Anm.: Vielen Dank für eure Reviews!
Yury: Oi, es freut mich wirklich sehr, dass es dir gefällt! Ben hat jetzt seltsamerweise sein Ziel ausfindig mahen können und wir beide wisen ja, wer ihm da den Tip gegeben hat! ;)
Kiddo: Natürlich schmeckt Ivas Essen, allerdings kann auch sie es nicht mit einem Pretender aufnehmen. Obwohl auch Jarod sich wohl kaum mit ihr anlegen wird ;) Und Ben hat sowieso komische Ansichten, was Iva angeht...
Tina: Iva hat Ben als Kofferträger erwählt, weil sie ihn so ärgern und ein Auge auf ihn haben kann...immerhin ist Ben ja so oft mit ihrem Lucas zusammen ;) Wahrscheinlich versucht sie ihn zu erziehen...
In der Zwischenzeit hatte Darwin Besuch am Moonpool bekommen, der sich begeistert für ihn zu interessieren schien. „Darwin spielen mit Jarod" übersetzte gerade der Vocoder, als Lucas die traute Zweisamkeit des Delphins und der ihm unbekannten Person unterbrach.
„Äh 'tschuldigung, wer sind Sie?" fragte Lucas ein wenig verwirrt.
Der Unbekannte, der offensichtlich den Namen Jarod trug, lenkte seine Konzentration nun von dem Delphin hin zu dem Teenager. „Hallo. Mein Name ist Jarod, Jarod Hawkins." Er reichte Lucas seine Hand, dieser erwiderte die Geste, wenn auch ein wenig skeptisch. „Lucas Wolenczak."
„Freut mich. Ich bin eine Woche Ersatzkoch an Bord." erklärte er weiter und wandte sich gleich wieder Darwin zu. „Dieses Tier ist unglaublich. Wirklich und..."
„Sie sind also der Ersatzkoch." Lucas war ein Licht aufgegangen. „Ich glaube allerdings nicht, dass Ersatzköche dazu berechtigt sind, mit geheimen Technologien der UEO rumzuspielen." Entschlossen nahm Lucas den Vocoder an sich. „Wie sind Sie eigentlich so einfach hier her gekommen, normalerweise kommt man nicht mal eben kurz zum Moonpool."
„Oh, ich hatte eigentlich weiter keine Probleme. Hast du welche hierher zukommen?" fragte Jarod unschuldig
Lucas fing unweigerlich an zu grinsen. „Wohl eher nicht. Aber ich glaube wir sollten das nicht sonderlich vertiefen." Der Ersatzkoch nickte und blickte wieder fasziniert zu dem Delphin, der vergnügt vor ihnen schwamm.
„Mögen Sie Delphine?" fragte Lucas.
„Ich habe schon viel über diese Tiere gelesen, aber ich war noch nie so nah an einem dran." Erneut musste Lucas grinsen. Er konnte den Mann neben ihm sehr gut verstehen und er war beinahe überrascht, mit was für einer Begeisterung dieser Jarod seinen schwimmenden Freund anschaute. Dieser war ja fast so schlimm, wie er selbst, als er den Delphin zum ersten Mal gesehen hatte. Das Computergenie wollte zu dem Zeitpunkt überhaupt nicht mehr weg von dem faszinierenden Tier, allerdings sahen das sein Vater und Commander Ford anders, als sie ihn in der seaQuest das erste Mal herumgeführt hatten. Was hatte sein Vater noch gesagt? Genau, er sollte sich nicht wie ein Kleinkind benehmen. Irgendwie musste er dem schon fast Recht geben. Jarod Hawkins sah im Moment aus, wie ein Kind, das gerade die Geschenke unter dem Weihnachtsbaum entdeckt hatte.
„Kann ich gut nachvollziehen. Nehmen Sie es nicht persönlich, aber ich glaube, dass Sie hier so einfach mit dem Vocoder rumgespielt haben, verstößt so ziemlich gegen die Vorschriften." Insgeheim wunderte sich der Teenager, dass dieser Hawkins über den Delphin viel mehr erstaunt zu sein schien, als über seinen Vocoder. Die meisten Leute reagierten völlig überrascht und konnten ihr Erstaunen kaum verbergen. Und der Ersatzkoch schien es beiläufig registriert zu haben.
Jarod wollte etwas sagen, jedoch kam ihm jemand anderes zuvor. „Hey, Lucas hast du den neuen K..." Benjamin Krieg hatte soeben den Raum betreten und staunte nun nicht schlecht, als er den Unbekannten neben dem Computergenie stehen sah. „Ich glaub meine Frage hat sich erübrigt." Lucas kurzerhand ignorierend kam er einen Schritt näher an Jarod heran und reichte diesem die Hand.
„Lieutenant Benjamin Krieg, Versorgungsoffizier an Bord der seaQuest." Erwartungsvoll schaute Ben zu Jarod.
„Jarod Hawkins, dann sind Sie der Lieutenant Krieg, vor dem mich hier an ein Dutzend Leute bereits gewarnt hat?" Der Ersatzkoch schien sich gerade sehr zu amüsieren, ebenso wie Lucas, der sich gerade ein Lachen ernsthaft verkneifen musste. Erstrecht wenn er Bens Gesicht in diesem Moment betrachtete. Der Lieutenant musste gerade mit Erschrecken feststellen, dass Vince sich keinen Scherz erlaubt hatte, wie er es eigentlich angenommen hatte. Allerdings wäre er nicht länger Benjamin Krieg, wenn ihn diese Tatsache lange aus der Fassung gebracht hätte.
„Gut, spielen wir gleich mit offenen Karten." sagte Ben nun entschlossen. Lucas zog seine rechte Augenbraue hoch. Ben hatte diesen seltsame Glitzern in den Augen, welches er das letzte Mal bei „Kriegs Funkeln" gesehen hatte...allerdings hatte das damals wohl eher an der leuchtenden K...naja, jedenfalls hatte es nichts Gutes zu bedeuten.
Jarod sah den Versorgungsoffizier immer noch amüsiert an: „Was meinen Sie mit offenen Karten?"
„Wir beide wissen doch ganz genau wovon ich spreche. Ich habe heute in der Messe Frühstück gegessen und es hat einfach anders geschmeckt...wir verstehen uns." Lucas rollte mit den Augen, war allerdings gespannt, was der Ersatzkoch dazu sagen würde.
„Anders?" Jarod legte seine Stirn in Falten. Sollte das Essen nicht geschmeckt haben? Das konnte eigentlich nicht sein. Er hatte sich gründlich vorbereitet und war sich auch sicher, keine Fehler gemacht zu haben. Nein, kein Zweifel. Er hatte eine angeborene Begabung für das Kochen, wie für so viele andere Sachen auch.
Ben konnte es nicht glauben. Dieser Kerl war ein harter Brocken. Noch dazu spielte er den Ahnungslosen recht überzeugend. „Okay, ich meine es hat geschmeckt, als wären da ein paar illegale Zutaten enthalten gewesen. Also, keine Panik. Bei mir sind Sie da an der richtigen Adresse, ich werde Sie decken...und ganz nebenbei könnten wir..."
„Ben!" rief Lucas genervt. „Du solltest dich nicht wundern, wenn du wegen solcher Sachen irgendwann wirklich einmal vom Boot fliegst."
Krieg unterbrach sein Geschäftsgrinsen und schaute zu dem Teenager. „Seit wann sind wir denn so nervös Herr Moralapostel?"
„Seit man mir nach deiner letzten Aktion, in die du mich hineingezogen hast, meinen Computer für eine Woche weggenommen hat. Das muss ich nicht noch einmal haben."
Bens Grinsen kehrte auf sein Gesicht zurück: „Dann geh und du bekommst überhaupt nichts mit."
„Dafür ist es längst zu spät."
Ben legte Lucas einen Arm auf die Schulter: „Keine Sorge Jungchen, ich werde dich natürlich teilhaben lassen. Aber sag es keinem anderen. Ich habe keine Lust auf eine erneute Massenbeteiligung."
Jarod, der sich in der Zwischenzeit sicher sein konnte, dass sein Essen wohl doch ganz gut geschmeckt hatte, wunderte sich nun ernsthaft über den Verlauf des Gesprächs der beiden Personen vor ihm. Er sollte das wohl lieber beenden. „Also, um das noch einmal richtig zu stellen. Ich benutze keine illegalen Zutaten."
Lucas' und Bens kleine „Konversation" endete abrupt und beide schauten zu Jarod. „Wie?" fragte Ben sichtlich verwirrt. „Aber es schmeckt verdammt echt. Wie können Sie das denn erklären?" Der neue konnte ihm ja viel erzählen.
„Also wenn meine Kochkunst so in Frage gestellt wird, dann sind Sie hiermit herzlich eingeladen mir demnächst einmal über die Schulter zuschauen." bot Jarod an.
Ben wollte antworten, doch dies übernahm Lucas nur zu gern: „Das geht nicht. Unser lieber Lieutenant hier darf sich nur auf eine gewisse Entfernung den Kochtöpfen nähern. Anordnung von ganz oben." Lucas grinste.
„Das ist lediglich ein Versuch Ivas mich zu terrorisieren." Korrigierte Ben seinen jungen Freund. „Außerdem war ich heute schon in der Küche und das ohne irgendwelche Zwischenfälle." Ben verschränkte die Arme.
„Na klar, du wurdest wahrscheinlich mit offenen Armen empfangen." Das Computergenie sah, wie Krieg anfing herumzudrucksen und redete weiter: „Jedenfalls lassen die dich sicher nicht freiwillig in ihre geheiligten Hallen, um ihnen beim Kochen zuzugucken. Allein schon deshalb, weil sie dann alle Todesängste ausstehen müssten, sollte Iva jemals dahinter kommen."
„Ja ja ja..." winkte Ben Lucas ab. Musste der Junge immer Recht haben? Aber wie wäre es denn...Ben hatte eine Idee. „Du hast Recht, ich kann unserem Meisterkoch nicht bei der Arbeit beobachten." Lucas konnte sich täuschen, aber Bens Grinsen war entweder verzweifelt oder verschaffte ihm demnächst eine Beschäftigung.
„Du kannst das ja für mich übernehmen."
Natürlich. Musste er immer Recht haben? Jetzt durfte Lucas für Ben den Speise-Spion spielen, nur weil dieser vermeintlich echtes Fleisch oder Ähnliches witterte. „Äh Ben, eigentlich..."
„Also wie wäre es? Geht das in Ordnung. Wenn mein Kumpel hier nichts Ungewöhnliches entdeckt, will ich nichts gesagt haben. Ansonsten..."
Jarod schien sich schon wieder zu amüsieren. „Das „Ansonsten" wird nicht nötig sein. Komm einfach vorbei, wenn du Zeit hast." sagte er zu Lucas.
„Nein, nein, nein..." Bens Arm landete dieses Mal auf Jarods Schulter. „Ausdrücke wie: „wenn du Zeit hast" sind bei diesem Kind gefährlich. Dann kommt irgendein vermeintlich wichtiges Online-Spiel oder so dazwischen und dann war's das."
„Äh, fragt mich auch mal wer?" Lucas hatte seine Arme verschränkt. Dass er eben mal wieder Kind genannt wurde überging er dieses Mal großzügig.
„Wann hast du denn Zeit?" fragte Ben höflich.
„Gegenfrage: was hab ich davon?"
„Du hilfst einem Freund in bitterer Not?" säuselte Ben und setzte ein wehleidiges Gesicht auf. Darauf folgte eine mehr oder weniger lange Stille. „Okay, okay. Was willst du?"
„Och...sagen wir einfach, ich hab was gut bei dir. Einen vertraglich festgelegten Gefallen, den ich jeder Zeit einlösen kann." Lucas hielt Ben die Hand hin.
„Okay." Ben zögerte nicht lange. Im nächsten Moment bereute Ben seine Entscheidung schon fast. Immerhin redete er hier mit Lucas...anderseits. Was konnte ein Teenager schon für einen Gefallen von ihm verlangen? Es würde schon in Ordnung gehen.
„Gut, dann sehen wir uns in der Küche." Sagte Jarod gutgelaunt und machte sich davon.
Fortsetzung folgt...
