Das Lied was Lily singt gehört natürlich nicht mir, sondern Josh Groban.

Kapitel 10: Trauer, Beerdigung und Eifersucht

Wir konnten es nicht verarbeiten: Sav. Tot. Ich nahm es schon schwer, doch ich konnte den Anblick von Sirius nicht ertragen. Er hatte wohl die letzten Tage nur durchgeheult und nicht geschlafen. Das verrieten zumindest die roten Augen mit schwarzen Ringen. Ich hätte ihm Sav wieder hergewünscht, genau wie uns allen, denn der sechste Platz in unserer Gruppe war nun völlig leer. Es war, als würde kein Wind mehr um uns herum wehen, der tote Boden lag vor uns.

Die Beerdigung war für einen Sonntag angesetzt, Savannahs Lieblingstag. Sonntag war auch der Tag, an dem sie geboren wurde, als jetzt nicht genau das exakte Datum, aber sie ist halt ein Sonntagskind. Die Stimmung blieb trist. Wir beschlossen mit Savannahs Eltern, sie in der Nähe von Hogwarts zu begraben, sodass sie auch Zutritt haben würden. In Hogwarts ist das ja mit Muggeln nicht möglich. Wir packten in diesen Tagen unsere Sachen und fuhren zum Schloss Hogwarts zurück. Im Zug, wir bekamen einen kleinen Ableger des Hogwarts-Expresses, herrschte immer noch diese trübe Stille. Niemals vorher war es im Zug so gewesen, aber da war ja auch unsere Freundin bei uns.

Ich schaute zu Sirius, der zwar mit dem Weinen aufgehört hatte, aber trotzdem noch sehr mitgenommen aussah.

„Sirius?", fragte ich. Er antwortete nicht. Ich glaube, dass er mich nicht verstanden hatte.

„Sirius?", fragte ich etwas lauter.

„Hm?", meinte er.

„Kommst du klar?", wollte ich wissen.

„Na ja, ich kann es immer noch nicht richtig verarbeiten", sagte er.

„Wir sind für dich da!", machte James deutlich und haute Sirius auf die Schulter. Dieser reagierte aber diesmal nicht.

„Nicht", flüsterte ich zu James.

„Wieso?", fragte er leise zurück.

„Er braucht Ruhe", flüsterte ich wieder und James hörte auf mich. Den Rest der Zugfahrt sah Sirius nur aus dem Fenster und beobachtete den Regen. Selbst der Himmel weinte um Savannah. Die Trauer und der Schmerz konnten einfach nicht aufhören.

Als wir in Hogwarts ankamen, trugen alle in der großen Halle schwarz und statt der Banner der Häuser hingen schwarze Tücher von der Decke, obwohl noch nicht Abschlussfeier war. Dumbledore hatte das wohl organisiert, um Savannah die letzte Ehre zu erweisen. Selbst die Slytherins waren ganz in schwarz. Hatte Dumbledore sie gezwungen, oder konnten sie wirklich Mitgefühl zeigen?

Dumbledore stand von seinem Stuhl auf und alle Schüler wurden still. Es war wie bei der Rede zum neuen Schuljahr:

„Meine lieben Schüler und Schülerinnen, was kann ich Großes zu dem Vorfall der letzten Tage sagen? Eine wunderbare Schülerin ist von uns geschieden. Sie musste in diesen jungen Jahren sterben und das bewegt uns alle hier im Schloss. Savannah Myra war stets fröhlich, hilfsbereit und ein herzensguter Mensch. Sie sehnte sich nach Veränderung in der Welt und nach einer glücklichen Zukunft. Wir werden sie alle sehr vermissen, besonders der Kreis ihrer besten Freunde und ihr Freund Sirius. Ihr habt meine besondere Unterstützung. Hat noch einer von euch was zu sagen?"

Ich stand auf und ließ Lindsays Hand los, die ich während der Rede die ganze Zeit gehalten hatte.

„Lily, was machst du?", fragte Cam flüsternd.

„Vertrau mir", sagte ich.

„Was ist denn, Miss Evans?", fragte Dumbledore.

„Ich wollte nur sagen, dass Sav nächsten Sonntag beerdigt wird. Ich bitte einige von euch, uns bei dieser Trauerfeier zu unterstützen und eure Anteilnahme zu zeigen. Ich denke, dass dreißig Mann eine gute Zahl sind. Am besten ihre näheren Bekannten aus unserer Oberstufe."

„Sehr wohl, Miss Evans", sagte Dumbledore.

„Vielen Dank, Professor Dumbledore", meinte ich. Ich sollte mich jetzt eigentlich wieder hinsetzen, aber ich konnte nicht, sondern blieb noch stehen.

„Ist noch etwas, Miss Evans?", fragte Dumbledore.

Ich wusste nicht, was mit mir geschah, doch plötzlich fing ich an zu singen und nach und nach stimmten Schüler mit ein:

When I am down and, oh my soul, so weary;
When troubles come and my heart burdened be;
Then, I am still and wait here in the silence,
Until you come and sit awhile with me.

You raise me up, so I can stand on mountains;
You raise me up, to walk on stormy seas;
I am strong, when I am on your shoulders;
You raise me up... To more than I can be.

You raise me up, so I can stand on mountains;
You raise me up, to walk on stormy seas;
I am strong, when I am on your shoulders;
You raise me up... To more than I can be.

You raise me up, so I can stand on mountains;
You raise me up, to walk on stormy seas;
I am strong, when I am on your shoulders;
You raise me up... To more than I can be.

You raise me up, so I can stand on mountains;
You raise me up, to walk on stormy seas;
I am strong, when I am on your shoulders;
You raise me up... To more than I can be.

You raise me up... To more than I can be."

Die Schüler und ich verstummten und die Lehrer waren von unserem Gesang angetan.

Ja, dieses Lied hatten wir unserer Sav gewidmet, die uns leider nicht mehr lehren konnte, auf Bergen zu stehen. Als ich traurig war, da hatte mir Savannah immer geholfen und es immer wieder geschafft, mich fröhlich zu stimmen. Wieso wurde sie uns nun so einfach genommen?

Ich hatte nicht mehr so viel Zeit zum Nachdenken, denn das Essen erschien auf den Tischen. Mir fiel erst jetzt auf, dass wir die letzten Tage kaum etwas zu uns genommen hatten. Sirius saß vor einem leeren Teller.

„Bitte Sirius, du musst was essen. Dann geht es dir zumindest körperlich besser", riet ich.

„Meinst du?", fragte er.

Ich nickte und er nahm einige Bissen zu sich. Ganz schön mager, denn wenn ich sonst an seine Fressorgien zurückdenke, die er immer morgens, mittags und abends hatte.

Ich aß für meine Verhältnisse auch nicht viel. Der Hunger kommt nicht, wenn man so einen Schmerz verarbeiten muss.

Später saßen wir alle im Gemeinschaftsraum und hörten der traurigen Musik zu, die Lindsay angestellt hatte. Sie sagte, dass es nicht ohne viel Tränen und anfangs sehr viel Schmerz gehen würde, aber trotzdem würde die Trauerphase sich verkürzen. Wir hörten wirklich alle Lieder, die uns zum Heulen brachten: „Streets Of Philadelphia" von Bruce Springsteen, „Wake Me Up When September Ends" von Green Day, „Colorblind" aus dem Eiskalte Engel Soundtrack und noch vieles mehr.

Als Lindsay ein bestimmtes Lied anspielte, lief Sirius schnell nach oben in den Schlafsaal der Jungen und knallte die Tür hinter sich zu.

„Was ist denn?", fragte Lindsay. „Habe ich jetzt etwas falsch gemacht?"

„Nein, es ist nur, dass du das Lied von Sav und Sirius angespielt hast", sagte James.

„Was tun wir denn jetzt? Er ist doch bestimmt am Boden zerstört", fragte sich Remus.

„Weißt du, was helfen könnte?", fragte Cam James.

„Nein, solche ernsten Situationen hatten wir bisher nicht. Ich habe keine Ahnung."

„Vielleicht sollte jemand mit ihm reden", schlug Remus vor.

„Ja, du James?", fragte Cam.

„Nein, Lily mach du das für mich! Ich kann ihn so nicht sehen, ich würde es nicht ertragen. Du bist etwas kontrollierter mit deinen Emotionen", sagte James.

„Ich? Ich hab doch fast am meisten geheult!", widersprach ich James.

„Bitte rede du mit Sirius!", flehte James mich an.

„Na gut", meinte ich und stieg die Stufen hinauf.

Als ich die Tür zum Zimmer öffnete, kam mir keine Helligkeit entgegen, sondern tiefste Dunkelheit. Nur der Mondschein war durchs Fenster zu sehen und erhellte das Zimmer etwas. Sirius saß auf seinem Bett und schaute den Mond an. Oh Mann, der arme Kerl!

„Geht es dir gut?", fragte ich.

„Lily?", fragte Sirius.

„Ja. Geht es dir gut?"

„Was für eine doofe Frage!", kam mir die Antwort entgegen.

„Entschuldige. Kommst du klar?"

„Sicher."

„Ach, ich sehe doch, dass es dir nicht gut geht. Willst du darüber reden?"

„Ich weiß nicht."

Ich ging zu ihm rüber und er sah mir in die Augen.

„Sirius, du musst wissen, dass wir immer für dich da sind. Bitte merk dir das!"

„Ja."

„Willst du nun reden? Danach geht es dir bestimmt besser."

„Meinst du wirklich?"

„Würde ich es denn sonst vorschlagen?"

„Nein. Ach, alles hier erinnert mich an Savannah. Ich möchte am liebsten sofort zerfallen, dann müsste ich diesen riesigen Schmerz nicht ertragen. Immer wenn ich nur in den Gemeinschaftsraum komme, sehe ich ihren Lieblingsplatz und würde am liebsten laut schreien! Ich habe es keinem erzählt, aber wenn der Gemeinschaftsraum leer ist, dann kuschele ich mich in ihren Lieblingssessel und denke, in ihren Armen zu sein. Und dann möchte ich wieder schreien. Es ist wie Terror."

„Das tut mir so leid für dich."

„Nicht mal nur das. Ich konnte die letzten Nächte nicht schlafen, weil ich nicht die ganze Zeit geheult habe, wie anfangs vermutet, sondern ich habe gehofft, dass sie durchs Fenster schwebt und ich noch einmal mit ihr reden darf."

„Das ist verständlich. Du klammerst dich daran fest, dass sie in einer Zwischenwelt lebt und sich noch mal von dir verabschiedet. Leider wird das nie geschehen. Ich werde auch sehr an Sav erinnert. Das leere Bett im Schlafsaal, der fehlende Platz am Haustisch und natürlich die fehlende Stimme in unserer Runde."

„Ich weiß. Unsere Runde würde nicht ohne sie existieren."

„Das stimmt. Sie hatte einen großen Anteil daran, dass ich endlich mit James zusammengekommen bin. Ach, wenn es sie nicht gegeben hätte…"

Ich nahm seine Hand und legte sie in meine. Er drückte sie ganz fest.

„Wir können über alles reden, dafür sind Freunde", sagte ich.

„Ich weiß. Am Anfang des Jahres hielt ich dich für eine dumme Kuh und nun bist du meine Vertrauensperson. Ich bin froh, dass es dich gibt und dass ich so gut mit dir reden kann. Ich kann zwar mit den Jungs auch reden, aber das mit dem schwebenden Engel durch das Fenster hätte ich ihnen nicht erzählen können", meinte Sirius.

„Du weißt, ich bin immer für dich da."

„Danke…danke, dass es dich gibt, Lily."

Wir umarmten uns. Sirius brauchte etwas Halt und den konnte ich ihm als gute Freundin geben.

Plötzlich geschah etwas Seltsames. Wir lösten uns aus der Umarmung und schauten uns tief in die Augen. Ich hatte nie gedacht, dass die Augen von Sirius so dunkel sind. Man konnte wahrlich in ihnen versinken! Hallo? Erde an Lily, Erde an Lily! Sirius ist gleich guter Freund und James ist gleich Partner. Diese Gedanken verschwommen immer mehr, bis ich an gar nichts mehr denken konnte. Meine Lippen näherten sich denen von Sirius und seine taten das gleiche. Sie trafen aufeinander und wir küssten uns. (A/N: Hallo? Lily ist doch wohl nicht ganz dicht!) Ich verließ die Wirklichkeit und versank in einem träumerischen Gefühl.

„Du mieser, kleiner Bastard!", unterbrach eine Stimme unseren Kuss und holte mich wieder in die Wirklichkeit. Das angeknipste Licht kam auch dazu. Moment, die Stimme kam mir extrem bekannt vor. Scheiße, scheiße, scheiße! Es war James. Ich löste mich mit einem Ruck von Sirius und sah meinen wütenden Freund in die Augen.

„Bitte James, es ist nicht so, wie du denkst", versuchte Sirius zu erklären.

„ACH JA? WOHER NIMMST DU DIR DIE FREIHEIT; MEINE FREUNDIN ZU KÜSSEN?"

„Bitte James…", versuchte ich es.

„UND DU HÄLTST DIE KLAPPE!"

„James…", wimmerte Sirius.

James aber war so in Rage, dass er Sirius nahm und ihn am Kragen packte.

„Kaum ist deine Freundin tot, versuchst du dich an meine ranzumachen, oder was?", sagte James in brutalem Tonfall.

„Das ist nicht fair", fing Sirius an zu weinen.

„Es ist nicht fair, meine Freundin für deine notgeilen Aktionen ausnutzen zu wollen! Und Lily, von dir hätte ich das nicht erwartet! Einfach so meinen besten Freund zu küssen! Warum nicht zum Zeitvertreib auf den Gefühlen von James rumtrampeln. Zu was anderem ist er ja eh nicht zu gebrauchen! Wie konntest du nur?"

„Es war ein Versehen!", heulte ich. „Ich konnte in dem Moment nicht mehr nachdenken."

„Du Lügnerin warst wohl immer scharf auf Sirius! Jetzt kannst du ihn haben! Hau ab, du Schlange! Ich will dich nie wieder sehen!", schrie James mich an. „Und nimm das gleich mit, wirf es in den Müll! Ich dachte, wir würden für ewig zusammenbleiben!"

Er warf mir eine kleine Box hinterher und ich sah einen Verlobungsring darin.

Ich ging auf James zu und wollte meine Hand auf seine Schulter legen, doch er schubste mich weg und ich fiel auf meinen Hintern.

„James…", meinte ich, „…du bist vollkommen aus der Fassung! Beruhige dich doch bitte!"

„RAUS!", brüllte er. „Und nun zu dir, Freundchen. Mich wirst du auf der Beerdigung nicht sehen."

„Nein, bitte nicht! Ich brauche dich dort", weinte Sirius.

„ Daran hättest du denken sollen, bevor du meine Freundin geküsst hast! Ach, ich werde jetzt schlafen gehen! Aber ich tausche den Schlafsaal mit Robbie.", sagte James und ließ Sirius los. Dann machte er sich auf den Weg zur Tür. Ich hatte mich vorher draußen vor der Tür versteckt und einen Spalt offen gelassen, nachdem mich James angebrüllt hatte, dass ich verschwinden sollte. Ich wollte jetzt nicht noch mehr Ärger mit James haben und rannte so schnell es ging zu den Mädchenschlafsälen rüber, knallte die Tür hinter mir zu und wähnte mich in Sicherheit, schließlich dürfen Jungs bei uns nicht rein. Oh Mann, wer hätte gewusst, dass die Situation so ausarten würde. Ich musste erstmal darüber schlafen, dachte ich, aber ich hatte falsch gedacht, da ich nicht schlafen konnte, sondern die ganze Nacht wach lag und mir Gedanken machte. Cameron betrat irgendwann den Schlafsaal und legte sich hin. Ich täuschte Schlaf vor, dann müsste ich ihr das nicht heute erzählen.

Am nächsten Morgen hatte ich furchtbare Angst, James unter die Augen zu treten. Er fühlte sich hintergangen und ich hatte furchtbar Schiss davor, dass er das emotional alles, also Savannahs Tod und den Kuss, nicht ertragen könnte. Ich lag im Bett und wälzte mich von einer Seite auf die andere.

„He Lily, was ist denn?", fragte Cam.

„Nichts", sagte ich.

„Du bist eine schlechte Lügnerin. Irgendetwas ist doch! Sonst wäre James nicht so aus seinem Schlafsaal rausgestürmt und hätte mit Robbie getauscht. Erzähl schon!"

„Okay: HabSiriusgeküsst."

„Was? Du hat so schnell geredet, sprich bitte langsamer!"

„Ich…hab gestern Abend…Sirius…"

„Ja? Was?", fragte Cam.

„Verdammt! Ich habe gestern Abend Sirius geküsst!" So, nun war es draußen!

„Aber…wieso das denn, du…du bist doch mit James zusammen."

„Ja, es war einfach, keine Ahnung, er hat mir so leid getan, ich hab ihm dann in die Augen geschaut und ich habe in diesem Moment meine Gedanken verloren und da ist es halt passiert."

„Und James?"

„Er ist ausgerastet und hat mir einen Verlobungsring hinterher geworfen. Er war für mich bestimmt, Cam! Was ist, wenn James jetzt die Beziehung beendet? Das wäre die Hölle für mich nach Savs Tod."

„Abwarten", meinte Cam. Sie konnte diesmal nicht sagen, wie die Situation weiterging.

Wir gingen zum Frühstück in die Große Halle. Sirius saß an einem Ende des Tisches und James am komplett anderen. Oha! Es ist wohl immer noch so schlimm. Ich setzte mich mit Cam in die Mitte und wir aßen, so schnell es ging. Als James aufstand und die Halle verließ, folgte ich ihm. Er stand unter der alten Eiche, dem Ort, an dem wir zusammengekommen sind. Ich ging ruhigen Schrittes zu ihm. Innerlich tobte in mir die Explosion. Bloß jetzt keinen Fehler machen, Lily!

„Ach du bist es", begrüßte James mich. Danke sehr! Sehr nett!

„Wir müssen dringend reden!"

„Ich wüsste nicht, worüber", sagte James kurz.

„Verdammt noch mal, es tut mir leid! Ich weiß nicht was über mich geschehen ist! Der Verstand hat bei mir ausgesetzt! Aber du kannst das ja nicht verstehen, denn du machst ja immer alles richtig, Mister James –Perfect-Potter! Du rastest total aus wegen einem Kuss! Okay, das ist schon schlimm, aber es war doch nur ein Kuss! Und es ist affig, die Beziehung oder Freundschaft deswegen aufgeben zu wollen. Aber tu nur, was du willst, du merkst ja nicht, wie sehr du dir und anderen damit schadest!"

Das waren meine Worte und ich machte kehrt. Eigentlich wollte ich ihn ja um Verzeihung bitten, aber ich konnte nicht anders und der ganze Ärger, der sich in mir anstaute, kam zum Vorschein. Wahrscheinlich ist James jetzt noch beleidigter!

„Lily!", rief er und lief zu mir.

„Was ist?", fragte ich.

„Du hast Recht", sagte er, „Ich habe total überreagiert und muss mich bei dir entschuldigen. Und genauso bei Sirius."

Ich lächelte. Das erst Mal nach Savannahs Tod.

„Verzeihst du mir nun?", fragte er.

„Natürlich!", schrie ich vor Freude und wir küssten uns.

„Wie geht es dir, Lily?", fragte James.

„Eigentlich sollte ich noch trauern, aber ich bin so glücklich, dass mit uns wieder alles klar ist", gestand ich.

„Ich auch", meinte James.

Die nächsten Tage konnten wir Sirius nicht finden. Es war, als würde er sich vor James verstecken, dabei hat sich alles zum Guten hin verändert.

Am Tag der Beerdigung ging ich Hand in Hand mit James zum Ort, wo die Zeremonie stattfinden sollte. Sirius stand schon bei dem Sarg und betrachtete seine tote Freundin. Als er sich umdrehte und James erblickte, flossen ihm Freudentränen das Gesicht hinab. Die beiden Freunde umarmten sich und ich war froh, dass sie sich wieder vertragen hatten.

Die Beerdigung überstanden wir einigermaßen gut, denn Savannahs Geist war in jedem von uns. Wir hatten die anfänglich tiefe Trauer überstanden.

Als die Zeremonie vorbei war, gingen wir alle zusammen den Weg zum Schloss zurück, um ein Leben ohne diesen Trauerschmerz zu führen.

Savannah, Rest In Peace.

Deine Freunde.

Das war das vorletzte Kapitel. Das letzte wird einen riesigen Zeitsprung machen, aber die Geschichte hoffentlich würdig beenden.