die Art und Weise, wie er verletzt wurde?", bemerkte sie ruhig.
„Ähm ... ja. Das stimmt." Rons Röte schien sich noch zu vertiefen.
Willow nickte langsam. „Nun, bevor sich irgendwelche wilden Gerüchte verbreiten, ist es wohl besser, ich erzähle Ihnen allen, was gestern wirklich vorgefallen ist ..."
Willow sprach leise, aber im Raum war es ungewöhnlich still, so dass alle Schüler sie mühelos verstanden, als sie von dem Angriff berichtete. Und davon, wie der Lehrer für Zaubertränke sie mit seinem eigenen Körper gegen die Flüche von Avery und Nott abgeschirmt hatte.
„Scheint, als hätte Snape endgültig die falsche Seite gewählt!" Malfoys Worte fielen wie Hammerschläge in die Stille, die der Schilderung der Professorin folgte. Er bemühte sich nicht im Geringsten, seine Lautstärke zu dämpfen. Und seine eisblauen Augen bohrten sich ungerührt in die haselnussbraunen der jungen Lehrerin. „Ein Blutsverräter mehr, der sich auf die Seite der Muggel und Schlammblüter geschlagen hat. Scheint, als hätte er nur bekommen, was er verdient hat."
„Halt doch deine Klappe, Malfoy", Harry klang zwar gelangweilt, aber Willow sah, dass er die Hände zu Fäusten geballt hatte. „Deine Mini-Todesser-Meinung ist hier in Hogwarts nicht gefragt. Wenn du einen Ort suchst, wo du deine dämlichen Hetzparolen loswerden kannst, versuch es doch noch mal bei den Dementoren in Askaban. Das passt du hin."
Als Malfoy sich daraufhin bedrohlich aufrichtete und den Eindruck vermittelte, als wolle er den verhassten Gryffindor liebend gern tätlich angreifen, griff sie ein und lenkte die Aufmerksamkeit der Schüler konsequent auf den Lehrstoff zurück. Und obwohl der blonde Slytherin wütend die Lippen zusammenpresste und sie hasserfüllt anstarrte, wagte er doch nicht, sich ihr offen zu widersetzen, weil das einen umgehenden Schulverweis zur Folge gehabt hätte.
Harry registrierte genau, wie schwer es seinem verhassten Gegner fiel sich zusammenzureißen. Es musste wirklich wichtige Gründe dafür geben, warum er unbedingt weiterhin diese Schule besuchen wollte. Und die hatten ganz bestimmt nichts mit unbändigem Wissensdurst zu tun ...
Während sie die Zutaten für den Zaubertrank verteilte, der heute gebraut werden sollte, überlegte Willow ihrerseits, dass das Leben in den Kerkern für Severus Snape in nächster Zeit bestimmt nicht gerade einfach werden würde.
Wenn er wieder bei Bewusstsein wäre.
Wenn er endlich wieder gesund wäre ...
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Es dämmerte bereits, als Willow auf die Krankenstation kam.
Amanda war mittlerweile als gesund entlassen worden und hatte von Minerva McGonagall ein Zimmer im Lehrergeschoss zur Verfügung gestellt bekommen, wo sie jetzt gerade mit Sirius und Kingsley zusammensaß, die versuchten, ihr behutsam jede noch so kleine Einzelheit des Überfalls auf Whites Place aus der Nase zu ziehen.
Sarah Black war bei dieser Befragung auch zugegen, sozusagen als Verstärkung für Mandy – eine Frau, die ebenfalls einen Muggelhintergrund hatte und demzufolge am ehesten nachvollziehen konnte, was ihre Schwester jetzt durchmachte.
Willow war Sarah für ihre Hilfe wirklich dankbar. Und sie sah auch ein, dass ihre eigene Anwesenheit Mandy vermutlich nur verunsichern und ablenken würde. Aber das änderte nichts daran, dass sie es in ihrem Zimmer einfach nicht mehr aushielt, weil sie sich entsetzlich überflüssig fühlte. Und schrecklich unruhig.
Also war sie hierher gekommen.
Ein rascher Blick über die zwei schnurgeraden Bettenreihen zeigte ihr, dass Severus Snape im Moment der einzige Patient war, der hier lag. Madam Pomfrey war gerade dabei, ihren Zauberstab langsam über seinen reglosen Körper zu führen und so seinen gesundheitlichen Zustand zu überprüfen.
Willow trat näher. „Wie geht es ihm, Poppy?"
„Leider absolut unverändert." Seufzend trat die Krankenschwester vom Bett des Tränkemeisters zurück. „Der Fluch hat ihn unglaublich hart getroffen. Jade und ich haben ihm verschiedene Heiltränke verabreicht, um seine Konstitution zu stärken. Aber gegen den Fluch selbst konnten wir nichts tun. Alles Weitere muss von ihm selbst kommen."
Von ihm selbst kommen ...
Willow trat näher an das Bett heran und strich die ohnehin schon ordentliche Decke glatt. Ihr Blick ruhte auf dem bleichen Gesicht des Mannes, dem sie ihr Leben verdankte. Wenn er sie nicht mit seinem Körper gegen Averys Fluch abgeschirmt hätte ... Der Gedanke, dass er es vielleicht um den Preis seines eigenen Lebens getan hatte, war ihr unerträglich.
Sie drehte sich zu der Krankenschwester um. „Hast du schon etwas gegessen?"
„Noch nicht." Poppy steckte ihren Zauberstab weg und sortierte die Phiolen auf einem kleinen Beistelltischchen neu. „Ich will ihn lieber nicht allein lassen. Wenn Jade nachher noch mal vorbeischaut, werde ich einen Abstecher in die Küche machen."
„Mach diesen Abstecher ruhig jetzt gleich", schlug Willow leise vor. „Ich werde eine Weile hier bleiben."
„Bist du sicher?"
Sie nickte nur und blieb reglos neben dem Bett stehen, bis sie die schwere Eichentür hinter Madam Pomfrey ins Schloss fallen hörte. Erst dann setzte sie sich behutsam auf die Bettkante. Zögernd strich sie über Severus' Hand, die offen auf der weißen Bettdecke lag. Die Hand, mit der er den Zauberstab gehalten und versucht hatte, die zwei Todesser zu entwaffnen, um ihr und sein Leben zu retten. Jetzt lag sie schlaff und reglos da.
Seine Haut war warm, seine Brust hob und senkte sich regelmäßig. Er sah aus, als würde er einfach nur schlafen.
Aber das tat er nicht. Er war bewusstlos. Und weder Poppy, die auf viele Jahre Erfahrung als Krankenschwester zurückblicken konnte, noch Jade Lupin, die über eine abgeschlossene Heiler-Ausbildung verfügte, konnten sagen, ob er wieder erwachen würde, oder ob ...
‚Nein!', schrie Willow innerlich auf. Alles in ihr weigerte sich, die Möglichkeit, dass er sterben könnte, überhaupt in Betracht zu ziehen. Er würde es schaffen. Er musste es einfach schaffen!
Sie gab der nahezu übermächtigen Versuchung nach, ihn sanft zu berühren, nahm seine linke Hand zwischen ihre Hände, schob ihre schlanken Finger in seine breite Handfläche und strich mit dem Daumen zart über seinen Handrücken. „Du musst aufwachen, Severus, hörst du mich?", flüsterte sie mit erstickter Stimme und drückte seine Hand. „Du musst endlich wieder aufwachen!"
Von dem bewusstlosen Mann auf dem Bett kam keine Reaktion. Seine Brust hob und senkte sich im gleichen Rhythmus wie zuvor, seine schwarzen Augen blieben geschlossen. Und seine Hand lag absolut bewegungslos in ihrer.
Seufzend strich Willow ihm eine Strähne des langen schwarzen Haares aus dem Gesicht. Sie schämte sich der einsamen Träne nicht, die ihre Wange hinabrann. Warum sollte sie auch? Sie war hier allein, niemand konnte sie sehen. Und selbst wenn es so gewesen wäre, es wäre ihr gleichgültig gewesen.
Ihre Mum hatte ihr einmal gesagt, dass Tränen eine Art Zauber des Herzens wären. Wenn man traurig war oder unglücklich, brachten sie Erleichterung. Und Frieden. Und etwas Frieden in ihrem Herzen konnte Willow wirklich gut gebrauchen. Allein der Gedanke, dass sie vielleicht nie wieder in Severus Snapes Augen blicken würde, dass sie unter Umständen nie die Gelegenheit bekommen würde, ihm für das zu danken, was er für sie getan hatte, schnürte ihr die Kehle zu. Es gab so vieles, was sie ihm sagen wollte ...
Sie wollte ihm wieder in die Augen sehen. Sie wollte unbedingt wieder diesen Ausdruck in ihnen sehen, den sie gehabt hatten, als Avery und Nott sie angegriffen hatten. In diesem kurzen Augenblick hatte er die Maske fallen lassen, hatte seine Emotionen mit ihr geteilt – hatte sie in sein Inneres blicken lassen. In diesem Augenblick war er nicht der kalte Miesepeter Snape gewesen, den alle kannten und viele verabscheuten, sondern einfach nur Severus, der Mann, dessen Emotionen vielleicht tief in ihm vergraben, aber dennoch vorhanden waren.
Einen Augenblick lang, für den Bruchteil einer Sekunde, hatte er seine Gefühle mit ihr geteilt. Hatte er ihr erlaubt, in seine Seele zu blicken.
Und dann hatte er sich zwischen sie und die Todesser gestellt.
Sie ließ ihre linke Hand in seiner. Nicht nur, weil sie ihn durch den Körperkontakt stimulieren und ihm das Gefühl vermitteln wollte, dass sie bei ihm war, sondern auch weil sie selbst das unstillbare Bedürfnis verspürte, ihn zu berühren. Und mit der rechten strich sie ihm sanft über das Gesicht.
Seine Wangen waren rau und stoppelig, weil er eine Rasur benötigte, aber der Zwei-Tage-Bart störte sie nicht. Im Gegenteil. Sie ließ ihre Finger gleich noch einmal über seine Wange bis zum Kinn hinab streichen und genoss das Gefühl der Stoppeln an ihrer Haut. Und dann berührte sie seine Lippen. Ganz vorsichtig. Warum war ihr nie zuvor aufgefallen, dass er einen schönen Mund hatte?
Okay, gewöhnlich waren diese weichen Lippen fest zusammengepresst und viel zu oft zu einem höhnischen Lächeln verzogen, aber jetzt ... Noch einmal ließ sie die Fingerspitze darüber wandern. Jetzt weckten sie in ihr den Wunsch, sie mit ihren eigenen Lippen zu berühren.
Oh verdammt, warum eigentlich nicht? Kurz entschlossen beugte sie sich über ihn und strich mit den Lippen über seinen Mund. „Wach auf, Severus", murmelte sie. „Komm zurück. Bitte."
Täuschte sie sich, oder hatten seine Finger in ihrer Hand sich gerade bewegt? Rasch richtete Willow sich auf und blickte ihn hoffnungsvoll an. Aber er lag genauso reglos da wie zuvor. Sie spürte, wie eine weitere Träne ihre Wange hinabrann.
„Du musst kämpfen, Severus", flehte sie leise. „Gib nicht auf, hörst du? Du darfst nicht aufgeben!"
Ihre Tränen flossen jetzt zahlreicher, aber sie achtete nicht darauf. Stattdessen beugte sie sich wieder vor und presste ihre Lippen auf seinen Mund. Sie schmeckte ihre eigenen Tränen auf seinen Lippen, als sie sanft ihre Zungenspitze darüber gleiten ließ. Salzige Tränen. Aber da war auch Süße – die Süße seiner Lippen, die sie kostete ...
Und dann gaben diese weichen Lippen unter ihren nach, öffneten sich, erwiderten den Druck ihres Mundes, seine linke Hand schloss sich fester um ihre Finger und seine rechte Hand grub sich in ihr Haar, zog sie näher heran, tiefer hinein in diesen Kuss, in den Strudel von Empfindungen ...
Und als Willow sich endlich langsam wieder aufrichtete, blickte sie in seine schwarzen Augen, die sie wach und aufmerksam ansahen.
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Kommentar meiner Beta-Leserin BineBlack: Hab´ ich es nicht gleich gesagt? (GRINS!) Guten Morgen, Severus! Ich hoffe, Du hast gut geschlafen! Und bist noch besser geweckt worden …
Okay, er ist also wach. Und nun? Na gut, folgender Vorschlag: Ihr streichelt fleißig das Reviewknöpfchen und ich denke darüber nach ...
