Kala Aurora: Hallo und willkommen!
Freut mich, dass Dir die Geschichte gefällt! Hast Du die zwei Vorgänger auch schon gelesen? Wenn Du nämlich Sirius und Sarah besonders magst, lege ich Dir „Back to Life" ans Herz.
Ja, es ist eigentlich schade, dass Filme nie die Qualität der Bücher erreichen. Was mal wieder beweist, dass die eigene Fantasie und Vorstellungskraft die wichtigste Zutat ist …
Pemaroth: Ich hoffe, Du bist trotz des unruhigen Herumrutschens auf dem Sitz gut angekommen … °Zwinker°
Katzura: Okay, die Buchung habe ich angenommen. Ein einfaches Ticket Richtung Hölle auf den Namen Draco Malfoy. Bitte sehr, kommt in den nächsten Tagen …
Und selbstverständlich MUSSTEN sie ihn nicht quälen, aber wenn es doch solchen Spaß macht … Schließlich wurde er ja reichlich entschädigt …
Elektra van Helsing: Freut mich, dass Dir dieses komische Muggel-Kleidungsstück gefallen hat, hihi. Habe beim Schreiben selber gegrinst. Und Du hast also eine Vorahnung, wie der Endkampf aussehen könnte, aha. Dazu kann ich nur eines sagen: Pssssssst! °Zwinker°
eli: Mir hat auch das Herz geblutet, glaub mir, aber ich denke, Mandy hat ihn reichlich entschädigt …
ReSeSi: Sorry, aber diese Kurve hätte er nach meinem Geschmack spätestens in Askaban kriegen müssen. Jetzt muss er mit den Konsequenzen leben, oder eher nicht …
Loki Slytherin: Auch im Bett (oder an der Wand, hihi) gehört ein gewisses Maß an Humor dazu, stimmt's? Mandy wird ihm seine Frechheiten schon heimzahlen. Wie, das überlasse ich Deiner Fantasie!
PS: Habe mir übrigens die C2-Seite angesehen. Find ich toll! Prima Stoff für Snape-Süchtige. Und damit hast Du mich eindeutig infiziert, wie die nächste Geschichte von Bine und mir beweisen wird …
Culain: Ist vermutlich nicht so einfach, aus einem guten Buch auch einen guten Film zu machen … Deine Einstellung ist vermutlich die beste Art, damit umzugehen.
Imperiatus: Bin schon furchtbar gespannt auf Deine Meinung zu dieser Verfilmung. Ron und Hermine? Sorry, aber ich bin nicht so überzeugt von diesem Pairing. Hermine bringen meine Beta und ich in einer anderen Geschichte unter die Haube, die nach dem Halbblutprinzen spielen wird … Hoffentlich bleibst Du uns dann treu!
BineBlack: Bisher keine Klagen über den Titel, Schatz! Hattest (wie immer ) Recht! Knuddler zurück!
Heidi
Gerd: Aber bitte! Und Voldy soll sich schon mal warm anziehen!
Lara: Und, wie hat der Film Dir gefallen? Ich muss zugeben, dass ich etwas enttäuscht war …
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Schmerz und Wahn
Neun Tage später fragte Severus sich insgeheim, wie er die vergangene Woche überstanden hatte. Irgendwie musste er es nämlich geschafft haben, seinen Unterricht ganz normal abzuhalten, trotz des Dröhnens in seinem Schädel, ausgelöst von der Stimme Maximilian Princes, der in seinem Kopf seinem Hass und seiner Verachtung lautstark Ausdruck verlieh. Jedenfalls schien keinem Schüler ein Unterschied zu seiner gewohnt bissigen Art des Unterrichtens aufgefallen zu sein.
Begonnen hatte diese schmerzhafte Höllentortour, als er – Severus – bei der letzten Versammlung des Ordens des Phönix vor einer Woche den spontanen Entschluss gefasst hatte, die anderen Ordensmitglieder über seinen Unbrechbaren Schwur zu informieren und sie darum zu bitten, ihn mit allen Mitteln von der Erfüllung des Eides abzuhalten – eine Sicherheitsmaßnahme, die ihm einerseits eine Unmenge wütender Kommentare, besonders von Molly Weasley, andererseits jedoch auch ein gewisses Maß an Achtung und Anerkennung eingetragen hatte. Plus der neuerlichen, bitteren Tränen Willows, die während dieses Gesprächs mit verkrampften Schultern und ineinander verschlungenen Händen am Fenster gestanden und blicklos auf die Straße hinausgestarrt hatte, bevor sie an seiner Brust förmlich zusammengebrochen war und er sie aus dem Raum tragen musste ... Erstaunlicherweise hatte Sirius sich diesmal nicht geäußert, auch wenn er ihn aus misstrauisch zusammengekniffenen Augen aufmerksam angesehen hatte.
Jedenfalls war das der Zeitpunkt gewesen, von dem an die wütenden Forderungen der Stimme in seinem Kopf sich binnen weniger Stunden zu einem permanenten Kreischen gesteigert hatten, welches ihn langsam aber sicher in den Wahnsinn zu treiben drohte. Die ganze letzte Woche war wie in einem Nebel aus Schmerz und Qual an ihm vorbeigezogen – eine verschwommene, graue Erinnerungsspur, der er kaum zu folgen vermochte...
Da waren die langen Gespräche und Diskussionen der in Hogwarts lebenden Ordensmitglieder mit Harry Potter gewesen, der es trotz vieler Überredungsversuche vehement ablehnte, in der Schule zu bleiben und den Versuch, das Schwert der Druiden für ihn zu finden, seinen erwachsenen Freunden zu überlassen. Der Junge hatte Mumm, soviel stand fest. Und seine Freunde auch, denn weder Hermine Granger noch die Weasley-Geschwister würden dazu zu bewegen sein, Harry nicht nach Whites Place zu begleiten...
Mit konzentriert gerunzelter Stirn gegen den Schmerz in seinem Schädel ankämpfend starrte Severus vor sich hin und versuchte sich zu erinnern, was in dieser Woche noch Außergewöhnliches vorgefallen war. Nun, zum einen hielt Kingsley Shacklebolt sich verdächtig oft im Schloss auf – in jeder freien Minute, die er aufbringen konnte, um genau zu sein. Auch wenn man ihn während dieser Besuche nicht viel zu sehen bekam. Vermutlich verbrachten Amanda Woods und der Auroren-Chef eine Menge ihrer Zeit im Liegen...
Sarah Black hatte – gemeinsam mit ihrem kleinen Sohn – die Krankenstation verlassen, auch wenn sie noch nicht wieder unterrichtete und das auch in den nächsten Monaten nicht tun würde. Das Baby war übrigens wirklich ein süßer, kleiner Fratz, ganz der Daddy mit dem dichten schwarzen Haar und den dunklen Augen. Die Erinnerung daran, wie Sarah ihm das Baby kurzerhand in den Arm gelegt hatte, ließ ihn noch immer erschrocken zusammenzucken. Himmel, er hatte noch nie etwas so Winziges, Zerbrechliches in den Händen gehalten, etwas so Kostbares ... Glücklicherweise hatte sie nicht darauf bestanden, dass er das Baby lange im Arm behielt. Und Willow, ganz begierig darauf, den kleinen Benny auf typische Frauenart durchzuknuddeln, hatte ihn ziemlich schnell erlöst.
Was war noch vorgefallen? Ach ja, Hermine Granger war nachts in der Bibliothek erwischt und von Argus Filch triumphierend in Dumbledores Büro gezerrt worden. Die Tatsache, dass sie ohne jegliche Bestrafung davongekommen war und darüber hinaus nach ihrer Unterredung mit dem Schulleiter jetzt ganz offiziell die Bibliothek auch außerhalb der Sperrstunden nutzen durfte, war dem Hausmeister dann so sehr auf den Magen geschlagen, dass er sich zwei Tage lang krank gemeldet hatte.
Ein flüchtiges Lächeln huschte bei der Erinnerung daran um die bleichen Lippen des Tränkemeisters. Merlin, wenn sie doch nur Erfolg hätte! Lange könnte er mit diesen schrillen, entnervenden Geräuschen in seinem Kopf nicht mehr umgehen. Würde die Stimme seines Onkels ihre Drohung tatsächlich wahr machen? Würde er wirklich um seinen Tod betteln, wenn dieser schließlich mit ihm fertig war? Wenn die Erfahrungen der letzten Tage Rückschlüsse auf das zuließen, was ihm noch bevorstand, dann zweifelte er keine Sekunde daran. Oh Himmel, Hermine, bitte finde etwas, irgendetwas, das mir – wenn schon nicht den Tod – so doch wenigstens den Wahnsinn erspart...
Schrilles, hasserfülltes Gelächter in seinem gemarterten Hirn folgte auf diesen unvorsichtigen Gedanken und Severus musste sich mit aller Kraft beherrschen, um nicht den Kopf gegen die Mauer des dunklen Ganges zu schlagen, in den er sich zurückgezogen hatte. Bisher hatten Ruhe und Dunkelheit ihm immer etwas Linderung verschafft, so dass er sich in den Nächten erholen und neue Kräfte schöpfen konnte, aber inzwischen ... Nichts wirkte mehr! Gar nichts!
Stöhnend vor Schmerz und Qual presste er die Handballen auf sie Augen, während die Stimme in seinem Kopf tobte und schrie: „TÖTE ENDLICH DEN JUNGEN! BRING POTTERS VERFLUCHTEN BALG UM! DU HAST ES GESCHWOREN! TÖTE DEN BENGEL UND ICH WERDE RUHE GEBEN!"
„NEIIIIN!" Es war kein Flüstern, wie beabsichtigt, sondern eher ein gequälter Aufschrei, als seine rechte Faust schmerzhaft mit dem Stein der Mauer kollidierte. Blut tropfte von seinen Fingerknöcheln auf den Boden des Ganges, aber wenigstens lenkte der Schmerz in seiner Hand ihn ein wenig von dem wütenden Kreischen in seinem Kopf ab. „Nein!", stieß er noch einmal gepresst hervor. „Du wirst nicht gewinnen! Niemals! Das lasse ich nicht zu!"
Das wilde, hasserfüllte Gelächter in seinem Kopf schwoll noch einmal zu einem gewaltigen Dröhnen an, welches ihm den Schädel zu sprengen drohte. „DU WEISST NICHT; WAS FÜR QUALEN DIR NOCH BEVORSTEHEN! TREIBE MICH NICHT ZUM ÄUSSERSTEN! TÖTE POTTERS KIND!", fauchte die ohrenbetäubende Stimme, bevor sie endlich leiser wurde und schließlich verstummte. Vorerst.
Selige Stille. Tief atmend lehnte er die Stirn gegen die kühle Wand und genoss den kurzen Frieden, der ihm gerade zuteil wurde. Er war so verdammt kostbar – gerade dadurch, dass diese Ruhephasen in letzter Zeit immer kürzer und seltener wurden.
„Severus?"
Er drehte sich um und blickte in Willows besorgte, haselnussbraune Augen, die auf seinen aufgeschlagenen Fingerknöcheln ruhten. „Was ist passiert?"
Ein kleines, freudloses Lächeln huschte um seine Mundwinkel, als er seinen Zauberstab zückte und die Wunden mit einem einzigen Schwenk zum Verschwinden brachte. „Wovon sprichst du?"
„Sehr witzig, Snape ..." Willow hob den Blick und sah ihm in die Augen. Die dunklen, gequälten Schatten darin ließen sie verstummen. Himmel, er sah so furchtbar angegriffen aus! Behutsam umschloss sie seine bis eben noch verletzte Hand mit ihren Fingern und hob sie an die Lippen. Wenn sie ihm doch nur helfen könnte...
„Hast du mich gesucht?" Seine Finger strichen sanft und zärtlich über ihre Wange, bevor er ihr die Hand entzog und sie in den Falten seines Umhanges verbarg.
Sie nickte. „Es ist Zeit zum Abendessen. Du hast bereits das Frühstück und den Lunch ausgelassen. Jetzt musst du endlich etwas essen!"
„Ich habe keinen Appetit."
„Offensichtlich."
Sie standen sich gegenüber wie zwei Duellanten und fochten einen kurzen Kampf aus, Willen gegen Willen. Dickschädel gegen Dickschädel. Und schließlich war er es, der mit einem leisen Seufzen nachgab, weil er wusste, dass sie Recht hatte. Er würde jedes Quäntchen Kraft benötigen. „Okay, lass uns essen gehen."
Entgegen seinen Erwartungen führte sie ihn nicht in die Große Halle, sondern hinunter in sein eigenes Quartier, wo die Hauselfen ihnen ein leichtes Abendessen vorbereitet hatten. Das Licht war gedämpft, so dass die köstlich duftenden Speisen auf ihren Tellern eher erahnt als gesehen werden konnten.
Als Severus allerdings die Kerzen entzünden wollte, hielt Willow seine Zauberstab-Hand fest. „Lass sie aus. Meinst du, ich merke nicht, dass das Licht Deinen Augen wehtut? Wir können auch im Dunkeln essen."
Die Kehle wurde ihm eng bei ihren Worten. Himmel, womit hatte er eine Frau wie sie verdient?
Höhnisches Lachen ließ ihn zusammenzucken. „SEVERUS, DU VERDAMMTER IDIOT! DU BIST TATSÄCHLICH ZU BLÖD, UM ZU BEMERKEN; DASS SIE NUR MIT DIR SPIELT! SIEH SIE DIR DOCH AN! SIEH DOCH EINMAL GENAU HIN!" Die Stimme in seinem Kopf brüllte jetzt nicht, sie wisperte nur. Aber da war etwas in ihrem Tonfall, ein wissender, bezwingender Unterton …
Er drehte sich beinahe widerwillig zu Willow um. Sie stand seitlich neben dem Kamin, so dass die fast heruntergebrannten Flammen ihr Gesicht nur halb beleuchteten. Und plötzlich sah er es. Wusste er es. Es war so verdammt offensichtlich … Die Erinnerungen stürmten mit einem Schlag auf ihn ein. Haselnussbraune Augen, die ihn in einem dunklen Gang im Schein eines einzelnen, Licht verbreitenden Zauberstabes spöttisch anfunkelten. Das Grübchen in der Wange seines Gegenübers, direkt über dem Mundwinkel der höhnisch verzogenen Lippen. Wie Schuppen fiel es ihm von den Augen.
„Potter!", stieß er hasserfüllt hervor, während die Stimme in seinem Kopf in lautes, befriedigtes Lachen ausbrach.
„Wie bitte?" Verblüfft, aber auch ein wenig nervös blickte Willow ihn an. Aus haselnussbraunen Augen. Potters Augen. Verhassten Augen.
Severus sah nur die Nervosität und das Schuldbewusstsein. Himmel, wie hatte er nur so dumm sein können? „Du bist mit ihm verwandt, nicht wahr? Mit James Potter? Ich habe die ganze Zeit überlegt, woher ich diese Augen kenne, dieses Lächeln." Seine Lippen bildeten eine harte, schmale Linie, während er sie kühl aus ausdruckslosen Augen musterte. Er hatte sich so lange vor ihr zum Narren gemacht …
Willow schluckte unwillkürlich unter seinem eisigen Blick. Trotzdem hob sie entschlossen das Kinn, bevor sie ihm leise antwortete. „Er war mein Cousin. Seine Mutter, Samantha Potter, war die ältere Schwester meines Vaters. Wir hatten nie Kontakt, du hast meinen Vater ja kennen gelernt und weißt, wie sehr er seine Familie gehasst hat. Ich habe James nur ein einziges Mal getroffen, bei der Beerdigung meiner Großmutter väterlicherseits. Er war damals etwa achtzehn. Ich war neun."
Severus schien an der Familiengeschichte nicht sonderlich interessiert zu sein. Seine Stimme kühlte tatsächlich noch um einige Grade ab. „Verrat mir nur Eines, Miss Woods. Wie hast du es erfahren? Außer mir gab es bis vor kurzem doch niemanden mehr, der etwas darüber wusste ..."
Verständnislos sah sie ihn an, während die Angst in ihr hoch zu kriechen begann. Er wirkte plötzlich so fremd, so distanziert … „Wovon um Himmels Willen redest du? Severus, ich ..."
„Von dem Schwur, natürlich!", fauchte er zornig und wirbelte plötzlich herum. Ein Schwenk mit dem Zauberstab ließ sämtliche Kerzen im Raum aufflackern und die gleißende Helligkeit fuhr ihm wie eine Messerklinge in den Schädel. Beinahe wäre er unter der Schmerzattacke ins Taumeln geraten, aber seine ungeheure Wut hielt ihn aufrecht. „Woher hast du davon gewusst?", wiederholte er eisig seine Frage.
Willow schluckte. Großer Gott, was passierte hier? „Du hast es mir erzählt, erinnerst du dich? In der Nacht als Voldemort meine Mutter ..."
„Blödsinn!", donnerte er und beobachtete befriedigt, wie sie erschrocken zusammenzuckte und vor ihm zurückwich. „Du hast es doch schon vorher gewusst! Woher?" Wütend packte er sie bei den Schultern und schüttelte sie. „Antworte mir, verdammt!"
„Severus, was um Merlins Willen ..." Aus angstgeweiteten Augen blickte sie auf in sein hartes, abweisendes Gesicht, auf der vergeblichen Suche nach dem Mann, den sie kannte. Das hier war ein Fremder. Ein Mensch, den sie noch nie gesehen hatte ...
„HOL DIE WAHRHEIT AUS IHR HERAUS!", flüsterte die Stimme in seinem Kopf bezwingend. „ZWING SIE, WENN ES SEIN MUSS! LASS DICH NICHT LÄNGER BETRÜGEN!"
„Erzähl mir doch nicht, dass du dich mit mir abgegeben hast, weil du mich für einen netten Kerl hältst!", schleuderte er der Frau entgegen, die ihn aus entsetzt geweiteten Augen angstvoll ansah. „Ich habe mich schon die ganze Zeit gefragt, wie eine schöne Frau wie du sich auf jemanden wie mich einlassen kann! Aber jetzt habe ich ja meine Antwort, nicht wahr? Du hast es getan, um Potters Sohn zu schützen! Das war doch von Anfang an dein Ziel, gib es zu!"
„Das ist nicht wahr!" Es war fast ein Aufschrei.
Er schien sie jedoch überhaupt nicht zu hören. Seine Augen fixierten sie so voller Verachtung, dass sie am liebsten weinend zusammen gebrochen wäre. „Du hättest das nicht tun müssen, weißt du? Weil Potters verdammtes Balg vor mit immer sicher war. Ich werde diesen Schwur brechen, das habe ich dir gesagt! Es wäre nicht nötig gewesen, dass du mir weiterhin etwas vormachst! Du hättest nicht mit mir ins Bett gehen müssen, wie eine billige Muggelhure!"
Ihr Kopf flog zurück, als hätte er sie ins Gesicht geschlagen. „Ich habe nie, niemals mit dir geschlafen, weil ich dich von der Erfüllung deines Schwures abhalten wollte! Ich habe mit dir geschlafen, weil ich dich liebe!"
Er hätte nicht zu sagen vermocht, ob das höhnische Gelächter aus seinem Kopf oder aus seiner Kehle kam. Himmel, was wollte sie ihm denn noch weismachen?
„Liebe!" Severus spie das Wort aus, als hätte es einen besonders üblen Nachgeschmack. „Verschone mich damit, ja? Du bist zu intelligent, um an solchen Mist zu glauben! Auf jeden Fall solltest du zu intelligent sein, um von mir zu erwarten, dass ich an solchen Mist glaube!"
Sie erbleichte unter seinem kalten, hasserfüllten Blick. Konnte man weiterleben, wenn das Herz in der Brust zu Eis gefror? Wenn es so schwer wurde wie ein Stein und ein furchtbarer Schmerz es in winzige Splitter zerspringen lassen wollte?
Es musste wohl so sein, denn sie atmete noch immer, auch wenn der Knoten in ihrem Hals es ihr ziemlich schwer machte. Sie atmete, sah, hörte und – fühlte. Oh Gott. Warum konnte sie nicht aufhören zu fühlen? Es tat so furchtbar weh, diesen Blick in seinen Augen zu sehen, so voller Hass und Verachtung, und zu wissen, dass er ihr galt ...
Mit einem gequälten Stöhnen, das fast ein Aufschrei war, wirbelte sie herum und taumelte aus dem Raum. Taub für das, was er ihr nachrief. Ihre Beine trugen sie, dem Himmel sei Dank. Und so rannte sie. Weg von ihm. Rannte den langen, dunklen Gang entlang, die Treppen hinauf, eine nach der anderen, bis sie das Lehrergeschoss erreicht hatte. Sie fiel beinahe durch die Tür ihres Zimmers. Aber erst nachdem sie sie fest hinter sich verschlossen und einen Schallschutzzauber über ihr Quartier gelegt hatte, erlaubte sie sich zusammenzubrechen. Niemand sollte ihre verzweifelten, schmerzerfüllten Schreie hören, als sie ihren Tränen endlich freien Lauf ließ.
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Kommentar meiner Beta-Leserin BineBlack: … … … Ich bin sprachlos! Wenn dieser bekloppte unbrechbare Schwur nicht wäre … dann würde ich Snape hier und jetzt in mundgerechte Stückchen hacken!
Yep, es geht langsam los mit dem Wahnsinn. Mal sehen, was daraus wird ... Ob Snape sich trotzdem in der Gewalt behält? Oder geht er unserem Harry doch noch an den Kragen, um diese Qualen endlich zu beenden? Einen wichtigen Rückhalt hat er ja schon verloren ...
