Elektra van Helsing: Bist Du sicher? Tot umfallen wird er nicht, das stimmt. Aber für Willow kann ich nicht garantieren ...
eli: Okay, okay, ich mach ja schon! Aber denk bitte am Ende des Kapitels daran: Du hast es so gewollt!
Anisha Carol: Danke für Dein Lob!
ReSeSi: Vielleicht erklärt dieses Kapitel ja einiges ...
Lara: Na, dann bin ich ja gespannt, wie Du dieses hier findest ...
Imperiatus: Für dieses Wochenende wahrscheinlich schon! Das Schlagen überlasse ich Jade und Willow – mal sehen, ob es dazu kommt ...
Culain: Bitte sehr! Du hast es so gewollt!
Katzura: Also Klärung gibt es hier tatsächlich. Aber ob sie Dir gefällt ...
BineBlack: Denk daran, Du hast es so gewollt! °Zwinker° Und außerdem, wie heißt das Mantra? „Happy-End-Garantie!" Jawohl!
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Snapes Geheimnis
Es ist vermutlich nicht verwunderlich, dass ausgerechnet Sarah Black diejenige war, die – abgesehen von Kingsley Shacklebolt, Dumbledore, Amanda und Willow Woods und natürlich Severus Snape – vom Fehlschlagen der Rettungsmission erfuhr. Als die schrecklichen Bilder des Überfalls sie förmlich zu überfluten begannen, saß sie gerade mit Sirius, Remus und Jade im gemütlichen Wohnzimmer der Lupins, weil diese ihren lebhaften, kleinen Sohn Jonas ungern abends allein ließen.
Es war nur Sirius' Geistesgegenwart zu verdanken, dass ihr leeres Limonadenglas nicht auf den Boden fiel und zerbrach, als es ihr aus der Hand rutschte. Er fing es mit einer fast beiläufigen Bewegung auf und stellte es auf den Tisch zurück, während er schon besorgt vor seiner blassen, vor Entsetzen keuchenden Ehefrau hockte. „Sarah? Was ist los, Liebling? Ist es das Baby?"
Sarah schüttelte den Kopf, die Augen noch immer von unbeschreiblichem Grauen erfüllt. Ihre Hand krallte sich Halt suchend in seinen Arm. „Voldemort. Er hat wieder jemanden getötet. Eine Frau diesmal. Mitte Vierzig, dunkles Haar, blaue Augen … Er hat sie mit dem Cruciatus-Fluch belegt. Er wollte wissen … Oh Himmel, Sirius, das muss Willows und Mandys Mutter gewesen sein! Er wollte wissen, wo ihre Tochter ist …" Schluchzend schloss sie die Augen. Ihre Stimme wurde so leise, dass ihre Freunde sie kaum verstanden. „Sie wusste es nicht. Und wenn sie es gewusst hätte, dann wäre sie lieber gestorben, als es ihm zu verraten. Er hat … Oh mein Gott, er hat ... sie zu Tode gequält …"
Jetzt hockte auch Jade vor der hochschwangeren, am ganzen Körper zitternden Seherin. Während Sirius und Remus erschrockene Blicke tauschten, ergriff sie die bebenden Hände der Freundin. „Was war das für eine Vision, Sarah? Zeigte sie die Zukunft oder die Vergangenheit? Können wir …"
„Nein." Ein resigniertes Kopfschütteln. „Nein, es ist zu spät. Es ist bereits passiert. Heute Morgen, kurz bevor die Auroren in Kent eintrafen." Zornig ballte Sarah die Hände zu Fäusten und presste diese so fest zusammen, dass sie fast weiß wirkten. „Verdammt! Was nützt mir diese Sehergabe, wenn sie mir solche Dinge erst zeigt, wenn es zu spät ist?", stieß sie aufgebracht hervor und Tränen schimmerten in ihren bernsteinfarbenen Augen. „Warum sehe ich Dinge, die ich doch nicht beeinflussen kann?"
Hilflos biss Jade sich auf die Lippen. Sie konnte die Qual der Freundin nachvollziehen. Sarah hatte des Öfteren Visionen von Dingen, die noch bevorstanden, und ihre Kräfte hatten dem Orden des Phönix schon mehrfach dazu verholfen, schreckliche Ereignisse rechtzeitig abzuwenden. Aber manchmal sah sie die Dinge eben erst dann, wenn sie schon geschehen waren. Und das war eine äußerst schwere Bürde für eine Frau, die nichts lieber als helfen wollte. Aber wer hatte schon behauptet, dass es fair zuging im Leben …
Sarah bekam sich wieder unter Kontrolle. „Lasst uns zu Dumbledore gehen!" Mühsam stemmte sie ihren von der fortgeschrittenen Schwangerschaft schwer gewordenen Körper aus dem Sessel. Rasch kam Sirius ihr zu Hilfe. „Lasst uns zu Dumbledore gehen", wiederholte sie leise, auf den Arm ihres Mannes gestützt und an seinen großen kraftvollen Körper gelehnt, der ihr immer dann Halt gab, wenn sie ihn brauchte. „Vielleicht können wir ja etwas tun. Willow und Amanda …"
„Du hast vollkommen Recht." Jade nahm bereits ihren Umhang vom Haken, denn in den Gängen des Schlosses wurde es in den Winternächten manchmal unangenehm kühl. Außerdem ergriff sie ein kleines Holzkästchen, in dem sie verschiedene Heil- und Beruhigungstränke aufbewahrte, schließlich war sie eine ausgebildete Heilerin. „Wir sollten wirklich sehen, ob wir etwas für sie tun können."
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Es dauerte eine Weile, bis Willow sich nach ihrem Zusammenbruch soweit beruhigt hatte, dass sie ihre Umgebung wieder bewusst wahrnahm. Sie fühlte sich innerlich schrecklich wund und hohl und brachte kaum die Kraft auf, ihre vom vielen Weinen geschwollenen Lider zu heben. Aber warum sollte sie das auch tun? Es gab im Moment ohnehin nichts, was sie sehen wollte.
Das Einzige, was sie sich von Herzen ersehnte, war, sich in die Arme ihrer Mutter zu schmiegen, so wie sie es als kleines Mädchen oft getan hatte, ihren Kopf an deren Schulter zu betten und zu spüren, wie diese ihr sanft und zärtlich über das Haar strich. Das Einzige, was sie hören wollte, war die warme Frauenstimme, die ihr liebevoll versicherte, dass alles wieder gut werden würde. Dass sie nur einen schlimmen Traum gehabt hätte und dass morgen die Sonne wieder scheinen würde und alles wieder in Ordnung wäre.
Nichts davon würde jemals wieder geschehen.
Warum sollte sie also die Augen öffnen, wenn die Bilder die sie hinter ihren geschlossenen Lidern sehen konnte, sie doch so sehr erfüllten? Da war ihre Mutter, die einen riesigen Geburtstagskuchen auf den Wohnzimmertisch stellte, auf dem in zwei separaten Kreisen jeweils sechs Kerzen brannten und der in bunten Streuseln die Aufschrift „Happy Birthday, Amanda & Willow" trug. Ihre Mutter, die lachend die frisch gewaschene Wäsche auf der Leine im Garten aufhängte und dabei dem wie besessen an ihr hochspringenden Dackel der Nachbarn auswich. Ihre Mutter, die vor Stolz und Freude weinte, als sie ihr – Willows – Abschlusszeugnis von Hogwarts in den Händen hielt und die vielen UTZ's bestaunte. Ihre Mutter vor dem Weihnachtsbaum am letzten Heiligabend, als Willow sie das letzte Mal besucht hatte. Sie hielt den wunderschönen Wintermantel im Arm, den ihre Tochter ihr gekauft hatte und ihre blauen Augen leuchteten vor Freude.
So wollte sie sie in Erinnerung behalten, beschloss Willow, während neue Tränen ihre Wangen hinabströmten. Lächelnd. Glücklich. Stolz auf das, was ihre Tochter aus sich gemacht hatte. Wenn sie doch nur diese schrecklichen anderen Bilder aus ihrem Kopf vertreiben könnte … Diese furchtbaren Bilder in denen ihre Mutter sich in unbeschreiblichen Qualen wand und um Gnade flehte, während Voldemort sie grausam folterte …
Irgendwo in ihrem Unterbewusstsein glaubte sie irgendwann, die Flammen in ihrem Kamin aufprasseln zu hören – aber sie ignorierte dieses Geräusch, genau wie sie die leise Männerstimme ignorierte, die etwas sagte, eine leise Frage stellte, eine kurze Antwort gab und dann wieder verstummte … Sie wollte jetzt niemanden sehen. Und reden wollte sie schon überhaupt nicht. Und fühlen … Man war so schrecklich verletzlich, wenn man fühlte. So hilflos. Wenn man liebte und den geliebten Menschen dann verlor … Nein, fühlen wollte sie auch nichts.
Sie hatte jegliches Zeitgefühl verloren, als sie schließlich doch irgendwann die schweren, wunden Lider hob – und direkt in Severus Snapes schwarze Augen blickte. Augen, die sie noch vor wenigen Stunden kalt und abweisend gemustert hatten. Jetzt entdeckte sie in ihnen nur Trauer und Mitgefühl. Und Wärme. Dieser Blick schien sie tatsächlich genauso zu wärmen, wie die Wolldecke, in die er sie irgendwann eingehüllt haben musste …
Wie lange war er schon hier? Wie lange saß er schon auf ihrem Bett, hielt sie in seinen Armen, an seiner Brust, und ließ ihr wort- und bewegungslos seinen Trost und seine Wärme zukommen? Sie konnte es beim besten Willen nicht sagen. Aber etwas musste sie wissen, auch wenn das Sprechen ihrer rauen, wunden Kehle wehtat. „Warum bist du hier?"
„Weil du mich brauchst."
Über diese Antwort musste sie nachdenken. Es war nur so, dass gerade das Denken ihr im Moment wahnsinnig schwer fiel. Ihr Kopf dröhnte vom vielen Weinen, ihre Kehle schmerzte von dem Kloß darin, der sie zu ersticken drohte … Und seine Augen – dieser warme, verständnisvolle Blick darin – machten es ihr auch nicht viel leichter. Was hatte er doch gleich gesagt? Ach ja, dass sie ihn bräuchte. Stimmte das? Brauchte sie ihn tatsächlich?
Es musste wohl so sein, entschied Willow, als sie sich vorstellte, statt in seinen Armen allein auf ihrem Bett zusammengerollt dazuliegen, unter ihrer Wange nur die Matratze statt seiner Schulter und in ihrem Rücken nur die Decke statt seiner warmen, zärtlichen Hände, die sie behutsam durch die Wolle und den Stoff ihrer Kleidung hindurch streichelten. Wie lange eigentlich schon? „Seit wann bist du hier?"
„Seit ich dich vor ein paar Stunden hergebracht habe."
Natürlich, sie war ja direkt in ihn hinein gelaufen, als sie wie von Furien gehetzt aus Dumbledores Büro gestürmt war, erinnerte sie sich. Ein paar Stunden. Mühsam versuchte sie ihre Gedanken zu ordnen, die neugewonnenen Informationen unterzubringen. Ein paar Stunden ... Kein Mann hielt eine Frau, die ihm nichts bedeutete, die er für ihre Herkunft verachtete, stundenlang im Arm. Aber was war dann am frühen Abend im Gang passiert? Warum hatte er sie so angesehen? So voller Kälte und Abneigung? Warum hatte er sie so sehr verletzt?
Erst seine Antwort machte ihr bewusst, dass sie die Frage laut ausgesprochen haben musste. „Weil ich ein Idiot bin!" Er seufzte in ihr Haar und umarmte sie unwillkürlich noch ein wenig fester. Seine Lippen glitten über ihre Wange und er schmeckte das Salz ihrer Tränen auf ihnen, als er den Kopf wieder hob. „Ich bin ein Volltrottel. Dümmer als ein Hörnerwolf in der Brunft. Reicht das zu meiner Verteidigung?"
Sie musterte ihn, sein angespanntes Gesicht, den besorgten Zug um seinen Mund, die dunklen Augen, die sie offen anblickten und jetzt wieder seine Empfindungen mit ihr teilten … und entschied, dass es für den Anfang reichen müsste. Aber irgendwann … „Irgendwann werden wir wieder auf dieses Thema zurückkommen, Severus. Wirst du mich dann wieder so abfertigen? Oder wirst du mir vertrauen? Mit mir reden?"
„Glaubst du mir, dass ich dich nie verletzen wollte?", stellte er leise die Gegenfrage. Als sie zögernd nickte, fuhr er fort: „Ich will nicht über meine Gefühle Potter gegenüber reden, weil sie ein anderes Thema berühren. Etwas, das ich tief in mir vergraben habe, weil ich den Gedanken daran einfach nicht ertrage." Er zögerte kurz, als hätte er schon zu viel preisgegeben, fuhr dann aber fort. „Etwas, was mich irgendwann zerstören wird, wenn ich keinen Weg finde, es zu bewältigen. Und einen solchen Weg gibt es nicht!" Er schüttelte abwehrend den Kopf, als sie ihn unterbrechen wollte. „Glaub mir, ich wollte dir nie wehtun, Willow. Aber ich kann nicht darüber sprechen. Noch nicht. Vielleicht werde ich es nie können."
Willow verstand, was er damit sagen wollte. Er ließ ihr die Wahl. Sie allein entschied über den Fortbestand ihrer Beziehung. Konnte sie damit leben, dass es Dinge gab, die er vielleicht nie mit ihr teilen würde? Oder zog sie es vor, einen Schlussstrich zu ziehen, um nicht noch einmal von ihm verletzt zu werden?
‚Und war ist mit ihm?', flüsterte eine winzige Stimme in ihrem Kopf. ‚Wird es ihn nicht verletzen, wenn ich mich jetzt einfach zurückziehe, weil ich Angst davor habe, dass er mir vielleicht nie vollständig vertrauen wird?'
Sie würde darüber nachdenken müssen. Später. Irgendwann. Aber jetzt ... Jetzt wollte sie nur – fühlen. Sie wollte spüren, dass sie am Leben war. Dass sie nicht allein war. Also schlang sie die Arme um seinen Hals und zog seinen Kopf zu sich hinab. Und als sie endlich seine Lippen spürte, warm und weich auf ihren, da wusste sie, dass sie dieses Gefühl nicht wieder verlieren wollte. Dass sie ihn nicht verlieren wollte.
Ungeduldig vertiefte sie den Kuss, während sie sich aus der Wolldecke herauswand und ihre Finger sich bereits eifrig mit den Verschlüssen seines Umhangs beschäftigten.
Severus fing ihre gierigen Hände ein. „Bist du sicher, dass du weißt, was du da tust?", fragte er sie mit rauer Stimme, während seine Augen sie zwangen, sich seinem ernsten Blick zu stellen. „Ich will dich nicht ausnutzen. Du bist im Moment aufgewühlt und voller Schmerz und Trauer – und ich will nicht, dass du morgen früh zu dem Schluss kommst, dass es ein Fehler war."
„Ich bin vollkommen sicher!" Willow hatte die Schnallen inzwischen bezwungen und sein Umhang fiel ihm von den Schultern. „Ich brauche dich, Severus. Ich muss dich spüren, fühlen, dass wir am Leben sind. Ich brauche deine Wärme. Deine Hände auf mir. Deinen Mund." Und mit diesen Worten ergriff sie von letzterem Besitz, während ihre Hände sich den Knöpfen seines Hemdes zuwandten.
Severus kürzte das Verfahren ab, indem er sich das Kleidungsstück kurzerhand über den Kopf steifte, bevor er ihr die Bluse aus dem Bund ihrer Jeans zog und die Knöpfe öffnete, langsam und bedächtig, damit sie Zeit zum Überlegen hatte. Wenn sie sich anders entschied würde er sofort aufhören. Dann würde er sie einfach nur im Arm halten – und wenn es ihn umbrachte!
Aber Willow dachte nicht daran, es sich anders zu überlegen – im Gegenteil. Ungeduldig zerrte sie ihre Arme aus den Blusenärmeln und schüttelte das störende Kleidungsstück ab. Ihr herausfordernder Blick brachte ihn zum Lächeln. Sie war so wunderschön, trotz der Tränenspuren auf den Wangen und der roten, geschwollenen Augenlider ... Seine bezaubernde, wunderbare Willow.
Die Auswahl ihrer Unterwäsche entzückte ihn jedes Mal aufs Neue. Heute war es glatter, roter Satin, ein Anblick der ihm das Blut mit Macht in den Unterleib schießen ließ. Die leuchtende Farbe bedeckte die Fülle ihrer Brüste so aufreizend, dass es ihm den Atem verschlug. Das war kein BH, das war Sünde pur! Der Anblick wurde nur noch übertroffen von dem Wissen, dass sie vermutlich an ihn gedacht hatte, als sie das Kleidungsstück heute Morgen ausgewählt hatte. Der Stoff wurde zwischen ihren Brüsten lediglich von einem kleinen Bändchen zusammengehalten, er brauchte also nur nach dem einen Ende zu greifen und sanft daran zu ziehen …
Willow seufzte genüsslich auf, als seine Hände sich um ihre Brüste schlossen, und lehnte sich auf seinem Schoß zurück, um ihm den Zugriff zu erleichtern. Wie sie es liebte, seine langen, kräftigen Finger auf ihrem Körper zu fühlen ... Und seinen Mund ...
Ihre Hände verselbständigten sich, zerrten an seinem Gürtel, öffneten die Knöpfe seiner Hose ... und als sie ihn schließlich fanden und heiß und gierig umschlossen, stöhnte er und presste den Mund auf ihre Lippen, so dass sie sein heiseres Knurren schmecken konnte.
„Schnell ..." Beinahe hektisch half sie ihm, ihr die Jeans und das Höschen von den Hüften zu streifen, bevor sie auf seinen Schoß zurückkehrte. Ein langer, tiefer Kuss. Ein Griff nach unten. Eine kurze Bewegung ihrer Hüften – und sie senkte sich auf ihn und nahm ihn tief in sich auf. Und dann begann sie sich zu bewegen, wild und ungestüm, ihren Blick fest mit seinem verbunden. Und etwas in ihm – eine Mauer, von deren Existenz er nicht einmal etwas geahnt hatte, zerbrach. Und als sie ihre Erleichterung schließlich wild herausschrie und er sich stöhnend in ihr verströmte, hatte er das Gefühl, als würde nicht nur sein Körper sondern auch seine Seele erschauern.
Es dauerte einige Zeit, bis Severus wieder einen klaren Gedanken fassen konnte. Willows Kopf ruhte an seiner Schulter, ihre Augen waren geschlossen, ihr Atem ging jetzt wieder normal. Vermutlich war sie eingeschlafen. Gut so, sie musste schlafen. Sie hatte heute so viel durchgemacht...
Ein nicht unbeträchtlicher Teil ihres Schmerzes ging auf seine Kappe, ein Gedanke, der ihn gequält seufzen ließ. Behutsam löste er sich von ihr und breitete die wärmende Decke über ihren nackten Körper, bevor er seine am Boden verstreute Kleidung aufsammelte und sich leise anzog.
Was sollte er nur tun? Alles was sie von ihm wollte war Ehrlichkeit. Aber gerade die ... Wie sollte er denn ehrlich zu ihr sein? Wie könnte er es ertragen, wenn die Wärme und Zuneigung in ihrem Blick sich in Abscheu und Verachtung verwandelte, wenn sie erfuhr ... Er konnte doch nicht...
„Willst du schon gehen?" Willows Stimme klang rau vom Schlaf. Sie hatte sich aufgesetzt und die Decke bis zum Ansatz ihre Brüste hochgezogen. Ihre langen, braunen Locken fielen ihr wild und ungebändigt um die nackten Schultern.
Severus drehte sich um und ihr Anblick, warm und weich und wunderschön verschlug ihm den Atem. Eigentlich ging es ihm jedes Mal so, wenn er sie ansah. Aber jetzt, kurz nachdem sie sich geliebt hatten ... Himmel, wenn er doch nur wüsste, was er tun sollte! „Es wäre besser, wenn ich es täte", flüsterte er gequält.
„Warum?"
Eine einfache Frage. Und so unglaublich kompliziert zu beantworten. Jedenfalls wenn er sie nicht noch mehr verletzen wollte, als er es am letzen Abend schon getan hatte. Andererseits, was sollte er ihr sagen, wenn nicht die reine, ungeschminkte Wahrheit?
‚Tu es nicht, du Idiot!', schrie eine innere Stimme in ihm verzweifelt. ‚Tu es nicht! Du wirst sie verlieren! Sie wird dich hassen, sie wird dich verabscheuen ...'
Severus blickte in Willows fragende, haselnussbraune Augen und traf eine Entscheidung. Und mit dieser Entscheidung legte er sein Leben, seine Zukunft und sein Glück in ihre Hände. „Erinnerst du dich, dass ich dir vorhin erzählte, dass meine Abneigung für Potter mit etwas Anderem zusammenhängen würde, über das ich nicht einmal nachdenken möchte?"
Beunruhigt über seinen steinernen, undurchdringlichen Gesichtsausdruck und seine ton- und hoffnungslose Sprechweise nickte sie zögernd. „Natürlich erinnere ich mich."
Die Würfel waren gefallen. Starr aufgerichtet und die Hände unter seinem Umhang zu Fäusten geballt, blickte er ihr in das Gesicht. Und als er sprach, war es, als müsste er sich die Worte mit einem stumpfen, rostigen Messer aus der Seele schneiden. Aber sie verdiente die reine, ungeschminkte Wahrheit. Auch wenn sie ihn alles kosten würde, was ihm etwas bedeutete ...
„Ich kann Potter gegenüber kein freundliches Gefühl entwickeln, Willow. Ich könnte es in hundert Jahren nicht. Weil ich vor vielen Jahren den Unbrechbaren Schwur geleistet habe, dass ich, sollte James Potter jemals Vater werden, sein Kind mit eigener Hand töten werde."
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Kommentar meiner Beta-Leserin BineBlack: WAAAAAAAAAASSSSSSSSSSS? Tja, war schön Dich gekannt zu haben, Snape! Jetzt werde ich DICH töten müssen! Sorry, Willow!
Noch mal zur Erinnerung:
Erstens: Ihr habt es so gewollt!
Und zweitens: Bevor die Briefbomben bei mir aufschlagen, denkt bitte daran, dass ich für meine Geschichten eine Happy-End-Garantie gebe, okay?
Was natürlich nicht heißt, dass Ihr mir in Euren Reviews nicht die Hölle heiß machen dürft ... Der Knopf ist unten links!
