„Was ist los mit euch? Das Top sollte doch Maria anziehen!" Marissa lief hektisch in der Garderobe umher. In der Hand hielt sie ihren Organisationsplan fest umklammert.

„Riss, schau mal hier! Hier stimmt auch etwas nicht." Eine Stylistin kam mit einem Model auf sie zu.

Mit gerunzelter Stirn lief Marissa um das Mädchen herum.

„Sie hat es falsch herum an. Deshalb sieht es komisch aus!" Kopfschüttelnd lief sie weiter.

„Hey Kleines, hier geht es ja zu wie in einem Bienennest!" rief jemand ihr zu.

Sie drehte sich herum und sah Dean auf sie zu kommen. Er nahm sie in den Arm und drückte sie fest.

„Was machst du denn hier?" fragte Marissa freudestrahlend.

„Ich musste doch dabei sein, wenn du deine erste Kollektion auf der Fashion Week vorstellst. Du brauchst jemanden, der dich seelisch unterstützt."

„Da hast du vollkommen Recht. Ich bin froh, dass du da bist!" Marissa drückte seinen Arm und lächelte ihn an.

„Mädels, gleich geht es los! Es wird alles gut gehen! Ich wünsche euch viel Glück da draußen und überzeugt die Leute!" rief sie zum Schluss noch mal in die Menge, bevor die Models auf den Laufsteg liefen.

„Hey Marissa, schau mal! Dein Liebster ist im Fernsehen!" Courtney, eine ihrer Stylistinnen, winkte sie zu sich.

Tony kam gerade auf der Fashion Week an und die Journalisten stürzten sich auf ihn. Er, der bald die Hotelkette seiner Eltern übernehmen und somit der jüngste in dieser Branche sein würde.

„Mr. Matkins. Heute wird ihre Freundin Marissa Cooper ihre erste Kollektion vorstellen. Wie finden sie das?"

„Oh natürlich bin ich sehr stolz auf sie. Wer wäre das nicht?" Er lächelte in die Kamera.

„Da hast du schon einen guten Fang gemacht", sagte Courtney.

„Ja, auf jeden Fall." Einen kurzen Moment schaute sie noch in den Fernseher, bis dann das Zeichen kam, dass es gleich los gehen würde.

Die Modenschau verlief erfolgreich. Marissa und ihr Team ließen sich feiern.

Später kam dann auch Tony zu ihr und gratulierte.

„Schatz, das hast du super gemacht. Sie lieben dich und deine Kollektion", meinte er und küsste sie.

„Warten wir auf die Kritiker ab, was die in der Zeitung schreiben." Doch eigentlich war Marissa froh, dass ihre Sachen so gut ankamen.

Auf der Party danach wusste sie gar nicht, wie viele Leute sie umarmt hatte. Tony hatte sie völlig aus den Augen verloren, aber Dean hatte gesagt, dass er sich um ihn kümmern würde.

Gerade hatte sich Marissa ein Glas Champagner geschnappt und stand neben Courtney.

„Schau mal, der ist ja auch süß. Der sieht immer zu uns her. Vielleicht sollte ich da mal rüber gehen."

Marissa wusste nicht von welchem Typ sie wieder sprach. Bei Courtney war man sowieso meistens nicht auf dem neuesten Stand, denn sie wechselte oft ihre Freunde.

„Oh nein! Jetzt kommt er auch noch auf uns zu!"

Nun blickte Marissa doch in die Richtung, in die Courtney den Typ erspäht hatte. Sie stutzte; den blonden Mann, der auf sie zu kam, kannte sie.

Courtney hatte an Marissas Blick gemerkt, dass er wohl nicht so zielstrebig zu ihr kam.

Grinsend blieb er vor Marissa stehen. „Tolle Show", sagte er.

Sie war völlig überrascht und antwortete:" Danke."

Eine peinliche Stille entstand. Courtney schaute von einem zum anderen und fragte sich, was sich zwischen den beiden abspielte, denn sie fixierten sich regelrecht mit Blicken.

Dann umarmte Marissa Steven. „Mit dir hätte nicht überhaupt nicht gerechnet."

Er sog den Geruch ihrer Haare ein. „Tony hat mir davon erzählt und ich hab gedacht, so eine Party lass ich mir doch nicht entgehen. Schließlich muss es hier ja auch Unmengen an Champagner geben."

Marissa ließ von ihm los und lachte.

Eine Weile redeten sie, bis sie vorschlug nach Tony zu suchen. Dieser freute sich seinen Bruder zu sehen, denn mit ihm hatte auch Tony nicht gerechnet.

Etwas später sagte dann Tony zu Marissa:" Schatz, ich würde dann gehen."

Sie schaute ihn mit traurigem Blick an. „Ist okay."

„Hey", er nahm sie in den Arm, „ du bist ja nicht allein. Ich muss eben früh raus, weil mein Flieger bald geht."

„Dann geh ich eben mit dir nach Hause."

„Nein, das kommt gar nicht in Frage. Das ist deine Party, also bleibst du gefälligst noch! Diesen Spaß lässt du dir nicht entgehen!"

Marissa wusste, dass er Recht hatte; und sie wäre auch ungern gegangen, denn sie fand es lustig.

Tony musste am nächsten Morgen nach Rio fliegen, deshalb wollte er schon so früh gehen.

Marissa begleitete ihn noch aus zu seiner Limousine und verabschiedete sich von ihm.

Zwei Wochen würde er weg sein. So lange waren sie noch nie getrennt gewesen. Doch sie hatte genug Arbeit, dass sie nicht so viel an ihn denken würde.

Drinnen wartete Steven, der sich mit Dean unterhielt. Marissa stand zu den beiden, aber war mit den Gedanken bei Tony.

„Hey komm, mach nicht so ein Gesicht!" sagte Dean entrüstet.

„Er fehlt mir jetzt schon."

„Dann werden wir dich eben ablenken, so dass du keine Sehnsucht hast, nicht war Steven?"

Steven nickte zustimmend. Dann zog Dean Marissa mit auf die Tanzfläche. Dort tanzte er ein bisschen vor ihr herum, so dass sie anfangen musste zu lachen.

Steven stand am Rand und beobachtete die beiden.

Marissa hatte heute ein schlichtes, knielanges Kleid an, das sie selbst entworfen hatte. Raffiniert und ziemlich sexy war, dass eine Schulter frei war.

Steven hatte sie nun schon seit über einem Jahr nicht gesehen. Seit dieser Woche, die er in New York verbracht hatte. Damals war er dann plötzlich abgereist. Er hatte sich nicht von Marissa verabschiedet. Zu seinen Eltern und Tony hatte er gesagt, dass er wegen dringenden Geschäften wieder nach Florida müsste. Den wahren Grund konnte er niemand sagen.

Doch als Tony ihm von der Modenschau erzählt hatte, musste er einfach herkommen und sie sehen.

Dean brachte später Marissa nach Hause, Steven hatte sich ein anderes Taxi genommen. Er wohnte in einem Hotel seiner Eltern.