Loki Slytherin: Das sollte eigentlich jede Frau von ihrem Mann behaupten können, findest Du nicht auch?
cdt: Herzlich Willkommen! Und Danke, soviel Lob macht mich ganz verlegen ...
Lara: Stimmt, ich wollte ihn schon klauen! Aber einen grimmigen Wolf und einen wütenden Puma am Hacken ...
Culain: Danke für den Tipp! Werde ich beherzigen.
eli: Tut mir Leid, Sev und Willow kommen heute gar nicht vor.
MandyRosalie: So schnell ich kann!
ReSeSi: Wieso früh? Ist mir da in meiner eigenen Geschichte etwas entgangen?
alge28: Hier ist es!
Elektra van Helsing: Naja, unter pädagogisch wertvoll liefes wohl nicht gerade, oder? Hihi!
Katzura: In Deine Storys schaue ich gerne rein wenn der Wahnsinn des Semesterbeginns etwas abgeflaut ist, versprochen!
Imperiatus: Nicht gerade in diesem Kapitel, aber es wird noch genug davon geben, großes Autorenehrenwort!
BineBlack: Wenn das so einfach wäre ... Hörst Du übrigens das Knöpfchen schnurren? Ein herrliches Geräusch!
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Zickenterror in Knightsbridge
Wenn Celeste Woods etwas auf den Tod nicht ausstehen konnte, dann war es eine andere Frau, deren Attraktivität ihre eigene bei Weitem übertraf. Und zu erleben, wie ihr eigener Ehemann einem solchen Exemplar hinterher sabberte, wirkte sich nicht gerade positiv auf ihre Stimmung aus. Immerhin hatte sie – trotz ihres fordernden Jobs als Archäologin – ihr Image als blonde Sexbombe bewusst aufgebaut und sehr genossen. Eine Frau brauchte schließlich auch ihren Spaß!
Vielleicht war das ja der Grund dafür, dass sie Narcissa Malfoy mit ihren perfekten Maßen und dem naturblonden Haar so verabscheute. Und ganz sicher war es der Grund dafür, dass sie hier hinter der angelehnten Tür zum Büro ihres Ehemannes stand und durch den schmalen Spalt spähte. Immerhin war heute Sonntag, also kaum die normale Zeit, um einen Anwalt aufzusuchen …
Das Malfoy-Flittchen, wie sie Narcissa in Gedanken betitelte, hatte auf der tiefen Ledercouch Platz genommen und ihre zugegebenermaßen sensationellen Beine provokativ übereinander geschlagen. Und ganz sicher war die verdammte Schlampe sich vollkommen darüber im Klaren, dass Howards Blick seit geraumer Zeit auf ihrem so schamlos zu Schau gestellten Oberschenkel ruhte – der Rock den sie trug, und das wurmte Celeste besonders, war nämlich kaum mehr als eine Popo-Manschette – und er seit mindestens fünf Minuten nicht mehr geblinzelt hatte …
Zähneknirschend starrte Celeste ihre Kontrahentin an und registrierte jede Einzelheit an deren Aufmachung; das beinahe taillenlange, silberblonde Haar, die großen blauen Augen, die ihrem glatten, hübschen Gesicht einen unschuldigen Ausdruck verliehen, die milchweiße Haut und die vollen, roten, zu einem höflichen Lächeln verzogenen Lippen. Dazu kam dieser schlanke Körper mit seinen Model-Maßen und die sündhaft teure Kleidung, die aus der neuesten Kollektion eines bekannten Designers stammte. Und diese Schuhe, Pradas, deren unglaublich hohe Absätze die Länge der Beine noch hervorhob … Alles in allem war diese Frau eine wahre Augenweide. Der feuchte Traum eines jeden Mannes ... Und über alle Maßen verabscheuungswürdig!
Und so wie Howard sie anglotzte, seit er sie vor ein paar Minuten in sein Büro gebeten hatte …
Nach dem Austausch der obligatorischen, einleitenden Höflichkeiten, kam Narcissa nun endlich auf den Grund ihres Besuches zu sprechen – keine Sekunde zu früh nach Celestes Geschmack. „Ich war sehr zufrieden mit dem, was Sie beim Zaubereiministerium für meinen Sohn und seine zwei Freunde erreicht haben, Mr. Woods", säuselte sie in ihrer leicht atemlosen Sopranstimme und klimperte mit ihren überlangen Wimpern. „Deshalb habe ich mir auch erlaubt, Ihre Dienste einem … Freund der Familie anzuempfehlen."
Woods schwoll sichtlich die Brust bei dieser Schmeichelei. „Aber, aber, meine liebste Mrs. Malfoy! Ich habe nur getan, was jeder an meiner Stelle getan hätte ..."
Narcissa unterbrach ihn, indem sie sich vorbeugte und ihm damit einen guten Einblick in den tiefen Ausschnitt ihrer Designerbluse gewährte. „Mein ... Bekannter würde Ihre Dienste sehr gern in Anspruch nehmen und ist auch bereit, überdurchschnittlich gut dafür zu zahlen." Eine Bemerkung, die einen begeisterten Glanz in die Augen des Magi-Advokaten zauberte. „Ich bin sicher, Sie haben bereits von ihm gehört. Sein Name ist Lord Voldemort."
Celeste hatte den Namen auf jeden Fall schon einmal gehört, diese unverschämte Willow, die zweite Tochter ihres Ehemannes, hatte ihn neulich erwähnt, als sie so einfach hier hereingeplatzt war und es gewagt hatte, Howard zur Rede zu stellen. Allerdings hatte sie – Celeste – nicht gewusst, dass er aus dem Mund dieser aufgedonnerten Malfoy-Schlampe so überaus bedrohlich klingen könnte, dass Howard wie unter einem Schlag zusammenzuckte und alle Farbe verlor.
„Der … der du-dunkle Lord wü-wünscht meine Dienste?", stammelte er und vergaß sogar, weiterhin auf den nackten Oberschenkel oder in den Ausschnitt seines Gegenübers zu starren. Stattdessen starrte er ihr aus schreckgeweiteten Augen ins Gesicht.
„So ist es." Narcissa nickte verbindlich lächelnd, scheinbar ohne das schockierte Gehabe des Magi-Advokaten überhaupt zu bemerken. „Er möchte, dass Sie ihm – natürlich gegen ein äußerst großzügiges Honorar – ein paar Auskünfte verschaffen."
„Auskünfte", echote Woods und betete innerlich darum, aus diesem Alptraum schnellstens aufzuwachen. Herr im Himmel – Der, dessen Name nicht genannt werden durfte, verlangte seine Dienste...
„Auskünfte", bestätigte Narcissa, noch immer das verbindliche Lächeln im Gesicht. Sie hielt hier alle Karten in der Hand und war sich dessen auch vollkommen bewusst. „Er interessiert sich für eine junge Muggelfrau namens Amanda Woods. Eine angehende Archäologin, wie er mir berichtete. Und Angesichts der Namensübereinstimmung und der Tatsache, dass Ihre verehrte Gattin ebenfalls diesen Beruf ausübt, habe ich ihm versichert, dass Sie für diese Aufgabe genau der richtige Mann wären. Wenn Sie sich allerdings weigern wollen …"
Woods war nicht blöde. Was eine Weigerung gegenüber dem mächtigsten dunklen Zauberer für ihn bedeuten würde, war ihm vollkommen klar. Und im Gegensatz zu dem, was ihm dann blühen würde, waren die drei gebrochenen Finger seiner rechten Hand, die er in einer Schiene trug, nur eine bedeutungslose Kleinigkeit – kaum wert, sich gedanklich damit zu beschäftigen. Aber dennoch … Amanda war seine Tochter! Er verspürte zwar keine besondere emotionale Bindung zu ihr, aber sie Dem, dessen Name nicht genannt werden darf, auszuliefern … Seine Gedanken rasten.
„Wie ich sehe, gefällt Ihnen die Vorstellung nicht besonders, dem dunklen Lord einen kleinen Gefallen zu erweisen." Es war erstaunlich, wie Narcissa es schaffte, die Raumtemperatur nur durch eine geringfügige Änderung ihres Tonfalles um mindestens fünfzehn Grad zu senken. Woods fröstelte unwillkürlich, als er in diese blauen Augen blickte, die ihren unschuldigen Ausdruck von einer Sekunde zur anderen völlig verloren hatten und ihn nun eisig anstarrten. Die Drohung in ihnen blieb zwar unausgesprochen, schwebte aber dennoch über seinem Haupt wie das Schwert des Damokles.
Er schluckte schwer. Einem Mann wie Lord Voldemort hatte er nichts entgegenzusetzen. Und einmal abgesehen davon, dass er ein toter Mann wäre, wenn er ihm seine Hilfe verweigerte, würde der Zauberer Amanda dennoch aufspüren. Er war so überaus mächtig … ‚Und er kann dir und deiner Karriere auch überaus nützlich sein!', flüsterte eine Stimme in seinem Kopf.
Woods traf eine Entscheidung. „Das habe ich nicht gesagt", versicherte er Narcissa Malfoy mit bebender Stimme und beobachtete erleichtert, wie diese babyblauen Augen umgehend wieder ihren unschuldigen Ausdruck annahmen. „Was erwartet der dunkle Lord von mir?"
„Informationen", verkündete die Frau ihm gegenüber mit lieblicher Zwitscherstimme. „Wir wollen alles wissen, was es über Amanda Woods zu berichten gibt. Wo hält sie sich zurzeit auf? Wohin könnte sie gehen? Was weiß sie über das Schwert Godric Gryffindors?"
Die Erwähnung des Schwertes ließ Celeste, die keine Ahnung hatte, was die Geschehnisse in Büro ihres Mannes zu bedeuten hatten, aufhorchen. Sie hatte vor einigen Jahren mal etwas drüber gelesen, es aber als Unsinn abgetan. Zu fantastisch waren die Umstände, die in dem Schriftstück beschrieben wurden. Wenn sich allerdings sowohl Amanda als auch dieser Voldemort, der ja ein hohes Tier zu sein schien, dafür interessierten …
Howard nickte derweil ergeben. „Ich weiß nicht, wo Amanda sich im Moment aufhält", erklärte er seiner Besucherin. „Genauso genommen habe ich sie schon seit fast vier Jahren nicht mehr gesehen. Ich habe sie sogar neulich mit ihrer Zwillingsschwester Willow verwechselt, als diese hier vorbeikam. Da Willow Amanda bei ihrem Besuch aber erwähnte, gehe ich davon aus, dass sie zumindest Kontakt zueinander haben und sie darüber informiert ist, wo Amanda sich aufhält."
„Willow Woods? Die Professorin für Verteidigung gegen die dunklen Künste in Hogwarts?" Narcissa zog nachdenklich die Augenbrauen zusammen, während Woods nur die Achseln zuckte. Verdammt! Immer wieder dieses verdammte Hogwarts, in dem der verfluchte Dumbledore für Ordnung sorgte! Wenn diese Amanda sich wirklich dort aufhielt, etwas das der dunkle Meister beinahe als sicher annahm, dann wäre es verdammt schwierig, an sie heranzukommen. Nun, die Bestätigung dafür, ob die Woods in Hogwarts war, könnte Draco ihr geben. Sie würde ihm nach ihrer Rückkehr nach Hause gleich eine Eule schicken …
„Gibt es jemanden, mal abgesehen von Professor Woods, der ihr nahe steht? Jemand, der ihr etwas bedeutet?", forschte sie weiter.
„Ihre Mutter vermutlich", Woods zuckte wieder die Achseln. Helen war ihm herzlich egal. „Soweit ich weiß, hatten die beiden fast zwanzig Jahre keinen Kontakt miteinander, aber vermutlich werden sie ihn jetzt wieder aufnehmen, nachdem Amanda herausgefunden hat, dass meine Exfrau und ihre Zwillingsschwester noch am Leben sind."
Narcissa nickte betont uninteressiert. Die abstrusen Familienangelegenheiten dieses feigen Squibs da vor ihr ließen sie völlig kalt. „Und wo finde ich Ihre Exgattin, Mr. Woods?"
„Sie lebt meines Wissens nach in Kent. Einen Augenblick, ich notiere Ihnen die Adresse."
Während Woods mit einem goldenen Füllfederhalter etwas auf einem pergamentähnlichen Bogen Papier schrieb, lehnte Narcissa sich auf dem Sofa zurück und schlug diesmal das andere Bein über. Der Magi-Advokat registrierte es nicht einmal. Er war in Gedanken viel zu sehr mit der Tatsache beschäftigt, dass er im Visier von Lord Voldemort gelandet war. Und damit, sich darüber zu sorgen, was das für ihn bedeutete. Wäre der dunkle Lord mit seinen Auskünften zufrieden und würde ihn zukünftig in Ruhe lassen?
„Was das Schwert betrifft", riss die Stimme von Narcissa Malfoy ihn aus seinen Gedanken, „vermute ich mal, dass Sie uns nicht weiterhelfen können, nicht wahr? Wenn Sie ihre Tochter seit vier Jahren nicht mehr gesehen haben …"
„Ihre Annahme ist korrekt. Von einem Schwert weiß ich nichts. Aber das ist natürlich auch nicht mein Fachgebiet …"
„… sondern meines!", ließ sich eine kühle Frauenstimme von der Tür her vernehmen. Innerlich rollte Woods die Augen. Verdammt! Musste Celeste sich unbedingt immer in den Vordergrund drängen? Konnte sie sich nicht ein einziges Mal im Leben zurückhalten? Vermutlich wäre Mrs. Malfoy jetzt verschwunden und sie hätten ihr gewohntes Leben weiterführen können, ohne diesen ganzen Zauberei-Mist und Voldemorts unerwünschte Aufmerksamkeit! Aber Celeste hatte ja noch nie eine Gelegenheit ausgelassen, sich zu profilieren!
„Und Sie können mir etwas über das bewusste Schwert erzählen?", sprang Narcissa natürlich gleich auf Celestes Kommentar an.
„Ich habe davon gehört. In Archäologenkreisen gilt dieses Schwert als Mythos. Eine überlieferte Geschichte ohne einen wahren Hintergrund." Celeste trat um den Tisch herum und ließ sich graziös in einen der eleganten Ledersessel sinken. Aus einer kleinen Holzschachtel auf dem Tisch nahm sie eine lange, schlanke Damenzigarette heraus und blickte ihren Mann auffordernd an, damit er ihr Feuer gab. Diese Malfoy-Schlampe sollte mit eigenen Augen sehen, dass Howard zu ihr gehörte!
„Sie gestatten?" An der Spitze von Narcissa Malfoys perfekt manikürtem Zeigefinger erschien plötzlich ein kleines blaues Flämmchen – und Celeste hätte vor Schreck beinahe die Zigarette fallen gelassen.
„Oh, verzeihen Sie, ich wollte Sie nicht erschrecken!" Narcissa ließ das Flämmchen wieder verschwinden und ergriff das goldene Feuerzeug, welches ebenfalls auf dem Tisch lag. Aber ihrem Gegenüber schien die Lust auf das Rauchen vergangen zu sein, weil Celeste die Zigarette nämlich mit zitternder Hand auf den Tisch legte. Innerlich grinsend stellte die Hexe auch das Feuerzeug zurück. Sie hasste Zigarettenrauch! Eine wirklich eklige Muggelangewohnheit … „Sprechen Sie doch bitte weiter, Mrs. Woods!"
„Weiter … Ach so, ja, das Schwert …" Hilfesuchend blickte Celeste zu ihrem Ehemann hinüber, aber der betrachtete mit gerunzelter Stirn angelegentlich die Tischplatte seines Schreibtisches. Hinderte er sie am Reden, so würde Voldemort das als feindlichen Akt auslegen. Und wenn das, was sie zu sagen hatte, von Interesse für ihn war, würde er ein für alle Mal seine Klauen in ihn und seine Muggel-Ehefrau schlagen...
Celeste ahnte nichts von seinem inneren Konflikt. Und außerdem hatte sie das Bedürfnis diesem Flittchen auf der Couch zu zeigen, dass sie ihr eindeutig überlegen war. Also holte sie tief Luft und begann in betont gelangweiltem Ton. „Wie gesagt, das Schwert gilt als Mythos. Geschmiedet im elften Jahrhundert von einem mächtigen Magier und über die Jahrhunderte von den Druiden gehütet und bewacht, soll es irgendwann einmal schwarze und weiße Magie vereinigen und so das Böse vernichten. Die Überlieferung besagt, dass das Schwert sich selbst seinen Träger suchen wird, wenn man es aus seinem Gefängnis aus Feuer und Stein befreit hat. Die Bedingungen, unter denen es erlangt werden kann, sind mir im Moment nicht geläufig, aber sie klangen ziemlich unwahrscheinlich, so dass kein ernsthafter Wissenschaftler an die Existenz dieser Klinge glaubt."
Narcissa nickte verstehend. Muggel waren so schrecklich fantasielos. Alles wollten sie rational erklären! „Demnach glauben Sie also nicht, dass dieses Schwert wirklich existiert?"
„Natürlich nicht!" Celeste zuckte spöttisch lächelnd die Achseln. „Ohne wissenschaftlich nachprüfbare Beweise wäre alles andere inakzeptabel …"
„Und wenn es solche Beweise gäbe?"
Wieder ein Achselzucken, aber diesmal wirkte der Blick der Archäologin schon viel interessierter. „Dann müsste ich sie zuerst untersuchen, datieren und auf ihre Echtheit überprüfen, bevor ich eine verbindliche Aussage treffen könnte!"
Nachdenklich musterte die Hexe die Muggelfrau, während sie das Papier mit der Anschrift der ersten Mrs. Woods in ihrer Tasche verschwinden ließ. Vielleicht könnte sich diese aufgeblasene Kuh ja tatsächlich als nützlich erweisen … „Ich werde sehen, was ich tun kann und mich dann mit Ihnen in Verbindung setzen."
Und mit diesen Worten disapparierte sie und ließ Celeste und Howard Woods zurück, der seine gerade ohnmächtig gewordene Ehefrau erst einmal wieder zu Bewusstsein bringen musste, bevor er damit beginnen konnte, ihr bittere Vorwürfe zu machen.
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Kommentar meiner heißgeliebten Beta-Leserin BineBlack: Na, wenn Voldy seine Klauen um diesen Teil der Woods schlagen würde … ich hätte da nix gegen. Komm schon, sei wenigstens ein Mal nützlich, alter Stinker!
So, darf ich dann wieder um ein paar Reviews bitten? Habe das nächste Chap auch schon fast fertig ...
