Katzura: Harrys Explosion erfolgt mehr privat, aber er setzt sich Sirius gegenüber durch, versprochen! Und ich bin nicht sicher, ob Dumbledore nicht wusste, dass Harry da unter seinem Tarnumhang steckte. Allerdings hatten alle andere Sorgen, als den Raum auf ungebetene Zuhörer zu untersuchen ...
Imperiatus: Ist doch logisch; mit dem nächsten Kapitel! °Zwinker°
Ewjena: Hundert pro!
cdt: Natürlich weiß ich einen! Würde doch sonst nie so einen Mist verzapfen! Und selbstverständlich gibt es ein Happy-End!
eli: Bei mir stirbt keiner außer den bösen Bösewichten!
Culain: Darauf hoffe ich! Oder besser gesagt: Ich setze fest darauf, dass Malfoy alles zum Guten wenden wird, hihi!
Loki Slytherin: Jaja, wie Dumbledore schon festgestellt hat, sind unsere zwei Kontrahenten einander unglaublich ähnlich ...
Elektra van Helsing: In der Hitze des Gefechts bleibt das logische Denkvermögen nun einmal auf der Strecke ...
BineBlack: Und ich liebe Dich! Fanfiction-Net scheint seine Problemchen ja inzwischen überwunden zu haben, hoffe ich jedenfalls ...
Lara: Scones? Das ist Gebäck, wird meist zu Tee oder Kaffee gegessen.
ReSeSi: Danke sehr! Und ich glaube, Padfoot hat seine Lektion gelernt ...
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Mandys Durchbruch
Die nächsten Wochen verliefen in Hogwarts recht ereignislos, auch wenn das Verhältnis zwischen Sirius und Severus äußerst angespannt blieb. Seinem Gelöbnis folgend verbrachte Sirius fast seine gesamte Zeit unten in den Slytherin-Kerkern, wo er hinten im Klassenzimmer für Zaubertränke hockte und dem Unterricht mit Argusaugen folgte.
Eine andere Möglichkeit der Überwachung wäre gewesen, Harry auf Schritt und Tritt durch die Schule zu folgen und ihn in seinen jeweiligen Unterricht zu begleiten – etwas, das sein Patensohn sich aber bereits im Vorfeld energisch verbeten hatte. Harry hatte aus seinem Zorn keinen Hehl gemacht. Er verstand zwar Sirius' Bedürfnis ihn zu beschützen vollkommen – immerhin hatten sie mittlerweile eine richtige Vater-Sohn-Beziehung – aber dass er von der Diskussion mit Snape und Dumbledore einfach ausgeschlossen worden war wie ein kleines, dummes Kind, nagte noch immer an ihm. Und Sirius musste, wenn er ehrlich war, zugeben, dass er selbst nicht anders reagiert hätte. Harry stand kurz vor seiner Volljährigkeit. Und sein Bedürfnis, ihn zu beschützen, durfte nicht darin gipfeln, ihn aus wichtigen Entscheidungen auszugrenzen. Eine Lektion, die er, gerade im Hinblick auf seinen künftigen Nachwuchs, dessen Geburt unmittelbar bevorstand, nur sehr widerwillig lernte. War es nicht andererseits die Pflicht eines Vaters, seine Kinder vor allen Bedrohungen zu bewahren?
Ron, Hermine und Ginny hatten anfangs schockiert und wütend auf die Nachricht von Snapes Unbrechbarem Schwur reagiert. Und Rons absolutes Unverständnis angesichts der Tatsache, dass ausgerechnet Harry sich dafür ausgesprochen hatte, den verhassten Tränkemeister in Hogwarts zu belassen, nur weil dieser behauptete, den Schwur nicht erfüllen zu wollen, hatte ihre Freundschaft ein paar Tage lang ziemlich belastet. Bei Merlin, da bot sich ihnen die einmalige, unwiederbringliche Gelegenheit, diesen verdammten Kerl loszuwerden, und Harry ließ sie ungenutzt verstreichen! Schließlich tröstete er sich jedoch mit dem Gedanken, dass Snape ja in spätestens sechs Monaten mausetot sein würde und ihnen der Unterricht bei ihm somit im siebten Schuljahr erspart bliebe.
Hermine hingegen reagierte, nachdem sie den ersten Schock verdaut hatte, auf die typische Granger-Art: sie vergrub sich in der Bibliothek und versuchte, soviel wie möglich über den Unbrechbaren Schwur in Erfahrung zu bringen. Professor Snape mochte ja vielleicht bereit sein zu sterben, um Harrys Leben zu verschonen – ein Zug, der ihm, nach jahrelanger, von Herzen kommender Abneigung, nun ihre gesamte Sympathie eintrug, was Ron nur noch mehr zu verärgern schien – aber sie wollte wenigstens versuchen, einen Ausweg für ihn zu finden. Bei Jade und Jonas hatte sie ja schließlich auch eine Möglichkeit aufzeigen können ... Allerdings musste sie sich nach ein paar Tagen intensivster Recherche entmutigt eingestehen, dass es nicht so einfach werden würde. Der Unbrechbare Schwur trug seinen Namen völlig zu Recht. Es gab nicht einen einzigen dokumentierten Fall, in dem sein Brechen nicht umgehend den qualvollen Tod des Schwörenden nach sich gezogen hätte.
Allerdings freundete sie sich während ihrer Recherchen sehr mit Amanda Woods an, die, wenn sie die Möglichkeit gehabt hätte, vermutlich sogar ihr Bett in der Bibliothek aufgestellt hätte. Oft sah man die Beiden mit zusammengesteckten Köpfen über irgendwelchen Büchern hocken und sich gegenseitig ihre Notizen Godric Gryffindor und die verschiedenen Druiden-Überlieferungen betreffend vorlesen.
Ginny andererseits reagierte einfach nur emotional. Sie schien es kaum über sich zu bringen, Harry aus ihren Armen zu lassen, nachdem sie erfahren hatte, dass sein Leben schon vor seiner Geburt nicht nur von Voldemort sondern auch noch von einem rachsüchtigen Verrückten bedroht gewesen war, der sich mit dem Mord an ihm an seinem Vater rächen wollte. Und ihre Vorbehalte gegen Snape – über die Jahre hinweg genauso sorgfältig kultiviert wie die der anderen Gryffindors – verflüchtigten sich beinahe vollkommen, weil dieser bereit zu sein schien, sein Leben für ihn zu opfern.
Falls es Snape jedoch auffiel, dass sowohl Hermine als auch Ginny sich ihm gegenüber seit Neuestem anders verhielten als bisher, so war es ihm nicht anzumerken. Er hielt seinen Unterricht in gewohnt bissiger Form ab, zog ihnen Hauspunkte ab, wann immer sich ihm die Gelegenheit dazu bot, und verteilte Nachsitzen und Strafarbeiten an die Schüler wie das Christkind Geschenke.
Kurz: er benahm sich, als wäre nichts geschehen.
Seine Verzweiflung über seine aussichtslose Lage zeigte sich nur des Nachts, wenn er schlaflos in die Finsternis starrte und auf Willows leisen, regelmäßigen Atem lauschte, den Arm fest um ihren warmen, an seinen Leib geschmiegten Körper geschlungen, weil er es einfach nicht über sich brachte, den Kontakt zwischen ihnen zu unterbrechen. Sie zu berühren war für ihn mittlerweile so notwendig geworden wie das Atmen. In ihr hatte er endlich das gefunden, was andere Männer so selbstverständlich ihr Eigen nannten: Wärme, Geborgenheit, Leidenschaft. Und er würde all das in absehbarer Zeit wieder verlieren. Es mochte egoistisch sein, aber er war tief in seinem Innersten sogar froh darüber, dass nicht er derjenige sein würde, der letztendlich den Verlust des Anderen ertragen musste. Allein der Gedanke, dass es Willow sein könnte, die sterben müsste, und er derjenige, der allein zurückblieb, ohne sie – nein! Das wollte er sich nicht einmal vorstellen!
Manchmal genügte der beruhigende Körperkontakt tatsächlich, um ihn irgendwann doch erschöpft und übermüdet einschlafen zu lassen – unruhig zwar und von furchtbaren Alpträumen gequält – aber es war dennoch Schlaf. Und manchmal, wenn er überhaupt keine Ruhe fand angesichts der quälenden Stimme in seinem Kopf, die mit jedem Tag lauter und drängender zu werden schien und in ihm das Bedürfnis weckte, den Kopf gegen die Wand zu schlagen, bis sie endlich verstummte, stand er wieder auf, schlüpfte in seine Kleidung und wanderte ziellos durch das Schloss, durch die leeren, dunklen Gänge des Gebäudes, das er als sein Zuhause betrachtete.
Aber nie zuvor hatte er zu so später Stunde noch Licht in der Bibliothek gesehen...
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Mandy zuckte erschrocken zusammen, als unvermittelt der Schatten eines Menschen über ihre Aufzeichnungen fiel. Ihr Blick zuckte hoch und sie lächelte etwas angespannt, als sie ihr Gegenüber erkannte. „Severus. Ich dachte, es wäre niemand mehr wach."
Er blickte auf sie hinunter und wunderte sich einmal mehr über die verblüffende Ähnlichkeit zwischen den Schwestern; dieselben haselnussbraunen Augen, die gleichen vollen, verlockenden Lippen, das gleiche Lächeln, bei dem zuerst der linke Mundwinkel in die Höhe wanderte … Und dennoch waren sie völlig verschieden. Dort wo Amanda sanft und manchmal auch etwas unsicher wirkte, ging seine Willow das Leben frontal an. Er hatte sie schon in den unterschiedlichsten Situationen kennen gelernt. Zornig, herausfordernd, übermütig, gelassen und – in letzter Zeit leider allzu oft – traurig und in sich gekehrt …
„Nachts patrouilliert Filch in der Schule." Er zwang sich angesichts ihrer Nervosität zu einem kleinen Lächeln, welches seine Augen aber nicht erreichte. „Und Mrs. Norris, seine Katze, ist auch allgegenwärtig. Es wundert mich, dass er dir noch nicht die Hölle heiß gemacht hat, weil du die Schließzeit der Bibliothek nicht einhältst. Was tust du eigentlich noch hier um diese Zeit?"
„Wie spät ist es denn?" Sie blickte auf die zwölfzeigrige Uhr an der Wand und die schien ihr – nach nur wenigen Wochen Aufenthalt in Hogwarts – tatsächlich etwas zu sagen, denn ihre Augen weiteten sich ungläubig. „Schon zwei Uhr morgens?"
Diesmal erreichte das Lächeln auch seine Augen. Sie wirkte so überrascht und ja, auch etwas schuldbewusst … Richtig niedlich! Und diese leichte Röte auf ihren Wangen erinnerte ihn unwillkürlich an Willow, wenn sie … ‚Halt, Severus! Das gehört hier nicht her!'
„Stimmt genau."
„Himmel, ich habe vollkommen die Zeit vergessen!" Amanda begann hastig die Bücher auf ihrem Tisch ordentlich aufzustapeln und ihre Notizen zusammen zu packen, wobei sie unwillkürlich einen beunruhigten Blick in den hinteren Teil des Raumes warf, wo die Bücherregale aneinander gereiht waren.
Severus bemerkte ihre plötzliche Nervosität und zog belustigt eine Augenbraue hoch. Er hätte nicht gedacht, dass Amanda und Kingsley es tatsächlich für nötig hielten, irgendwelche Spielchen zu spielen! Er würde sich an Stelle des Aurors bestimmt nicht hinter irgendwelchen Regalen verstecken und … Moment, war das nicht …?
„Guten Abend, Miss Granger!", schnarrte er leise und mit einem deutlich drohenden Unterton in der Stimme. „Oder sollte ich lieber ‚Guten Morgen' sagen?"
„Severus …", setzte Amanda an, aber er ignorierte sie vollkommen. Seine schwarzen Augen fixierten die Gestalt im Schatten der Regale.
Hermine trat endgültig ins Licht der Kerzen, die Amandas Arbeitsplatz erhellten, einen weiteren Bücherstapel unter dem Arm und denselben schuldbewussten Ausdruck im Gesicht, der auch auf Mandys Antlitz lag. „Professor Snape."
Severus' finsterer Blick fiel auf das oberste Buch des Stapels – und die bissige Strafpredigt, die ihm bereits auf der Zunge lag, blieb unausgesprochen. Fast gegen seinen Willen steckte er die Hand aus und nahm ihr den schweren, staubigen Band ab. „Unbrechbare Flüche und ihre Folgen", stand in dicken, verschnörkelten Lettern auf dem Einband. Er warf einen kurzen Blick auf Hermine, die unwillkürlich blass geworden war, und nahm dann, ohne vorher um Erlaubnis zu fragen, ein Pergament vom Tisch auf, das eindeutig ihre Handschrift trug.
Es war eine saubere Aufstellung all der Bücher, die sie bisher durchgearbeitet hatte und der Erkenntnisse, die sie aus ihnen gewonnen hatte. Und hinter jeder Zusammenfassung hatte sie eine persönliche Anmerkung gemacht. „Wieder nichts gefunden.", stand da in den meisten Fällen zu lesen. Oder: „Verdammt, es muss doch einen Weg geben!" Und ganz unten, fast am Rand der Seite, gab es einen kurzen Absatz, in dem sie geschrieben hatte: „Was nützen uns all unsere magischen Fähigkeiten, wenn wir sie nicht einsetzen können, um jemanden vor Wahnsinn und Tod zu bewahren, der sich entschlossen hat, ohne Rücksicht auf sein eigenes Leben das Richtige zu tun? Was nützt Magie überhaupt, wenn sie gerade dort an Grenzen stößt, wo sie am Nötigsten gebraucht wird?"
Weder Hermine noch Amanda wagten, das minutenlange Schweigen zu brechen, welches sich über die Bibliothek gelegt hatte, während Severus schwer atmend und mit versteinerter Miene auf das Pergament starrte und auf den Bücherstapel, der etwas abseits von den Büchern aufgetürmt worden war, mit denen Amanda arbeitete. Schließlich hob er den Blick. Sein Gesichtsausdruck war so undurchdringlich wie immer, als er die Gryffindor-Schülerin musterte, aber in seinen Augen glomm ein düsterer, verzweifelter Funke ... „Seit wann recherchieren Sie schon über dieses Thema, Miss Granger?"
Amanda übernahm es, diese Frage zu beantworten, weil Hermine ihre Stimme einfach nicht wieder zu finden schien. „Seit einigen Wochen. Sie hat beinahe jedes Buch in dieser Bibliothek durchgearbeitet, das sich mit dem Thema ‚Unverzeihliche Flüche' beschäftigt."
„Warum?"
„Warum?" Offenbar hatte sie doch mehr von Willows Feuer, als er bisher geahnt hatte, schoss es ihm durch den Kopf, denn sie sprang mit hochrotem Gesicht und zornigem Blick auf die Füße und fauchte ihn an: „WARUM? Weil sie dir das Leben retten will, du sturer, engstirniger Idiot! Weil es nämlich tatsächlich Menschen gibt, denen es nicht gleichgültig ist, dass du sterben wirst, wenn du diesen total bescheuerten Fluch nicht erfüllst!"
Was genau an ihrer wütenden Reaktion ihm förmlich den Atem verschlug, hätte er nicht zu sagen vermocht. Aber die Vorstellung, dass ausgerechnet Granger, die beste Freundin Potters, nach einem Weg suchen sollte, sein Leben zu retten … Seine schwarzen Augen richteten sich wieder auf die Schülerin, die ihre Fassung jetzt soweit zurück gewonnen hatte, dass sie seinen Blick kühl und entschlossen erwidern konnte. Das Mädchen hatte eindeutig Mumm …
„Sie sollten zusehen, dass Sie noch ein paar Stunden Schlaf abbekommen, Miss Granger", sagte er leise. „Und passen Sie auf, ich habe Argus Filch noch vor ein paar Minuten im vierten Stock gesehen."
Hermine nickte folgsam und legte ihre Bücher auf dem Tisch ab, weil sie wusste, dass Madam Pince die von Professor Dumbledore bestätigte Anweisung hatte, Mandys Arbeitsplatz nicht aufzuräumen und keinerlei Bücher zu entfernen. „Gute Nacht, Miss Woods. Gute Nacht, Professor Snape!"
„Gute Nacht, Miss Granger!", antwortete Severus nach kurzem Zögern.
„Schlaf gut, Hermine!", setzte Amanda freundlich hinzu.
Einen Augenblick lang herrschte Schweigen, bevor Snape sich mit einem leisen Seufzer einen Stuhl heranzog und sich setzte. „Und wie kommst du mit deinen Forschungen voran?"
Ein begeistertes Lächeln huschte über Mandys Gesicht und sie ließ sich prompt auf ihren Stuhl zurücksinken. „Diese Bibliothek ist ein Traum!" schwärmte sie. „Eine wahre Fundgrube für jeden Historiker! Ich habe Aufzeichnungen über die alten Druidenlinien gefunden, die mir sehr geholfen haben, das Suchgebiet für das Schwert einzugrenzen."
„Soll das heißen, dass du tatsächlich weißt, wo das Schwert zu suchen ist?" Severus war plötzlich hellwach.
„Whites Place. Oder jedenfalls die nähere Umgebung des Ortes. Dort läuft alles zusammen, Severus. Die alten Stammbäume. Die überlieferten Legenden. Gryffindors Pergament. Es muss Whites Place sein. Es ist von einem magischen Kreis die Rede, in dem die weiße Magie die schwarze verdrängt, wenn der helle Tag sich zu finsterer Nacht verdunkelt. Ich nehme an, dass hier von einer Sonnenfinsternis die Rede ist. Das bedeutet", sie blätterte ihre Notizen durch, „dass uns nur noch wenig Zeit bleibt, um das Rätsel vollständig zu lösen. Die nächste Sonnenfinsternis ist bereits in zwölf Tagen. Und dann dauert es annähernd fünfhundert Jahre, bis über Whites Place wieder eine totale Sonnenfinsternis auftritt."
„Zwölf Tage?"
„Genau." Amanda runzelte besorgt die Stirn. „Das ist furchtbar wenig Zeit, ich weiß. Ich muss noch so viele Teile des Rätsels lösen. Aber es ist die einzige Chance, die sich uns bietet."
„Es ist aber auch die einzige Chance für Voldemort, dieses Schwert in seine Gewalt zu bringen, oder?"
„Das ist wahr. Aber ich will ihm nicht nur das Schwert vorenthalten, Severus. Ich will ihn tot sehen. Ich will, dass er für den Mord an meiner Mutter bezahlt … Und dafür werde ich alles tun, was in meiner Macht steht!"
„Brauchst du Hilfe?" Er deutete auf den Bücherstapel am Rande des großen Holztisches.
Aber zu seiner Überraschung schüttelte sie den Kopf. „Hermine hat mir schon mehr geholfen, als ich überhaupt sagen kann. Sie hat nämlich das hier für mich ausgegraben!" Sie hielt ein Buch hoch, das aussah, als würde es sich gleich in seine Bestandteile auflösen. „Dieses Buch hier ist genau das, wonach ich seit Wochen gesucht habe. Hier! Sieh dir das an! Die Aufzeichnungen gehen zurück bis in das elfte Jahrhundert! Und die Beschreibungen sind so detailliert ... Severus, wenn diese Schriften hier authentisch sind, werden wir das Schwert der Druiden ganz sicher finden!"
Severus beugte sich ebenfalls über den alten zerfledderten Band, dessen Seiten Amanda nur mit größter Vorsicht umwendete, um sie nicht noch mehr zu beschädigen. Voller Interesse lasen beide die handschriftliche Eintragung auf der ersten Seite, die mit dem Siegel Gryffindors versehen worden war.
Keiner von ihnen bemerkte die dunkel gekleidete Gestalt im Schatten des Türbogens, die sie aus hasserfüllt zusammengekniffenen Augen beobachtete.
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„Ihr habt mich herbefohlen, Meister?" Narcissa erhob sich aus ihrer tiefen Verbeugung und blickte in die roten, glühenden Augen ihres Gegenübers. „Wie kann ich Euch dienen?"
„Schicke eine Nachricht an deinen Sohn!", wies der dunkle Lord sie mit hoher, kalter Stimme an und glättete ein Pergament mit seinen Spinnenfingern. „Ich will, dass er mir ab sofort zweimal täglich Bericht über diese Muggel Woods und ihre Fortschritte erstattet. Und in zehn Tagen muss er eine Möglichkeit finden, die Schule unbeobachtet zu verlassen und hierher zu gelangen. Ich habe einen Plan, der uns das Schwert verschaffen wird. Und ihm wird die ehrenvolle Aufgabe zuteil, eine wichtige Rolle darin zu übernehmen!"
Narcissa verneigte sich erneut. Ihr Gesicht verzog sich zu einem finsteren Lächeln. „Wird Euer Plan auch die Rache für meinen Ehemann beinhalten, mein Gebieter?", fragte sie leise. „Wird Potter endlich für das bezahlen, was meinem Lucius angetan wurde?"
„Dieser Plan beinhaltet alles, was mich endlich zum unumstrittenen Herrscher machen wird", entgegnete der dunkle Lord mit grausamem Lachen. „Und was Potter betrifft, der wird in wenigen Tagen tot sein!"
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Kommentar meiner Beta-Leserin BineBlack: Auch Monster sollen Träume haben. Mal sehen, wer in wenigen Tagen wirklich tot sein wird, fieser Irrer!
Ein einsamer, kleiner Review-Knopf bittet um Eure Aufmerksamkeit!
