Sorry Leute, ich entschuldige mich, dass ich noch nicht dazu gekommen bin, Eure Reviews für das letzte Kapitel zu beantworten und verspreche hiermit hoch und heilig, das morgen nachzuholen. Im Moment hat die verdammte Telekom uns auf Sparflamme gesetzt – die haben es heute sogar geschafft, den gesamten Landkreis für über sieben Stunden vom Internet zu trennen – Pappnasen! Ich weiß nicht, wie viel Zeit mir bleibt, bevor sie uns vielleicht wieder abklemmen – also hier ist das neue Chap!
Jetzt aber noch etwas in eigener Sache: die neue Geschichte, für die ich in letzter Zeit schon fleißig die Werbetrommel gerührt habe, ist jetzt online - okay, zumindest die ersten zwei Kapitel. Es wird diesmal eine Co-Produktion zwischen meiner heiß geliebten Beta-Leserin BineBlack und mir. Und es wäre natürlich ganz wunderbar, wenn ihr auch wieder reinschauen würdet und uns sagt, ob wir gut miteinander harmonieren und die Story euch (hoffentlich) vom Hocker reißt! Ihr findet uns unter dem NickName „Marauderfriends", die Geschichte heisst „Harry Potter und die Macht der Druiden" undknüpft an Band 6 an! Also, vielleicht wollt ihr uns ja in den Author-Alert stellen … jetzt aber erst mal viel Spaß mitmeinem neuen Kapitel!
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Der Steinkreis
„Severus Snape!" Die hohe, kalte Stimme des Dunklen Lords troff vor Hohn, als er auf die Gestalt des verletzten Tränkemeisters hinab sah, die sich gerade vergeblich bemühte, wieder auf die Füße zurück zu kommen. „So sieht man sich also wieder, mein getreuer Anhänger!" Unvermittelt verzog sich das kaum noch menschliche Gesicht zu einer wilden, hassverzerrten Fratze. „CRUCIO!", brüllte er mit sich überschlagender Stimme.
Der Schmerz, der auf den Unverzeihlichen Fluch Tom Riddles hin durch Severus' Körper tobte, war so schrecklich, dass er sich unwillkürlich fragte, wie eine so kleine und zierliche Person wie Amanda Woods diese Tortur überlebt hatte. Und Willow war genau so zart gebaut wie ihre Schwester … Doch auch dieser Gedanke wurde ausgelöscht durch immer neue Wellen der Pein. Er war sicher, dass er geschrieen hätte, hätte er nur genug Luft dafür in seinen Lungen gehabt. Aber kein Ton kam über seine Lippen, als er sich in unbeschreiblichen Qualen auf dem Boden wand.
Endlich – scheinbar nach einer Ewigkeit – verschwand der Schmerz wieder und zurück blieb nur eine grenzenlose Erschöpfung und das heiße, stechende Pochen seines gebrochenen Armes. Und Zorn. Wilder, tobender Zorn. War es das, was Voldemort Willow antun würde, wenn sie ihm im Weg war? Oh Himmel, wenn er doch nur etwas tun könnte, irgendetwas …
„Ich würde mich gern noch ein wenig mit dir befassen, mein verräterischer Freund!", zischte Voldemort wie zur Antwort auf seine Gedanken jetzt dicht an seinem Ohr. „Aber dafür fehlt mir im Moment leider die Zeit, weil deine verdammten Schlammblut- und Muggelfreunde und das andere Blutsverräter-Pack gleich hier auftauchen werden. Sie wollen das Schwert der Macht für diesen dummen Jungen finden, der nicht einmal wüsste, was er damit anfangen soll!"
Der abwertende Tonfall, in dem der Zauberer über Potter sprach, war unüberhörbar und Severus schoss der Gedanke durch den Kopf, dass Voldemorts Angst vor Potter ziemlich tief sitzen musste, wenn er sich so sehr bemühte, seinen Gegner als hilflosen, dummen Jungen darzustellen …
„Aber in Wahrheit werden sie es für mich aus seinem steinernen Gefängnis befreien", fuhr der Dunkle Lord fort. „Dieser verdammte Blutsverräter Gryffindor und seine verfluchten Druidenfreunde haben dafür gesorgt, dass ich nicht selbst zu dieser Waffe gelangen kann. Also werde ich deine Freunde diesen Teil erledigen lassen. Und dann werde ich sie töten und mir das nehmen, was mir gehört – die absolute Macht, die dieses Schwert in sich vereint! Und danach wird niemand es mehr wagen, sich gegen Lord Voldemort zu stellen!"
Er grinste wieder, ein irres, wahnsinniges Grinsen, das Severus das Blut in den Adern gefrieren ließ. „Doch keine Sorge, mein verräterischer Freund, wir werden unsere kleine Unterhaltung, die wir an dieser Stelle unterbrechen müssen, später fortsetzen. Wenn ich erst das Schwert in meinen Händen habe. Wenn Potter endlich tot zu meinen Füßen liegt und du deiner Schlammblut-Geliebten beim Sterben zugesehen hast!" Er senkte den Kopf noch etwas näher an Severus' Ohr. „Was meinst Du, wie lange sie den Cruciatus wohl aushält?"
Lautes, beifälliges Gelächter brachte Snape dazu, den Kopf zu heben. Am Rande des Steinkreises standen Marcus Avery, Erasmus Nott und Narcissa und Draco Malfoy, gekleidet in dunkle Todesser-Roben, ihre Masken in den Händen, und grinsten höhnisch zu ihm hinüber. Besonders der Junge schien sich köstlich zu amüsieren …
„Die Frage ist nur", spann Voldemort den Faden grausam lächelnd weiter, „was ich so lange mit Dir anfangen soll. Ich könnte Dich natürlich von Nott und Avery in mein Versteck schaffen und dort bewachen lassen, bis ich Zeit habe, mich mit Dir zu befassen. Aber das wäre doch ausgesprochen unpraktisch, findest du nicht auch? Erstens könnte es gut sein, dass ich meine beiden Getreuen hier noch brauche." Die beiden Getreuen grinsten vor Stolz über das ganze Gesicht. „Und zweitens würdest Du dann ja gar nicht miterleben, wie ich mich deiner kleinen Schlammblut-Schlampe und ihrer Muggelschwester annehme."
Jahrelanges Training im Tarnen und Täuschen trug jetzt wieder Früchte, weil Severus durch kein Wimpernzucken sein Entsetzten über die Ankündigungen sichtbar werden ließ. In ihm tobten Angst, Zorn, Panik und Schuldgefühle und kämpften um die Vorherrschaft über sein Gefühlsleben, aber nichts davon drang nach außen. Mit kaltem, gleichmütigem Gesichtsausdruck starrte er in die rot glühenden Augen seines Gegenübers, so als würde ihn diese furchtbare Vorstellung überhaupt nicht berühren.
Offenbar hatte Voldemort eine ganz andere Reaktion von seinem Opfer erwartet, denn die roten Augen verengten sich angesichts dieser Reglosigkeit zu vor Zorn funkelnden Schlitzen, zuckten kurz zu Draco Malfoy hinüber, der erschrocken über den finsteren Ausdruck darin einen Schritt zurückwich, und kehrten dann zu Snape zurück. Stimmten seine Informationen über die Beziehung zwischen dem Zaubertranklehrer und dem Schlammblut Woods etwa gar nicht? Nun, es gab eine Möglichkeit das herauszufinden! Sein Zauberstab richtete sich auf den Tränkemeister und er zischte: „Leglimens!"
Snape war ein ganz hervorragender Okklumentiker, aber dem Dunklen Lord war er in dieser Beziehung natürlich nicht gewachsen. Es hatte schon während seiner Zeit als Spion des Ordens etlicher Schutzzauber Dumbledores bedurft, um Voldemort daran zu hindern, in seine wahren Gedanken einzudringen und ihn zu enttarnen. Er hatte es schon damals nur mit Mühe geschafft, Voldemort nur das sehen zu lassen, was auch für ihn bestimmt war, sorgfältig aufgebaute Gedankenkonstruktionen und manipulierte Erinnerungen, die seine Tarnung stützten und seine Glaubwürdigkeit erhöhten. Aber diesmal verfügte er nicht über solchen Schutz – oder doch? Ein wahnwitziger Gedanke schoss ihm durch den Kopf. Es könnte funktionieren – oder doch nicht?
Er schloss die Augen und ließ sich innerhalb weniger Tage zum zweiten Mal bewusst auf die Stimme in seinem Kopf ein. Und als Voldemort die Anti-Okklumentik-Mauer in seinem Gehirn schließlich überwunden hatte, schallte ihm – jeden anderen Gedanken übertönend – Maximilian Princes Stimme entgegen. „TÖTE DEN JUNGEN! BRING POTTERS VERFLUCHTE BRUT UM! ERFÜLLE DEINEN SCHWUR UND RÄCHE MEIN KIND!"
Einen Moment wirkte der dunkle Magier verwirrt – ein Anblick, den Severus geradezu genoss, hatte er ihn doch noch nie zu Gesicht bekommen – bevor er schließlich in brüllendes Gelächter ausbrach. Das hier war einfach zu gut, um nicht ausgenutzt zu werden! „Du hast tatsächlich einen Unbrechbaren Schwur geleistet, Harry Potter zu töten? Nun, mein Freund, dazu wirst du heute Gelegenheit bekommen!" Das war so gar so gut, dass er dafür seinen ursprünglichen Plan geringfügig umstellte.
Noch immer prustend vor Vergnügen wandte er sich zu Avery und Nott um. „Passt gut auf unseren Freund hier auf! Er wird uns nämlich noch heute einen wirklich großen Gefallen erweisen!" Ein Wink mit dem Zauberstab und Severus fühlte sich in die Luft gehoben und auf die Füße gestellt. „Unser Freund Severus wird vor den Augen seiner Freunde diesen Potter-Bengel für uns töten! Könnt ihr euch die Gesichter vorstellen?" Er schien sich vor Lachen förmlich ausschütten zu wollen.
Avery trat zu ihm – ebenfalls breit grinsend – und zog ihm den Zauberstab aus dem Gürtel. „Ich glaube, den brauchst du im Moment nicht, Verräter."
„Bewahr ihn gut auf!", wies Voldemort seinen Todesser an. „Nachher wird er ihn bestimmt benötigen! Schließlich wartet ein Unbrechbarer Schwur darauf, endlich erfüllt zu werden …" Und unter erneutem, schallendem Gelächter drehte er sich um und ging mit raschen Schritten und mit wehendem Umhang auf eine dichte Baumgruppe zu, dicht gefolgt von Narcissa und Draco. Aber noch bevor er sie erreichte, sah Severus, dass er einen Teil der Lichtung mit einem Illuminations-Zauber belegt haben musste, denn er verschwand von einer Sekunde auf die andere aus dem Blickfeld der anderen. Und auch die Malfoys schienen sich vor seinen Augen förmlich aufzulösen und das raschelnde Geräusch ihrer Schritte verstummte ebenfalls abrupt …
„Gehen wir!" Nott versetzte ihm einen harten Stoß in den Rücken und Severus setzte sich widerwillig in Bewegung.
- - - - -
Albus Dumbledore warf einen weiteren, nervösen Blick auf die zwölfzeigrige Uhr an der Wand seines Büros. Noch etwa zwanzig Minuten waren es bis zum Beginn der schicksalsträchtigen Sonnenfinsternis. Die letzte Chance innerhalb der nächsten fünfhundert Jahre, das Schwert der Druiden zu erlangen, die Waffe, der nachgesagt wurde, dass sie weiße und schwarze Magie in der Hand ihres gewählten Trägers vereinen könne, um das Böse zu besiegen …
Mit sorgenvoll gerunzelter Stirn beobachtete er die drei längsten Zeiger auf ihrer Wanderung über das Sternenblatt. Hätte er vielleicht lieber mit nach Whites Place reisen sollen? Oder war die Entscheidung, in der Schule zu bleiben, falls Voldemort die günstige Gelegenheit zu einem Überraschungsangriff nutzen wollte, doch die Richtige gewesen?
Noch vor einer Stunde hatte er es für eine sehr gute Idee gehalten, dass Severus Snape von den anderen getrennt nach Whites Place reiste, aber inzwischen … Er hatte mittlerweile ein ziemlich ungutes Gefühl. Nicht dass er Severus des Verrates für fähig hielt, er vertraute seinem Tränkemeister vollkommen. Und der Wunsch, Willow Woods zu schützen, würde seinen Vertrauten zu geradezu übermenschlichen Anstrengungen anspornen. Snape selbst schien mit dem Glauben an wahre, tiefe Liebe zwar so seine Probleme zu haben, aber gerade aus diesem Gefühl heraus würde er handeln, wenn er versuchte, den Anderen im entscheidenden Moment gegen Voldemort beizustehen. Ob ihm das überhaupt bewusst war?
Woher nur, fragte sich Dumbledore, kam dann plötzlich dieses nagende Gefühl in seinem Innern? Diese fast körperlich spürbare Ahnung drohenden Unheils? Diese furchtbare Unruhe und die Gewissheit, dass irgendetwas gerade gewaltig schief lief?
Und was um Merlins Willen konnte er tun?
- - - - -
Sarah hatte das gleiche ungute Gefühl, als sie die klaren Linien der Säulen des Steinkreises zwischen den Bäumen hindurch schimmern sah. Unwillkürlich verhielt sie im Schritt – eine Bewegung, die alle anderen ebenfalls dazu brachte stehen zu bleiben. „Irgendetwas stimmt hier nicht!"
Umgehend war Sirius an der Seite seiner Frau. Seine dunklen Augen konzentriert zusammengekniffen, suchte er die Lichtung mit Blicken ab. Leider war seine Erinnerung an das einzige Mal, als er hier gewesen war, dadurch getrübt, dass er die Gegend damals nur durch die Augen eines Hundes gesehen hatte. Und selbst wenn er sich die Einzelheiten ins Gedächtnis zurückrufen könnte, war mittlerweile fast ein ganzes Jahr vergangen. Und durch den damaligen Sturm, den sein Auftauchen hervorgerufen hatte, sah die Gegend ohnehin ganz anders aus. „Was genau meinst du, Liebling?"
Sarah zuckte unbehaglich die Achseln und schenkte Harry, der ebenfalls neben sie getreten war und sie besorgt ansah, ein etwas misslungenes Lächeln. „Dieser Ort war über Jahre hinweg mein Lieblingsplatz. Ich kenne hier jeden Baum und jeden Strauch. Etwas ist anders hier. Ich kann nicht genau sagen, was es ist – vielleicht liegt es ja daran, dass ich so lange nicht mehr hier war."
Sie schloss die Augen und versuchte sich auf die Veränderung zu konzentrieren – und fuhr zurück, als hätte sie einen heftigen Schlag ins Gesicht bekommen. „Da ist eine Wand. So etwas wie eine Mauer. Besser kann ich es nicht beschreiben. Eine Art Kraftfeld, das den Steinkreis umschließt … Und ich fühle noch etwas. Eine Art von Präsenz, dunkel, kalt … Eine Bedrohung …"
„Könnte das etwas mit der Prophezeiung zu tun haben?" Willow sah fragend in die Runde. „Wenn der Eingang zur Höhle sich im Steinkreis befindet, dann wird so kurz vor dem entscheidenden Zeitpunkt vielleicht so eine Art Kraftfeld aufgebaut – immerhin wird ja der Eingang erst freigegeben, wenn zwei Teile eines Ganzen während dieser Sonnenfinsternis Einlass verlangen. Vielleicht schützt sich der Steinkreis auf diese Weise selbst!"
„Das wäre möglich." Sarah kaute nervös an ihrer Unterlippe. Wenn da doch nicht dieses nagendes Gefühl bevorstehenden Unheils wäre … Von einer Gefahr, die nichts mit diesem merkwürdigen Feld zu tun hatte, das sich über dem Steinkreis aufgebaut hatte. Und warum versagte ihre Sehergabe genau in diesem Moment und sie konnte nur undurchdringliche Schwärze erkennen, so sehr sie sich auch konzentrierte und sich bemühte, diese Gefahr zu identifizieren?
Sie konnte die Auroren sehen, die sich am Rande der Lichtung aufgebaut hatten, um ihre kleine Gruppe gegen Angriffe von Außen zu verteidigen. Sie wusste, dass diese Zauberer und Hexen gut ausgebildet und hoch motiviert waren. Und dennoch …
„Es wird uns wohl nichts anderes übrig bleiben, als es einfach auf einen Versuch ankommen zu lassen", bemerkte Amanda neben ihr leise. Auch sie wirkte nervös und angespannt. Ihre Finger krallten sich so fest um ihr Notizbuch, dass die Fingerknöchel fast weiß wirkten, und sie wirkte ausgesprochen dankbar für Kingsleys stützende Hand an ihrem Rücken.
Alle anderen schienen ebenfalls dieser Meinung zu sein, deshalb nickte auch Sarah zögernd zum Zeichen ihres Einverständnisses. Und warf einen prüfenden Blick in Richtung Himmel, wo die Mondscheibe gerade begann, sich langsam aber stetig vor die Sonne zu schieben.
Padfoot knurrte einen Fluch und beeilte sich, einen Lichtschutzzauber über ihre Augen zu legen. „Bist du irre?", knurrte er sie an. „Willst du dein Augenlicht verlieren?"
Leises Lachen ertönte von Sarahs anderer Seite und brach die Spannung. Harry grinste seinen Paten an und der errötete prompt. Wie oft zog der Junge ihn mit seinem übertriebenen Beschützerinstinkt auf …
Irgendwie froh über diesen normalen, alltäglichen Gedanken, ließ er seinen Blick über die anderen Mitglieder der Gruppe schweifen. Die mitgereisten Auroren hatten sich mittlerweile zu ihren Kollegen am Rande der Lichtung gesellt, so dass jetzt nur noch die Woods-Schwestern, die Lupins, Kingsley, Harry, Ron, Hermine, Ginny, Sarah und er hier auf dieser Lichtung standen, während die dunkle Mondscheibe sich langsam aber unaufhaltsam vor die gleißend helle Sonnenscheibe schob. Ob es wohl ein Zufall war, dass sie genau elf Personen waren? Die gleiche Anzahl Menschen wie steinerne Säulen, die in den sich langsam verdunkelnden Himmel aufragten?
Bevor er diese Beobachtung allerdings mit den anderen teilen konnte, fragte Hermine: „Miss Woods, steht in den Aufzeichnungen etwas über den genauen Zeitpunkt, an dem die zwei Teile eines Ganzen Einlass fordern müssen?"
„Nenn mich Amanda oder Mandy", bat die Angesprochene, während sie bereits in Windeseile ihre Aufzeichnungen durchblätterte. „Hier ist eine Kopie des alten Pergamentes drin … Ah, ich habe sie gefunden!" Sie schlug die betreffende Seite auf und wieder sah man zwei weibliche Köpfe sich über das Notizbuch beugen. Hermine war es schließlich, die die betreffende Passage laut vorlas.
Wenn der Sonne Glanz schon halb verschlungen,
wenn die Nacht den Tag hat halb durchdrungen,
öffnet sich jenen die Höhle der Macht
die lange getrennt, neu zusammengebracht.
Vereint nicht nur durch ihr gemeinsames Blut,
sondern auch durch Schicksal, Liebe und Mut,
zwei Teile, die gemeinsam ein Ganzes ergeben,
die nicht nach Macht, sondern Befreiung streben,
fordert nun ein, was euch schon immer gehört –
Das Recht zu behüten und bewahren das Schwert.
„Wenn der Sonne Glanz schon halb verschlungen…" Harry hob den Blick erneut zum Himmel, wo der Mond die Sonnenscheibe schon fast zur Hälfte bedeckt hatte. Seine Hand schloss sich fester um Ginnys Finger. Er hatte sie nicht ein einziges Mal losgelassen, seit sie in Whites Place angekommen waren. „Scheint, als wäre der Zeitpunkt fast da."
Ron nickte nachdenklich. Er war ungewöhnlich schweigsam, aber irgendwie wollte ihm keiner seiner üblichen trockenen Sprüche einfallen. Dazu war das Ganze hier viel zu Ernst …
Remus und Jade Lupin fixierten beide den Himmel aus zusammengekniffenen Augen und auch sie hielten sich an den Händen, als würde ihnen die körperliche Nähe zueinander Kraft und Stärke geben.
„Stimmt." Willow, die sich angesichts der ganzen Pärchen um sie herum plötzlich ziemlich … einsam fühlte, trat neben ihre Schwester. Der Kloß in ihrer Kehle, den sie seit Severus' Entschuldigung in Dumbledores Büro noch immer nicht losgeworden war, schien sogar noch anzuschwellen. Himmel, sie brauchte ihn hier! Sie brauchte seine Unterstützung! Mühsam kämpfte sie um ihre Beherrschung, und gegen das Kältegefühl in ihrem Innern an, weswegen ihre Worte auch etwas gepresst klangen, als sie ihre Schwester fragte: „Bist Du bereit, es zu versuchen?"
Mandy nickte. Sie drückte ihr Notizbuch Hermine in die Hand. „Du passt gut darauf auf, nicht wahr? Wir werde es bestimmt noch brauchen ..."
„Natürlich, Miss Wo … Amanda."
Ein letzter Blick und ein etwas zittriges Lächeln in Kingsleys Richtung, dann ergriff sie die Hand ihrer Schwester und trat gemeinsam mit ihr einige Schritte vor, bis sie die unsichtbare Mauer, die den Steinkreis zu umgeben schien, fühlen konnten.
Erstaunt streckte Mandy die Hand aus und berührte die Barriere. Sie fühlte sich irgendwie kühl an. Und elastisch. Fast, als hätte hier jemand ein gigantisches, unsichtbares Gummiband entlang gespannt … Sie wechselte einen kurzen Blick mit Willow. „Bereit?"
Willow nickte. Ihr Gesichtsausdruck war angespannt, als sie gemeinsam mit ihrer Schwester einen Schritt vortrat. Und noch einen. Die Barriere gab ein wenig nach, aber der Gegendruck blieb bestehen. Ein weiterer Schritt …
Und plötzlich war der Gegendruck verschwunden.
Allerdings nur, weil sie und Mandy durch die Luft geschleudert wurden und einige Meter weiter hinten wenig elegant auf dem Hintern landeten.
Der Steinkreis hatte sie nicht akzeptiert.
Sie waren gescheitert.
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Kommentar meiner Beta-Leserin BineBlack: Ups! Das war dann wohl nix … Haben wir denn noch eine andere Möglichkeit? (Grins in Richtung des Autorin!)
Natürlich haben wir die! °Zwinker° Wollt ihr wissen, wie sie reinkommen? Das nächste Kapitel trägt nämlich den Titel „Die ewige Flamme" ...
