Loki Slytherin: Warum? Hast Du noch nie eine Entbindungsstation besucht? Ich schwöre: Die Männer machen das besser als ge gebärenden Frauen …

eli: Danke für die Leckereien! Und: Ja. Dreimal. Habe mein Soll übererfüllt!

Carika: Ich wollte ihm ersparen, ebenfalls hecheln und pusten zu müssen. °Zwinker°

Ewjena: Huh, da ist aber jemand rachsüchtig! Und dabei erfüllt der gute Draco doch noch eine ganz wichtige Rolle …

Culain: Frettchengulasch gibt's erst zum Schluss. Sorry!

cdt: Männer sind so simple Geschöpfe. Ein blaues Auge verbessert das Denkvermögen ungemein …

Lara: Das wird noch besser!

Imperiatus: Niemals! Und danke für das Lob!

Gerd: Bei so vielen Komplimenten werde ich ja ganz rot!

Katzura: Bin schon dabei!

ReSeSi: Harry ist selbstverständlich begeistert. Und Draco ist noch wichtig für diese Geschichte …

Elektra van Helsing: Hier kommt das nächste Kapitel! Und danke für Deine wundervoll lange Review!

Pemaroth: Malfoys Abgang wird lesenswert, großes Autorinnen-Ehrenwort!

BineBlack: Okay, aber nur ein gaaaanz kleines Küsschen, Padfoot! Sonst verarbeitet Bine mich zu Hackfleisch und Du musst den nächsten Monat in der Hundehütte schlafen …

Lieb Dich, Süße!

Heidi

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Mandys Entschluss

Am nächsten Tag erhitzten gleich zwei Themen die Gemüter in Hogwarts aufs Heftigste.

Wenn man dem kleinen Benjamin Black etwas nachsagen konnte, dann, dass er allein durch die Tatsache, dass er das Licht der Welt erblickt hatte, die ganze Schule auf den Kopf stellte. Die Hauselfen hatten – ohne extra dazu angewiesen worden zu sein – ein Festmahl für den Abend vorbereitet, das sich mit dem des weihnachtlichen Hochzeitsempfanges der Lupins mühelos messen konnte. Die Große Halle erstrahlte im Glanz unzähliger Kerzen – ausgerechnet in babygerechtem Himmelblau, was besonders den Slytherins kollektiv auf den grün-silbern orientierten Magen zu schlagen schien – und sogar Sibyll Trelawney hatte, ermutigt von einigen Gläschen Kochsherry, ihren geliebten Nordturm verlassen und nahm an der Feier teil, während sie es sich nicht nehmen ließ, jedem der ihr zuhörte zu verkünden, dass diesem Kind eine großartige, aber leider sehr, sehr kurze Zukunft bevorstünde, wie die Karten ihr verraten hätten.

Harry, Ron, Hermine und Ginny wurden glühend beneidet, da es ihnen als einzigen Schülern gestattet worden war, einen Blick auf das Baby zu werfen. Und da Sarah ihren Sohn gerade in dem Moment gestillt hatte, als sie vor Unterrichtsbeginn zu ihrem Besuch auf die Krankenstation gekommen waren, wies Rons Gesichtfarbe eine zeitlang eine verblüffende Übereinstimmung mit seinen Haaren auf …

Madam Pomfrey hatte irgendwann am Vormittag ein Machtwort sprechen müssen, weil etliche Mädchen aus den unterschiedlichsten Häusern sich mit irgendwelchen Zipperlein auf der Krankenstation eingefunden hatten, nur um wenigstens einen Blick auf den Nachwuchs der Muggelkunde-Professorin zu erhaschen. Schließlich, als alles Reden nichts half, hatte sie Phiolen mit besonders eklig schmeckenden, aber selbstverständlich harmlosen Tränken an die lästigen „Patientinnen" ausgegeben und darauf bestanden, dass diese sofort vor ihren Augen bis zur Neige geleert werden müssten, da sonst ernsthafte gesundheitliche Schäden zu befürchten seien. Nachdem die ersten drei Mädchen mit grünem Gesicht das nächstgelegene Badezimmer aufgesucht hatten, hatte sich die Schlange vor der Krankenstation relativ rasch aufgelöst.

Bei den Jungen hingegen erhitzten sich die Gemüter eher wegen Draco Malfoys rätselhaftem Verschwinden am vergangenen Abend. Verschiedene Slytherins vertraten ganz offen die Ansicht, dass er nach Hause beordert worden war, um als Nachfolger seines Vaters endgültig in den Dienst des dunklen Lords zu treten, während einige Gryffindors und Ravenclaws ihrer Hoffnung laut Ausdruck verliehen, dass er sich im Verbotenen Wald verirrt hätte und Hagrids Bruder Gwarp – ob nun versehentlich, oder auch nicht – auf ihn drauf getreten wäre …

Als Amanda bei ihrem Kurzbesuch auf der Krankenstation Sarah davon berichtete, lachte diese Tränen. „Das kam doch sicher von Ron, oder?"

„Ich nehme es jedenfalls an." Sanft strich Mandy dem kleinen Benny, den die Freundin ihr kurzerhand in den Arm gelegt hatte, über die rosige Wange. Auch ihre Mundwinkel zuckten belustigt. Aber genauso schnell wurde sie wieder ernst. „Weißt du, ich bewundere dich für deinen Mut."

Verblüfft sah die Seherin sie an. „Für meinen … Was meinst du denn damit?"

Seufzend legte Mandy das Baby zurück in die Arme seiner Mutter. „Dieses entzückende Kind zum Beispiel. Ich weiß nicht, ob ich es über mich bringen würde, ein Baby in diese Welt zu setzen. Bis vor kurzem habe ich noch geglaubt, dass die Menschheit am Abgrund steht, weil sie ein Riesenproblem mit Killerviren und internationalem Terrorismus hat, ganz zu Schweigen von Kriminalität, Inflation, Umweltverschmutzung, dem Ozonloch und korrupten Politikern. Und jetzt stellt sich heraus, dass das noch längst nicht alles war. Dass da draußen ein größenwahnsinniger Irrer mit Zauberkräften herumläuft, der jeden Nichtmagier und sogar die Magier, die nicht auf einen kilometerlangen Stammbaum zurückblicken können, für Schlachtvieh hält. Dieses Kind ist zwar ein Teil der Prophezeiung zu seiner Vernichtung, aber trotzdem …"

Sarah schüttelte den Kopf. „Zuallererst einmal ist dieses Kind mein und Sirius' Sohn, der Ausdruck unserer Liebe füreinander. Die Prophezeiung hat damit nichts zu tun, sondern unsere freien Entscheidungen. Letztendlich läuft alles darauf hinaus. Freie Entscheidungen. Die Macht des Willens. Und – was am wichtigsten ist – Liebe. Wenn Sirius und ich uns nicht entschieden hätten, unserer Liebe eine Chance zu geben, dann gäbe es Benny überhaupt nicht. Ich glaube auch nicht, dass explizit er gemeint ist, wenn in der Prophezeiung von der Vereinigung des Blutes die Rede ist. Eigentlich geht es nicht um ihn, er ist nur das Symbol. Die wahre Kraft, von der diese Prophezeiung spricht, ist Liebe, Mandy. Das Einzige, was Voldemort nicht kennt und nicht verstehen kann. Dagegen gibt es keinen Fluch. Er kann uns quälen, er kann uns töten, aber unsere Liebe zueinander und zu unserem Kind kann er nicht besiegen. Hier liegt unsere Macht. Und der Schlüssel zu seiner Vernichtung."

Nachdenklich biss Mandy sich auf die Unterlippe. „Du meinst also, dass unsere Entscheidungen und Handlungen die eigentliche Kräfte sind, die diesen Voldemort zu Fall bringen können. Und nicht etwas, das seit Tausenden von Jahren vorherbestimmt ist."

„Ich meine, dass Beides eine Rolle spielt. Aber niemand kann uns zwingen, uns Gryffindors Vorhersage zu beugen. Wenn wir uns dazu entschließen, diese Sonnenfinsternis ungenutzt vorübergehen zu lassen … Wer könnte uns daran hindern?"

„Aber damit würden wir die letzte Chance für die nächsten fünfhundert Jahre verschenken, das Schwert zu erlangen …"

„ …weshalb wir das ganz sicher nicht tun werden", vervollständigte Sarah nickend den Satz für sie. „Aber das ist allein unsere Entscheidung, Mandy. Unsere Wahl. Nicht die Godric Gryffindors. Und unsere Motivation ist auch wieder dieselbe; nämlich Liebe. Aufgrund einer anderen Prophezeiung glaubt Voldemort, dass Harry Potter der einzige Mensch ist, der ihn besiegen kann. Also wird er alles tun, um ihn zu töten. Und wir werden alles tun, um Harry das Mittel zu seiner Verteidigung und der Vernichtung dieses Monsters in die Hand zu geben. Weil Sirius und ich ihn lieben, als wäre er unser eigener Sohn. Remus und Jade werden mit von der Partie sein, weil sie ihn ebenfalls lieben. Willow wird sich uns anschließen, weil sie ihn mag und sich um nichts in der Welt aus ihrer Verantwortung stehlen wird. Und Severus wird dabei sein – trotz des Unbrechbaren Schwurs – weil er sie zum einen beschützen will und zum anderen Voldemort vernichtet sehen will. Und Kingsley wird uns mit Sicherheit begleiten, weil er auf dich aufpassen will." Ein winziges Lächeln huschte über ihr Gesicht. „Der Mann ist dir nämlich hoffnungslos verfallen, falls du das noch nicht bemerkt haben solltest."

„Ich habe es bemerkt." Mandy lächelte zurück. „Aber ich wollte erst …"

„ …Voldemort vernichten, die medizinische Forschung zu neuen Höchstleistungen führen, das Ozonloch stopfen, die Kriminalität und den internationalen Terrorismus besiegen, die Inflation zum Stillstand bringen, sämtliche Umweltschäden beseitigen und eine neue Regierung einsetzen, die sich aus Heiligen zusammensetzt?"

So gesehen klang das wirklich etwas lächerlich, musste Amanda im Stillen zugeben. Unwillkürlich stieß sie den Atem aus. War sie wirklich so blöd?

Sarah musste ihre Gedanken gelesen haben. Sie ergriff ihre Hand. „Die Chance zu lieben wird sich dir nicht oft im Leben bieten, Mandy. Weil Liebe etwas ganz Besonderes ist. Die stärkste Magie überhaupt. Aber du musst dich auch willentlich dafür entscheiden sie anzunehmen. Denn letztendlich sind nur deine Entscheidungen dafür verantwortlich, wie dein Leben verlaufen wird."

„Ich habe Angst davor, einen Fehler zu machen", gab sie leise zu. „Angst etwas zu überstürzen und es dadurch kaputt zu machen."

„Das sollst du auch. Weil deine Angst dich wachsam machen wird. Weil sie dich für die Bedürfnisse deines Partners sensibilisieren wird und Kräfte in dir wecken kann, derer du dir überhaupt nicht bewusst bist. Du musst nur entscheiden, ob du deine Angst beherrschst, oder ob du von ihr beherrscht wirst."

„So wie du das sagst, klingt es ganz einfach."

„Ach Mandy, in der Liebe ist nichts einfach. Aber sie ist ein Geschenk, das jede Mühe wert ist, die man dafür auf sich nimmt. Sie erfordert Arbeit und Pflege. Sie wird dich vielleicht manchmal verzweifeln lassen. Und sie wird manchmal wehtun. Aber sie wird dich auch stärken und dir mehr Glück und Zufriedenheit schenken, als du es dir vorstellen kannst. Falls du dich entscheidest, das Risiko einzugehen und es zu versuchen."

Nachdenklich sah Amanda sie einen Augenblick lang an, bevor sie mit einem spitzbübischen Lächeln auf die Füße sprang. „Ich werde mal schauen, ob Willow gerade in ihrem Zimmer ist."

Sarah zog eine Augenbraue hoch. Hatte sie irgendwo den Anschluss verpasst? „Willow?"

„Willow. Sie ist zwar meine Schwester, aber deswegen werde ich sie trotzdem fragen, bevor ich mich an ihrer neuesten Victorias-Secret-Lieferung vergreife!"

Gleichzeitig lachend und kopfschüttelnd sah Sarah ihr hinterher, als sie die Krankenstation verließ.

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Die Unruhe setzte sich den ganzen Tag lang fort und beim abendlichen Festessen schwirrte die Große Halle geradezu von Gerüchten und wilden Vermutungen.

Severus Snape verfolgte die Diskussionen der Schüler mit seinem üblichen steinernen Gesichtsausdruck, während er seine kühlen schwarzen Augen über die einzelnen Haustische wandern ließ. Sogar im Zaubertränke-Unterricht hatte es heute Störungen und Verzögerungen gegeben, weswegen das Stundenglas der Hufflepuffs einen deutlich niedrigeren Stand aufwies als noch am gestrigen Tag. Allerdings hatten auch alle anderen Häuser – einschließlich seines eigenen – relativ hohe Punktverluste hinnehmen müssen und die Herren Crabbe und Goyle würden sich die nächsten vier Wochen allabendlich zum Nachsitzen bei ihm einfinden müssen. Falls er noch solange am Leben sein würde.

Nur noch zehn Tage waren es bis zu der Sonnenfinsternis, die den Tag markierte, an dem das Schwert der Druiden gefunden werden musste. Zehn Tage, bis sich endgültig entschied, ob Potter dem dunklen Lord gewachsen sein würde. Zehn kurze Tage bis zur alles entscheidenden Schlacht …

Wenn es doch für ihn eine Möglichkeit gäbe, Willow aus der ganzen Geschichte herauszuhalten! Aber nein, ausgerechnet sie musste – genau wie ihre Schwester – ein Teil dieser verdammten Gryffindor'schen Prophezeiung sein! Warum musste gerade die Frau, die ihm am meisten bedeutete, ihr Leben riskieren bei dem Versuch, Potter die Waffe zu verschaffen, die den Dunklen Lord besiegen konnte? Warum gerade Willow?

Er wandte den Kopf und sein Blick fiel auf die Professorin für Verteidigung gegen die dunklen Künste, die zu seiner Rechten saß und ihm gerade eine Scheibe Lachsbraten auf den Teller legte, Soße darüber goss und einen Haufen frisches Gemüse dazu schaufelte. Sie sah zu ihm auf und ihr zärtliches Lächeln ließ seinen Ärger augenblicklich verrauchen. Wie ihre haselnussbraunen Augen leuchteten! Das Herz wurde ihm weit bei diesem Anblick.

Eigentlich hatte er heute Abend überhaupt keinen Appetit, aber eine Diskussion mit ihr über dieses Thema würde er sowieso verlieren. Ganz abgesehen davon, dass er den versammelten Schülern ganz gewiss nicht das Schauspiel bieten würde, mit Willow über seine Ernährung zu zanken! Also wäre es wahrscheinlich besser, er würde brav seinen Teller leeren und zusehen, wie er ihr diesen kleinen Übergriff heimzahlen könnte …

Okay, zugegeben, dieser Gedanke war zwar nicht unbedingt gut für den perfekten Sitz seiner Beinkleider, aber das nahm er gern in Kauf für die angenehme Vorstellung, wie er sie nachher aus dieser braven Lehrerinnen-Kluft schälen würde, um zu sehen, welche Überraschung in punkto Dessous heute auf ihn wartete. Immerhin waren sein langer Umhang und eine dicke, schwere Tischplatte ein hervorragender Sichtschutz …

Sie zwinkerte ihm zu und ihr Lächeln und das übermütige Funkeln in ihren Augen zeigten ihm deutlich, dass sie ganz genau wusste, in welche Richtung seine Gedanken da gewandert waren …

„Entschuldigt, ich bin mal wieder zu spät!" Etwas atemlos ließ Mandy sich auf seiner anderen Seite nieder und lächelte einmal rasch in die Runde.

„Wir sind schon dankbar, dass du uns nicht komplett vergessen hast", neckte Willow ihre Schwester, „und dass ich dir nicht wieder einen Teller in die Bibliothek schmuggeln muss. Madam Pince würde mich vierteilen, wenn sie mich dabei erwischt!"

„Madam Pince würde ein saures Gesicht ziehen und vielleicht einen drohenden Blick in deine Richtung abfeuern, Willow, aber sagen würde sie nichts." Severus reichte Amanda die Platte mit dem Gemüse. „Professor Dumbledore hat sie nämlich wissen lassen, dass deine Schwester in den heiligen Hallen der Hogwarts-Bibliothek Narrenfreiheit genießt und tun und lassen kann, was sie möchte." Ein winziges Lächeln in Mandys Richtung. „Ein Privileg, für das eine bestimmte Gryffindor-Schülerin vermutlich sterben würde."

„Hermine ist ein Naturtalent in Sachen Recherche", schwärmte diese prompt. „Sie findet jedes Buch schneller als die Bibliothekarin selbst. Und wenn sie einmal etwas gelesen hat, vergisst sie es nie wieder. Sie könnte wahrscheinlich mühelos die gesamte Bibliothek katalogisieren."

Nachdenklich legte er die Stirn in Falten. „Gute Idee. Ich werde diesen Gedanken im Hinterkopf behalten. Würde eine prima Strafarbeit abgeben …"

„Severus!" Empört blinzelte Amanda ihn an.

Willow lachte. „Lass dich nicht veralbern, Mandy. Er nimmt dich doch nur auf den Arm."

Woher wusste sie das? Mal abgesehen davon, dass diese Art von Geplänkel absolut neu und untypisch für ihn war, hätte er einen Eid darauf abgelegt, dass sein Gesicht nichts von seinen Emotionen verriet. Also warum war Willow so sicher, dass er gescherzt hatte? Kannte sie ihn tatsächlich so gut?

Etwas an dieser Vorstellung verunsicherte ihn. Er hatte fast sein ganzes Leben damit verbracht, seine Gedanken und Gefühle vor den Menschen in seiner Umgebung zu verbergen. Und jetzt kam Willow Woods daher, nahm ihm mit ihrem wundervollen Lächeln den Atem und las seine Gedanken, als wären sie im Tagespropheten abgedruckt … Wie sollte er damit umgehen?

Glücklicherweise enthob Kingsley Shacklebolt ihn einer Antwort, der gerade neben Sirius die Große Halle betrat und Amandas Aufmerksamkeit wie ein Magnet auf sich zog. Was ganz offensichtlich auf Gegenseitigkeit beruhte, weil der Auror seinen Blick sofort suchend über die Lehrertafel gleiten ließ, bis er auf Mandy verharrte.

Severus grinste innerlich. Mann, den Kerl hatte es aber schwer erwischt! Andererseits, ihm konnte es nur Recht sein. Wenn er daran dachte, wie ihm die Galle hochgestiegen war, als Willow auf der Hochzeitsfeier der Lupins ständig mit Shacklebolt getanzt hatte … Hilfreich ließ er mit einem Schwenk seines Zauberstabes einen weiteren Stuhl an der Tafel erscheinen, was ihm ein Lächeln und ein Zwinkern von Willow einbrachte.

Während Sirius sich nach einem kurzen Gruß sofort auf den Weg zur Krankenstation machte – er würde mit seiner Frau essen – ließ Kingsley sich auf den für ihn herbei gehexten Stuhl fallen. „Guten Abend allerseits!" Seine dunklen Augen ruhten noch immer auf Mandys Gesicht.

„Essen Sie mit uns, Kingsley?" Willow ließ einen Teller vor ihm erscheinen und hielt ihm einladend die Platte mit dem Fleisch hin.

„Danke, ich bin nicht hungrig. Eigentlich wollte ich nur kurz mit Ihrer Schwester sprechen." Er wandte sich wieder Mandy zu. „Ich habe die alten Unterlagen im Ministerium durchgesehen und die dich betreffende Magie-Unterdrückungs-Akte unserem Advocatus gezeigt. Er meint, es wäre kein Problem, den Bann aufheben zu lassen, falls du das möchtest. Du müsstest nur …"

„Nein!" Amanda schüttelte den Kopf.

„Was?" Verblüfft sah er sie an.

„Nein. Ich möchte denn Bann nicht aufheben lassen, Kingsley. Dafür ist es inzwischen zu spät. Ich könnte mit diesen Kräften nicht umgehen. Und ich ziehe es vor, nicht mit Fähigkeiten ausgestattet zu sein, die ich nicht kontrollieren kann."

„Du könntest es lernen, Mandy", warf Willow leise ein und Severus nickte bekräftigend.

„Das könnte ich vielleicht. Aber das würde einige Zeit dauern. Die Schüler hier werden sieben Jahre lang intensiv darin geschult und unterwiesen. Und was ist, bis ich sie im Griff hätte? Du weißt, wie es in mir aussieht, Will, weil du vermutlich genau die gleiche Wut und den gleichen Hass auf diesen Voldemort verspürst wie ich. Aber du konntest schon als Kind besser mit negativen Gefühlen umgehen als ich, erinnerst du dich? Du hast ein paar Mal tief durchgeatmet und dich wieder unter Kontrolle bekommen. Bei mir ist immer etwas zu Bruch gegangen. Ich habe den Spiegel im Badezimmer explodieren lassen, weil ich sauer war, dass Dad nicht an unseren fünften Geburtstag gedacht hat. Und als er über Weihnachten einfach weggeblieben ist, habe ich im hinteren Hof einen richtigen Steinschlag ausgelöst, der beinahe den Nachbarshund unter sich begraben hätte. Mir in meiner gegenwärtigen, emotionalen Verfassung magische Kräfte zu verleihen wäre nicht nur dumm, es wäre grob fahrlässig!"

Einen kurzen Augenblick herrschte Schweigen. Dann fragte Snape: „Hast du dir das wirklich gut überlegt? Du verzichtest auf etwas, einen Teil von dir, der dir rechtmäßig zusteht. Willow hätte euren Vater am liebsten seinen Kopf zwischen die Arschbacken gehext, weil er ihn dir weggenommen hat …"

„Macht erfordert Verantwortung, Severus. Verantwortungslose Magier gibt es schon genug, man nennt diese Typen Todesser. Und ihr bekämpft sie völlig zu Recht. Wenn ich diese Fähigkeiten jetzt annehmen würde, dann nur, um mich zu rächen. Und dadurch würde ich mich mit Voldemort auf eine Stufe stellen. Ich will sie nicht. Ich will nicht das Geringste mit diesem Monster gemein haben!" Ihr Blick wanderte Verständnis heischend zu Kingsley. „Es war lieb von dir, dass du nachgeforscht hast. Das bedeutet mir viel. Aber ich werde bei meiner Entscheidung bleiben."

Er nickte langsam. „Falls du es dir irgendwann anders überlegst …"

„ …wirst du es als Erster erfahren. Ich schlage übrigens vor, dass du diesen hervorragenden Braten versuchst, es sei denn, du hast noch Dienst oder musst aus irgendeinem anderen Grund gleich wieder weg." Sie reichte ihm die Fleischplatte.

Etwas in ihrem Blick ließ ihn stutzen. „Amanda?", fragte er mit plötzlich atemloser Stimme.

„Ich habe dir versprochen, dass ich dich über jede Meinungsänderung in Kenntnis setzen werde, richtig?" Ein winziges Lächeln huschte um ihre Lippen, als sie ihm zuzwinkerte. „Iss deinen Braten, Kingsley!"

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Kommentar meiner Beta-Leserin BineBlack: Sind die Zwei süß! Da könnte man doch gleich die schwelende Gefahr vergessen! Seufz!

Und? Krieg ich ein paar Kommis, oder muss ich am Hoigwartsbufett Frustessen betreiben? Finger weg, Kingsley! Der Braten gehört mir! °Zwinker°