Kapitel 6

Marissa stand wie versteinert da und wagte kaum zu atmen. Natürlich hatte sie damit gerechnet, ihn wiederzusahen, aber nicht so schnell. Sie konnte ihren Blick nicht von ihm lösen und hatte das Gefühl, in ihrem Bauch würde eine Horde von Schmetterlingen fliegen.

Marissas Gedanken

Oh mein Gott, ich kann nicht glauben, daß er hier vor mir steht! Er sieht noch besser aus als damals, irgendwie erwachsener. Aber seine Augen haben sich nicht verändert. Ich habe immer noch das Gefühl, darin zu ertrinken. Und dieses Gefühl, wenn er mich ansieht!

Auch Ryan stand völlig erstarrt da und sah sie nur an, ohne einen Laut von sich zu geben. Er hatte das Gefühl, als würde er innerlich verbrennen.

Ryans Gedanken

Ich hätte nicht gedacht, daß das möglich wäre, aber sie ist noch hübscher geworden. Und ihre Augen funkeln immer noch wie tausend Sterne. Mein Gott, wie sehr ich sie vermißt habe, wird mir jetzt erst richtig klar. Am liebsten würde ich sie einfach an mich ziehen und küssen. Er grinste innerlich bei dem Gedanken daran. Das wäre wohl kein guter Start.

Die beiden standen sich eine kleine Ewigkeit gegenüber und sahen sich nur an und man konnte die Energie zwischen ihnen fast sehen. Plötzlich wurde Marissa klar, daß sie noch kein Wort gesagt hatte und er immer noch draußen vor der Tür stand. Sie versuchte, nicht zu nervös zu klingen und lächelte ihn an.

Marissa: Komm rein, Summer ist in der Küche.

Ryan antwortet mit rauher Stimme: Danke. Das ist ja vielleicht eine Überraschung. Ich meine, ich wußte, daß Du kommst, Seth hat es mir erzählt. Aber ich wußte nicht, daß Du schon so bald hier sein würdest… Er fing an, leicht zu stottern und wurde rot… Aber ich, ich bin, ich meine, es ist schön, also, ach verdammt! reiß Dich gefälligst zusammen, Idiot! sagte er zu sich selber Was ich sagen wollte, ist, daß ich mich freue, Dich wiederzusehen…

Marissa mußte innerlich grinsen. Mein Gott, wie süß er war, wenn er verlegen wurde!

Marissa: I-Ich freue mich auch, Dich wiederzusehen, Ryan. Du hast mir gefehlt.Verdammt, hatte sie das eben wirklich gesagt? Äh, ich meine, ihr alle hier, ihr alle habt mir gefehlt, vor allem natürlich Summer, alleine shoppen zu gehen macht einfach keinen Spaß und… Oh Gott, jetzt fängst Du an, Unsinn zu reden, also halt lieber einfach die Klappe!...sie verstummte.

Sie lächelten sich verlegen an und beide trauten sich nicht, noch mehr zu sagen. Glücklicherweise kam in diesem Moment Summer aus der Küche. Sie sah, wie die beiden sich mit hochroten Köpfen gegenüber standen und mußte grinsen.

Summer: Hi, Ryan. Dich hatte ich nicht erwartet.

Ryan räusperte sich und versuchte seine Stimme unter Gewalt zu bekommen.

Ryan: Naja, ich wollte nur mal kurz reinschauen, ich bin auf dem Weg nach Hause und…

Summer: Hey, wir freuen uns immer, wenn Du uns besuchst. Aber Alyssa wird schmollen, wenn sie hört, daß Du da warst und sie Dich nicht gesehen hat.

Ryan lächelte: Ich habe ihr vorhin am Telefon versprochen, daß ich bald vorbeikomme und sie besuche und weil ja morgen Samstag ist und ich frei habe, dachte ich, ich könnte vielleicht mit ihr in den Zoo gehen oder so?

Summer: Klar, davon wird sie begeistert sein. Aber… sie drohte ihm spielerisch mit ihrem Zeigefinger… stopf sie nicht wieder so mit Süßigkeiten voll wie beim letzten Mal. Sie hatte den ganzen Abend Bauchschmerzen…

Ryan: grinsend Versprochen. Dann komme ich so gegen Mittag und hole sie ab, ist das Okay?

Summer: Okay, ich sag's ihr, sie wird sich freuen. Willst Du nicht noch ein bißchen bleiben? Seth kommt auch gleich wieder runter.

Ryan: Danke, aber nein. Ich bin total erledigt und möchte nach Hause.

Summer: Na gut, bis morgen dann.

Ryan: Bis morgen. Bis dann, Marissa.

Marissa: Bis dann…

Als Ryan gegangen war, drehte sich Summer breit grinsend zu Marissa um.

Summer: ironisch Na, wie geht's?

Marissa: Oh Gott, Summer, ich dachte, mein Herz bleibt stehen, als er vor mir stand! Ich wußte, daß es komisch werden wird, aber ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Und dann habe ich auch noch gesagt, daß ich ihn vermißt habe!

Summer: WAS?

Marissa: Ja, kannst Du Dir das vorstellen? Es ist mir einfach rausgerutscht und dann habe ich versucht, das Ganze zu vertuschen, aber ich habe nur Unsinn geredet. Irgendwas von alleine shoppen gehen, glaube ich. Also habe ich dann lieber den Mund gehalten, ehe ich mich noch mehr lächerlich gemacht hätte. Aber er war auch nicht viel besser, er hat auch kaum einen vernünftigen Satz rausgekriegt und dann hat er angefangen zu stottern und ist knallrot geworden. Und als Du dann endlich kamst, waren wir beide total verlegen…

Summer: lachend Na, wenn das so weitergeht mit Euch beiden, haben Seth und ich auf jeden Fall viel zu lachen!

Marissa: Haha! Summer, Du bist eine Nervensäge, aber ich habe Dich wirklich vermißt. Es ist einfach nicht das Gleiche, wenn ich nur am Telefon mit Dir sprechen kann. gähnt Ich glaube, dieser Tag war doch ziehmlich anstrengend. Bist Du böse, wenn ich jetzt ins Bett gehe?

Summer: Quatsch, ich gehe auch gleich schlafen. Die Schwangerschaft macht mich müde.

Marissa: Okay, gute Nacht, Summ. Bis morgen.

Auf der Treppe begegnete ihr Seth.

Marissa: Gute Nacht, Seth.

Seth: Gute Nacht, Marissa.

Seth kam in die Küche und legte von hinten die Arme um seine Frau.

Seth: Hey, Kleines. Gehen wir auch schlafen? Sag mal, wer war eigentlich eben an der Tür?

Summer: Ryan.

Seth: Oh, was wollte er denn? fängt an zu grinsen Sind er und Marissa sich begegnet?

Summer:grinsend Marissa hat die Tür aufgemacht. Und als ich dann kurz danach in den Flur kam, standen sich die beiden total verlegen mit knallroten Köpfen gegegüber und haben sich angestarrt. Nach dem zu urteilen, was Marissa erzählt hat, haben wir eine ziehmlich witzige Situation verpaßt.

Seth mußte lachen: Da wäre ich gerne dabeigewesen. Aber jetzt laß uns ins Bett gehen. Ich bin ziehmlich müde…