Ryan und Seth saßen über ihren Hausaufgaben, als Seth stöhnte.
„Was ist?" Ryan hob den Kopf.
„Ich hab keine Lust mehr und ich komm hier nicht weiter!" Seth lehnte sich in seinem Stuhl zurück und rieb sich die Augen. „Los, komm wir gehen eine Runde skaten."
Ryan schüttelte den Kopf:" Ich kann nicht. Ich muss hier noch weiterarbeiten."
„Ach komm schon", bettelte Seth. „Nach einer Ablenkung geht das Lernen wieder viel leichter von der Hand."
Ryan ließ sich überreden und die beiden schnappten ihre Boards und fuhren los Richtung Pier. Auf dem Weg dorthin fuhr ein Wagen so knapp an ihnen vorbei, dass Seth beinahe gestürzt wäre.
„Sag mal, spinnt der!" schrie Seth dem Auto hinterher. „Der hätte mich fast angefahren!"
„Weißt du wer das war?" fragte Ryan und beantwortete die Frage gleich selbst. „Das war Colin."
„Marissas Colin? Hat der seinen Führerschein im Lotto gewonnen?" Seth war ziemlich wütend.
Sie fuhren weiter zur Strandbar und sahen Colins Auto davor stehen.
„Komm, wir gehen rein!" Seth schnappte sein Skateboard und ging Richtung Eingangstür.
„Seth, ich glaub nicht, dass das die beste Idee ist."
„Der kann mich doch nicht einfach so überfahren!"
„Seth er hat dich nicht überfahren."
„Aber fast!" erwiderte Seth und schon war er in der Bar. Er blickte sich suchend um und fand Colin mit ein paar anderen Jungs an einem Tisch sitzen und laut lachen.
Zielstrebig ging er auf den Tisch zu. Als er davor stand, unterbrachen die Jungs ihr Gespräch und sahen Seth verwirrt an.
Colin erkannte Seth wieder:" Hy! Wie war nochmal dein Name?"
Seth antwortete mit wutunterdrückter Stimme:" Mein Name ist Seth Cohen. Fährst du zufällig diesen blauen Pick-Up da draußen?"
Colin nickte.
„Dann solltest du nächstes Mal gefälligst die Augen aufmachen, wenn du auf der Straße fährst! Du hättest mich beinahe erwischt, bei dem Tempo!"
„Hey, nun mal langsam! Was hab ich gemacht?"
Ryan kam seinem Bruder zu Hilfe.
„Du bist gerade an uns mit einem Höllentempo vorbeigefahren! Wir waren die zwei Skater. Ein paar Zentimeter weiter rechts und du hättest uns erwischt!"
Colin überlegte und endlich begriff er.
„Oh man, das tut mir wirklich leid. Ich hab euch zu spät gesehen, da ich gerade was aus dem Handschuhfach angelte. Deswegen muss ich wohl zu weit rechts gekommen sein."
Ryan wollte ihm irgendwie nicht glauben, aber er wollte die Diskussion beenden.
„Ist okay. Es ist ja nichts passiert, aber pass beim nächsten Mal besser auf!"
Er zog Seth, dem immer noch die Wut ins Gesicht geschrieben stand, von dem Tisch weg und setzten sich an die Theke.
Die Jungs verfielen schnell wieder in eine wohl sehr lustige Geschichte, da sie die ganze Zeit lauthals lachten.
„Ich mag den Typ irgendwie nicht."
Ryan nickte zustimmend.
Gerade als Ryan und Seth wieder gehen wollten, rief Colin ihnen nach:" Hey, ich feier am Freitag meine Geburtstagsparty. Drüben am Strand. Also wenn ihr Bock habt, könnt ihr gerne kommen und eure restlichen Freunde mitbringen."
„Wir überlegen es uns", sagte Ryan und schob Seth aus der Bar.
Draußen stießen die zwei mit einem Mädchen zusammen, das rückwärts in die Strandbar rein wollte. Dabei fiel die Kiste runter, die sie in den Händen trug, und es kullerten die ganzen Zitronen heraus.
„Oh man, sorry! Wir haben dich nicht gesehen", sagte Seth und drehte sich zu dem Mädchen um. Er blickte in dunkelblaue Augen, die zu einem sehr hübschen Gesicht gehörten.
„Macht nichts. Ist alles in Ordnung!" Sie schüttelte ihre blonden Haare aus dem Gesicht und fing an die Zitronen wieder aufzuheben.
„Wir helfen dir schnell. Wenn wir schon dieses Chaos angerichtet haben." Seth und Ryan halfen ihr die Zitronen wieder in die Kiste zu tun.
„Danke." Sie lächelte die beiden Jungs an und ging rein in die Strandbar.
Seth schaute dem Mädchen hinterher, doch er wurde schnell aus seinen Träumen geholt, als Ryan ihn in die Seite boxte.
„Seth, träum nicht! Lass uns gehen."
Während der Fahrt nach Hause dachte er an das süße Mädchen und diese dunkelblauen Augen.
„Ryan das war Schicksal!" meinte er, als sie die Küche der Cohens betraten.
„Was ist Schicksal?" fragte Sandy, der am Tisch saß.
„Ach nichts, Dad. Das würdest du sowieso nicht verstehen."
„Er ist mit einem Mädchen zusammengestoßen. Das ist sein Schicksalsschlag", antwortete Ryan.
Seth verdrehte die Augen und ging an den Kühlschrank um sich was zu trinken zu holen.
„War sie hübsch?" fragte Sandy neugierig weiter.
„Dad!"
Ryan grinste vor sich hin.
„Ich geh jetzt auf mein Zimmer!" sagte Seth und machte einen Abgang.
„Ich werde auch rüber gehen, ich muss noch ein bisschen lernen."
„So fleißig, Ryan? Kommt Lindsay nicht?"
„Sie hat Hausarrest; für die ganze Woche."
„Aha, daher weht der Wind."
