„Hallo."
Stella drehte sich um. Ein paar Plätze weiter sassen zwei Jungen, die sie verschmitzt angrinsten. Stella sah sie verwirrt an. „Hallo…" Die beiden Jungen standen auf und kamen zu ihr rüber. Dann setzten sie sich rechts und links neben sie. „Du heisst wirklich Granger?" Stella nickte. „Ja, warum?", fragte sie. „Weil da am Gryffindortisch eine Streberin sitzt, die auch Granger heisst. Ich bezweifle aber, dass du irgendetwas mit ihr zu tun hast. Sie ist ein Schlammblut, und wenn du mit ihr verwandt wärst, würdest du kaum hier sitzen. Du musst wissen, in Slytherin nimmt man keine Unwürdigen auf." Stella hatte sich den Vortrag des blonden Jungen ruhig angehört und hob nun eine Augenbraue. „Du meinst doch nicht wohl Hermine? Doch, ich habe etwas mit ihr zu tun. Sie ist meine Schwester.", sagte sie und sah die beiden Slytherins starr an.
Draco, so hiess der blonde Junge, sah sie fassungslos an. „Unmöglich! Du kannst nicht ihre Schwester sein, dann bist du ein Schlammblut. Und jeder weiss, dass…"
„Dass in Slytherin nur, wie sagt man, reinblütige Zauberer aufgenommen werden? Ja, das hattest du schon erwähnt…" Stella zuckte mit den Schultern. „Na und?"
„Was war denn das? Sie ist eine Slytherin?", flüsterte Ron aufgeregt. „Das… das kann nicht sein!", meinte Hermine. „Sie kann unmöglich eine Slytherin sein!" Hermine sah sich nach Stella um. „Oh nein! Malfoy und Zabini haben sie belagert! Das ist kein gutes Zeichen!"
Harry nickte. „Überhaupt kein Gutes! Aber wir können nichts tun… Wie waren eigentlich deine Ferien?" Harry war aufgefallen, dass er sich noch gar nicht danach erkundigt hatte. Hermine, welche sich nicht hatte überwinden können, zu sagen, dass ihre Eltern tot waren, zuckte zusammen. Sie sah ihn ängstlich an. „Ich… ich erzähls dir später okay? Wenn Stella bei uns ist." Harry zuckte mit den Schultern, nickte dann aber. „Wie du willst… Hey Ron, ich muss dir unbedingt etwas über das Flugmanöver erzählen, das könnte dir in deiner Position als Hüter helfen!" Ron liess seinen Becher sinken. „Willst du mich wirklich noch als Hüter haben?", fragte er erstaunt. „Klar!", rief Harry begeistert. Hermine sah die beiden nachdenklich an. Schon waren sie wieder bei ihrem Lieblingsthema: Quidditch. Hermine schaltete ihre Ohren auf Durchzug und kramte ein Buch aus der Tasche. Sie schlug es auf und begann zu lesen.
„Aber… das geht wirklich nicht!", meinte Blaise, der zweite Slytherin. Stella seufzte. „Ich bin auch nicht Hermines wirkliche Schwester, die Familie Granger hat mich vor einiger Zeit adoptiert… zufrieden?" Der Gedanke an ihre Adoptiveltern versetzte ihr einen Stich.
„Aber du willst doch nicht sagen, dass du dieses Schlammblut magst?", fragte Blaise mit hochgezogener Augenbraue. „Granger denkt doch nur an Bücher und Noten!" Draco lachte. „Genau! Die ist überhaupt nicht anziehend!" Stella funkelte die beiden jungen Zauberer wütend an. „Natürlich mag ich Mia! Sie ist meine Schwester! Und sie denkt sicher nicht nur an Bücher und Noten!" Draco grinste anzüglich. „An was denn sonst? Vielleicht an Blaise und mich, die zwei bestaussehendsten Jungen in Hogwarts?" Stella lachte freudlos auf. „Das hättest du wohl gerne!"
„Stella, hier bin ich!", rief Hermine, als Stella, dicht gefolgt von Malfoy und Zabini, aus der Halle trat. Die beiden Slytherins starrten sie ungläubig an. Sie wagte es, quer durch die Halle nach einem Slytherin zu rufen? Mia zuckte nur mit den Schultern und eilte auf ihre Schwester zu. „Hey Schwesterherz!", grinste Stella. Hermine sah skeptisch zu Malfoy und Zabini. „Was willst du denn mit denen?", fragte sie leicht angewidert. „Ich weiss auch nicht… Sie rennen mir schon dir gaaanze Zeit hinterher.", seufzte Stella und tat so, als wäre sie genervt. Kaum hatte sie das gesagt, kamen auch schon Harry und Ron angedackelt. „Hermine, wann erzählst du uns nun von deinen Ferien?", maulten sie. Doch dann entdeckten sie die Slytherins. „Sieh an, sieh an, Potty und das Wiesel!", lachte Malfoy. „Hau ab, Malfoy!" Stella und Hermine waren hingegen zusammengezuckt und sahen sich an. Es kostete sie eine unglaubliche Mühe, nicht zu weinen. Am liebsten hätten sie geschrieen. Warum mussten sie das noch einmal erzählen? Sie hatten schon etliche Male mit den Lehrern über die vergangenen Ferien gesprochen…
Draco beugt sich zu Blaise. „Schau dir mal die Grangersisters an. Sieht aus, als ob sie bald anfangen zu heulen." Blaise nickte. „Das ist seltsam… Warum fangen die zu heulen an, wenn sie etwas von ihren Ferien erzählen sollen?"
„Hermine, Stella… Kommt bitte zu mir." Hinter ihnen stand Professor Dumbledore. Harry musste ihm unbedingt etwas erzählen. „Professor, ich muss ihnen sagen, dass…"
Der Schulleiter unterbrach sie. „Mir ist bekannt, dass deine Narbe wieder geschmerzt hat, Harry. Aber ich muss jetzt mit diesen beiden Mädchen hier sprechen. Kommt ihr? Wir müssen noch die Sache absprechen, wo ihr jetzt in den Ferien hinsollt, ob ihr zu Tom wollt, oder hier bleibt." Er nickte den restlichen Schülern kurz zu und geleitete die beiden Mädchen aus der Halle.
„Da stimmt etwas nicht.", meinte Draco nun bestimmt, „warum sollten sie in den Ferien nicht zu ihren Eltern gehen? Das wäre doch logisch. Oder…" Die beiden Jungen sahen sich geschockt an. Blaise sagte unruhig. „Normalerweise kann ich Granger ja nicht leiden, aber das ist schon hart…" Die beiden Slytherins hatten es anscheinend begriffen.
Doch was war mit Harry und Ron. „Verstehst du das?", fragte Ron. „Nein, was kann so wichtig sein, dass Dumbledore meine schmerzend Narbe nicht beachtet. Das ist doch das Wichtigste! Ich meine, Voldemort ist zurück, oder? Das ist doch jetzt wichtiger als alles andere auf dieser Welt"
Sie hatten es nicht begriffen… vorerst nicht.
„Also…", begann der Schulleiter von Hogwarts. „Es tut mir leid, dass ich das vorhin erwähnt habe, denn ich war mir sicher, dass Harry und Ron bereits im Bilde sind. Dem Ausdruck auf ihren Gesichtern zu schliessen waren sie das nicht…" Hermine nickte langsam. „Ich habe es bis jetzt nicht über mich gebracht…" Dumbledore sah sie lange an. „Das ist nur verständlich, Hermine… Aber lass uns auf das eigentliche Thema zurückkommen…"
Die beiden Mädchen folgten dem Schulleiter, welcher vor ihnen ging. „Tom ist hier. Ihr müsst noch mit ihm absprechen, ob ihr in den Ferien zu ihm geht und so weiter."
Sie hatten den Eingang zu Dumbledores Büro erreicht. „Kürbiskuchen.", sagte Dumbledore lässig. Langsam drehte sich die Treppe sich die Treppe, als sie sie betraten…
