In New York saß Marissa auf ihrem Balkon und schaute die Sterne an. Es war eine klare Nacht, aber auch ziemlich kalt. Sie hatte sich dick eingepackt. An die Kälte hier würde sie sich wohl nie gewöhnen.

Den Abend hatte sie bei Charly verbracht, sie hatte sie eingeladen. Charlys Eltern waren wirklich nett. Marissa war noch nicht so oft bei ihr gewesen, hatte ihre Eltern nur zwei Mal kurz gesehen. Charlys Bruder Tom war schon auf dem College. Marissa hatte ihn auf der Geburtstagsparty von Charly kennen gelernt. Er war ziemlich ruhig, eher das Gegenteil von seiner Schwester.

Es hatte was Leckeres zu Essen gegeben. Danach ging es an das Geschenke auspacken. Marissa hatte Charly eine Karte zu einem Basketballspiel der „Giants" geschenkt und eine kleine selbst geschneiderte Tasche. Sie freute sich riesig.

Von ihrer Freundin bekam Marissa ein Bild für ihre Wohnung, da die Wände noch ziemlich kahl waren.

Gegen später wollte Tom noch zu einer Party von seinem Freund. Er fragte die beiden Mädchen, ob sie mit wollten. Charly nickte gleich freudig, aber Marissa wehrte ab. Sie wollte nach Hause. Die Freundin war etwas besorgt, aber sie sagte, dass alles gut war. Sie würde noch mit ihrem Dad telefonieren. Charly wollte sie ungern alleine lassen, sah aber dass Marissa das lieber wollte. Also setzten sie sie bei ihrer Wohnung ab und fuhren zu der Party.

Und jetzt saß sie hier auf ihrem kleinen Balkon.

Sie hatte mit ihrem Vater telefoniert. Er verbrachte Weihnachten mit Hailey. Auf Haiti war es jetzt etwas heißer als hier in New York.

Marissa beneidete Charly um ihre intakte Familie. Es war richtig schön anzusehen, wie sich alle verstanden. Nicht so wie bei ihrer Familie.

Sie fühlte sich bei Charly richtig Zuhause, genauso hatte sie sich auch bei den Cohens gefühlt. Es war bewundernswert, wie Sandy und Kirsten sich nach all den Jahren immer noch liebten. Und wie sie für ihre Söhne da waren.

Was dieser eine davon jetzt wohl machte? Er fehlte ihr so sehr. Sie war so einsam hier. Inzwischen fühlte sie sich hier wohl, hatte Freunde gefunden, aber ohne ihn war es nicht dasselbe. Er war so weit weg.

Ob er und Seth wieder diese lustigen Nikolausmützen aufgehabt hatten?

Lange saß sie so da und merkte gar nicht, dass es kalt wurde und sie fror. Doch dann klingelte ihr Handy. Erschrocken, so aus ihren Gedanken gerissen zu werden, sprang sie auf. Wer rief denn um diese Uhrzeit noch an? Es war inzwischen kurz nach zwölf.

Auf dem Handy leuchtete Summers Name.

„Hallo."

„Hy Coop, ich bins. Ich wollte dir nur ein schönes Weihnukka wünschen."

Marissa spürte, wie Tränen in ihre Augen stiegen.

„Danke, Summer. Wünsch ich dir auch. Bist du schon Zuhause?"

„Ja, ich bin gerade gekommen, da dachte ich, dass ich dich kurz anrufe."

„Wie war es bei Zach und seiner Familie?" Marissa machte die Balkontür zu und setzte sich auf die Couch.

„Ich weiß nicht."

„Du weißt nicht?"

„Ich war nicht da."

„Oh, Summer. Was ist passiert?"

Sie erzählte Marissa die ganze Geschichte; wie Seth mittags gekommen war und ihr die Figuren geschenkt hatte. Wie sie dann nur noch an ihn denken musste. Als sie ins Auto stieg und zu Zach fahren wollte, wurde ihr klar, dass sie eine andere Richtung einschlagen musste.

Marissa lachte still in sich hinein. So was hatte sie schon kommen sehen.

„Summer, ich freu mich für dich. Ihr zwei gehört einfach zusammen."

„Na, ja, wir lassen erst mal langsam angehen. Ich möchte nicht nochmal den gleichen Fehler machen."

„Das wird schon werden. Ihr packt das."

Summer zögerte kurz, doch dann fing sie an:" Ryan hab ich auch gesehen."

Stille.

„Er war auch da", fuhr sie mutig fort.

„Summer!"

„Nein, Marissa. Ich glaube, du musst darüber reden. Das kann doch nicht ewig so weitergehen."

„Doch, das kann es! Er ist für mich gestorben. Ich habe ein neues Leben, genauso wie er. Es ist besser für jeden für uns. Zusammen wären wir doch nie glücklich gewesen. Und jetzt möchte ich nicht weiter darüber reden!"

Summer wollte nochmal einen Versuch starten, aber Marissa blockte ihn wütend ab. Sie gab auf, hier konnte sie nichts mehr tun. Aber sie wusste, dass Marissa genau so an Ryan dachte und ihn vermisste, wie er sie, auch wenn sie es nicht sagte.

Als die beiden das Gespräch beendeten, saß Marissa noch eine Weile reglos auf der Couch. Dann ging ihr Blick zu den Fotos auf ihrem Schrank. Im Radio spielten sie einen neuen Song „How can I not love you". Und da überkam es sie; sie weinte heftig.

Cannot touch, Cannot hold, Cannot be together
Cannot love, Cannot kiss, Cannot love eachother
Must be strong and we must let go
Cannot say what our hearts must know

How can I not love you
What do I tell my heart
When do I not want you here in my arms
How does one walks away
From all of the memories
How do I not miss you when you are gone

Cannot trip, Cannot share sweet and tender moments
Cannot feel how we feel, Must pretend it's over
Must be brave and we must go on, Must not say
Wat we no longer long


How can I not love you
What do I tell my heart
When do I not want you here in my arms
How does one walks away
From all of the memories
How do I not miss you when you are gone

How can I not love you


Must be brave and we must be strong
Cannot say what we no longer long


How can I not love you
What do I tell my heart
When do I not want you here in my arms
How does one walks away
From all of the memories
How do I not miss you when you are gone