Währenddessen wurde auch Marissa ziemlich müde. Sie saß am Lagerfeuer und sie hatte große Mühe ihre Augen offen zu halten.
Colin war irgendwohin verschwunden; in dem Getümmel war es auch nicht leicht ihn zu finden.
Sie wollte nach Hause. Außerdem war ihr ziemlich übel.
Langsam erhob sich Marissa und wollte Colin suchen. Doch der war nirgends zu finden.
Dann geh ich eben alleine, dachte sie sich und machte sich auf den Weg.
Aber wo ging es überhaupt hin?
Sie lief ein Stückchen und es wurde immer dunkler, je weiter sie sich von der Party entfernte.
Plötzlich hörte sie jemand hinter ihr laufen und vermutete, dass es Colin war.
Marissa drehte sich um, konnte aber nicht erkennen wer da auf sie zukam.
„Colin, bist du das?"
Keine Antwort.
„Colin? Ich möchte jetzt nach Hause."
Marissa stolperte und lag dann im weichen Sand. Sie schaute nach oben in den sternklaren Himmel.
Sie war so müde. Ihre Augen fielen langsam zu.
Die Person kam näher und sie spürte, dass sie neben sie kniete. Sie beugte sich über sie, nahm ihre Hände und drückte sie nach oben.
„Hey, Colin. Trägst du mich heim?" fragte sie schläfrig.
Doch es kam wieder keine Antwort.
Als die Person versuchte Marissas Bluse aufzuknöpfen, öffnete sie ihre Augen. Doch sie konnte nicht erkennen, wer es war. Erst als sich ihre Augen langsam an die Dunkelheit gewöhnt hatten, sah sie, dass es nicht Colin war.
„Hey, was soll das!" rief Marissa.
Sie wollte aufstehen, aber der Junge drückte ihre Hände nach unten. Er machte immer noch an ihrer Bluse herum.
Marissa bekam Angst:" Lass das! Hör auf damit!"
Doch er ließ nicht los. Plötzlich riss er die Bluse auf.
Sie konnte den lüsternen Blick in seinen Augen sehen.
Jetzt hatte Marissa Panik und sie fing an zu schreien und sich zu wehren. Doch der Mann war stärker und schlug ihr die Faust ins Gesicht.
Kurz sah Marissa Sternchen vor ihr tanzen und sie schmeckte Blut.
Ihre Beine wurden gewaltsam auseinander gedrückt.
„Hilfe!" schrie sie so laut sie konnte. Aber keiner hörte sie. Die Musik von der Party war zu laut.
„Halt dein Maul!" sagte der Mann mit einer aggressiven Stimme.
Sein Atem stank nach Alkohol.
Er knöpfte ihr die Hose auf und drückte ihre Schenkel brutal nach außen.
„Lass mich in Ruhe, du Schwein!"
Dafür bekam sie nochmal seine Faust zu spüren.
Marissa kamen die Tränen vor lauter Schmerz. Doch dann mobilisierte sie all ihre Kräfte, befreite ein Bein und schlug ihm mit dem Knie in seine allerwertesten Teile.
Er krümmte sich zusammen. In dem Moment ließ er Marissas Arme los. Sie stieß ihn mit den Füßen weg, rappelte sich auf und rannte so schnell sie konnte.
Sie hörte, dass er auch wieder auf die Füße kam und hinter ihr her lief.
Marissa rannte um ihr Leben. Sie rannte zu ihrem Auto.
Gott sei Dank war es nicht abgeschlossen. Sie verriegelte von innen die Türen. Mit zitternden Händen versuchte sie den Schlüssel in das Zündschloss zu stecken.
Sie sah, dass der Typ näher kam. Doch da startete sie auch schon den Wagen. Mit quietschenden Reifen fuhr sie weg.
Zu Hause angekommen, saß sie im Wagen und begann zu heulen. Sie zitterte am ganzen Körper.
Langsam rutschte sie aus dem Auto und schlich sich in ihr Zimmer. Dort legte sie sich angezogen in ihr Bett.
