Kapitel 2: Der Entführer
Sorry für die lange Wartezeit, aber über Weihnachten kommt man echt nicht zum Schreiben. Ich musste die halbe Verwandtschaft besuchen und da findet man keine ruhige Minute zu Hause, um sich hinzusetzen und ich will euch ja keinen Müll andrehen.
Scheiße! Das konnte doch nicht sein! Oh Gott, rette mich!
Ich saß wie verstört auf der Matratze und zitterte am ganzen Körper. Ich konnte auch nicht anders, denn der Entführer war kein anderer als Kayne. Ich dachte ja, er könnte zu so was nicht fähig sein, denn er ist ein mutiger und stolzer Gryffindor, doch ich hätte es früher merken müssen. Seit er die Sache mit mir abgezogen hatte, hätte ich wissen sollen, dass noch schlimmere Dinge folgen würden. So etwas hatte es in unserem Haus noch nie gegeben.
Ach du Scheiße, was hatte er jetzt nur vor? Oh Mann, jetzt guckt er mich mit einem bösen Grinsen an. Was passiert jetzt.
„Willkommen, Lily", sagte Kayne. Ich antwortete nicht, sondern versuchte ruhig zu atmen. Bloß keine Angst zeigen!
„Warum sprichst du nicht?", fragte er.
„Ich weiß nicht, worüber ich mit dir reden sollte", meinte ich ruhig, aber mir rutschte immer noch das Herz in die Hose.
„Ach komm schon, da lässt sich doch was einrichten…"
„Ich denke nicht."
„Ach wirklich nicht?"
„Nein."
„Schade, dann wirst du früher sterben. Ich dachte, ein Abschlussgespräch wäre nicht schlecht für dich, aber wenn du nicht willst…"
Er drehte sich um und rief ein Mädchen zu uns. Ich erkannte sie erst nicht, aber bei näherer Betrachtung fiel mir auf, dass es sich um Sirius Blacks Schwester Bellatrix handelte.
„Bella, mein Schatz, ich denke, sie kann den Todessern überführt werden. Auf ein letztes Gespräch besteht sie nicht mehr. Die anderen können sie dann gerne quälen!"
Bellatrix nickte und ging in den Raum, der neben dem lag, in dem ich mich gerade befand.
„Todesser?", fragte ich.
„Ja, was dagegen?", fragte Kayne.
„Warum tust du das, Kayne?"
„Warum ich das tue? Also bitte, das ist die blödeste Frage aller Zeiten…"
„Nein, ist es nicht! Warum tust du Gryffindor das an? Ich dachte immer, alle Gryffindors sind edel und mutig, aber was du tust ist einfach nur feige!" Ich stand vor Wut auf, auch wenn es gefährlich war.
„Ach, ich und ein Schüler aus diesem Haus der Muggelfreunde! Ich komme aus einer sehr reinblütigen Familie mit den Traditionen, Muggel nicht zu beachten! Als meine Eltern erfuhren, dass ich in diesem schrecklichen Haus war und nicht in Slytherin, da waren sie enttäuscht und warfen mir an den Kopf, dass ich keine Ehre habe. Aber heute wird sich das ändern, denn heute werde ich ihnen beweisen, dass ich ehrenhaft bin, indem ich ihnen eine Hexe opfere! Und dazu noch ein Schlammblut!" Seine Stimme hallte im ganzen Raum wieder.
„Moment mal, du warst mit mir zusammen, um mich nicht nur zu betrügen, sondern um mich umzubringen?"
„So ist es. Fragst du dich nicht, was aus Jo Anne geworden ist? Sie war die Erste, die starb, denn sie war die Dümmste und folgte mir. Dann kamen noch einige Hufflepuffs hinzu."
„Und ich dachte, sie sei im St. Mungos, um sich von einem schweren Fluch zu erholen."
„Nein, das glauben nur alle. Du warst schon etwas schwieriger. Seit du mit diesem Potter Freundschaft geschlossen hattest, sah man euch nur noch zusammen und eure Beziehung hat wohl die Klausel, dass ihr aneinanderklebt. Aber ich habe es geschafft, dich durch die Briefe in die Irre zu führen! Dann schlich ich mich einfach an dich ran und nutzte das gute alte Chloroform aus Stantons Schrank, um dich zu betäuben."
„Verdammt Kayne, wieso?"
„Hab ich doch schon einmal gesagt, um die Ehre meiner Eltern zu erhalten!"
„Kapierst du's nicht, sie wollen dich zu einem Todesser machen!"
„Und wenn ich das schon bin?" Seine Stimme klang gruselig, doch er schien sich über meine Angst lustig zu machen.
„Was ist mit Bellatrix Black?"
„Ein stolzes Mädchen, das keine Schlammblüter und Muggelfreunde mag. Perfekt für dieses kleine Abenteuer!"
„Schlammblüter also. Und dir macht es nichts aus, mit einem Schlammblut Körperkontakt gehabt zu haben?"
„Ich war bereit, dieses Opfer zu bringen. Noch Fragen?"
„Nein."
Er drehte sich jetzt um und machte einige Schritte um mich herum. Dabei durchbohrte mich sein Blick wie ein Laserstrahl.
„Eigentlich schade, dass du sterben musst. Du bist ja ganz nett anzusehen."
Ich trat einen Schritt zurück.
„Damit wirst du nicht durchkommen, Kayne."
„Ach nein?"
„James wird mich retten und er wird Dumbledore mitbringen."
„Das glaube ich kaum, denn ich habe Dumbledore in die Irre geführt und er hat das Schloss verlassen…"
„Du wirst in Askaban landen und die Dementoren werden dich quälen."
„Glaubst du echt, Lily? Diese Idioten wissen doch gar nicht, mit wessen Diener sie es hier zu tun haben!"
„Also bist du ein Todesser."
„Wer weiß, wer weiß?"
Ich hatte diesen Psychoterror satt und riss ihm den Ärmel seines Hemdes ab. Auf seinem Arm war das Dunkle Mal zu erkennen. Ich schrak zurück.
„Na? Angst? Vielleicht solltest du dich vor mir beugen."
„Ich werde niemals vor dir auf die Knie fallen!"
„Ach nein? Dann hilft nur das! Crucio!"
Ich fiel zurück und befand mich nun auf dem dreckigen Fußboden. Dort schrak ich von einer Seite auf die andere. Es tat so weh. Ich konnte nicht anders, als mich unter den quälenden Schmerzen zu bewegen.
„So gefällst du mir schon viel besser!", sagte Kayne und lachte. Ich konnte ihm nicht antworten und quälte mich immer noch.
„Hat Potters kleine Prinzessin etwa Schmerzen? Schade, dass keiner da ist, um dich zu retten!"
Dann verlor der Fluch seine Wirkung und ich konnte wieder aufstehen, die Schmerzen gingen langsam vorüber. Ich atmete schwer, da tauchte Kayne hinter mir auf und schubste mich auf die Matratze. Scheiße! James! Schnell! Der hier ist total der Psychopath!
„So Lily, gequält hab ich dich nun ein bisschen, aber die größere Qual wird für dich wohl etwas anderes sein." Ich sah ängstlich in seine Augen.
„Oh nein, Lily, bilde dir das erst nicht ein! Ich und du noch einmal? Nein, wahrlich nicht! Das wäre einfallslos! Aber ich denke, dass einige Todesser dich gerne mal als Spielzeug hätten. Und das alles kostenlos!"
„Ihr werdet euren Lohn noch bezahlen und zwar mit einer lebenslangen Strafe in Askaban", sagte ich.
„Das Thema hatten wir schon! Darf ich dir den ersten Todesser vorstellen? Hier kommt Julius Kill!" (A/N: Blöder Nachname, oder?)
Ein schleimiger, etwa vierzig Jahre alter Mann betrat den Raum. Er hatte nur noch drei Finger an einer Hand und sein Gesicht war von Narben übersät. Er sah echt aus wie ein Mörder und das war er auch.
„Ich lasse euch dann mal allein", sagte Kayne und verschwand durch die Tür.
„So, jetzt sind wir ganz allein, Baby." Er legte seine Hand auf mein Knie.
„Fassen sie mich nicht an!", schrie ich und stand auf.
„Aber, aber, wir wollen doch nett zueinander sein…"
„Ich werde nichts sein! Mein Freund wird mich retten!"
„Der kleine Potter? Ach hör doch auf mit dem Mist!"
„Das ist kein Mist!"
„Muss ich dich wohl mit Gewalt davon überzeugen? Wie du willst!"
Er kam kurz hoch und zog mich runter zu sich. Dabei kugelte mein Arm aus und ich schrie wie am Spieß. Was sollte das, Gott? Wozu diese Strafe?
Der Todesser begann, meine Bluse aufzuknöpfen. Bitte James, rette mich jetzt gleich oder ich würde die Hure der Todesser werden!
Musste ich mich wirklich diesem Schicksal fügen?
