Kapitel 8

Nach ein paar Minuten Fahrt war das betretene Schweigen, das vorher geherrscht hatte, vorbei und vor allem Alyssa hörte nicht auf, fröhlich zu plappern. Sie erzählte kleine Geschichten und brachte Ryan und Marissa damit mehr als einmal zum Lachen. Als die drei schließlich am Zoo ankamen, lachten und scherzten sie miteinander und sowohl Marissa als auch Ryan fühlten sich so wohl wie schon lange nicht mehr.

Alyssa lachte und hüpfte zwischen den beiden hin und her, während sie sich ein Tier-Gehege nach dem anderen ansahen. Vor allem die Seehunde gefielen ihr und sie jauchzte vor Freude, als ein Wärter die Tiere kleine Kunststücke vorführen ließ während der Fütterung. Als Alyssa Mittags Hunger bekam, aßen sie eine Kleinigkeit und gingen dann weiter, um sich weitere Tiere anzusehen. Als sie an einem kleinen Laden vorbeikamen, drehte Alyssa sich mit einem Dackelblick zu Ryan um.

Alyssa: Onkel Ryan, kann ich ein bißchen Schokolade haben? Bitte, ich verspreche Dir, ich sage es auch nicht der Mami…

Ryan: lachend Du bist vielleicht ein Schlingel, Du weißt genau, daß ich nicht nein sagen kann, wenn Du mich so ansiehst. Na gut. Warte, wir kommen mit.

Marissa: lachend Manches ändert sich wohl nie. Bei mir hast Du damals auch nie nein sagen können, wenn ich Dich so angesehen habe.

Ryan piekste sie mit seinem Zeigefinger lächelnd in die Seite.

Ryan: lachend Ja, und Du wußtest das genauso gut wie jetzt Alyssa. Er warf in gespielter Verzweiflung die Arme hoch. Ich bin einfach machtlos gegen Eure weiblichen Tricks.

Marissa lachte und sie gingen in den Kiosk. Ryan kaufte für Alyssa Schokolade und für sich und Marissa Eis und sie gingen weiter zu den Bären. Alyssa war ganz aufgeregt, als sie sah, daß auch ein Bären-Baby in dem Gehege war und wollte unbedingt noch ein bißchen bleiben, deshalb setzten Marissa und Ryan sich auf eine Bank in ihrer Nähe und beobachteten sie lächelnd.

Marissa: lächelnd Sie ist wirklich süß

Ryan: lächelnd Ja, das ist sie. Aber sie kann manchmal auch sehr anstrengend sein. Ich bin immer ganz geschafft, wenn ich solche Ausflüge mit ihr gemacht habe.

Marissa: lachend Tja, Du wirst halt alt!

Ryan: Oh, na warte…

Er fing an, sie zu kitzeln und sie wand sich vor Lachen und landete dabei mit dem Kopf fast auf seinem Schoß. Er hörte auf, sie zu kitzeln und sah sie nur an. Ihre Augen strahlten ihn an und er beugte sich langsam nach unten… Plötzlich hörte er Alyssa schreien.

Alyssa: Onkel Ryan!

Beide zuckten zusammen, Ryan räusperte sich.

Ryan: bedauernd Entschuldige.

Er stand auf und ging zu Alyssa, während Marissa auf der Bank sitzen blieb und kaum glauben konnte, was eben fast geschehen wäre. Er hätte sie fast geküßt!

Ryan: Hey, Mäuschen, was ist passiert?

Alyssa: weinend Ich habe meine Schokolade fallen lassen.

Ryan: Kein Problem, wir kaufen Dir eine neue, okay?

Alyssa nickte schniefend und sie gingen zu Marissa.

Ryan: Marissa, kannst Du kurz auf sie aufpassen? Ich gehe schnell zurück zu dem Kiosk und hole eine neue Schokolade für Alyssa.

Er ging zu dem Kiosk und als er mit der Schokolade in der Hand zu Marissa und Alyssa zurückkam, hatte Marissa Alyssa auf dem Arm und wirbelte sie im Kreis herum. Das kleine Mädchen schrie vor Begeisterung und Ryan stand da und beobachtete die beiden lächelnd. Ja, so hatte er es sich damals immer vorgestellt! Er hatte sich ihn und Marissa mit ihren Kindern im Park vorgestellt, spielend und lachend.

In der Zwischenzeit hatten Marissa und Alyssa ihn entdeckt und Alyssa kam auf ihn zugerannt, Marissa rannte lachend hinter ihr her. Er gab Alyssa die Schokolade und sie lachte und biß ein riesiges Stück davon ab, bevor sie sich mit vollem Mund zu ihnen umdrehte.

Alyssa: Können wir jetzt noch zu den Pinguinen gehen?

Ryan: Okay, Mäuschen, aber nur noch zu den Pinguinen. Wir müssen bald gehen, es ist schon fünf Uhr und Deine Mama wartet sicher schon auf uns.

Alyssa: Schade, aber können wir bald nochmal hier her kommen? Und kommt Marissa dann auch wieder mit? Weißt Du, Onkel Ryan, sie ist auch so lustig und nett wie Du.

Marissa mußte lachen und sah hinüber zu Ryan, der sie liebevoll anlächelte und antwortete

Ryan: Ja, das weiß ich.

Alyssa sah zwischen den beiden hin und her und wunderte sich. Erwachsene benahmen sich manchmal sehr komisch! Ihr Onkel starrte Marissa an und Marissa starrte zurück und keiner der beiden sagte etwas. Sie nahm mit der linken Hand Ryan's Hand und mit der rechten Hand Marissa's Hand und zog die beiden mit sich zu den Pinguinen.

Auf dem Rückweg zum Auto wurde Alyssa müde, deshalb nahm Ryan sie auf den Arm und als sie beim Auto angekommen waren, schlief die Kleine schon tief und fest. Auf der Rückfahrt unterhielten Ryan und Marissa sich leise und als sie bei Summer und Seth angekommen waren, trug Ryan Alyssa ins Haus und hoch in ihr Zimmer, um sie ins Bett zu legen. Marissa ging zu Summer in die Küche und ließ sich auf einen Stuhl fallen.

Summer: grinsend Na, bist Du geschafft? Ich fand es übrigens sehr interessant, daß Du mitgegangen bist…

Marissa: verlegen Alyssa hat mich gebeten mitzukommen…

Summer: lachend Aha, und Du bist natürlich nur deshalb mitgegangen und nicht etwa, weil Du bei Ryan sein wolltest. Wie seid ihr beide denn miteinander klargekommen?

Marissa: lacht verlegen Es war toll, Summer. Fast so wie früher. Wir haben gelacht, Eis gegessen, dann hat er mich beinahe geküßt … tut unschuldig…und dann sind wir zu den Pinguinen gegangen und…

Summer: aufgeregt Was? Er hat Dich fast geküßt? Wie, wo, wann denn und wieso nur fast?

Ryan kam die Treppe runter und hörte Marissa und Summer reden. Er ging näher und obwohl er sich etwas schämte, konnte er nicht anders, als zuzuhören.

Marissa: Ja, es war toll. Ich hatte ihn geärgert und deshalb hat er mich so sehr gekitzelt, daß ich fast auf seinem Schoß gelegen habe und dann hat er sich zu mir runtergebeugt und wollte mich küssen, aber leider hat Alyssa in dem Moment nach ihm gerufen und er ist zu ihr rüber gegangen…

Summer: Oh mein Gott, das ist ja einfach unglaublich! Und was ist dann passiert?

Marissa: Eigentlich gar nichts mehr. Es gab noch so einen Moment, wir haben uns angesehen und er hat so liebevoll gelächelt und wir konnten unsere Blicke einfach nicht von einander lösen. Oh Summer, es war fantastisch, fast magisch! Naja, und dann sind wir noch zu den Pinguinen gegangen und dann nach Hause gefahren…

Summer: Ich hätte es bis heute nicht für möglich gehalten, aber vielleicht wird ja doch noch etwas aus Euch.

Marissa: Das wäre zu schön, um wahr zu sein, davon habe ich die letzten 6 Jahre geträumt, Summer. Aber ich weiß nicht, ob er daran überhaupt Interesse hat…

Ryan stand da und lächelte, sein Herz raste. Er hatte in den letzten 6 Jahre gehofft, daß er nochmal die Chance haben würde, Marissa seine Liebe zu beweisen, aber es nie wirklich für möglich gehalten. Aber jetzt schien es so, daß diese Möglichkeit nicht so abwegig war, wie er gedacht hatte. Er tat so, als wäre er gerade von oben runtergekommen und ging in die Küche.