Puh, ich habs geschafft. Ein neues Kapitel. Ist leider wieder etwas kurz geworden und die Fertigstellung hatte ewig gedauert. Hatten wie immer keine Zeit. Das alte Lied.
Möchte mich aber auf jeden Fall bei meinen lieben Reviewern bedanken. Also: ginmaus, Lulena-chanSandmann, Cindy ganz lieben dank. Freut mich das es euch gefällt. Hoffe das Ende dieses Kapitels werdet ihr auch mögen ;)
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Kapitel 7
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„Harry! Aufstehen! Mensch mach schon, sonst verpassen wir das Frühstück.", schrie Ron ihn an während er dabei auf dem Bett auf und ab sprang.
„Umpf!", bekam er zur antwort, da Ron gerade mit einem Sprung auf Harrys Beinen gelandet war.
„Boah, du bist so ein Langschläfer und jetzt komm schon.", rief Ron weiter. Mit einem Satz stand er jedoch wieder auf dem Bett und zog Harry die Decke weg.
„Was ist das denn?", rief der rothaarige erschrocken und starrte Harry unverblümt auf den Schritt.
Dieser war allerdings noch total verschlafen und nicht ganz bei Bewusstsein. Verwirrt folgte er dem Blick seines besten Freundes. Mit einem schlag war er hellwach und auch rot wie ein Heuler. Seine Hose war voll mit verräterischen weißen Flecken. Nach einer Ausrede suchend blickte er verzweifelt zu Ron auf.
Dieser hatte mittlerweile ein ziemlich dreckiges Grinsen im Gesicht. „Ey Alter, ist schon in Ordnung. Feuchte Träume sind doch nichts Schlimmes. Von welchem der heißen Mädels hast du denn geträumt?", fragte Ron interessiert.
„Ich…keine Ahnung, woher soll ich das wissen?", versuchte Harry abzublocken.
Das war allerdings nicht ganz die Wahrheit. Zwar wusste er wirklich nicht mehr was er geträumt hatte, aber er konnte es sich gut vorstellen. Der Kuss mit Blaise hatte ihn einfach nicht losgelassen. Sicherlich hat er ihn bis in seine Träume verfolgt. Bei dem Gedanken an diesen Kuss und den Fantasien daran was im Traum wohl noch so alles passiert war, verspürte er ein wohliges Kribbeln und Ziehen in unteren Körperregionen.
„Du solltest dich vielleicht besser um deine Morgenlatte kümmern. Seamus bekommt schon so ein seltsames Leuchten in den Augen.", murmelte ihn plötzlich Ron leise ins Ohr.
Erschrocken starrte Harry wieder in seinen Schritt. Tatsächlich hatte sich in seiner Hose eine unübersehbare Beule gebildet. Er hetzte ins Bad unter die Dusche. Unentschlossen stand er vor der Amatur. Sollte er kalt Duschen und sich an diesem eigenwilligen Stück Fleisch rächen, oder warm Duschen und sich dem Verlangen hingeben? Er entschied sich für Ersteres. Schließlich waren alle anderen schon wach und konnten jeder Zeit dazwischenplatzen. Außerdem hatte er Hunger und wollte noch was vom Frühstück haben.
Kurze Zeit später konnte man aus dem Bad einen spitzen Schrei hören und dann ein lautes ‚brrrrr'.
„Er duscht Kalt.", kommentierte Seamus ein wenig enttäuscht.
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Kurze Zeit später saßen alle zusammen in der großen Halle und langten ordentlich zu. Harry schaufelte fröhlich sein Rührei. Gelegentlich schielte er dabei zum Tisch der Slytherins. Er erhoffte dabei den Blick von Blaise aufzufangen, doch vergeblich. Blaise vermied peinlichst auch nur den kleinsten Blick in Richtung des Griffyndor-Tischs schweifen zu lassen.
Harry war ein wenig enttäuscht. Was war nur mit dem Slytherin los? sonst war er doch immer so nett zu ihm und beim Frühstück hatten sie immer öfters Blicke ausgetauscht und sich angelächelt. Und gestern Nacht da… da hatten sie sich doch geküsst. Die initiative war doch von dem blauäugigen ausgegangen. Hatte er etwas falsch gemacht? War er etwa ein so schlechter Küsser, dass Blaise jetzt nichts mehr mit ihm zu tun haben wollte? Er musste unbedingt mit ihm reden. Klar stellen was da zwischen ihnen war.
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Die nachdenklichen und traurigen Blicke, die der Gryffindor zum Tisch der Slytherins warf blieben allerdings nicht unentdeckt. Nachdenklich sah Hermine ihren besten Freund an. Er hatte sich in der letzten Zeit sehr verändert. Diese Mädchengeschichten, die sie absolut nicht guthieß. Und regelmäßig verschwand er dann einfach ohne ihnen zu sagen wo er hinwollte. Aber dann traf er sich sicher nicht mit einem dieser dumme Gänse. Er nahm schließlich immer seine Schultasche mit. Wenn sie weiter so darüber nachdachte, war Harry in der letzten Zeit sogar besser in Zaubertränke geworden. Er war zwar noch immer nicht wirklich gut, aber seine Tränke waren mittlerweile nicht mehr das totale Fiasko. Natürlich! Jetzt fügten sich endlich einige Puzzleteile zusammen. Harry musste Nachhilfe bekommen.
Doch wer sollte ihm bei Zaubertränke helfen? Es war sicher kein Gryffindor. Dann würde er schließlich sicher im Gemeinschaftsraum lernen und nicht so ein Geheimnis draus machen. Doch wer konnte es denn sein. Wieder folgte sie seinem Blick zu den Slytherins. Dieser musste entweder auf Malfoy oder Zabini hängen. Sollte er vielleicht von einem von ihm Nachhilfe bekommen? Das würde sein Schweigen begründen. Doch würde ihm ein Slytherin Nachhilfe geben? Malfoy war gut in Tränke, dass wusste sie, aber dieser würde Harry sicher nicht helfen! Und Zabini? Der war nicht so ein Arsch wie Malfoy, klar und er machte auch nicht besonders große unterschiede zwischen den Häusern, aber war er gut in Zaubertränke? Darauf hatte sie nie so geachtet, aber das würde sie ändern. Sie würde Harry und den attraktiven, schwarzhaarigen Slytherin ab jetzt besser im Auge behalten.
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Traurig und resigniert gab es Harry auf Blaise mit seinen Augen zu durchbohren um seine Aufmerksamkeit zu gewinnen. Sein Blick schweifte stattdessen einen Platz weiter und blieb an Malfoy hängen. Der sah ungefähr so aus wie Harry sich gerade fühlte. Elend und niedergeschlagen. Da konnte man ja fast Mitleid mit der Schlangendiva bekommen. Diese traurigen, blau-silbernen Augen die zu glitzern schienen, als würden Tränen darin stehen. Und diese zartrosa Lippen, die leicht geöffnet waren um hin und wieder scheinbar einen Seufzer zu entlassen… Für einen kurzen Augenblick verlor sich Harry in diesen irgendwie Grotesk-schönen Anblick. Grotesk, weil ein Malfoy sehr traurig aussah, beinahe mitleiderregend. Und wunderschön…,weil er es einfach war. Es war Harry noch nie bewusst aufgefallen, aber man konnte Malfoy sicherlich als eine Schönheit bezeichnen.
Ein resignierender Laut drang aus Harrys Mund als er seinen Kopf auf die Tischplatte fallen ließ. Er hatte es irgendwie schon geahnt, dass er sich veränderte. Aber die Erkenntnis über diese Veränderungen war doch schon ein harter Schlag. Er, der-Junge-der-lebt, Gryffindors Goldjunge, Held der Zaubererwelt und was für dämliche Namen sie ihn noch gaben, interessierte sich sexuell für sein eigenes Geschlecht. Und anscheinend hatte er noch eine schwäche für Slytherins. Und dann auch noch diese zwei! Blaise Zabini und Draco Malfoy. Doch wenn von beiden mochte er mehr? Na gut, blöde Frage. Ist doch klar: Zabini… Blaise…
Noch ein Seufzer entrang sich seiner und er hörte sich recht verzweifelt an.
Besorgt sah Hermine zu ihrem Freund. Vorsichtig strich sie ihm über den Rücken.
„Harry alles in Ordnung? Möchtest du über irgendwas reden?", fragte sie ihn mit ruhiger Stimme.
Langsam drehte er seinen noch immer auf den Tisch liegenden Kopf zu ihr um.
„Danke Mine, aber ich glaub mir ist nicht mehr zu Helfen. Ich bin Hoffnungslos.", meinte dieser traurig.
Das Mädchen runzelte die Stirn. „Hoffnungslos? Wie meinst du das?", fragte sie leicht besorgt.
Harry überlegte angestrengt. Sollte er es wagen und seine beste Freundin einweihen? Er würde schon gerne mit jemanden darüber reden. Besonders einen Rat einholen, wegen Blaise und seinem seltsamen Benehmen. Hermine hätte sicher einen guten Rat parat. Aber würde sie es verstehen? Würde sie es akzeptieren?
„ Das ist alles ein wenig kompliziert. Ich weiß nicht ob du es verstehen würdest.", meinte Harry traurig und resigniert.
„Das könnten wir herausfinden, wenn du mir sagst was dir das Herz so schwer macht.", meinte seine Freundin mit einem aufmunternden Lächeln und einem Streicheln über seinen Kopf.
„…. Können wir uns später an einem ruhigen Ort treffen? Allein?", meinte Harry schließlich.
„Wie wär's nach dem Mittag im Raum der Wünsche?", fragte Hermine.
Etwas in Harry zog sich zusammen. Raum der Wünsche? Bloß nicht. Viel zu viele schlechte Erinnerungen. All die Mädchen, die jetzt plötzlich so einen bitteren Nachgeschmack in seiner Erinnerung hinterließen. Und Blaise. Er hatte ihn geküsst, als er gerade von diesem Raum kam.
„Nein, lieber nicht. Wie wäre es am See? Unter der alten Weide?", wollte Harry wissen.
Hermine nickte zustimmend. „Ok, sehen wir uns dann. Ich muss jetzt zu Arithmantik.", sagte Hermine im Aufstehen, schenkte Harry noch ein aufmunterndes Lächeln, gab Ron einen Kuss und verschwand dann.
„Worüber habt ihr euch denn unterhalten?", wollte Ron noch kauend wissen.
Harry musste schmunzeln. Wie schaffte es der Rothaarige nur immer so Naiv und unbeschwert zu sein? Wieso konnte er das Leben nicht auch so leicht nehmen?
„Über den Aufsatz für Snape.", log Harry.
Ron verzog das Gesicht. „Daran hatte ich gar nicht mehr gedacht. Jetzt versteh ich auch deine Trauermine.", seufzte er und widmete sich wieder ausgiebig seinen Frühstück.
Harry hatte absolut keinen Hunger. Wieder schweifte sein Blick zu Blaise. Dieser stand gerade auf und verließ die Halle ohne in Harrys Richtung zu sehen.
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Nach dem Mittagessen machte sich Harry auf den Weg zum See. Er würde sich Hermine anvertrauen. Sie würde es schon verstehen und akzeptieren. Sie hatte schließlich immer zu ihm gehalten. Plötzlich blieb er stehen. Diesen Geruch kannte er doch. Unverkennbar. Er war in der Nähe. Blaise. Suchend sah er sich um. Keine fünf Meter von ihm entfernt, sah er den Slytherin auf sich zukommen. Doch war es wohl keine Absicht. Denn der Schwarzhaarige hatte seinen Blick zu Boden gerichtet und sah etwas Gedankenverloren aus.
Was sollte er jetzt tun? Ihn ansprechen oder lieber das Weite suchen?
„Blaise, kann ich kurz mit dir Reden?", fragte er wie automatisch. Innerlich verfluchte er seine Gryffindorimpulse, aber jetzt war es nun mal zu Spät.
Blaise hatte ihn gehört und blieb etwas steif stehen. Langsam hob er seinen Blick um Harry an zu sehen. Doch konnte er ihm aus irgendeinem Grund nicht in die Augen schauen.
„Es ist …wegen letzter Nacht. Ich…ich würde gern mit dir darüber Reden.", sagte er ruhiger, als er innerlich wirklich war.
Der Blick des anderen richtete sich wieder auf den Boden.
„Harry…. Es… es tut mir leid.", sagte Blaise mit leiser und brüchiger Stimme.
Harry fühlte einen Stich im Herzen. Es tat ihm leid? Leid, dass er ihn geküsst hatte? War es denn so schrecklich gewesen? Der Gryffindor wusste nicht was er dazu sagen sollte.
Doch Blaise sprach auch schon weiter. „Ich hätte das nicht tun sollen. Ich hätte dich nicht bedrängen sollen…. Aber…aber ich….ich konnte einfach nicht anders.", er sprach stockend, aber seine Stimme war etwas fester.
Harry starrte Blaise einfach nur an. Ihn bedrängt? Dachte er, er hätte ihn bedrängt? Natürlich, dachte Harry. Schließlich hatte er den Kuss ja nicht erwidert. Er hatte nur stocksteif dagestanden. Anscheinend hatte der Slytherin wohl gedacht, Harry wäre es nicht recht gewesen. Und Blaise hatte nicht anders gekonnt? Mochte er ihn etwa doch? Er musste es herausfinden. Jetzt gleich.
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Schweigend standen sie sich einen Moment gegenüber. Doch Blaise schien es eine Ewigkeit. Im seinen innersten tobte es. Er hatte es gesagt. Er hatte Harry gesagt, dass er ihn wirklich hatte Küssen wollen. Jetzt konnte er es nicht mehr als Scherz oder ähnliches abtun. Sicher würde dieser süße Engel ihn gleich auslachen. Innerlich bereitete er sich auf die Schmerzen vor.
Er hörte wie Harry langsam auf ihn zukam, doch behielt er den Blick am Boden. Er wollte nicht aufsehen. Nicht sehen was in Harrys Gesicht stand. Wut, entsetzen, vielleicht sogar Hass? Schließlich sah er Harrys Schuhspitzen vor sich. Sein Magen krampfte sich zusammen. Als er eine warme Hand an seiner Wange fühlte zuckte er zusammen. Dann legte sich noch eine andere auf die gegenüberliegende Seite und zusammen hoben sie seinen Kopf an. So weit, bis er schließlich in seine Augen blickte. Was er da lass verunsicherte ihn und durchflutete zugleich seinen ganzen Körper. Die grünen Augen sahen ihn voller Wärme an. Dann schlossen sie sich und der Gryffindor kam mit seinem Gesicht immer näher.
Als weiche Lippen, die seinen berührten, glaubte Blaise sein Herz stände plötzlich Still und lauter Stromstöße durchzuckten sein Körper. Dann bewegte Harry seine Lippen an den seinen und es war um ihn geschehen. Willenlos ließ er sich in den Kuss fallen. Sanft zog er Harry an seinen Hüften zu sich und liebkoste zärtlich seinen Mund. Schüchtern strich er mit seiner Zunge über die fremden und doch so vertraut scheinenden Lippen um sie um Einlass zu bitten. Nach einem kurzen Zögern wurde ihm dieser auch gewehrt. Vorsichtig schlich er sich in Harrys Mund und als seine Zunge das Gegenstück traf, glaubte er einen süßen Tot zu sterben.
TBC…
So, das wars erstmal wieder.
Hab da noch einen kleinen Aufruf an alle die diese Story lesen und mögen. Meine Muse ist gerade auf Weltreise und schickt mir nicht sehr oft Mails als inspiration. Wenn ihr also Wünsche, Ideen, Vorschläge, betreffend der Handlung habt, ich hör mir alles gern an.
Liebe Grüßle euch allen,
eure Connili
