9. Kapitel

Der Winter ging und der Frühling kam. Artemis und Tricia waren nun ein Paar, für alle offensichtlich. Oft sah man Beide zusammen und wenn sie sich trennten, denn nur für kurze Zeit. Der Abend des Mondscheinfestes brach die fast undurchdringliche Barriere von Entreri's Schutzschild. Er hatte sich in diese junge Frau verliebt und sie liebte ihn auf die gleiche Weise.
Für Drizzt waren diese Monate die schlimmsten in seinem ganzen Leben. Lieber hätte er jegliche körperlichen Qualen auf sich genommen, als diese Folter seiner Gefühle. Als es endlich wieder wärmer wurde und der Schnee geschmolzen war, nahm Jarlaxle die Gelegenheit wahr und unternahm tagsüber öfters längere Ausflüge mit dem Waldläufer. Der Drow kannte die Empfindungen von Drizzt und versuchte seinen Freund abzulenken. Diana hatten sie manchmal auf ihren kleinen Entdeckungsreisen um die Stadt Aniron mit dabei. Sie fing an groß zu werden und bald würde sogar ihr erster Geburtstag vor der Tür stehen. Drizzt trug Diana oft auf seinen Schultern, während er mit Jarlaxle ausgedehnte Spaziergänge unternahm. Beide unterhielten sich über dies und das, über ihre Vergangenheit in Menzoberranzan, über Zaknafein, sogar über die Schlacht um Mithril-Halle, doch das Thema Artemis vermieden sie.
Doch an einem Tag war es Drizzt selbst, der das Thema ansprach.
"Ich lieb ihn", sagte der Waldläufer völlig unerwartet zu seinem Freund.
"Ich weiß!", kam die steife Antwort von Jarlaxle. „Aber du weißt, dass du ihm deine Liebe nicht gestehen kannst. Artemis ist ein anderer Mensch durch Diana und auch durch Tricia geworden. Selbst ich konnte dieses Entwicklung nicht vorher sehen, aber sie gefällt mir besser als ich dachte", und ein breites Grinsen erschien auf dem Gesicht des Drow.
"Ich weiß!", sprach jetzt Drizzt und dachte lange über diese Worte nach.
Sie gingen schweigend nebeneinander weiter. Nur Diana, die der Waldläufer auf seinen Schultern trug, durchbrach manchmal mit ihrer Stimme die Stille zwischen den zwei Drow's. Sie begann nun schon langsam zu sprechen und plapperte gerne kleine Laute vor sich hin. Und solange Drizzt das Kind hörte und bei sich hatte, dann war der Mann ganz nah bei ihm. Dieser Gedanke ließ ihn seinen inneren Gefühlskampf überstehen, egal was kommen sollte.

Kaum ein Monat war nach diesem Ereignis vergangen, unterdessen wurde Drizzt jeden Tag aufs Neue, unbewusst von diesem Mann, auf die Probe gestellt.
Heute, der dreißigste des Monats Tarsak, war der Tag der Hochzeit zwischen Artemis und Tricia. Eine Menge Menschen wurden eingeladen und ein großes Fest organisiert. Während Jarlaxle sich sogar an den Vorbereitungen zu dem bevorstehenden Fest mit Eifer arrangierte, war Drizzt nur mit halbem Herzen dabei. Doch er setzte, wie schon öfters zuvor, eine Maske auf. Niemand sollte jemals von seinen Gefühlen zu Artemis wissen.
Am Nachmittag waren Artemis und Tricia offiziell Mann und Frau. In diesem schmerzlichen Augenblick hatte der Waldläufer nicht mal Diana, die ihn schon sooft getröstet hatte, ohne es zu wissen. Tricia bestand darauf, dass das Kind bei der Zeremonie von ihr auf dem Arm getragen wurde, um gleichzeitig den anwesenden Gästen zu zeigen, dass sie Diana wie ihre eigene Tochter ansah.
Diese Begebenheit hatte Drizzt beinahe zur Weißglut gebracht. Jarlaxle konnte seinen Freund in letzter Minute gerade noch beruhigen.
Während der Waldläufer innerlich vor Wut kochte, verlief die Hochzeit ohne Zwischenfälle. Es gab ein großes Fest. Erst später am Abend war es Artemis, der dann völlig überraschend Jarlaxle nach Drizzt fragte, als dieser nicht mehr unter den feiernden Gästen weilte. Doch sein Freund war ziemlich früh in sein Zimmer gegangen und schlief weinend mit dem zerrissenen Hemd in den Armen ein. Entreri machte sich jedoch während des restlichen Abends Gedanken um seinen Freund. Im war aufgefallen, dass er sich immer mehr von ihm zurückgezogen hatte. Wieso und weshalb wusste er nicht, obwohl es Artemis unendlich Leid tat. Er schwor sich, mit Drizzt zu reden, sobald sich die Gelegenheit ergeben sollte. Ein Jahr lang hatten sie zu Dritt viel durch gemacht und vielleicht hier eine neue Heimat gefunden. So schnell wollte Entreri dies hier nicht aufgeben und erst Recht nicht seine Freunde.

Nur wenige Wochen nach dem großen Ereignis, wo fast die halbe Stadt Anteil genommen hatte, stand der erste Geburtstag von Diana ins Haus. Artemis, Drizzt und Jarlaxle wollte ihn gebührend feiern und organisierten für ihre kleine Adoptivtochter ein ganz besonderes Fest. Nur ein paar Freunde und die Familie waren anwesend. Tricia hatte sogar einen Kuchen gebacken und ließ ein prächtiges Mahl auftischen. Um Drizzt's Wut noch zu steigern, trug sie fast den ganzen Abend über, Diana auf ihrem Arm. Und wieder was es Jarlaxle, der seinen Freund vor schlimmerem bewahren musste. Doch diesmal entging es Artemis nicht, der seinen Freund beobachtete. Er ging davon aus, dass der Drow eifersüchtig sein musste und nahm nach einiger Zeit Diana selber auf den Arm. Und wie er aus den Augenwinkeln beobachten konnte, schien Drizzt sich dadurch tatsächlich zu beruhigen. Dann reichte er das Kind an beide Onkel weiter und der Abend schien weiterhin harmonisch zu verlaufen.
Spät am Abend verabschiedete sich ein Gast nach dem anderen von der gemütlichen Runde. Als dann auch Diana in ihrem Weidekorb eingeschlafen war, ging nun Tricia mit dem Kind nach oben. Bei ihrer Verabschiedung bedachte sie Artemis noch mit einem lüsternen Blick und verschwand. Kurz darauf waren nur noch Drizzt und Entreri in der Schankstube.
Beide Freunde saßen sich gegenüber, erzählten immer wieder über ihre alte Feindschaft und tranken dabei Honigwein. Sie machten Scherze und füllten sich dabei stets ihre leeren Becher. Es war schon weit nach Mitternacht, als Artemis und Drizzt schließlich betrunken waren.
Entreri war der Erste, der aufstehen wollte und merkte, dass sich alles in seinem Kopf plötzlich drehte und fiel zurück auf den Stuhl. Dann lachte er herzlich und der Waldläufer viel in das Lachen mit ein. Dann versuchte es Drizzt und auch er fiel wieder zurück auf seinen Platz. So ging es viele Male und zum Schluss stützten sich Beide, Arm in Arm, um gemeinsam nach oben auf ihre Zimmer zu kommen. Im oberen Stockwerk angekommen, standen sie nun vor der Zimmertür des Drows.
"Willst du noch mit reinkommen?", kam die überraschende Frage seines Freundes an Artemis gewandt.
"Willst mich wohl verführen, was?", lallte ihm Entreri entgegen.
"Na klar, dass tue ich doch bei dir ständig", lachte der Waldläufer ohne nach zu denken.
Nach diesem kleinen Wortgeplänkel öffnete Drizzt die Tür und Beide gingen hinein. Das Zimmer war dunkel und wurde nur durch den Mondschein erhellt.
"Weißt du eigentlich, dass ich noch nie in deinem Zimmer war", kam die Feststellung von Artemis, der sich nun neugierig in dem Raum umsah. Und seine Augen erspähten sofort etwas und er ging geradewegs darauf zu. Es waren die beiden Krummsäbel des Drows, die sorgsam auf einem kleinen Holztisch neben dem Bett abgelegt worden waren. Während Entreri durch das Zimmer schritt, schloss der Dunkelelf leise die Tür und folgte seinem Freund.
"Darf ich?", fragte Artemis und deutete auf die beiden Waffen. „Ja", kam die knappe Antwort zurück.
Entreri griff langsam nach vorne und hielt behutsam den Knauf von Blaues Licht in seiner rechten Hand.
Während nun sein Freund ganz entzückt von den Krummsäbeln zu sein schien, war es Drizzt der ebenfalls betört war. Doch auf eine ganz andere Weise. Artemis, der Mann den er liebte, war in seinem Zimmer.
Der Drow setzte sich auf sein Bett und schaute Entreri zu.
"Der hier, hätte mich schon mehrere Male aufgeschlitzt, weißt du das noch?", sagte der Mann zu dem Waldläufer. Doch dieser konnte nur nicken. Drizzt war viel zu fasziniert von der Szene, die sich soeben in seinem eigenen Zimmer abspielte. Artemis war hier, mit ihm ganz alleine, die Tür schirmte die Außenwelt ab und der Mann stand nur ein Fuß von ihm entfernt. Es war mehr, als sich der Dunkelelf jäh erhoffte, noch dass er es gewagt hätte, daran zu glauben. Aber es war kein Traum, es war die Realität. Seine Gefühle spielte verrückt und er wollte jetzt nur einmal den Körper von Artemis berühren.
"Setz dich doch", sagte Drizzt, als er seine Sprache wieder gefunden hatte. Daraufhin legte Entreri den Krummsäbel wieder zurück an seinen Platz und saß einen kurzen Moment später neben dem Drow. Beide drehten ihren Oberkörper so, dass sie sich anschauen konnten. Auch wenn das Licht nur spärlich durch das Fenster herein schien, sahen sie sich an. Drizzt's lavendelfarbenen Augen trafen die grauen Augen von Artemis. Nach diesem Blick ging alles sehr schnell. Der Waldläufer konnte nicht anders und seine linke Hand berührte zärtlich die rechte Hand von Entreri, mit der er sich auf dem Bett abstützte. Zur großen Überraschung ließ der Mann diese Berührung zu und starrte nur seinem Freund in die Augen. Ihre Gesichter waren jetzt nicht mehr als ein paar Zoll von einander entfernt. Doch es war nicht Drizzt, sondern Artemis der seinem Freund näher kam. Ihre Lippen berührten sich und ein leidenschaftlicher Kuss flammte auf.
Während die beiden Freunde innige Küsse austauschten, wurde Tricia im Nachbarzimmer wach. Hatte sie soeben nicht Stimmen gehört? Die junge Frau drehte ihren Kopf und erkannte sofort, dass ihr Mann immer noch nicht neben ihr schlief. Sie stand auf und zog sich eine Wolldecke fest um den Körper. Bevor sie allerdings das Zimmer verließ, um nachzuschauen wo Artemis blieb, warf sie einen Blick über die Schulter zu Diana. Das Kind schien tief in ihrem Weidekorb am Fenster zu schlafen. Beruhigt ging sie auf den Gang hinaus. Da kamen wieder diese Stimmen. Tatsächlich, es sprach jemand, doch wer fragte sich die junge Frau. So versuchte sie jetzt zu lauschen. Sie kamen aus dem Zimmer neben dem ihrem, Drizzt's Zimmer. Langsam, ohne einen Laut zu machen, lief sie hinüber und hielt erneut inne. Tricia legte das Ohr an und hörte diese wieder sprechen. Doch die junge Frau erkannte nur Stimmen, aber nicht wer oder was sie sagten. Dann plötzlich Ruhe. So räusperte sie sich, legte entschlossen die Hand an den Türknauf und öffnete die Tür.
"Entschuldige Drizzt, hast du …?", doch weiter konnte Tricia nicht sprechen. Ihre Augen weiteten sich und der Mund stand offen. Was sie sah, war alles andere, als was die junge Frau in diesem Moment erwartete. Artemis und Drizzt saßen auf dem Bett, eng umschlungen und küssten sich.
Einen kurzen Augenblick später, als beide Freunde die Stimme von Tricia vernahmen, ließen sie von einander los und schauten erschrocken zur Tür. Dort stand die junge Frau, ja, sie war es wirklich. Artemis ließ den Drow sofort los und rannte zu Tricia hinüber. Doch bevor er die Tür erreichen konnte, war diese bereits zugeworfen worden. Entreri sah mit hilflosem Blick über seine Schulter zu Drizzt hinüber und seine Verwirrtheit schien langsam von ihm abzufallen. Er verstand plötzlich die Reaktion seiner Frau und konnte es selbst nicht glauben, was er vor einigen Minuten noch selbst getan hatte. Er küsste Drizzt und nicht Tricia. Artemis riss die Türe auf und rannte hinüber zu ihrem Zimmer. Doch sie ließ sich nicht öffnen, seine Frau hatte die Türe verschlossen.
"Bitte mach auf!", flehte Entreri vor der Tür, wobei er am liebsten laut gerufen hätte. Doch er wollte die anderen in der Nachtruhe nicht stören, um keine Aufmerksam zu erregen. „Bitte Tricia, mach die Tür auf. Ich kann dir alles erklären!", flüsterte Artemis so leise er konnte der Tür entgegen. Doch nichts passierte.
So verstrichen weitere Minuten und Entreri flehte immer wieder Tricia hinter der Tür an.
"Sie wird dir nicht aufmachen.", hörte Artemis plötzlich die flüsternde Stimme von Drizzt.
Abrupt hielt er inne und drehte sich zu seinem Freund herum. Der Mann sah in die lavendelfarbenen Augen seines Freundes, in der die gleiche Hilflosigkeit, wie in seinem eigenen Gesicht zu erkennen war.
"Komm zu mir, oder willst du hier jetzt die ganze Nacht Wache halten? Wenn dich jemand sieht, wird er doch gleich Fragen was passiert ist. Ich finde das ist keine gute Idee", sprach Drizzt zu Artemis erneut.
Doch Entreri bestand darauf, vor der Tür des gemeinsamen Schlafzimmers zu warten, selbst wenn es die ganze Nacht dauern würde.
Daraufhin verschwand der Drow in seinem Zimmer, wo er und sein Freund sich vor nur einigen Minuten geküsst hatten. Die ganze Nacht lag er wach in seinem Bett und war hin und her gerissen zwischen seinen Gefühlen.

Am folgenden Morgen und den ganzen Tag über, konnte jeder im Wirthaus, selbst die Gäste, die intensive Spannung zwischen Artemis und Tricia bemerkten. Jedes Mal, wenn der Mann zu seiner Frau ging, um mit ihr sprechen, wies sie ihn mit funkelnden Augen und scharfen Blick ab und lief davon.
Entreri machte sich riesige Vorwürfe, besonders weil er einfach nicht wusste, wieso es überhaupt zu diesem Vorfall gekommen sein konnte. Selbst Drizzt ging er aus dem Weg, aber aus ganz anderen Gründen. Artemis dachte, dass wohl auch sein Freund nicht wusste, was passiert war.
Der Waldläufer dagegen machte sich ebenfalls Vorwürfe. Er hatte Selbstzweifel an seiner eigenen Disziplin und wieso er seinen Gefühlen in der vergangen Nacht nachgegeben hatte. Auch er ging seinem Freund aus dem Weg und die meiste Zeit verbrachte er im Freien. Drizzt wollte über die Geschehnisse in Ruhe nachdenken.
Nur Jarlaxle war der Einzige, der eine Vorstellung von der ganzen Angelegenheit hatte. In der Nacht hatte auch er die Stimmen der Beiden gehört. Mit seinem scharfen Gehör, konnte er sogar das Flüstern auf dem Gang vernehmen, was Artemis zu Tricia und was Drizzt zu Entreri gesprochen hatte. Auch wenn er selbst, nur die einzelnen Bruchstücke kannte, konnte sich der Drow den Vorgang zusammen reimen. Selbst das verschwinden des Waldläufers verriet ihm, dass sich der Dunkelelf und der Mensch in dieser Nacht näher waren, als ihnen lieb war. Auf der einen Seite empfand er tiefstes Mitleid für Drizzt und auf der anderen Seite Wut, warum der Drow es soweit kommen lassen konnte. Sein Lächeln war auf dem Gesicht verschwunden, als sich Artemis zu ihm an den Tisch setzte.
Beide sahen sich nicht an und sprachen auch nicht mit einander.

Der Abend war gekommen, der Schankraum war zum bärsten voll und die Gäste unterhielten sich freudig. Nur ein Mann saß alleine an einem kleinen Holztisch gleich neben dem Kamin und brütete vor sich hin. Vor ihm stand ein Becher Honigwein während Diana neben ihm in dem Weidekorb quengelte. Doch er schien es nicht richtig war zu nehmen. Sein Blick flog stets über die Gäste, die fröhlich zu sein schienen.
Jarlaxle hatte die Gelegenheit beim Schopf gepackt und wollte mit Tricia sprechen. Der Drow stand deshalb mit der jungen Frau hinter der Theke und unterhielt sich angespannt mit ihr.
Artemis Augen schauten gerade zum Eingang des Wirtshauses und dachte über die letzte Nacht nach, als ein Mann eintrat. Der Anblick dieser Person riss Entreri wie ein Blitzschlag aus seinen Überlegungen. Der Mann hatte, ein durch die Sonne gebräuntes Gesicht, seine schulterlangen braunen Haare wurden durch einen weißen Turban auf seinem Kopf verdeckt. Er trug einen langen braunen Umhang und eine weite, dunklere Robe darunter. Artemis erkannte ihn sofort, es war Soula'im, der oberste Leutnant der Ranker-Gilde aus Calimhafen.
Soula'im's Blick schweifte durch die Taverne und dann blieben seine Augen auf einem Mann haften. Es war Artemis, der nur ein paar Fuß vor ihm an einem Tisch in der Nähe des Kamins saß. Der fremde Mann schien keine Aufmerksamkeit zu erregen, denn die Bewohner von Aniron, waren Händler aus dem Süden gewohnt und warfen ihm deshalb nur einen flüchtigen Blick zu.
Doch Entreri sprang, wie von einer Tarantel gestochen auf, ließ sogar die kleine Diana zurück, und lief geradewegs auf Soula'im zu.
"Nicht hier drin. Komm mit!", flüsterte Artemis dem fremden Mann zu, der darauf still und leise Entreri nach Draußen auf die Straße folgte.
Als beide Männer kurze Zeit später im Pferdestall standen, funkelten sie sich gegenseitig an. Soula'im war der Erste, der die Stille durchbrach und mit freudiger Stimme sagte, „So sieht man sich wieder Artemis Entreri. Nach deinem plötzlichen Verschwinden vor mehr als fünf Jahren habe ich dich vermisst. Wir zwei haben noch eine offene Rechnung zu begleichen".
Bei diesen Worten schob er seinen Umhang zu Seite und enthüllte das Schwert an seinem Waffengürtel.
"Aber Soula'im, du wirst doch wohl nicht immer noch deinen alten Groll gegen mich hegen?", kam die Antwort von Artemis darauf. In seiner Stimme versuchte er die Angst zu verbergen, die sich im Schankraum in seinem Inneren breit gemacht hatte. Es war aber nicht die Tatsache, dass er gegen diesen Mann kämpfen würde, wenn er es so haben wollte, es war die Angst, seine Tarnung zu verlieren. Sein altes Leben war mit einem Schlag zurückgekehrt.