cdt: Klar mache ich weiter! Und zwar schon jetzt!
Gerd: Okay, okay … Immer dieses Gedrängel! °Grins°
ReSeSi: Vielleicht beruhigt Dich ja dieses Kapitel wieder?
Elektra van Helsing: Draco ist so oder so geliefert, wart es nur ab. Und hier ist was für's Herz …
eli: Einsperren reicht nicht! Der Typ gehört gemeuchelt, jawohl! Hier kommt Sirius …
Imperiatus: Bitte sehr, eine ruhige Krankenstation … bis auf dieses komische, dreistimmige Gehechel …
Culain: Muss wohl an den blonden Genen liegen …
Lara: Dieses hier wird etwas länger!
Katzura: Wenn Dir HIER jemand Leid tun muss, dann werdende Väter und Paten …
Loki Slytherin: Huch, da ist aber jemand blutrünstig! Obwohl ich natürlich in einer solchen Situation auch nicht unbedingt in Snapes Haut stecken würde … Und was den Rest angeht … ähem … No comment!
BineBlack: Bei mir hat sich noch keiner beschwert … Okay, dann knuddel ich Dich eben nur zurück und verkneife mir den Rest! °Zwinker°
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Der erste Teil der Prophezeiung
Die letzte Person, die Sirius Black in seinem Büro erwartet hätte, als er von einer Teambesprechung zurückkehrte, war Severus Snape, der mit zu festen Fäusten geballten Händen am Fenster stand und auf all die Muggel herunterblickte, die in blinder Eile draußen vorbeihasteten.
„Wenn der Zustand deiner Hände Rückschlüsse auf den Grund deines Hier seins zulässt, Snape", begrüßte er seinen ungebetenen Gast in knurrendem Tonfall, „dann schlage ich vor, wir verlegen unsere Unterhaltung in einen der Trainingsräume im Keller. Die Hauselfen hier im Ministerium reagieren immer etwas hysterisch auf zerschlagenes Mobiliar und Blutflecken auf den Teppichen."
„Sehr witzig, Black!", schnarrte der Angesprochene gallig zurück und drehte sich um. Seine schwarzen Augen sprühten zornige Funken. „Allerdings befürchte ich, dass unsere kleine Auseinandersetzung noch etwas warten muss. Im Moment hast du nämlich keine Zeit, um dir von mir das Fell gerben zu lassen. Du wirst in Hogwarts gebraucht."
„Als ob du mir jemals ... In Hogwarts?" Sirius erbleichte, als die Bedeutung der Worte seines Kontrahenten durch den Schleier aus Misstrauen und Ablehnung drang. „Ist etwas passiert? Mit Harry? Oder ... Sarah? Ist es das Baby?"
Snape ergriff den Umhang des Aurors und warf ihm das Kleidungsstück zu. „Potter geht es gut. Und der Rest ist eine längere Geschichte. Ich werde sie dir erzählen, sobald wir hier raus sind." Mit diesen Worten wandte er sich dem Kamin zu.
Sirius Hand auf seinem Arm stoppte ihn. Unwillig sah er auf und begegnete dem Blick des Mannes, den er schon seit seiner Kindheit mehr als jeden Anderen gehasst hatte, ausgenommen vielleicht James Potter. In den dunklen Augen seines Gegenüberst stand etwas, das er dort nie zu sehen für möglich gehalten hätte – Angst. Nackte Furcht an der Grenze zur Panik. Himmel, was hätte er noch vor wenigen Wochen dafür gegeben, diesen Ausdruck zu sehen! Aber jetzt, unter diesen Umständen ...
„Sarah ist angegriffen worden. Geschlagen. Sie ist verletzt und liegt auf der Krankenstation. Und die Wehen haben eingesetzt."
Sirius taumelte einen Schritt zurück. „Nein." Er schüttelte den Kopf, versuchte verzweifelt seine Gedanken zu klären, während sein Herz sich schmerzvoll zusammenzog. Sarah? Seine Sarah? Angegriffen? Geschlagen? „Nein! Wer zum Troll würde so etwas ...?"
„Malfoy."
„Unmöglich! Sie traut ihm nicht! Sie würde nie allein mit ihm in einem Raum bleiben, niemals!" Wild schüttelte er den Kopf, als könne er dadurch verhindern, dass Snapes Worte der Wahrheit entsprachen. Dass Sarah wirklich ... „Sie würde nie freiwillig in Malfoys Nähe gehen! Nicht nachdem, was er, Crabbe und Goyle mit dem kleinen Jonas gemacht haben ..."
„Sie dachte, dass du es wärst." Snape hatte so leise gesprochen, dass er nicht sicher war, ob sein Gegenüber ihn überhaupt verstanden hatte. Aber Sirius hatte die Worte gehört, wie sein leichenblasses Gesicht deutlich zeigte. Er packte den Tränkemeister an seiner Robe und zerrte ihn grob so nahe zu sich heran, dass ihre Gesichter nur noch Zentimeter voneinander getrennt waren. „WAS? Was hast du da gesagt?"
„Malfoy hat sich mittels Vielsafttrankes in dich verwandelt, Black. Er sah aus wie du. Er sprach wie du. Er roch wie du. Deshalb ist Sarah mit ihm gegangen."
Sirius' Finger, plötzlich kraftlos, lösten sich von Severus' Robe und er taumelte einen Schritt zurück, als hätte dieser einen besonders schmerzhaften Treffer gelandet. Oh Himmel! Malfoy, der in seiner Gestalt, der mit seinen Augen auf sie herabsah, während er Sarah schlug! Der sie mit seiner Stimme beschimpfte und bedrohte ... Übelkeit wallte in ihm auf, als diese grässliche Vorstellung von ihm Besitz ergriff. Wie mochte sie sich gefühlt haben, in diesem Augenblick? Was mochte sie gedacht haben? Und was bedeutete es für ihre Ehe? Würde sie es je wieder über sich bringen, ihm in die Augen zu sehen, ohne an dieses furchtbare Erlebnis zu denken? Würde sie...
„Ich bringe ihn um!" Die Worte waren kaum mehr als ein heiseres Flüstern. „Ich werde ihn töten für das, was er meiner Frau angetan hat. Für das, was er uns angetan hat ..."
Snapes Gesicht verzog sich zu einem kalten, freudlosen Grinsen. „Kein Problem. Sobald ihr tollen Auroren den kleinen Mistkerl geschnappt habt, werde ich ihn liebend gern für dich festhalten und du kannst ihm das Fell abziehen. Oder was immer dir sonst noch so einfällt. Aber jetzt solltest du deinen Hintern endlich nach Hogwarts bewegen, weil deine Frau dich nämlich braucht, Black. Sie bekommt – falls du das nicht mitbekommen haben solltest – gerade euer erstes Kind!"
„Wie sollte sie mich sehen wollen, nachdem ..."
„Glaub mir, Black. Sie will dich sehen!" Severus' Grinsen wurde um einige Grade wärmer. „Deine Frau ist wirklich etwas Besonderes. Sie hat verdammt viel Mumm! Weißt du, was das Einzige ist, was ihr wirklich zu schaffen macht – mal abgesehen von deiner Abwesenheit natürlich? Dass sie Malfoy alles über die Unterredung heute Morgen erzählt hat, bevor er die freundliche Maske fallen ließ und sie brutal zusammengeschlagen hat. Beweg jetzt also endlich deinen Hintern zu diesem Kamin dort drüben, bevor ich dich niederschlage und bewusstlos auf das Bett neben ihr werfe!"
„Das schaffst du nur in deinen Träumen, Snape!", knurrte Sirius und warf sich seinen Umhang um. Allerdings klang er dabei nicht besonders zornig – eher abwesend, so als setze er den Disput nur aus Gewohnheit fort. „Und auch nur in den besonders Guten!"
„Lass uns das später austesten, okay?" Severus warf eine Hand voll Flohpulver in den Kamin, dessen Flammen sich umgehend grün färbten und trat beiseite, um dem Anderen den Vortritt zu lassen. „Vorzugsweise in etwa zwei Wochen."
Sirius drehte sich noch einmal um und sah ihm geradewegs in die Augen. „Das ist eine verdammt gute Idee", stimmte er dem Tränkemeister zu, bevor er in den Kamin stieg. „Ich werde zu gegebener Zeit darauf zurückkommen. Hogwarts!" Die grünen Flammen flackerten hoch auf, als er aus dem Kamin gerissen und in rasender Geschwindigkeit um seine eigene Achse gewirbelt wurde.
Severus blickte ihm einen Augenblick lang nachdenklich nach, bevor er selbst in den Kamin stieg, um die Rückreise in die Schule anzutreten. Es schien, als hätte er gerade etwas getroffen, um das er während seiner gesamten Schulzeit glücklich drum herum gekommen war; eine Verabredung zu einer wilden Prügelei.
In zwei Wochen.
Wenn der Kampf gegen Voldemort entschieden wäre. Wenn feststand, ob Potter oder der dunkle Lord den Sieg davongetragen hätte. Falls sie dann noch am Leben sein würden...
Ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen, als er sich eingestand, dass er sich irgendwie darauf freute.
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Sarah, deren Gesicht nach der Behandlung mit Madam Pomfreys Heilsalbe und einigen Heilzaubern, die Jade durchgeführt hatte, inzwischen fast wieder normal aussah, barg eben dieses an der Schulter ihres Mannes und ließ ihren Tränen freien Lauf. „Verzeih mir!"
„Was soll ich dir denn verzeihen, Liebling?", fragte Sirius sie verblüfft, während er ihr eine Strähne des honigblonden Haares aus dem Gesicht strich, das nach einem Reinigungszauber nun nicht mehr blutverkrustet war. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass sie ihm gerade seinen Text stahl.
„Ich hätte es bemerken müssen! Ich hätte wissen müssen, dass er nicht du war! Stattdessen bin ich ihm in diesen dunklen Gang gefolgt. Und ich habe ihm unterwegs alles über das Treffen erzählt. Voldemort weiß jetzt, wann und wo er das Schwert bekommen kann ... Durch meine Schuld!"
„Erinnerst du dich an die Nacht, als du, Willow und Snape Remus und mich aus Bellatrix' Händen befreit habt?", fragte er leise.
Sarah nickte an seiner Brust.
Sirius strich ihr sanft über die Wange. „Dann erinnerst du dich bestimmt auch daran, dass ich Snape beinahe erwürgt hätte, weil ich ihn für Pettigrew hielt. So wirkt Vielsafttrank nun einmal, Liebling. Man nimmt die Gestalt dessen an, den man kopieren will. In allen Einzelheiten. Keine Chance, den Betrug zu erkennen, bevor die Wirkung nachlässt."
„Aber du bist doch mein Mann! Der Mensch, der mir von allen am meisten bedeutet ..."
Sanft küsste er sie auf die zitternden Lippen und stoppte so ihren Protest. „Du konntest es nicht wissen, Sarah."
„Aber ich hätte wissen müssen, dass du mich nie verletzen würdest! Ich hätte an diesem Punkt merken müssen, dass du es gar nicht sein kannst!", begehrte sie leise auf. „Verdammt, ich hätte diesen Mitkerl wahrscheinlich trotz der Schwangerschaft in den Boden stampfen können, wenn ich durch den Schock nicht wie gelähmt gewesen wäre ... Wenn ich zwei und zwei zusammengezählt hätte ..."
‚Wenn ich es über mich gebracht hätte, dich zu verletzen', fügte sie nicht hinzu.
Er kannte sie gut genug, um ihren unausgesprochenen Gedanken zu verstehen und heftiges Schuldgefühl wallte wieder in ihm auf. Sie hatte sich nicht gewehrt, hatte ihren Angreifer nicht in Stücke gerissen, weil sie dachte, das er es wäre ... Himmel!
„Schhhhhhh, nicht!" Sirius küsste ihr die Tränen von den Wangen. „Es ist vorbei, Liebling. Dieser Mistkerl wird dich oder unser Kind nicht noch einmal anfassen, das schwöre ich dir!" Er legte die Wange auf ihr Haar und spürte, wie ihr Körper sich in seinen Armen unter einer neuen, heftigen Wehe anspannte – der sechsten, seit er vor einer knappen Viertelstunde die Krankenstation betreten hatte und sein Herz ihm in den Hals gesprungen war angesichts der vertrauensvollen Art, in der sie die Arme nach ihm ausgestreckt hatte.
Snape hatte Recht. Seine Sarah war wirklich eine ganz besondere Frau. Und in Zukunft, das schwor er sich in diesem Moment, würde er noch besser auf sie Acht geben. Auch wenn sie ihn dafür gelegentlich in den Hintern trat, ein Gedanke, der ihm ein winziges Lächeln auf das angespannte Gesicht zauberte.
Die nächste Wehe, noch stärker und schmerzhafter als die vorangegangenen, ließ Sarah unwillkürlich nach Luft schnappen. Langsam und konzentriert stieß sie den Atem aus, so wie Jade es ihr geraten hatte. Kurzes, tiefes Einatmen – langes, langsames Ausatmen. Kurzes, tiefes Einatmen – langes, langsames Ausatmen. Alle nicht benötigten Muskeln bewusst entspannen ... Die schmerzhafte Kontraktion ebbte ab und sie schenkte ihrem Mann ein zittriges Lächeln. „Wie sagte Madam Pomfrey doch so schön? So einfach wie es reinkam, wird es nicht wieder herauskommen."
Jade, die sich gerade an das Fußende des Bettes setzte, kicherte vergnügt. „Die gute, alte Poppy. Kurz und prägnant auf den Punkt gebracht!"
Sirius konnte darüber allerdings überhaupt nicht lachen. „Wie lange wird es noch dauern?"
„Huch, jetzt weiß ich, woher dieses Baby seine Ungeduld hat!" Jade zwinkerte Sarah zu, die belustigt zu ihrem Mann auflächelte, bevor die nächste Kontraktion ihre gesamte Aufmerksamkeit in Anspruch nahm. „Die Wehen kommen in Abständen von eineinhalb bis zwei Minuten. Und sie sind sehr kräftig. Der Muttermund war bei der letzten Untersuchung, kurz bevor du gekommen bist, schon etwa sieben Zentimeter weit. Ich denke, in spätestens zwei Stunden bist du stolzer Papa!"
Die Tür zur Krankenstation öffnete sich einen Spalt und Remus streckte seinen Kopf hinein. Er hatte bis eben ein Treffen im Hauptquartier in Knightsbridge gehabt, in dessen Verlauf er verschiedene Ordensmitglieder über die Fortschritte unterrichtete hatte, die Amanda Woods bei der Suche nach dem Schwert der Druiden gemacht hatte. Und erst eben bei seiner Rückkehr war er in der Bibliothek auf Mandy getroffen, die ihn von den Vorgängen während seiner Abwesenheit unterrichtet hatte. Entsprechend angespannt blickte er zu der werdenden Mutter hinüber. „Sarah. Kann ich reinkommen, oder ..."
„Natürlich kannst du reinkommen, Moony!" Einladend klopfte sie auf ihre Bettdecke, bevor sie sich konzentriert der Aufgabe widmete, die nächste, heftige Eröffnungswehe zu veratmen.
Zögernd trat er neben das Bett, begrüßte seine Frau mit einen kurzen, liebevollen Kuss, wechselte einen Blick mit Sirius, in dem mehr Gefühle lagen, als jeder von ihnen je laut artikulieren würde, und wollte sich einen Stuhl heranziehen, aber Sarah ergriff seine Hand und zog ihn auf die Bettkante. „Du darfst doch nicht fehlen wenn dein Patenkind geboren wird!"
„Mein ... mein Patenkind?" Mit verblüfft geweiteten Augen sah Remus erst Sarah und dann Sirius an, der ihm mit einem kleinen Grinsen bestätigend zunickte.
„Natürlich! Was hast du denn gedacht? Dass wir Snape bitten würden?" (A/N: Vielleicht beim nächsten Kind, hihi!)
Das Lächeln, das daraufhin das Gesicht des Professors für Verteidigung gegen die dunklen Künste erhellte, hätte ausgereicht, um dem gesamten Slytherin-Kerker bis in den hintersten Winkel zu erleuchten. Sein Blick fiel auf Jade, in deren Augen Tränen der Rührung glänzten. „Das trifft sich doch gut", sagte sie jedoch nur, „da wir ja schließlich auch Sirius fragen wollten. Dann bleibt alles in der Familie."
„Apropos Familie", ächzte Sarah leise, bevor Padfoot seiner Rührung Ausdruck verleihen konnte. „Ich glaube, unsere vergrößert sich gerade!"
Sirius sprang auf die Füße, einen panischen Ausdruck im Gesicht. „Jetzt? Aber ..."
Jade schob die Bettdecke am Fußende hoch und half Sarah dabei, die Beine anzuwinkeln, damit sie die Weite des Muttermundes prüfen konnte. Ein schnelles Lächeln in Richtung des werdenden Vater, ein Zwinkern in Sarahs Richtung. „Ich sagte doch bereits, dass dieses Baby es ziemlich eilig hat."
Nachdem die Wehe abgeebbt war, ergriff Sarah die Hand ihres Mannes und zog ihn zurück auf die Bettkante. „Hier geblieben, Daddy! Wenn du dort drüben herumstehst, nützt du mir nicht ... Oooooh ... Himmel!"
„Sarah! Liebling, was ..." Panisch blickte Sirius von seiner Frau, der die Schweißperlen auf der Stirn standen, zu Jade.
„Sie ist vollständig. Ich schlage vor, du setzt dich hinter sie, Sirius, damit du sie während des Pressens stützen kannst. Ja, gut so. Nimm ihre Hand!" Zufrieden nickend wandte sich die Heilerin Remus zu, der sich eben vom Bett erhoben hatte und aussah, als wolle er sich liebend gern heimlich davonstehlen. „Nichts da, Remus Lupin! Du bleibst gefälligst hier! In ein paar Monaten wirst du nämlich an seiner Stelle sitzen, also renn' jetzt nicht weg, sondern mach' dich nützlich! Nimm ihre andere Hand!"
Zögernd ließ Moony sich wieder auf die Bettkante sinken und blickte auf die kleine, schmale Frauenhand herunter, die sich zwischen seine Finger schob. Sarah lächelte ihn aufmunternd an und Jade musste sich auf die Lippen beißen, um nicht herauszuplatzen. Da saßen zwei große, kräftige Männer mit bleichen, panikverzogenen Gesichtern. Und dazwischen Sarah. Etwas mitgenommen von den heftigen Eröffnungswehen, aber ein entschlossenes Funkeln in den Augen. Fast schien es, als wäre sie diejenige, die hier die Unterstützung gab...
Die nächste Wehe ließ sie vor Schmerz aufstöhnen und sowohl Sirius als auch Remus zuckten zusammen.
Jade schüttelte innerlich den Kopf. Männer! „Noch nicht pressen, Sarah! Wenn du hechelst, unterdrückst du den Pressdrang! Kurze Atemstöße. Einatmen und danach pusten, so als wolltest du eine Geburtstagskerze ausblasen! Versuch dich zu entspannen! Wenn du jetzt schon presst, bringt das überhaupt nichts, du überdehnst nur die Muskulatur. Hecheln!"
Am Ende der Wehe war Sarah schweißgebadet. Remus wirkte, als wäre gerade Vollmond gewesen und Sirius sah aus, als erwäge er ernsthaft die Möglichkeit, dieses Baby als Einzelkind aufwachsen zu lassen. Allerdings hatte Jade nicht viel Zeit über große, starke Männer nachzudenken, die angesichts einer ganz normal verlaufenden Geburt zu Nervenbündeln wurden, weil die nächste Wehe bereits einsetzte.
„Helft ihr beim Atmen!", wies sie die Männer an und beugte sich dann herunter, einerseits um den Fortgang der Entbindung zu verfolgen – andererseits aber auch um ihr breites Grinsen zu verbergen, als Padfoot und Moony gehorsam zu hecheln und zu pusten begannen. Der werdende Vater machte das ganz gut, stellte sie amüsiert fest, musste wohl an jahrelanger Erfahrung in Hundegestalt liegen...
„Okay, Sarah! Wenn die nächste Wehe beginnt, dann lässt du sie kommen, bis sie ihren Höhepunkt erreicht hat. Und dann presst du. Mit aller Wut und Energie, die du aufbringen kannst. Press den Schmerz aus dir heraus! Sirius, du hältst ihren Oberkörper während der Pressphase hoch, das gestaltet den Geburtsweg flacher und erleichtert die Austreibung des Kindes. Fertig?"
An die nächsten Minuten erinnerte Sarah sich später nur verschwommen ... Sie veratmete den Anfang der Wehen, presste auf deren Höhepunkt, bekam von Jade irgendwann die Anweisung, jetzt nicht mehr zu pressen, damit diese das Köpfchen des Kindes langsam über ihren Damm gleiten lassen konnte, der so straff gespannt und taub war, dass er hätte reißen können, ohne dass sie es bemerkt hätte, dann durfte sie wieder pressen und mit einer geschickten Bewegung brachte Jade erst die eine Schulter des Babys zum Vorschein und dann die andere. Und dann rutschte der kleine Kinderkörper einfach nach.
Unendliche Erleichterung ... Und dann hörte sie es. Der erste Schrei ihres Kindes! Mit einem glücklichen Aufschluchzen lehnte sie sich in Sirius Arm zurück und sah hoch in seine dunklen Augen, in denen sich unzählige Emotionen spiegelten. Staunen, Freude, Stolz, unbändiges Glück. Und Liebe. Innige Liebe. Seine Lippen verschlossen ihren Mund mit einem sanften Kuss. „Danke."
Mehr brachte er offenbar nicht heraus, aber das war auch nicht nötig. Sie verstand ihn auch so. Ihr Lächeln blühte auf. „Gern geschehen!" Und dann zog sie seinen Kopf zu sich herab, um sich noch einen weiteren dieser warmen, liebevollen Küsse zu holen. Schließlich hatte sie sich diese Belohnung redlich verdient...
Jade hüstelte, um die Aufmerksamkeit der frischgebackenen Eltern zu erlangen. „Darf ich euch beiden Turteltauben dann vielleicht euren Sohn vorstellen? Einundfünfzig Zentimeter groß und dreitausendvierhundertvierzig Gramm schwer. Und – was das Wichtigste ist –kerngesund!" Sie legte das abgenabelte, gesäuberte und in eine weiche Decke gehüllte Baby in Sarahs Arme.
Mit ehrfürchtigem Staunen betrachtete Sirius das kleine Wesen im Arm seiner Frau. Dichtes schwarzes Haar bedeckte den Kopf des Babys, winzige Händchen mit noch viel winzigeren Fingern fuchtelten ziellos durch die Luft und dunkle Augen blickten in eine Welt, die für dieses Kind etwas völlig Neues war. Seine Kehle wurde eng vor Rührung. Das was sein Kind! Sein Sohn! Er würde dieses lebende, kleine Wunder aufwachsen sehen...
Als Sarah zu ihm aufsah, schimmerten Tränen in ihren Augen. „Er ist so wunderschön!"
„Ja, das ist er." Seine Arme schlossen sich fester um seine Frau und sein Kind, als könne er so alles Böse von ihnen fernhalten. Er würde sie mit seinem Leben schützen!
„Habt ihr schon einen Namen für ihn?" Jade hatte sich neben ihrem Mann auf der Bettkante niedergelassen, der sein Patenkind bewundernd betrachtete, und ihren Kopf an dessen Brust gelehnt.
„Benjamin." Sarah lächelte zu Sirius auf, der kurz das Gesicht verzog, weil er wusste, was nun kommen würde. Er hasste seine Familie und das, wofür sie stand von Herzen, aber Sarah hatte sich in diesem Punkt durchgesetzt, weil sie gemeint hatte, dass ein Festhalten an gewissen Traditionen ihm nur noch höher anzurechnen sei, nachdem er sich für die richtige Seite entschieden habe.
Er atmete tief durch und gab dann ihr Lächeln zurück. Wie immer hatte sie nämlich absolut Recht ... „Benjamin Atair Black."
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Kommentar meiner Beta-Leserin BineBlack: Er ist da! Juhuuu! Glückwunsch an die frischgebackenen Eltern! Ob ich mir das süße Kerlchen wohl mal ausleihen darf? (Seufz!)
So, damit wäre der erste Teil von Gryffindors Prophezeiung wohl erfüllt. War ja ein schweres Stück Arbeit, aber ich denke, dass es das wert war. Krieg ich denn auch ein paar Reviews zur Belohnung? Sirius küsst ja immer noch Sarah ...
