Marissa musste ihre ganzen Taschen abstellen, dass sie die Haustür aufschließen konnte. Nach der Uni war sie noch kurz einkaufen gegangen, deswegen hatte sie alle Hände voll. Sie ging langsam die Treppen in den vierten Stock hoch und hoffte, dass keine Tüte unten kaputtgehen und alles rausfliegen würde.
Als sie ihre Wohnungstür aufmachte, wunderte sie sich schon, denn es kam ihr leise Musik entgegen. Marissa legte ihren Schlüssel auf die Kommode im Flur uns trug ihre Taschen in die Küche.
Sie lächelte, als sie sah, wer in der Küche mit dem Rücken zu ihr stand. Beim Näherkommen bemerkte er sie und drehte sich um. „Oh, hy. Ich hab dich gar nicht reinkommen hören", begrüßte er sie und gab ihr einen Kuss.
„Hy Tony. Was machst du denn hier?" Marissa stellte die Taschen ab und begann sie auszupacken.
„Eigentlich wollte ich dich mit einem Essen überraschen, aber dein Kühlschrank gibt ja nicht viel her. Deswegen hab ich mir mal obligatorisch die Schürze umgebunden und eine Flasche Wein aufgemacht."
„Dann bin ich ja rechtzeitig gekommen. Nicht dass ich dich nachher unterm Tisch hätte auflesen müssen; nach einer Flasche Wein."
Anthony lachte und zwickte sie in den Arm. „Komm, lass uns lieber etwas kochen. Ich sterbe vor Hunger."
Rückblick
Nachdem Summer wieder nach Newport geflogen war, war es noch eine Woche, bis die Uni begann. Charly war noch mit ihren Eltern im Urlaub und würde erst am Ende der Woche wieder zurückkommen.
An einem Nachmittag wollte Marissa Dean besuchen. Er hatte sich ein Zimmer im Studenten-Wohnheim genommen. Sie wollte hinlaufen, da es nicht allzu weit war. Doch kaum war sie aus ihrer Wohnung gelaufen, kam ihr jemand mit einem Strauß Blumen entgegen. Marissa konnte das Gesicht nicht erkennen, da die Blumen im Weg waren. Sie dachte, dass die Person in das Haus wollte, deswegen hielt sie die Tür auf. Aber die Person mit dem Strauß blieb vor Marissa stehen. Etwas verwundert fragte sie:" Zu wem wollen sie denn?"
Eine männliche Stimme hinter dem Strauß antwortete:" Zu Marissa Cooper. Die wohnt doch hier, oder?" Nachdem er das gesagt hatte, senkte sich der Strauß und Marissa sah, wer sich dahinter versteckt hatte.
„Hy", sagte er und lächelte sie lieb an.
„Ähm, hy", begrüßte sie ihn.
„Die sind für dich." Er gab ihr den Strauß. Marissa wusste gar nicht, was sie sagen oder davon halten sollte, roch aber an den Blumen. Es waren gelbe Rosen.
„Und wofür bekomme ich die?"
„Ich wollte dir noch zu deinem Abschluss gratulieren."
„Ah ja. Schenkst du immer wildfremden Mädchen Blumen?"
„Nein, eigentlich nicht. Aber das ist mal eine andere Masche." Er grinste frech.
Marissa schaute ihn an und lachte. „Danke."
„Gern geschehen."
Einen Moment Stille trat ein, dann meinte Marissa:" Sorry, aber ich muss leider weiter, denn ich besuche einen Freund."
„Darf ich dich begleiten?"
Sie zögerte kurz, doch dann sagte sie ja.
Die beiden liefen nebeneinander her und sprachen über die Schule, über ihren Abschluss und wo Marissa nun studierte.
Vor dem Wohnheim angekommen, fragte sie ihn:" Wie heißt du eigentlich noch mal? Ich hab deinen Namen vergessen."
„Mein Name ist Anthony."
„Okay, Anthony. Dann muss ich mich verabschieden. Dean wird schon auf mich warten."
„Es war nett mit dir. Und es ist schön zu sehen, dass es dir besser geht, als das letzte Mal."
Marissa lächelte unsicher. Ja, beim letzten Mal war sie ziemlich fertig gewesen.
„Also dann…"
„Vielleicht sehen wir uns ja mal wieder. Ich weiß ja wo du wohnst." Anthony schaute ihr tief in die Augen. Marissa nickte nur, dann verschwand sie im Hauseingang des Wohnheims.
Anthony gab nicht auf und die beiden trafen sich ein paar Mal und gingen aus. Irgendwann kam es zum ersten Kuss und Marissa stellte fest, dass sie diesen Jungen wirklich mochte.
Bevor Anthony sie das erste Mal besuchte, musste sie sich einer schwierigen Aufgabe stellen. Sie musste die Bilder von ihr und Ryan wegpacken. Denn was würde er denken, wenn lauter Bilder von Ryan rum stehen würden. Unter Tränen verstaute sie die Bilder in einer Box, die sie in ihrem Kleiderschrank hatte. Nur eines, das sie immer auf dem Nachttisch neben sich stehen hatte, tat sie nicht in die Kiste. Sie legte es in die Schublade ihres Nachttischs.
Und die Comiczeichnung, die Seth ihr geschenkt hatte, und die im Flur hing; von Kid Chino und Cosmo Girl ließ sie dort hängen.
Es waren nun schon vier Monate, die Marissa an der State University Design und Kunst studierte. Sie wollte in Richtung Mode-Design. Auch Dean studierte mit ihr zusammen, während Charly an der Columbia war.
Mit Anthony war sie nun drei Monate zusammen. Er war ein richtig lieber Kerl. Sie sahen sich fast jeden Tag, da er Jura an der New York University studierte und auch dort im Wohnheim wohnte. Deshalb kam er öfter zu ihr, da sie ja eine eigene Wohnung hatte und er sich mit einem Kumpel das Zimmer teilte.
Jetzt saßen sie nebeneinander auf der Couch, aßen die Pasta, die sie zusammen gekocht hatten und schauten fern. Anthony war total Basketball verrückt und gerade kam ein Spiel von den Giants. Das durfte er sowieso nicht verpassen.
Marissa langweilte sich, Basketball war nicht ihr Lieblingssport. Deshalb stand sie auf und trug die Teller in die Küche.
„Soll ich dir helfen?" fragte Anthony, schaute aber in den Fernseher.
„Nein, ich trage sie nur rüber. Ich hol mir nachher meinen Skizzenblock und zeichne ein paar Sachen."
Sie holte sich ihren Block und setzte sich neben der Couch auf den Boden. Marissa musste ihn erst durchblättern, denn sie hatte einen Entwurf noch nicht fertig und den wollte sie weiter machen.
Etwas später setzte sich Tony zu Marissa auf den Boden und streichelte ihren Rücken. Sie sah ihn an und lächelte. Er küsste sie leidenschaftlich auf den Mund.
„Darf ich heute Nacht hier bleiben?" fragte er atemlos.
„Natürlich darfst du das." Sie schaute ihn lange an, nahm seinen Kopf in ihre Hände und zog ihn zu sich heran. Dann küsste sie ihn.
Es war nicht das erste Mal, das Tony bei ihr schlief, doch sie spürte, dass heute etwas anders war. Sie hatten noch nicht miteinander geschlafen; Tony ließ ihr Zeit, denn er merkte, dass sie noch nicht so weit gewesen war. Dafür war Marissa ihm dankbar, denn außer mit Ryan und Luke hatte sie noch mit niemand anderem geschlafen.
Das Spiel ging weiter und Tony setzte sich wieder auf die Couch.
Marissa ging in ihr Schlafzimmer und holte die zweite Decke aus ihrem Schrank. Sie war ganz oben, deswegen musste sie auf einen kleinen Hocker steigen, um an sie ranzukommen. Dabei fiel ihr Blick auf die lila Box, die sie ganz oben verstaut hatte. Marissa hielt inne, wollte schon danach greifen. Darin waren ihre ganzen Erinnerungen an Newport; hauptsächlich Fotos. Doch dann zog sie ihre Hand wieder zurück und griff nach der Bettdecke.
Als das Spiel vorbei war, nahm Tony Marissas Hand und zog sie ins Schlafzimmer. Dort drückte er sie fest an sich und streichelte ihr über die Wange. Sie fuhr ihm durch sein schwarzes verstrubbeltes Haar und schaute ihm tief in die Augen. Dann begann er sie am Nacken zu küssen. Marissa musste lachen, denn das kitzelte. Langsam zog sie ihr Shirt über den Kopf. Mit großen Augen beobachtete er sie, wie sie in einem schwarzen BH vor ihm stand. Er kniete nieder und zog ihr die Hose aus, so dass sie nur noch in Unterwäsche war.
Auch Marissa knöpfte ihm das Hemd auf, ging um ihn herum und küsste ihn auf den Rücken.
Bald stand auch er nur noch in Unterwäsche vor ihr. Tony zog sie auf das Bett, wo er sich über sie beugte und anfing sie von oben bis unten zu küssen. Sie schloss die Augen und spürte seine Küsse.
