In Newport saß Summer niedergeschlagen bei den Cohens auf der Couch. Seth hatte sie im Arm und blickte ziemlich betreten drein. Er wusste nicht, wie er seine Freundin trösten sollte, die ganz verzweifelt war. Summer hatte mit Marissa telefoniert, währenddessen war er mit Ryan draußen in den Pool gehüpft. Sie brauchten eine Pause von dem ganzen Lernen. Dann war auf einmal Theresa heraus gerannt gekommen und hatte nach ihm geschrieen. Drinnen saß Summer auf der Couch, hatte das Telefon noch in der Hand und starrte es verzweifelt an. Bis jetzt hatte er noch nicht herausgefunden, was eigentlich passiert war. Seth streichelte seiner Freundin über die Haare. Ryan und Theresa saßen gegenüber und wussten nicht, was sie tun oder sagen sollten.
Plötzlich kam Leben in Summer und sie sprang auf. „Das ist alles nur deine Schuld! Hätte sie dich nicht gehört, dann wäre das alles nicht passiert!" Wütend blickte sie Theresa an. Seth versuchte Summer zu beruhigen:" Schatz, jetzt setz dich erstmal hin."
„Nein, ich setzte mich nicht hin! Ich möchte wissen, was mit meiner besten Freundin los ist! Sie sitzt da ganz allein in New York und ich weiß nicht, was mit ihr ist! Es kann sonst was passiert sein! Und ich bin nicht bei ihr!" Seth stand auf und wollte Summer in den Arm nehmen.
„Lass mich! Wäre sie nicht hier, dann wäre das alles nicht passiert!"
Theresa bekam feuchte Augen, bei diesen Beschuldigungen von Summer. Ryan wusste überhaupt nicht, was hier gespielt wurde und sagte sanft:" Summer, jetzt komm mal wieder runter und erzähl, was eigentlich los ist."
„Was los ist?" fragte sie mit lauter Stimme," Was los ist? Ich musste Marissa erzählen, dass Theresa hier ist, mit eurem Kind, und dann hat sie einfach aufgelegt. Verstehst du, ich mache mir Sorgen um sie. Und wäre sie niemals hierher gekommen," Summer zeigte auf Theresa, " dann wäre alles wie früher! Wärst du nicht damals mit ihr mitgegangen, dann wäre Marissa noch hier! Und jetzt hat sie sich auch noch hier eingenistet!" Summer war kaum zu bremsen, doch bevor sie noch weiter etwas sagen konnte, lief sie in Richtung Eingangstür.
Seth schaute schockiert von Theresa zu Ryan, dann rannte er seiner Freundin hinterher.
Diese war dabei draußen ihr Auto aufzuschließen.
„Summer, warte!" Er hielt sie am Arm fest. Sie versuchte sich von ihm los zu reißen, aber er war stärker. Er umarmte sie und drückte sie fest an sich. Summer sträubte sich nicht mehr dagegen, sondern fing an zu weinen.
„Sssscht, es ist gut", beruhigte Seth sie.
Langsam wurde das Schluchzen leiser und beide setzten sich auf die Treppenstufen.
„Ich habe Angst um sie", sagte Summer und wischte sich die Tränen aus den Augen.
„Es wird ihr schon nichts passiert sein."
„Ach Seth. Ich wollte es ihr gar nicht erzählen, dass Theresa hier ist, und dass sie das Kind doch bekommen hat. Aber sie hat Theresa im Hintergrund reden gehört. Ich konnte regelrecht spüren, wie ihr Herz zerbrochen ist, Seth."
Summer schaute ihn traurig an, hierauf konnte er auch nichts sagen. Was sollte er auch? Es war alles kompliziert genug.
Sie saßen eine Weile still und Händchen haltend auf der Treppe, bis Summer sagte, dass sie nach Hause gehen würde. „Du musst nicht gehen", sagte Seth und strich ihr über die Wange.
„Doch das muss ich. Morgen haben wir eine Prüfung und wir beide müssen fit sein." Sie stand auf und ging zu ihrem Wagen.
Seth küsste sie auf den Mund und bevor sie einstieg sagte er noch:" Ihr wird es gut gehen."
Summer nickte nur, machte die Tür zu, ließ das Auto an und fuhr langsam die Einfahrt runter.
Seth schaute ihr noch lange nach. Dann ging er rein und wollte Ryan suchen. Dieser saß in der Küche bei Sandy.
„Ist Summer gegangen?" fragte Sandy, als Seth die Küche betrat.
„Ja, sie ist nach Hause gefahren." Seth holte sich aus dem Kühlschrank etwas zu trinken und setzte sich zu Ryan. „Wie geht es Theresa?"
„Sie ist im Poolhaus. Ich denke, es geht ihr wieder besser."
„Sorry, dass Summer so durchgedreht ist."
„Dafür brauchst du dich nicht zu entschuldigen", hörten sie plötzlich eine Stimme hinter ihnen. Theresa war hereingekommen.
„Sie hat es nicht so gemeint."
„Oh doch, das hat sie. Sie hat alles so gemeint, wie sie es gesagt hat. Nun hatte sie endlich mal einen Grund mir diese Sachen zu sagen."
Seth schaute verlegen zu Boden.
„Genauso wie du macht sie mich dafür verantwortlich, dass Ryan damals Newport verlassen hat."
Ryan wollte sie beschwichtigen.
„Lass nur, es stimmt doch. Als ich hier ankam, war keiner besonders begeistert, und Summer und Seth ließen mich das auch spüren."
„Das ist nicht wahr!" rief Seth dazwischen.
„Okay, vielleicht habt ihr beide das nicht gemerkt, aber mir kam es so vor. Ihr gebt mir die Schuld für das alles. Doch wenn Ryan und Marissa sich wirklich lieben würden, warum ist sie dann nicht hier?"
Ryan schaute sie entsetzt an.
Gerade kam Kirsten nach Hause und sie hatte noch den letzten Satz von Theresa mitbekommen. Verwirrt schaute sie zu Sandy. Dieser beendete die aggressive Situation:
„Also Kinder, jetzt lasst es mal gut sein. Keiner gibt hier irgendwem die Schuld für irgendwas." Seth schaute betreten zu Boden, während Ryan immer noch verdauen musste, was Theresa da gerade gesagt hatte.
Theresa wiederum machte auf dem Absatz kehrt und lief ins Poolhaus. Kirsten blickte die drei fragend an und meinte:" Na, das ist hier ja eine tolle Stimmung. Kann mich mal jemand aufklären?"
Seth und Ryan setzten sich ins Wohnzimmer, während Sandy seiner Frau die Situation zu schildern versuchte, obwohl er auch nicht alles wusste, was vorgefallen war.
„Sorry Mann", entschuldigte sich Seth bei Ryan.
„Du brauchst dich für nichts zu entschuldigen."
„Doch, ich denke Theresa hatte mit einigen Dingen ganz recht. Summer und ich waren wirklich nicht begeistert, als sie wieder hier auftauchte. Aber ich… ich hatte Angst, dass du wieder fort gehst."
Ryan schaute seinen Bruder mit einem kleinen Lächeln an. „Ich weiß, aber du musst eins wissen: So schnell haue ich nicht mehr ab."
Seth nickte und lächelte.
